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Autor Thema: Wildwasser  (Gelesen 44853 mal)

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Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #75 am: 26.07.2018, 08:43:58 »
Sie verließen also das Gebäude, überquerten den Platz, auf dem immer noch viele Leute warteten, die Stimmung war aber wieder ruhiger, und wanderten ein wenig ziellos durch die Straßen.

Der Zustand der Gebäude unterschied sich stark in den verschiedenen Stadtbezirken, im Zentrum waren die Häuser in einem guten Zustand, in den Randbereichen dagegen oft nicht. Außerdem fiel ihnen auf, dass offenbar die Zahl der Bewohner im Vergleich zu früher stark abgenommen hatte. Je weiter sie sich vom Zentrum entfernten desto häufiger fielen ihnen leerstehende Gebäude auf, die oft in einem erbärmlichen Zustand waren. Gerade am Rand gab es an einigen Stellen mehrere verlassene Gebäude, die so nahe bei einander standen, dass sie, sollte nur eines von ihnen einstürzen, vermutlich der ganze Block mit gerissen werden würden. Wie viele Menschen im Moment in Wildwasser lebten konnten sie nicht schätzen.

Sie wurden auf der Straße nicht abgesprochen, aber manchmal blieben Leute stehen und tuschelten, sobald die Gruppe vorbei gegangen war. Sie sahen viele einfach Menschen - sie sahen übrigens nur Menschen - mit einfacher Kleidung. Nicht alle wirkten arm, aber kaum einer wirkte reich. Mache hatten tiefe Sorgenfalten, andere nicht. Es gab Ecken in der Stadt, da wirkte die Stimmung niedergedrückt, meist dort, wo die Gebäude Ruinen näher kamen als Wohnhäusern. Aber es gab auch Ecken, da hörte man das Lachen der Menschen und spielende Kinder.
« Letzte Änderung: 26.07.2018, 16:28:50 von Blutschwinge »

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #76 am: 26.07.2018, 15:13:47 »
Das Gespräch mit dem Sekretär war zwar in gewisser Hinsicht aufschlussreich, jedoch andererseits auch unbefriedigend gewesen. Das Verschwinden des Richters war zweifellos verdächtig, und ein Blick in die Runde offenbarte, dass jeder von ihnen den gleichen Gedanken hatte: Der Verwalter musste ihn beseitigt haben, auf welche Weise auch immer.

Es schien Ponzio, als würde auch der Sekretär nicht unbedingt auf der Seite des selbsternannten Königs stehen, und überlegte schon, wie sie sich dies zu Nutze machen konnten. Doch das Hereinplatzen der Wache unterbrach diesen Gedankengang vorerst - Ponzio machte sich allerdings eine innerliche Notiz, und es war ja auch noch die Rede von einem Boten gewesen.

Auf dem Rückweg fielen auch dem alten Magier die baufälligen Gebäude auf, und auch wenn er selbst kein Fachmann war, so schien ihm doch dies eine Sache zu sein, wo man den Menschen in der Stadt helfen konnte - denn letztlich war dies immer noch einer ihrer Aufträge. Kurzentschlossen ging er auf eine Gruppe Bürger zu, die in der Nähe eines solchen baufälligen Hauses standen.
"Seid gegrüßt! Ponzio ist mein Name, bitte verzeiht die Störung. Es steht mir zwar nicht zu, aber ich bin nicht umhingekommen, den Zustand der Gebäude hier zu bemerken. Ich bin nicht vom Fach, aber einige davon scheinen mir kurz vor dem Einsturz zu stehen. Gab es vor kurzem ein Erdbeben, einen Sturm oder etwas ähnliches? Wie kommt es, dass noch nicht mit der Instandsetzung begonnen wurde? Fehlt Baumaterial? Tüchtige Zimmerleute?"
Ponzio gab sich dabei redlich Mühe, nicht von oben herab oder tadelnd zu wirken, sondern echtes Interesse an den Problemen der Leute zu zeigen.
« Letzte Änderung: 26.07.2018, 15:15:44 von Ponzio »

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #77 am: 27.07.2018, 08:05:07 »
Es war eine Gruppe von Frauen, die Ponzio ansprach. Sie hatte es sich vor ihrem Haus gemütlich gemacht und ihre Arbeit mitgebracht. Die eine schälte Kartoffeln und Rüben, eine war mit Nadel und Faden und mehreren Wäschestücken beschäftigt und drei Frauen nutzen gemeinsam einen großen Waschzuber zum Waschen.

Als sie angesprochen wurden, sahen die Frauen auf. Die Wäscherinnen machten einfach weiter, aber die Näherin stand auf und wurde somit zum Ansprechpartner des Mannes.

"Jaja, die Häuser. Das ist schon schlimm. Keiner mehr da, der hier wohnen will. Und da kümmert sich halt keiner. Naja, der Baumeister des Königs schaut immer mal danach. Dann bauen die da auch manchmal dran rum. Er sacht, die halten."

Ein alter Mann kam aus einem der Häuser, er schien neugierig zu sein, wer da gekommen war. Als er hörte, worüber gesprochen wurde, beschleunigte er seine humpelnden Schritte, auf einen Stock gestützt. "Ach, Junge. Die Stadt verfällt. Kein Erdbeben, kein Sturm, es ist die Zeit. Die Zeit nagt an uns alles." Er hustete einmal laut, dabei zitterte sein ganzer Körper. Der Mann war um einiges älter als Ponzio. "Und wir haben nich das Geld, das alles reparieren zu lassen, auch nicht an unseren Häusern. Gibt zu wenige Handwerker und die sind dann noch teurer als sonst. Arbeiten fast nur für die Händler, die Geldsäcke. Immerhin, der Baumeister guckt wirklich. Er hat ein paar eigene Männer, die das nötigste machen, bei den Häusern, in denen keiner wohnt. Und manchmal kriegen wir auch ein bisschen Hilfe, billiger als bei den anderen Handwerkern. Warum fragste, suchste ein Haus? Da hinten steh noch eines, das ist in einem ganz guten Zustand. Gehörte meinem Bruder. Ich kann es dir verlaufen." Er grinste breit bei dem Angebot und zeigte seinen fast zahnlosen Mund.

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #78 am: 27.07.2018, 13:13:46 »
"Hm, aber könnt ihr da nicht selbst was machen? Wo sind eure jungen Leute, wohnen die nicht hier?" entgegnete er der Frau, noch bevor der Alte aus seinem Haus kam. Nachdem dieser ausgeredet hatte, entgegnete der Magier auch ihm: "Was soll das Haus denn kosten? Ansehen schadet ja nicht. Aber noch was anderes: Wo kann ich denn diesen Baumeister finden?"

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #79 am: 29.07.2018, 10:14:20 »
Als Ponzio nach dem Preis des Hauses fragte wusste der alte Mann zunächst gar nicht, was er antworten sollte. Zu überrascht war er wohl von der Frage. Diese Pause nutze de Frau, um zu antworten. Sie stellte sich vor Ponzio, stemmte die Hände an die Hüfte und sah Ponzio mit festem Blick an. "Wo unsere jungen Leute sind? Sie arbeiten natürlich, was glaubst du denn, um diese Zeit. Auf den Feldern, in den Häusern und Lagern der Händler, bei der Wache. Wir haben keine Zeit durch die Stadt zulaufen und in die Luft zu gucken, wir müssen arbeiten, um uns das Essen kaufen zu können. Und natürlich schauen unsere jungen Leute n ach den Häusern und helfen, wo sie können. Aber sie sind nun mal keine Baumeister. Und da mein Onkel hier wohl nicht recht weiß, was so ein Haus hier wert ist, gebe ich dir Antwort. Tausend Goldstücke. Es ist ein gutes Haus, stabil und aus guten Steinen. Die Balken sind trocken und das Dach ist dicht. Das ist ein guter Preis."



Eronomion dagegen hatte sich von der Gruppe gelöst und war in eine andere Richtung spaziert. Er war auf der Suche nach dem Wachmann aus dem Wald und so ging er zunächst zum Marktplatz und von dort die Hautstraße in Richtung des Tors, denn dort waren die meisten Wachen unterwegs. Am Tor trieb er sich eine Weile herum, so unauffällig, dass ihn niemand ansprach. Aber er erkannte keinen der Männer. Er wollte schon wieder gehen, als einige Männer zum Tor kamen, nicht in Uniform, aber der Wache offensichtlich gut bekannt. Und bei dieser Gruppe entdeckte Eronomion den gesuchten Mann.[1]
 1. Eronomion ist damit nun einige Stunden vor dem Rest der Gruppe
« Letzte Änderung: 29.07.2018, 10:20:27 von Blutschwinge »

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #80 am: 03.08.2018, 05:01:52 »
Auf dem Weg durch die Stadt wurde Alyssa klar, dass hier nicht alles nur schlecht war. Es war immer noch ein Ort, an dem man leben konnte. Sie konnte lachende Menschen und spielende Kinder hören - so wie sich eine Stadt eben anhören sollte. Doch nur weil man hier leben konnte, hieß das nicht, dass es ein gutes Leben war. Große Teile der Stadt glichen eher Ruinen und die Menschen dort sahen sehr besorgt aus.
Ponzio sprach einige der Leute an und was diese erzählten deckte sich mit dem, was sie bereits aus anderen Quellen gehört hatten. Die Menschen verließen die Stadt und so standen die Häuser leer. Anscheinend gab es nicht genügend Geld, um die Häuser zu reparieren. Bis auf diesen ominösen Baumeister gab es niemanden, der sich darum kümmerte. So baute die Stadt natürlich weiter ab und wurde weniger wohnlich. Klar, dass die Leute sich dann nicht wohl fühlten und ausziehen wollten.
Zumindest half ihnen das Gespräch weiter. Es gab noch eine Person, die das Herz am rechten Fleck zu haben schien. Der Baumeister half aus und arbeitete billiger als der Rest, der von den reichen Händlern gekauft wurde. Gut, dass der noch nicht verschwunden war, wie der Richter. Andererseits kümmerte er sich ja um die Stadt und da hatte der Verwalter wohl keinen Grund, den Mann zu beseitigen. Mit ihm zu reden, sollte ihr nächster Schritt sein.
"Ja, das ist tatsächlich ein guter Preis." kommentierte Alyssa die Worte der Frau. Sie sah den Rest der Gruppe an. Sich hier niederzulassen, würde hilfreich sein. Diese Aufgabe würde noch viel Zeit in Anspruch nehmen und sie wollte nicht die ganze Zeit im freien oder einer Taverne übernachten. Außerdem konnten sie so besser einen Blick auf die Taten des Verwalters werfen und ihn im Auge behalten. "Wir sollten uns zusammensetzen und über das Angebot nachdenken." schlug sie vor. Schließlich wandte sie sich aber noch einmal an die Frau. "Wo können wir denn den Baumeister finden? Wir würden uns gerne mit ihm unterhalten."

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #81 am: 03.08.2018, 13:47:00 »
Ponzio war noch am Nachdenken, als Alyssa ihn in seiner Entscheidungsfindung unterstützte.
"Gut, wir nehmen es. Allerdings kann ich nur die Hälfte des Geldes gleich bezahlen, den Rest muss ich abstottern. Doch als Sicherheit habt ihr das Haus - wenn ich mich aus dem Staub mache, habt ihr das Gold und das Haus dazu."

Die Frage nach dem Baumeister, die er auch schon gestellt hatte, interessierte ihn weiterhin brennend, und so blickte er die Frau erwartungsvoll an und würde auch noch einmal nachhaken, bis sie eine Antwort bekamen.

EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #82 am: 03.08.2018, 15:53:28 »
EldarRil war bisher eher schweigsam zu dem ganzen Thema mit dem Haus, musste sich dann aber selbst zugestehen das es vielleicht wirklich keine schlechte Idee ist wenn man sich hier eine dauerhafte Basis erschafft in der man unterkommt und somit dann auch als Bürger der Stadt gilt.

"Wir werden zusehen das wir das restliche Gold so schnell wie möglich auftreiben, da könnt Ihr Euch gewiss sein", meinte er dann nur so nebenbei zu dem Mann und der Frau.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #83 am: 06.08.2018, 11:36:15 »
Nun geschah etwas seltsames. Die Frau, die bis eben so selbstsicher vor ihnen stand, schien plötzlich verwirrt und unsicher, als die Leute vor ihrem Haus ernsthaft zu erwägen schienen, das Haus zu kaufen und als dann Ponzio sogar sagte, er könnt die Hälfte direkt bezahlen, sah sie sich ängstlich, fast panisch um, als wolle sie sehen, welche der Frauen gerade zuhörte. Und natürlich hörten alles zu, die Frauen um sie herum hatten die Arbeit eingestellt und starrten die Leute und Antonia mit großen Augen an.

Nun war es der Alte, der ihr zur Seite sprang. "Das müssen wir alles in Ruhe besprechen. Auch wir untereinander." Aber auch er schien nicht recht zu wissen, wie. Aber Antonia schien sich gefangen zu haben. "Ich weiß, wie wir es machen. Ich lasse nach dem Baumeister schicken und er kann das Haus mit euch zusammen anschauen. Aber er ist sehr beschäftigt. Ich denke es wird ein paar Tage dauern, bis er Zeit hat."
dann ging sie einen Schritt näher an Ponzio heran und sprach leise weiter. "Wenn ihr mir sagt, wo ich euch finde, dann sage ich euch Bescheid. Und erzählt nicht so laut herum, dass ihr Geld habt. Die Stadt hat viele Ohren."

Die Frauen lauschten nun um so aufmerksamer, aber sie schienen die letzten Worte von Antonia nicht verstanden zu haben. In einigen Gesichtern war deutlich die Enttäuschung aber auch die immer noch wache Neugier zu sehen.

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #84 am: 06.08.2018, 13:58:20 »
Ponzio wurde sich schlagartig bewusst, dass er sich hier möglicherweise gerade zur Zielscheibe gemacht hatte. Innerlich ohrfeigte er sich - er war kein naiver Landbewohner, er hätte es besser wissen müssen.
"Im Alten Schmied." flüsterte er zurück. Doch hatte er immer noch keine Antwort auf seine andere Frage erhalten. "Der Baumeister. Bitte, wir würden ihn gerne in einer weiteren Angelegenheit sprechen, es ist sehr wichtig. Könnt ihr uns nicht sagen, wo wir ihn finden können?"

EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #85 am: 06.08.2018, 16:11:26 »
"Ich Glaube wir sollten jetzt gehen und darauf achten das uns niemand offensichtlich verfolgt", meinte EldarRil leise zu seinen Kameraden, als der Elf spürte wie die Stimmung plötzlich kippte.

EldarRil fing an sich etwas nervös um zu schauen ob denn plötzlich noch mehr Personen auf die Gruppe aufmerksam wurden.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #86 am: 07.08.2018, 09:16:55 »
Antonia war froh, dass Ponzio so schnell geschaltet hatte.
"Wenn ihr ihn selbst aufsuchen wollt, dann müsst ihr in den Handwerkerbezirk." Sie beschrieb ihnen den Weg, diesen Teil der Stadt hatten sie bislang noch nicht besucht und er lang auch nicht auf dem Weg zum Gasthaus. Aber es war ja gerade um die Mittagszeit, daher wäre ein Abstecher dorthin möglich. Aber die Frau fügte noch etwas an. "Aber ihr werdet ihn über Tage selten zu Hause antreffen, es sind viele Häuser in der Stadt zu begutachten. So, nun müssen wir aber weiter arbeiten, wir haben schon genug Zeit vertrödelt." Sie versuchte wieder einen heiteren Ton anzunehmen, aber dies gelang ihr nur zum Teil.

Aber die Aufforderung reichte aus, damit alles wieder ihre Arbeit fortsetzten, zumindest halbherzig, denn immer wieder richteten sich die Blicke der Frauen verstohlen auf die Gruppe oder Antonia.

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #87 am: 08.08.2018, 22:31:53 »
Eronomion war glücklich endlich sein Ziel gefunden zu haben, auch wenn er sehr gut damit leben konnte eine Weile einfach durch diese Stadt zu laufen. Sicher, sie war nicht gerade ein Juwel, aber es war Zivilisation und dementsprechend besser als das, was sie zuvor gehabt hatten. Mit seinem charakteristischen Lächeln auf den Lippen ging er auf den Mann und seine Begleiter zu und sprach ihn direkt an: "Ah, schön euch wiederzusehen. Ihr habt es also heil hierher geschafft. Das freut mich." Dann wandte er sich an seine Begleiter - und auch den Soldaten selbst - um sich vorzustellen: "Mein Name ist Eronomion und es ist mir eine Freunde eure Bekanntschaft zu machen. Meine Begleiter und ich sind erst gestern hier angekommen."
Unfortunately, my one true love remains myself...

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #88 am: 10.08.2018, 13:32:01 »
Keiner der Männer achtete auf Eronomion, bis er direkt auf sie zusteuerte. Der Soldat erkannte ihn sofort und blieb stehen, um ihn zu begrüßen. "Wir haben es schon gehört, dass ihr angekommen seid. Willkommen in Wildwasser." Er schaute Eronomion an und schien zu überlegen, was er sagen sollte. Die anderen Männer standen aufmerksam um ihn herum. "Mein Name ist Moris. Meinem Bruder geht es nicht besser. Naja, also er ist nicht tot, sagt der Heiler, aber am Leben ist er irgendwie auch nicht. Er scheint tief und fest zu schlafen, unnatürlich tief. Ich verstehe das nicht richtig, der Heiler aber wohl auch nicht. Ich habe nichts, was euch euch geben kann, außer meinem Dank. Aber wenn ihr etwas braucht, dann sagt Bescheid. Ihr könnt immer bei der Wache nach mir fragen."



Der Rest der Gruppe hatte sich derweil von Antonia verabschiedet und sich auf den Weg zurück in die Taverne gemacht. Als sie dort ankamen war eine junge Magd gerade dabei, den Schankraum zu schrubben. Sie bat die Gruppe nachdrücklich, außen herum zu gehen, da der Boden erst trocknen müsse. Sie sollten durch den Stall in den Hinterhof gehen, Karl wäre dort. Sie taten also, wie ihnen geheißen wurde, der Blick der Frau machte klar, dass sie keinen Widerspruch dulden würde und so kamen sie in einen kleinen Hof, der eher ein Garten war. Überall wuchsen Pflanzen, blühende Blumen, aber auch Beeren-Sträucher und einige kleine Obstbäume. Karl saß dort und schnitt Gemüse, das er in einen Kessel warf.

Es gab hier auch zwei Bänke und die Gruppe konnte sich setzen. Karl nickte ihnen zu, unterbrach seine Arbeit aber nicht. "Ich komme erst wieder zum Bier wenn drinnen alles trocken ist. Sonst reißt mir Jella den Kopf ab."
« Letzte Änderung: 10.08.2018, 13:32:17 von Blutschwinge »

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #89 am: 10.08.2018, 16:30:07 »
Eronomion war durchaus überrascht, dass es dem anderen Mann noch immer so schlecht ging: "Das tut mir Leid, Moris. Und ihr schuldet uns nicht mehr als euren Dank, macht euch keine Sorgen. Wir sind hier im Dienste Erastils, um dem Volk zu helfen, da zählt ihr ohne Zweifel dazu. Vielleicht könnten wir ja eurem Bruder auch einen Besuch abstatten? Wir haben schon einiges gesehen auf unseren Reisen. Und es scheint das ein oder andere Rätsel zu geben, das dieses Land quält. Vielleicht finden wir so einen Hinweis darauf, was genau hier vor sich geht." Eronomion überlegte für einen Augenblick, was er hier offenbaren sollte. Er verschwieg lieber, dass keiner von ihnen ein ausgebildeter Heiler war, das mussten die Männer nicht wissen, denn wer wusste schon, was sie alles dem ersten Jäger und dem König erzählen würden.
Unfortunately, my one true love remains myself...

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