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Autor Thema: Wildwasser  (Gelesen 44857 mal)

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Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #195 am: 23.12.2019, 19:12:50 »
"Ich denke, wir müssen uns eine generelle Strategie überlegen." antwortete Ponzio nachdenklich. "In zwei Wochen kommt der Gesandte, um hier die Amtsgeschäfte zu übernehmen. Stand jetzt sehe ich nur zwei Möglichkeiten, wie das enden kann: Entweder der Verwalter oder einer aus seinem Stab entsorgt ihn geräuschlos, oder er schafft es, seinen Anspruch öffentlich zu machen, und es wird Gewalt geben, im schlimmsten Fall einen Bürgerkrieg. Es gibt scheinbar zu viele mächtige Leute, die ein Interesse daran haben, den jetzigen Status beizubehalten. Wir sind einfach noch nicht so weit."

Erneut dachte Ponzio nach, bevor er fortfuhr: "Vielleicht ist es an der Zeit, dem Verwalter unseren Anspruch offenzulegen. Bisher sind wir den Weg der kleinen Schritte gegangen, um langsam das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Aber das ist ein langsamer Weg, und Zeit haben wir nun keine mehr. Wenn wir in die Offensive gehen, stellt sich vermutlich schneller heraus, wer unser Freund und wer unser Feind ist. Aber es würde uns natürlich in sehr viel größere Gefahr bringen."

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #196 am: 26.12.2019, 17:01:04 »
Noch während der Baumeister über das Haus erzählte, verfiel Alyssa in Gedanken. Was machte sie hier eigentlich? Ein Haus war zwar schön und gut aber eigentlich nichts was sie brauchte. Sie war noch jung und außerdem immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter. Die letzten Monate hatte sie auf Wanderschaft verbracht und hatte nicht vor, dass jetzt plötzlich zu ändern. Es gab immer noch so viele Fragen, die sie an ihre Mutter hatte. Was es mit ihren Kräften auf sich hatte. Ihrer Vergangenheit und ihrem Vater. Vor allem wollte Alyssa aber mehr über ihre Mutter wissen. Sie wusste, dass es da viele Geheimnisse gab und das sie kein normaler Mensch war. Nein. Bevor sie nicht mehr erfahren hatte, würde sie niemals sesshaft werden können.
Aber das Thema war auch schnell vorbei. Das Haus war schnell besichtigt aber noch hatten sie keine Entscheidung getroffen. Sie mussten sich in Zukunft noch einmal genauer über dieses Thema unterhalten. Bis dahin sollten sie sich auf andere, wichtigere Sachen konzentrieren. Also kehrten sie in die Taverne zurück. Sie nickte dem Rest zu, als jeder einen Vorschlag unterbreitete. "Ponzio hat recht. Wir haben nun nicht mehr viel Zeit und müssen anders vorgehen. Bevor wir den Verwalter konfrontieren, sollten wir aber vielleicht den Brand untersuchen und den Offizier aus dem Weg räumen. Vielleicht finden wir durch den Brand noch wichtige Anhaltspunkte oder Freunde des Verwalters. Den Offizier sollten wir auf jeden Fall... aus dem Weg räumen. Einsperren und außer Gefecht setzen. Am besten bevor wir zum Verwalter gehen." Das würde für Verwirrung sorgen und zumindest die Wache etwas abschwächen. "Ich schlage also erst den Brand vor. Das sollte nicht allzu lange dauern."

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #197 am: 10.01.2020, 18:46:34 »
Es war noch früh genug, um sich das abgebrannte Handelshaus anzuschauen. Das Haus der Familie Kampini lag nicht direkt am Marktplatz, sondern an der dahinter liegenden Straße, dennoch konnten sie hier gut erkennen, was der Baumeister gemeint hatte. Die Häuser teilten sich hier scheinbar die Zwischenmauern und deshalb waren die Seitenwände der beiden benachbarten Häusern mit Balken abgestützt worden. Dazwischen klappte eine Lücke, denn die nach dem Brand vermutlich noch stehen gebliebenen Mauerreste waren bereits abgetragen worden. Als sie dort standen und schauten kam ein Mann der Stadtwache zu ihnen und fragte, was sie dort taten. Er ließ sich aber leicht abwimmeln und so konnten sie sich in Ruhe umsehen. Allerdings schauten auch einige Nachbarn neugierig aus den Fenstern und beobachteten die Gruppe bei allem, was sie taten.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #198 am: 19.01.2020, 11:44:30 »
Ponzio begann die Ruinen zu untersuchen und stellte schnell fest, dass hier bereits jemand aufgeräumt hatte. Die Mauern waren überwiegend abgetragen und die Steine fortgeschafft worden, daher war es unmöglich, noch irgend welche Spuren zu finden.
Als er gerade mit einem Kopfschütteln den neugierigen Blicken der anderen anzeigte, dass er nicht gefunden hatte, trat ein Mann an die Gruppe heran. Er war in einen guten Hausanzug gekleidet und trug ein Kurzschwert am Gürtel, was nicht so richtig zu seiner Kleidung passte.
"Seid gegrüßt, ich bin Jahn, Herr des Hauses von Steinhagen, wir leben dort drüben. Ich habe euch hier gesehen und wollte fragen, ob ich euch helfen kann. Es war ein furchtbares Feuer, wir kannten die Familie gut, eine Tragödie. Wir haben mit geholfen, hier zu löschen, mit den Männern der Stadtwache. Leider konnten wir das Haus nicht retten, aber wenigstens die Nachbarhäuser."

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #199 am: 19.01.2020, 23:37:16 »
Kivan nickte dem Mann zu. Es war schließlich nicht selbstverständlich, dass jemand Fremden weiterhelfen wollte, insbesondere wenn die Gerüchte stimmten und hier kein Unfall geschehen sein sollte. "Ja, eine Tragödie. Mein Name ist Kivan, stellte er sich vor. "Wir sind im Dienstes Erastils in dieses Land gekommen und versuchen den Leuten hier zu helfen, wenn wir es können. Vielleicht habt ihr schon von uns gehört. Was könnt ihr uns über die Ursache dieses Brandes sagen? Habt ihr etwas mitbekommen? Und die..." Der Halbelf räusperte sich. "...Vorgeschichte interessiert uns auch
 Hatte die Familie vielleicht Feinde?"
Er musterte den Mann eindringlich.
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #200 am: 20.01.2020, 20:25:36 »
Jahn von Steinhagen hatte offenbar schon von der Gruppe gehört, denn er nickte bei Kivans Worten.

"Ja, ihr seid bekannt in der Stadt, berühmt oder eher berüchtigt? Es gibt Stimmen, die glauben, dass mit euch all das Chaos angefangen hat. Bevor ihr hier aufgetaucht seid, war alles ruhig. Wir machen uns so unsere Gedanken, was das bedeuten kann, dass ihr hier seid. Aber wer weiß schon, was hier wie zusammen hängt. Ich nicht. Aber Wildwasser ist meine Heimat und ich bin in Sorge um die Stadt und das Land. Und ich bin nicht der einzige. Aber jetzt zu den Kampinis. Nun, wir waren Nachbarn aber keine engen Freunde, das werdet ihr schnell erfahren, wenn ihr euch umhört. Aber auch keine Feinde. Die Kampinis gingen immer ihren eigenen Weg und mit dem Kopf durch jede Wand. Das gefiel nicht immer allen, mir auch nicht. Wildwasser muss zusammen halten, wir befinden uns hier am Rand der Flussreiche, viele Länder werden beherrscht von Despoten, Räubern oder Dämonenanbetern. Wir haben nur diese eine Stadt, Wildwasser hat keine echten Soldaten und wir liegen weit ab der großen Handelsrouten. Wir müssen zusammenhalten. Und das sahen die Kampinis nicht immer so. Aber bevor ihr fragt, wir zünden hier keine Häuser an, wenn wir nicht einig sind. Wir lösen Konflikte anders. Wir haben sie aus dem Händlerrat gewählt und damit war ihr Einfluss geschwunden. Auf der Straße oder dem Markt kann aber jeder sagen, was er will, das könnt ihr überprüfen. Die Stadtwache sucht eine frühere Dienstmagd, sie wurde rausgeworfen, weil sie in die Schatulle gegriffen haben soll. Tilly ist ihr Name, sie lebte in den Baracken am Osttor, sie ist aber wohl verschwunden, die Stadtwache konnte sie nicht finden. Aber wirklich glauben kann ich das nicht, sie war nicht bösartig, vielleicht ein bisschen langsam im Begreifen, aber ein Haus anzuzünden, das passt nicht zu ihr. Aber wer kann den Leuten schon in die Köpfe gucken. So, jetzt habt ihr alles gehört, was die Nachbarn so tratschen können. Gibt es sonst noch etwas, das ihr wissen möchtet?"

Der Mann blieb die ganze Zeit freundlich, aber es wurde klar, dass er die Anwesenheit der Gruppe hier nicht sehr hoch schätzte. Aber Kivan zweifelte nicht einen Moment an seinen Worten, er schien ehrlich und offen zu sein. Sein Haus war von zwei Wappen geschmückt, dem des Königs und einem weiteren, vermutlich dem seines Handelshauses.

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #201 am: 20.01.2020, 22:39:02 »
"Danke, wir werden der Sache nachgehen. Wer kannte diese Tilly denn näher?" sagte Kivan."Eurem Worte entnehme ich im Übrigen, dass ihr von Brandstiftung als Ursache ausgeht. Was macht euch da so sicher?" Der Waldläufer haderte kurz mit sich, konnte es sich dann aber gerade noch verkneifen, dem Mann einen längeren Vortrag über den Unterschied zwischen Gemeinschaftssinn und einer Wagenburgmentalität zu erläutern.
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #202 am: 21.01.2020, 04:10:50 »
Auch wenn der Brand schon eine Weile her war, wollte Alyssa sichergehen, dass sie nichts übersahen. Sie murmelte einige magische Worte[1] und ging neugierig umher. Vielleicht konnte sie ja noch Spuren von Magieeinwirkung erkennen, auch wenn es bisher nach klassischer Brandstiftung aussah. Nachdem das erledigt war, wandte sie sich ebenfalls dem Nachbarn zu, der sie wohl loswerden wollte und deshalb so nett Auskunft gab.
Was er sagte, war zum Teil nichts Neues. Es gab keine andere Heimat als Wildwasser und kaum Möglichkeiten außerhalb der Stadt ein ordentliches Leben aufzubauen. Man müsste zusammenhalten. Was übersetzt hieß, dass sie den König ertrugen, weil sie keine andere Wahl hatten. Das haben die Kampinis anders gesehen, weshalb man sie versucht hat wegzuekeln. Das hat anscheinend nicht geklappt und so hat man ihnen mit dem Brand einfach ihr Haus genommen. So schlussfolgerte zumindest Alyssa.
Es war fraglich, ob sie mehr herausfinden konnten. Lediglich diese Tilly schien vielleicht mehr zu wissen oder irgendwie involviert zu sein. Dass sie verschwunden war, bewies eigentlich nur, dass sie irgendetwas damit zu tun hatte. Vielleicht war sie gezwungen worden. Der König und seine Handlanger hatten jetzt schon öfter bewiesen, dass sie andere Leute gerne ihre Drecksarbeit erledigen ließen. "Ist euch in der Zeit um den Brand herum irgendetwas Besonderes aufgefallen? Ihr lebt hier ja schon länger und kennt die Gegend und die Nachbarn gut. Irgendwelche fremden Personen oder ähnliches?"
 1. Magie entdecken

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #203 am: 21.01.2020, 15:13:39 »
Von Steinhagen musste bei Kivans Frage schmunzeln. "Nun, ich dachte ihr seid hier weil ihr glaubt, der Brand wäre gelegt worden. Ich weiß es nicht. Die Wache hat nach Tilly gesucht und weil sie verschwunden ist, gab es eben Gerüchte.  Das Feuer ist am frühen morgen entdeckt worden, es kann auch einfach ein Unglück gewesen sein. Es wäre nicht das erste Mal dass eine Heizkiste oder ein nicht ganz erloschener Kamin ein Haus in Brand steckt."

Alyssa bemerkte nur eine einzige magische Aura und die kam wohl vom Schwert ihres Gesprächspartners.
"Fremde haben wir hier kaum in der Stadt, ich glaube ihr seid im Moment die einzigen und euch habe ich noch nicht hier in der Gasse gesehen."Erstmals sahen die Abenteurer ein Lächeln in dem sonst eher ernsten Gesicht des Mannes.
« Letzte Änderung: 21.01.2020, 15:14:37 von Blutschwinge »

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #204 am: 22.01.2020, 00:49:01 »
"In welcher Weise wollten die Kampinis denn nicht mit dem Rest Wildwassers zusammenhalten?" schaltete Ponzio sich in das Gespräch ein, der bislang die verkohlten Ruinen studiert hatte.

Weiter führte der Magier seine Frage nicht aus, er wollte dem Mann nicht womöglich irgendwelche Antworten in den Mund legen. Ponzio hatte seine eigene Meinung vom Verhalten des Mannes, der so zuvorkommend sämtliche Gerüchte, die in der Nachbarschaft umhergingen, für sie vortrug - so dass sie gar keine Notwendigkeit mehr hatten, mit anderen Nachbarn zu sprechen. Doch er wollte ein besseres Gefühl für die Einstellung des Mannes bekommen, und so sah er ihn nur hinter seinen buschigen Augenbrauen an.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #205 am: 22.01.2020, 14:55:33 »
"Sie wollten neue Handelspartner suchen. Es ist nicht einfach für uns, Handel zu treiben, wegen der Lage des Landes, der weiten Wege und der kleinen Mengen, die wir benötigen. Außerdem sind wir umgeben von Ländern oder Leuten, die uns nicht sehr freundlich gesonnen sind. Sie wollten sich stärker in die Flusskönigreiche orientieren, aber das ist gefährlich. Ich erinnere mich an zwei Handelshäuser, die sowas schon mal probiert haben und beide sind sie untergegangen. Entweder wurden ihre Trecks überfallen und ausgeplündert oder es wurden Mitglieder der Familien entführt und das Lösegeld brach ihnen das Genick. Man kann den Leuten dort nicht trauen. Und dann wollten die Kampinis ihre alten Kontakte nach Varisia auffrischen. Varisia. Wisst ihr, wie weit das weg ist und was es kostet, ein Schiff dorthin zu schicken? Wir alle sollten dafür mit bezahlen - und das wollte die Mehrheit nicht. Wenn sie ein solches Abenteuer wollen, sollen sie es auch finanzieren. Das ist aber auch schon einige Jahre her und seid sie nicht mehr im Händerrat waren, wurde es ruhiger. So, jetzt muss ich aber langsam wieder an die Arbeit, ich glaube mehr weiß ich auch nicht zu sagen."

Er zuckte mit den Schultern und wartete noch einen Moment, ob doch noch eine Frage kam.

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #206 am: 24.01.2020, 04:58:29 »
Das war ja alles ganz interessant, half ihnen aber leider nicht wirklich weiter. Die einzige Spur war diese Tilly aber die konnte anscheinend niemand finden. Vielleicht hatte sie wirklich das Feuer gelegt und war dann geflohen. "Danke für die Hilfe." Für sie war damit alles gesagt und weitere Fragen hatte sie auch nicht mehr. Erst als der Mann sich verabschiedet hatte, sprach sie die Gruppe wieder an.
"Ich habe gesehen, dass sein Schwert magisch ist. Vielleicht eine Belohnung für einen gelegten Brand?" Ausschließen konnte sie es nicht. Tilly könnte etwas davon mitbekommen haben und nun geflohen sein, weil sie um ihr Leben fürchtet. Möglich wäre es. Alyssa zuckte mit den Schultern. "Unsere einzige wirkliche Spur ist Tilly aber ich wüsste nicht, wie wir sie finden können, wenn niemand anderes sie bisher gefunden hat." Sie kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Andererseits haben wir auch den Richter gefunden, obwohl der lange verschollen war. Wir könnten zu den Baracken, wo sie gelebt hat. Vielleicht finden wir ja was Interessantes. Was meint ihr?"

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #207 am: 24.01.2020, 07:29:24 »
"Ich finde das eine gute Idee," antwortete Kivan der jungen Frau. "Eine andere Spur haben wir ja nicht."
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #208 am: 27.01.2020, 19:30:34 »
Also gingen sie zum Osttor. Schon der Außenbezirk der Stadt war eindeutig der bisher ärmlichste Teil, den sie gesehen hatten. Die Häuser waren in einem sehr schlechten Zustand und manche Gebäude waren trotzt offensichtlicher Baufälligkeit immernoch bewohnt. Die Baracken aber waren noch schlimmer. Aus einiger Entfernung sahen sie aus wie übereinander gestapelte große und schiefe Holzkisten, die an der Außenmauer nach oben gewachsen waren. Teilweise waren es sechs Kisten übereinander und in der Breite sicher 20 - 30 dieser Behausungen. Viele waren nach vorne einfach mit einem Tuch oder Fell zugehängt, einige wenige hatten eine Vorderseite aus Holz mit einer kleinen Klappe. Über einfache Leitern konnte man nach oben klettern und sollte irgendwann eine der unteren Kästen zusammen brechen, könnte das ganze Konstrukt einstürzen. Ein Brunnen lag einige Meter davor uns hier war viel betrieb. Eine Frau stand dort und sorgte für Ordnung, aber die Schlange der Leute, die Wasser schöpfen wollten, war lang. Viele hatten nur kleine Gefäße oder Eimer dabei.
Kinder spielten rund um den Brunnen, einige Hunde sprangen herum und die ein oder andere Ratte war auch zu sehen. Es roch streng nach zu vielen Menschen auf zu engem Raum, aber nicht nach Fäkalien.

Einige Stadtwachen liefen gerade vorbei und blieben einen Moment stehen und beobachteten mit scharfem Blick das Treiben.
« Letzte Änderung: 27.01.2020, 19:31:51 von Blutschwinge »

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #209 am: 27.01.2020, 20:17:33 »
Kivan rümpfte seine Nase. Das hier waren die weniger erfreulichen Mitbringsel der Zivilisation und nicht gerade das, was sich Erastil vorgestellt hatte, befand der Waldläufer. Er hatte wenig Interesse daran, hier länger als nötig zu bleiben, aber was half das schon. Er wollte sich bereits in Bewegung setzen als ihm etwas besseres einfiel. "Das klingt nach der idealen Aufgabe für euch beide," sprach er Ernonomion und Kyras mit einem Grinsen an. "Wenn hier jemand etwas herausfinden kann, seid ihr beide das."
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

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