Sehr stylo! Und hier geht´s auch ein wenig weiter:
Sanctorum MBT
...Leergewicht 94 Tonnen, konzipiert als Territorialdominanzplattform. Maximale Panzerung: 394mm Dorchester-Verbund. Höchstgeschwindigkeit 67 Km/h, maximale Reichweite 780 Km. Zweimal 155mm-Glattrohr-Kanonen – links für Hartkern, rechts für Sprengkopf. Zweimal 44 Kampfladungen, halbautomatisch – 20mm-Motorkanone auf dem Turm. Platz für acht Panzergrenadiere im Heck.“ erklärte Teagan, als sie aus dem Fenster ihrer Zelle sah und beobachtete, wie die EuroForce ihre Ausrüstung auf ein Militärfrachtschiff verlud – wahrscheinlich, um in Afrika wieder `Frieden stiften´ zu gehen.

„Man baut ausgezeichnete Gefechtsfahrzeuge in diesem Land.“ stellte Teagan sachlich fest. Der Untersuchungsbeamte sah sie fassungslos an: „Woher... Sie kennen Dorchester-Panzerung?!“
„Sie bauen diesen Panzer zusammen mit englischen Firmen – und das Dorchester-Prinzip ist gute 60 Jahre alt – aber immer noch effektiver und kostengünstiger als der U.S.-Verbundtyp.“ erklärte Teagan bereitwillig – und setzte sich wieder an den Tisch.
Sie faltete die Hände – die Eleganz in Person.
Der Beamte sah dieses Mädchen skeptisch an. Das einzig Helle an ihr – neben ihren langen Haaren und der samtartig wirkenden Alabasterhaut – war ihr weißer Gürtel. Der dünne Rollkragenpullover und ihre wie auflackiert wirkende, glänzende Hose waren konzertflügelschwarz. Das Auffälligste aber waren ihre kurze Jacke – und ihre hochschaftigen Copolymer-Stiefel, die eindeutig für Hochgeschwindigkeitsmotorräder gedacht waren – und das Mädchen aufrecht stehend über die 180cm-Marke katapultierten. Denn diese Kleidungsstücke waren... metallicgrün.
Next-Level-Metallicgrün.
Zudem... der Mann konnte sich nicht helfen – aber dieses Mädchen roch nach nichts so sehr wie nach... einem neuen Auto. Das war irritierend. Unreal.
„Wie kommt es, daß sich jemand wie Sie so mit Militär-Hardware auskennt?“ fragte er schließlich – und Teagan hob eine Braue: „Womit sollte sich jemand wie ich denn Ihrer Meinung nach auskennen?“
„Ich hätte auf eine... Künstlerin getippt...“ meinte er und Teagan gestattete sich ein winziges Lächeln: „In gewissen Kreisen könnte man mich so sehen, ja.“
„Sie mögen Musik?“
„Oh, ja!“
„Eine Künstlerin, die auf einem Containerschiff anheuerte – und als `Versicherung gegen Piraten´ die Überfahrt bezahlte.“ stellte der Mann fest.
„Ganz genau – meine Dienste wurden dieses Mal allerdings nicht benötigt.“ nickte Teagan höflich.
„Wie sähen diese Dienste genau aus?“
„Nun, das ist, wie Sie schon feststellten, meine... `Kunst´.“
„Was bedeutet, diese Handschellen haben durchaus Sinn.“ lächelte der Mann und Teagan meinte: „Nun ja – sie sind massiv – aber auch ziemlich groß – sehen Sie?“ zog Teagan ihre schmale linke Hand einfach aus dem Ding raus – und der Mann wurde bleich. Dann steckte sie die Hand wieder zurück: „Aber keine Sorge – ich mag dieses Land. Es ist ein schlechter Start, daß ich ohne Papiere hier angekommen bin – Ihr Misstrauen ist berechtigt – und Deutschland ist weltbekannt für seine Gründlichkeit und Genauigkeit.“
Sie sah den Beamten an: „Ich habe nicht vor, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Sie machen ihre Arbeit gut – und ich respektiere das.“
Der Mann starrte diese... Person an. Sie hätte eigentlich jederzeit abdampfen können – aber das tat sie nicht. Ihre Antwort auf die Frage, weshalb sie so viel über Waffentechnik und deren Anwendungsbereiche kannte war schlicht: „Ich habe umfangreiche Dateien.“
Wieso das alles, konnte der Mann nicht sagen – aber er war sich sicher, daß diese... Teagan StMichael schlicht und einfach abwarten würde, was weiter geschah. Nun, dann würde er das, was er nun über sie wusste, einfach weiterhin in ihre Akte aufnehmen.
Denn das war ttsächlich sein Job.