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Autor Thema: Prolog: Die letzten Vier  (Gelesen 11496 mal)

Beschreibung: Ein Lebensabschnitt endet, ein neuer beginnt...

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Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« am: 08.11.2018, 20:20:33 »
"Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." - Friedrich Nietzsche


Prolog: Die letzten Vier

Khett - die Wüste der Knochen. Der Legende nach einst ein fruchtbares Paradies, gesegnet mit allen Gaben, die die Alte Mutter nur schenken kann. Viele Menschenvölker sollen hier gewandelt sein und ehemals prachtvolle Städte müssen sich über ihr gewaltiges Gebiet erstreckt haben. Heute bleibt nur Hitze und Sand - und die Ruinen, die sie auf ihrer Reise zwischen fernen Dünen erspähen konnten. Manchmal nur einzelne Finger aus Stein - steif aus dem Sand aufragend, wie in einem letzten Aufbäumen gegen das Vergessen - manchmal aber auch viel mehr als das. Uralte Flüche sollen über den Städten der Toten liegen, entsprechend hatte die Karawane stets einen weiten Bogen um sie geschlagen, obwohl ein Besuch Schatten, Kühlung und vielleicht sogar das eine oder anderen Fundstück versprach. Ist es nicht absurd, wie sich der Karawanenmeister von überlieferten Schauergeschichten hatte schrecken lassen, wenn das Ziel ihrer Reise doch die Entweihung eines verbotenen Heiligtums bedeutete? Das Feuer von Assur - dies war der Schatz, den sie zu finden aufgebrochen waren. Ein sagenumwobener Rubin, durch magische Flammen von innen erleuchtet und so groß wie eine geballte Faust! Ihr Anführer hatte eine Karte und die nötige finanzielle Unterstützung, doch welcher wohlhabende Patron hinter der wagemutigen Expedition stand, die in der großen Hafenstadt Makkâd für einiges Aufsehen gesorgt hatte, blieb von den Wissenden verschwiegen. Die meisten von ihnen waren ohnehin nur einfache Helfer, gelockt mit Sold oder der Aussicht auf Ruhm, gebunden durch Schuld oder Unglück oder aus anderen Gründen in die Sache hineingeraten...

Ihre Gruppe war zahlreich und gut ausgerüstet, dennoch stand die Reise von Beginn an unter einem schwierigen Stern. Nicht alle beherrschten die von den Creithanern verbreitete Handelszunge und so blieb eine unkomplizierte Kommunikation für mache ein Problem, zumal sich vergleichsweise viele Ausländer unter den Beteiligten fanden. Auch waren Sklaven und Frauen dabei, was bei einigen aus Überzeugung, Aberglaube oder kulturellen Gründen auf Ablehnung stieß. Als sie dann tief in der Wüste ein unnachgiebiger Sandsturm für vier Tage festnagelte, sie Kamele und Vorräte kostete sowie zwei Männer spurlos verschwinden ließ, keimte in vielen Herzen die erste Saat des Aufbegehrens. Von hier an gab es zwei Gruppen: Jene die dringend umkehren wollten und jene die es weiter vorwärts trieb - ihnen voran der Karawanenmeister und seine 'Ersten Hände', die für Ordnung in den Reihen sorgten. Einer dieser Männer war Kashir und sein Verrat sollte später den letzten Keil in die ohnehin zwiegespaltene Gemeinschaft treiben. In ihrer elften Nacht seit Eindringen in die Wüste setzte er seinen in geheimer Runde gefassten Plan in die Tat um und versuchte - zusammen mit Gleichgesinnten sowie vom Versprechen der Freiheit gelockten Sklaven - die Befehlsgewalt an sich zu reißen. Diese aus Furcht und Verzweiflung geborene Revolte endete blutig. Kashir fiel durch den Zorn eines anderen, ebenso wie der Karawanenmeister und ein Großteil seiner treuen Hauptleute. Die gesamte Expedition zerbrach im Chaos. Jene die übrig blieben und nicht weiter einander töten wollten, mussten ihr Schicksal von nun an selbst bestimmen. Die Misstrauischen und Treulosen stahlen sich ein Kamel und Vorräte und versuchten ihr Glück allein. Der dezimierte Rest rottete sich zusammen, um den Rückweg als Gemeinschaft anzutreten.

So begann ein Marsch vieler Qualen und Irrwege, denn die Wüste der Knochen ist ein Ort der Tücke. Neuer Zwist entflammte, als Teile der Gruppe Unterschlupf in einigen Ruinen suchen wollten, andere jedoch die Konsequenzen fürchteten. Nach sinnlosem Streit teilte man die verbliebenen Vorräte und trennte sich ohne das Vergießen von Blut, doch die Kraft vieler erschwachte so zum Mühsal weniger. Tags darauf strafte Khett jene, die in den verbotenen Gemäuern genächtigt hatten und schickte abermals tagelange Sandstürme, die das Himmelszelt verdunkelten. Sie waren verloren und verirrt. Immer wieder nahm sich die Wüste einen der ihren und gab ihn nicht wieder her. Zuletzt blieben sieben unnachgiebige Seelen übrig:

Meschach, der letzte der Ersten Hände, der ihre kleine Gruppe nun anführte. Tigara, eine Zarfari-Sklavin, die man als Übersetzerin mitgenommen hatte. Xilas, ein creithanischer Abenteurer, jung und voller Tatendrang. Askwin, ein von Unglück heimgesuchter Tharaner, der unfreiwillig seine Heimat hinter sich gelassen hatte. Amani, eine erfahrene Jägerin der Ambaghi, die nach einer missglückten Mission und auf der Suche nach neuer Gemeinschaft eher versehentlich auf die bereits losgezogene Karawane gestoßen war. Seth, ein findiger Ambaghi-Dieb, den die Aussicht auf Reichtum und Wohlstand in die Wüste trieb. Und Brynja, eine aus dem fernen Glamvahl stammende Kriegerin aus fürstlichem Haus, unterwegs um durch ihre Taten die Anerkennung ihres Vaters und Volkes zu gewinnen.

Die Odyssee jener ungleichen Gemeinschaft fand ein vermeintliches Ende, als sie völlig entkräftet und dem Verdursten nahe auf eine Karawane stießen. Es war ihnen unbekanntes Wüstenvolk, das in einer fremden Zunge sprach. Man gab ihnen Wasser und Nahrung und rettete ihnen so das Leben. Gleichzeitig jedoch fesselte man ihnen die Glieder, knebelte ihre Münder und schnürte ihnen Säcke über die Köpfe. Dem Tod waren sie einstweilen entronnen, doch ein Leben als Sklaven stand ihnen bevor - so jedenfalls dachten sie, in den Tagen danach, als man sie man sie wie Gepäck verschnürt an einen fremden Ort verschleppte. Sie irrten sich...
« Letzte Änderung: 10.11.2018, 01:20:56 von Cerebro »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #1 am: 08.11.2018, 23:17:13 »
Tag 1

Als Amani diesmal der Sack vom Kopf gezogen wird, blickt sie in eine geräumige Kammer. In der Mitte gähnt ein runder Schacht von vielleicht anderthalb Metern Durchmesser - nichts schützt vor einem vermutlich tiefen Sturz. Sie selbst ist etwa zwei bis drei Meter vom Rand dieses Loches entfernt, die Beine schlaff vor Schwäche, der Rücken berührt harten Stein. Ihre Handgelenke stecken in Schellen und diese sind an einer Metallkette fixiert, welche sich in gerader Linie über ihren Kopf spannt, so dass es ihr in den hochgerissenen Armen schmerzt. Ihre Weggefährten teilen dieses Schicksal und hängen in Kreisformation um das Loch im Boden, angekettet an massive, mit Gravuren verzierte Säulen. Insgesamt gibt es acht davon - eine mit leeren Fesseln, dafür jedoch über und über mit getrocknetem Blut besudelt. Weitere Blutreste lassen sich überall auf dem steinigen Boden erkennen.

Askwin sticht der Schmerz in den Armen wie eine Klinge, also versucht er die zusammengesackten Beine aufzustellen, um Schultern und Handgelenken etwas Erholung zu verschaffen. Nachdem man den Sack von seinem Kopf entfernt hat, erblickt er einige Gestalten, die Gesichter hinter ausdruckslosen Visagen aus Bronze verborgen. Sie gehen reihum, ziehen den Gefangenen die Säcke vom Kopf und zerschneiden ihre Kleider, so dass zuletzt nicht mal mehr einzelne Fetzen übrig bleiben. Askwins Blick haftet kurz auf den blanken Brüsten der sich zwecklos windenden Zarfari-Sklavin, doch er ist viel zu verwirrt, um über ihre Nacktheit nachzudenken. Ihm fällt auf, dass natürliches Licht in die Kammer fällt. Die Sonne dringt von hoch oben zu ihnen herunter, vermutlich durch eine Öffnung in der Decke. Die Wände jenseits der Säulen sind aus Sandstein - alt, aus großen Blöcken geformt und ebenfalls mit gemeißelten Symbolen einer unbekannten Schrift versehen. Von irgendwoher ist neben den durch Knebel gedämpften Lauten des Protests das sanfte Gurgeln von fließendem Wasser zu hören.

Einer der Vermummten zieht Seth den Sack vom Kopf und macht sich dann daran, auch ihn komplett zu entblößen. Mit heftigen Schnitten und groben Handgriffen reißt er an ihm herum - dabei greift er in eine von Seths versteckten Taschen und zieht das gefaltete Stück Pergament hervor, welches der Dieb nach Kashirs eskalierter Revolte aus den Besitztümern des toten Karawanenmeisters entwendet hatte. Der Maskierte unterbricht kurz seine Arbeit, um die leicht ramponierte Karte zu begutachten. Schließlich zerreißt er sie in der Mitte, legt beide Streifen übereinander und halbiert sie erneut, bevor er die Stücke teilnahmslos fallen lässt. Kurze Zeit später ist das beschämende Werk vollendet und Seth starrt an seinem Glied vorbei auf seine dreckigen nackten Füße.

Während Brynja die Prozedur wehrlos über sich ergehen lassen muss, lässt sich beobachten, wie einer ihrer Peiniger an den Rand des Schachtes tritt. Er trägt aufwändigere Gewänder als die anderen und spricht in feierlichem Ton Worte einer fremden Sprache. Schließlich zieht er ein gebogenes Messer, um sich damit tief in die eigene Handfläche zu schneiden. Er ballt die verletzte Hand zur Faust und reckt den Arm, so dass sein Blut in den dunklen Schlund hinabträufelt. Nach weiteren Worten wendet er sich dann dem wild strampelnden Meschach zu. Er tritt an ihn heran und malt ein Symbol aus Blut auf dessen Stirn, während zwei Gehilfen für Bändigung sorgen. Der Mann wiederholt dies der Reihe nach bei jedem der anderen sechs - nach Meschach folgen Xilas, Amani, Seth, Askwin, Brynja und zuletzt Tigara. Als er endlich fertig ist, verbindet man ihm die Hand und er verlässt ohne ein weiteres Wort die Kammer. Die anderen Gestalten entfernen die Knebel der Gefangenen und gehen dann ebenfalls. Heftige Flüche und rasendes Geschrei verfolgen sie, doch in den einsamen Stunden danach verebbt jegliches Aufbäumen irgendwann zu stiller Resignation - und endet schließlich in einem von Erschöpfung getriebenen tiefen Schlaf...
« Letzte Änderung: 08.11.2018, 23:19:54 von Cerebro »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #2 am: 08.11.2018, 23:38:05 »
Tag 2

Askwin erwacht durch Tigaras Wimmern. Die Sonne scheint und nachdem die schwummrige Welt langsam wieder an Schärfe gewinnt, bekommt der Tharaner schnell eine Idee, was die Zarfari-Frau zum Wehklagen bringt. Er blickt auf die Säule, an die Meschach gekettet war. Allein seine am Ellenbogen abgerissenen Arme hängen noch in den Schellen, vom Rest fehlt jede Spur - sieht man von einigen kleinen Fleischklumpen ab, die sich rund um den Ort seines Ablebens verteilen. Eine unübersehbare Blutspur zieht sich dunkel von der völlig besudelten Säule bis hin zu dem Schacht im Boden. Auch wenn all die erlebten Anstrengungen einen hohen Tribut gefordert und sie alle an den Rand des körperlich Erträglichen geführt haben - wie konnten sie ein derartiges Gemetzel nicht bemerken?! Es dauert einen Moment, bis Askwin seine aufgewühlten Gedanken wieder sortiert hat. Ist dies also ihr Schicksal? Der Tharaner zweifelt, ob er es überhaupt noch erleben wird, denn sein Körper hat aufgehört nach Erlösung zu schreien und fühlt sich einfach nur dumpf an. Schmerz und Leid sind nur noch schattenhafte Erinnerungen. Welches Ende wird ihn zuerst ereilen? Welches Ende ersehnt er sich mehr?

Dann - Schritte und Stimmen. Irgendwer betritt die Kammer. Askwins Gesicht ist keinem Ausgang zugewandt, so dass er nur nach Gehör gehen kann, doch schließlich treten zwei Gestalten in den inneren Kreis der Säulen und werden damit sichtbar. Der Mann ist hochgewachsen und beachtlich ausgerüstet. Er trägt einen flexiblen Panzer aus Schuppen und Leder und hält in jeder Hand eine leicht geschwungene Klinge. Über Rücken, Schultern und Kopf liegt ein sandverkrusteter Kapuzenumhang von dunkelgrüner Farbe, mit braunem Saum und schnörkelig eingearbeiteten Mustern. Seine Haut ist hell, was für einen Einheimischen ungewöhnlich wäre. Dann ist da noch die Frau. Sie ist einen Kopf kleiner als der Mann, hat dunkelbraune Haut - ist jedoch nicht so dunkel wie Tigara - und schwarzes, eng geflochtenes kurzes Haar. Auf ihrem Rücken sitzt ein gefüllter Köcher und in den Händen führt sie einen kompakten Bogen mit lose aufgesetztem Pfeil. Ihre Kleidung wirkt entgegen der des Mannes wie normale Wüstenkluft und bietet keinen offensichtlichen Schutz vor groben Hieben. Das große Bitten, Zappeln und Schreien bleibt trotz einer möglichen Rettung zunächst aus. Tigara wimmert noch immer leise vor sich hin und scheint ihrer Umwelt kaum Aufmerksamkeit zu schenken, während von den anderen allein Askwin offenkundig bei Sinnen zu sein scheint - und er fühlt seine Zunge nur als aufgedunsenen Schwamm in seiner Kehle.

Nachdem die beiden Unbekannten die Lage sondiert haben, stecken sie ihre Waffen weg, um sich genauer umzusehen. "Sieh nur, der hier..." spricht die Frau und deutet auf Xilas, der von alledem nichts mitbekommt, sondern schlaff und kaum bei Bewusstsein in seinen Ketten hängt. Der Mann in Grün tritt an den Creithaner heran und legt umsichtig eine Hand unter dessen Kinn, um den Kopf leicht anzuheben. Es folgt ein schweres Seufzen. "Ist er es?" fragt die Frau. "Ja..." antwortet der Mann, ohne sich ihr zuzuwenden. In dem Moment der Stille, der darauf folgt, kann Askwin leise ein gemurmeltes "Vergib mir, Bruder" verstehen. Dann zückt der Unbekannte einen Dolch und zieht ihn Xilas tief durch die Kehle. Der junge Mann gibt kaum einen Laut von sich. Ein gedämpftes, nasses Gurgeln, dann ist es vorbei. Die Frau schaut mit großen Augen zu, bis sich der Mann ihr schließlich wieder zuwendet. "Wir sind zu spät und sollten nicht lange verweilen," sagt er zu ihr. "Lass uns die anderen von ihrem Leid erlösen und dann von hier verschwinden. Übernimm du die Frauen, ich kümmere mich um die Männer." Damit steuert er auf Seth zu, der ihm von allen Männern am nächsten ist. Als er sich in Bewegung setzt, kreischt plötzlich Tigara in der Zunge ihres Volkes los, zappelt wie eine Furie in ihren Ketten und schreckt mit dem Geschrei alle auf, die bisher untätig geblieben sind. Brynja, Amani und Seth schütteln die Schwere ihrer Körper kurzzeitig ab und sehen, was vor sich geht. Seth vor allem sieht, wie ein Mann in Kampfkluft und mit grünem Kapuzenumhang an ihn herantritt - einen blutigen Dolch in der Hand...[1]
 1. Infos zum Spielstart: Jeder bekommt zum Start 80% seiner Hit Points abgezogen, was den geschwächten Zustand repräsentiert. Ihr habt außerdem keinerlei Inventar und seid sprichwörtlich vollkommen nackt. Ob außer Askwin noch ein anderer Spielercharakter die Szene unmittelbar vor Tigaras Geschrei mitbekommen hat, überlasse ich euch - ihr wart entweder weggetreten oder einfach nur zu schwach / passiv, um euch zuvor bemerkbar zu machen. Durch das Geschrei seid ihr jetzt aber alle voll da und wollt natürlich ungerne abgestochen werden. Spielt einfach mit - das ist kein super früher TPK. ;)
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 16:40:19 von Cerebro »

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #3 am: 09.11.2018, 17:33:08 »
Was für eine missliche Lage... Wäre Seth etwas besser bei Sinnen - und würde seine ganze Aufmerksamkeit nicht gerade vom nahenden Dolch in Anspruch genommen, könnte er nocheinmal darüber nachdenken wie es überhaupt so weit kommen konnte. Jetzt ist es wohl aber zu spät - diese seltsamen Maskenmänner holen sich nun auch sein Leben. Wobei der Kerl nicht so aussieht, als gehöre er zu diesen. Kann es denn sein...
"Du siehst nicht so aus wie die anderen - kannst du mich vielleicht sogar verstehen? Wenn ja, dann verrate mir zumindest noch was hier los ist, bevor ich sterbe."

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #4 am: 09.11.2018, 18:40:55 »
Der Mann verzieht das Gesicht - nicht jedoch wegen Seths Worten, sondern wegen dem lautstarken Geplärr der Zarfari-Sklavin, die jenseits des Schachts direkt gegenüber hängt. "Tiani! Kannst du dieses Frauenzimmer nicht endlich zum Schweigen bringen?!"

"Du bist selbst schuld!" bellt die dunkle Unbekannte zurück. "Deine Gerede von Mord hat sie aufgestachelt. Sie sagt, sie will von hier fort und zu ihrem Kind - und sie verflucht dich und deine gesamte Sippe..."

"Dann rede mit ihr. Beruhige sie!"

Die Frau wendet sich mürrisch von ihrem Begleiter ab und tritt an Tigara, um in ihrer eigenen Zunge sanft auf sie einzureden. Im ersten Augenblick hält sich der Erfolg in Grenzen, doch der Mann vor Seth schenkt ihr trotzdem keine Beachtung mehr und blickt stattdessen dem angeketteten Dieb stoisch ins Gesicht. "Wie du hörst, spreche ich die Handelszunge. Also ja, ich verstehe dich. Und nein, ich gehöre nicht zu den 'anderen', denn ich kann mir gut denken, wen du damit meinst." Der Mann mustert Seth einen Augenblick, bevor er fortfährt. Die grüne Kapuze beschattet sein Gesicht, doch Seth erkennt mehrere Narben und dunkle, intelligente Augen, die ihm hart, jedoch ohne Groll entgegenblicken. "Du bist in einer Opferstätte des Gottes Unn[1] und du trägst sein Zeichen auf deiner Stirn. Demnach bist du sein und des Todes gewiss. Was ich dir - euch - bringe ist nicht Mord, sondern Erlösung. Es gibt nichts anderes, was wir mehr für euch tun können..."

"Nichts anderes außer sie freizulassen..." meckert die dunkle Frau namens Tiani aus dem Hintergrund - diesmal in der Handelszunge, während sie die wilde Tigara in der Sprache der Zarfari zwischendurch weiter zu beruhigen versucht.

"Und was sollte das bringen?" entgegnet der Mann sachlich mit einem Seitenblick zu ihr. "Wir sind mitten in der Wüste und diese Leute hier haben nichts mehr. Und sie tragen Unns Zeichen! Wir würden das Unweigerliche nur hinauszögern."

"Wir würden über ihr Schicksal richten!" faucht die Frau zurück. "Ich sage, wir helfen ein paar armen Seelen, anstatt sie kalt abzuschlachten. Ist dein Freund dir nicht genug?!" Der Mann wendet sich in einer raschen Bewegung zu der Frau um und durchbohrt sie mit einem Blick aus Feuer und Eis. "Verzeih..." lenkt die Frau ein. "Ich weiß, dass er dir teuer war. Ich... habe es nicht so gemeint."
 1. Als Einheimischer vom Volk der Ambaghi hat Seth bereits von Unn gehört, auch wenn er wenige Details kennt. Unn ist eine alte Gottheit, die von einigen Nomadenstämmen angebetet wird und sie mit frischem Trinkwasser segnen soll. Soweit Seth weiß, gibt es in keiner größeren Stadt einen Unn geweihten Tempel, entsprechend ist der Glaube nicht allgemein verbreitet und bekannt, sondern fristet eher ein Nischendasein unter jenen, die tiefer in der Wüste leben. In den Städten ist Unn kein großes Thema, doch Seth hat in Tavernen hier und da schon abfällige Worte über den Gott und seine Anhänger gehört - was natürlich oft passiert, wenn die Anhänger eines Glaubens über die eines anderen sprechen.
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 18:52:44 von Cerebro »

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #5 am: 09.11.2018, 19:27:44 »
Immer wieder erstaunlich was Religion bei den Leuten so anstellen kann. Diese Leute spinnen doch - und der Kerl glaubt auch noch an so einen Quatsch.
"Ich rede nur ungern dazwischen, aber ich gebe Tiani recht. Du sagst du gehörst nicht zu seinen Anhängern, aber willst uns trotzdem Unn opfern? Hinauszögern ist da eindeutig die bessere Idee. Klar muss jeder mal sterben, aber mir wäre echt lieber wir könnten das auf ein anderes Mal verschieben. Löse unsere Fesseln und überlass uns unserem Schicksal. Überlass uns meinetwegen dem Urteil Unns, aber lass dich nicht von so einem Gott verleiten über andere zu richten."
Wenn er doch nur ein besserer Redner wäre...
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 19:28:53 von Seth Vargas »

Cerebro

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« Antwort #6 am: 09.11.2018, 19:57:51 »
"Ich? Euch opfern?!" spottet der Mann. "Du junger Narr... Du klammerst dich an dein Leben und das respektiere ich. Aber wenn du glaubst, das Lösen deiner Ketten würde irgendetwas anderes bewirken, als dir weitere Tage der Qual zuzufügen, dann irrst du dich. Die Jünger Unns erkaufen sich Wasser mit Blut und ihr seid der Preis, den sie bezahlt haben. Ein Preis, der ihm versprochen wurde." Der Mann blickt sich um und deutet auf Meschachs abgerissene Unterarme sowie die blutige Sauerei in unmittelbarer Nähe. "Siehst du das? Hast du gesehen, wie es passiert ist? ... Es ist der Hunger eines Gottes. Richte ich denn über euch oder verdamme ich mich nicht eher selbst, wenn ich einem Gott das stehle, was ihm versprochen wurde?"[1]
 1. Wenn du (oder sonst wer) versucht, weiter auf den Mann einzureden, bitte auf Ego würfeln. (Bitte das gewürfelte Ergebnis als Fußnote mit in den Post übernehmen. Überzeugen ist ein Wettstreit, entsprechend gibt es hier keine feste Schwierigkeit.)
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 20:33:47 von Cerebro »

Askwin

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« Antwort #7 am: 09.11.2018, 20:59:03 »
“Was für ein Blödsinn.” kommt es endlich aus Askwin heraus. Nach etlichen, im Geschrei untergegangenen Versuchen, hat er es geschafft seine Zunge wieder vernünftig bewegen zu können. Trotzdem ist deutlich zu hören, dass dem Rotschopf Wasser in der Kehle fehlt. “Als ob so ein Symbol unser Schicksal bestimmt. Lass uns bitte frei Grünmantel, damit wir selber bestimmen wann wir sterben.” Askwin wendet seinen Blick zu Seth und dann zum blut besudelten Xilas. “Was das ach so markierende Symbol angeht, das ist nur Blut von einer der Goldmasken. Blut kann weggewischt werden und falls das nicht reicht, schlägst du ihnen ein Schnippchen wenn du uns befreist.” Von Glauben versteht Askwin offensichtlich nichts. Dafür meint er das was so krächzend aus ihm raus kam total ernst. Er will hier nicht sterben weder zerrissen noch am eigenen Blut erstickt.[1]
 1. Ego von mir 1
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 21:03:03 von Askwin »

Brynja

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« Antwort #8 am: 09.11.2018, 21:04:18 »
Als die hochgewachsene Nordfrau wieder zu Sinnen kommt, rüttelt sie unwirsch an ihren Ketten. Es braucht nicht viel und ihr wird die Situation klar, in der sie sich befinden. Nackt, gefesselt und als Opfer markiert sollen sie so enden wie Meschach. Armer Kerl! In dem Schacht muss irgend eine übergroße Bestie lauern. Innerlich geht sie bereits ihre Möglichkeiten durch. Wenn alle Stricke reißen, wird sie sich zu helfen wissen. Aber zunächst erscheint es ihr doch klüger, das Wort zu suchen. Wenigstens scheint dieses Pärchen nicht zu diesen Irren zu gehören.

"Ha...Du hast dich längst in das Ritual eingemischt, indem du deinen Freund getötet hast. Da macht es keinen Unterschied mehr, wenn du uns befreist. Alles Weitere soll nicht dein Problem sein. "[1]

Die wilden Augen der Kriegerin richten sich auf die Frau.

"Ihr beide habt es in der Hand. Ich merke euch an, dass ihr nicht unser Blut an den Händen haben wollt. Es sind bereits genug gestorben, findest du nicht?"
 1. Überzeugen: 4

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #9 am: 09.11.2018, 22:23:16 »
"Mein Freund ist hier," antwortet der Mann zu Brynja. "Ich habe ihm Frieden gegeben, aber Unn wird seinen toten Leib bekommen - das ist der Unterschied." Er wendet sich an Askwin. "Und du glaubst nicht an Magie? An Zauber, Dämonen und Götter? Dann bist du gesegnet, Fremder, denn ich vermute, dir sind in deinem Leben viele schreckliche Wahrheiten erspart geblieben. Dieses Zeichen... du kannst es wegwaschen, aber es wird dich verfolgen. Und jene die sehen - wahrhaftig sehen - werden es erkennen. Ich bemitleide euer Schicksal, aber ich will es nicht teilen, indem ich mich ohne Not darin verfange. Wenn ihr den ewigen Schlaf nicht wollt, den ich bereit bin euch zu geben, dann verharrt hier und wartet auf euer Ende."

"Ich werde diese armen Menschen nicht hier zurücklassen, Kallian. Das ist mein letztes Wort," mischt sich plötzlich die dunkle Tiani wieder ein. Tigara ist inzwischen einigermaßen ruhig, wirft dem Mann in Grün aber einen Blick voller Abneigung entgegen. Kallians Kiefer arbeitet. "Du Närrin!" zischt er schließlich. "Du spielst mit unseren Leben wegen ein paar Fremder, die du überhaupt nicht kennst."

"Ja, das tue ich, weil es das Richtige ist! Und du wirst es auch tun, denn sonst trennen sich hier unsere Wege!" Ihr Blick wird weicher, während ein paar angespannte Sekunden verstreichen. "Erinnere dich wer du bist, Kallian. Wer wir sind! Wir wären nicht besser als die Barbaren, die diese Menschen hier verschleppt haben, wenn wir sie einfach ihrem Schicksal überlassen. Und ich werde nicht zulassen, dass sich dieser Schatten über mein Gewissen legt!"

"So sei es denn," gibt der Mann mit schüttelndem Kopf schließlich nach. "Tu was du tun musst und löse ihre Ketten. Aber ich werde keinen Anteil daran haben. Ich bin nicht deiner Meinung und werde dir nicht helfen, aber unserer Freundschaft willen kann ich ihnen das Zeichen geben. Es wird sie nicht retten, aber vielleicht spendet es ihnen eine Zeit lang Schutz."

Tiani nickt. "Danke Kallian." Doch dieser erwidert, "Du solltest mir nicht danken, sondern mich verfluchen, dass ich dir diese Dummheit nicht aus dem Kopf treiben konnte..." Mit diesen Worten wendet er sich wieder Seth zu. "Magie ist etwas Gefährliches und auf meinen vielen Reisen habe ich wenig Gutes daraus entstehen sehen. Dennoch gibt es einige wenige Dinge, die vor Unheil bewahren können. Es ist nicht viel und es verlangt dein Blut, aber fürchte dich nicht davor..." Mit diesen Worten dreht er sich zu Seths linker Seite und schneidet ihm mit der Klinge seines Dolches ein Symbol in den Oberarm. Es ist ein fünfzackiger Stern, geformt aus einer einzigen, sich immer wieder überschneidenden Linie, jedoch nicht gerade gezeichnet, sondern krumm und verzerrt. In seiner Mitte sitzt ein Auge und die Pupille des Auges ist eine stilisierte Flamme. Als er fertig ist, legt Kallian seinen Zeigefinger auf das blutende Auge des Sterns und spricht einen Satz in fremderartiger Sprache. Dann wiederholt er die gesamte Prozedur bei Amani, Askwin und Brynja. Als er zuletzt an Tigara herantritt, fängt diese erneut an wild zu werden. "Rühr mich nicht an!" schreit sie. "Weg mit deiner Schwarzen Magie. Weg von mir! Ich will es nicht!" Tiani versucht auf die Zarfari einzureden, doch es ist sinnlos und Tigara beruhigt sich erst, als Kallian tatenlos von ihr zurückweicht. "Es ist ihre Entscheidung..." meint er kalt. "Ich sehe nach den Kamelen. Komm nach, wenn du hier fertig bist." Tiani nickt. Während Kallian die Kammer verlässt, beginnt seine Begleiterin damit, die Eisenschellen der Gefangenen zu öffnen. Dies erweist sich trotz einiger geeigneter Werkzeuge, die sie dafür zutage fördern kann, als schwierige Arbeit und dauert eine Weile.[1]

"Bitte seht es Kallian nach," meint Tiani zwischen einigen angestrengten Seufzern, als sie ihre Arbeit bei Tigara beginnt. "Er meint es nicht böse und war nicht immer so... verbittert..."
 1. Nutzt die Zeit für etwas Dialog, wenn ihr mögt.
« Letzte Änderung: 10.11.2018, 11:30:43 von Cerebro »

Askwin

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« Antwort #10 am: 09.11.2018, 22:48:15 »
Erstaunt, verwirrt und zugleich doch froh bald frei zu sein blickt Askwin auf das Blut was aus der Wunde am Arm rinnt. Es brennt aber sein Körper schmerzt gerade überall, so dass es auf einen Schmerz mehr nicht anzukommen scheint. Trotzdem ist es nicht angenehm und so viel Wasser in seinem Leib zu haben, dass hat er nicht mehr erwartet. Fast genauso wenig wie noch ein Mal zu bekommen. “Danke.” sagt er recht leise. “Wer seid ihr eigentlich? Und was ist das?”
« Letzte Änderung: 09.11.2018, 22:53:06 von Askwin »

Cerebro

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« Antwort #11 am: 09.11.2018, 23:23:33 »
Askwin kann die Wunde nicht sehr gut sehen, denn seine strapazierten Arme hängen seitlich zu seinem Kopf nach oben gerissen an der Kette. Er spürt allerdings eine gewisse Wärme davon ausgehen - vielleicht ist es aber auch nur das warme, frische Blut.

"Wer wir sind?" geht Tiani auf seine Frage ein. "Oh, das hängt davon ab... Diebe, Abenteurer, Söldner - was immer sich gerade anbietet und die Beutel füllt. Aber wir versuchen aufzupassen, dass dabei nicht die falschen Leute zu Schaden kommen. Kallian und ich bereisen die Welt schon seit vielen Jahren, doch bereits davor hat er es lange Zeit alleine gemacht - oder mit anderen, die sich ihm für eine Weile angeschlossen haben. Ich schätze, ich bin einfach hängengeblieben..."

Mit einem Rascheln lösen sich Tigaras Schellen und die Zarfari-Frau stürzt schwach zu Boden. Tiani fängt sie reflexartig auf und lässt sie dann langsam nach unten gleiten. "Vorsicht. Du musst erst wieder etwas zu Kräften kommen. Bleib sitzen und ruh dich aus."

Tiani blickt sich um und entscheidet sich nun für Brynja, die ihr nach Tigara am nächsten ist. Gleichzeig fährt sie fort zu reden.

"Kallian ist... Er hat besondere Kräfte und sieht manchmal Dinge. Ich weiß, das hört sich verrückt an und ich sollte nicht darüber reden, aber nach allem was ihr erlebt haben müsst, habt ihr eine Erklärung verdient, denke ich... Das an euren Armen ist ein Schutzsymbol. Ich verstehe nicht viel von Magie, aber wenn er glaubt es kann euch helfen, dann glaube ich das auch. Ich habe in unserer Zeit zusammen zu viele merkwürdige Dinge gesehen, als dass ich ihm misstrauen könnte. Und ehrlich gesagt glaube ich auch, was er wegen Unn gesagt hat... Aber das ändert nichts daran, dass ihr eine Chance verdient. Unser Schicksal ist nicht vorbestimmt, also muss es einen Weg aus dieser Sache heraus geben, nicht wahr?"
« Letzte Änderung: 10.11.2018, 01:55:32 von Cerebro »

Einar

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« Antwort #12 am: 10.11.2018, 11:19:55 »
Die Luft zischend zwischen den Zähnen hindurch ziehend, lässt Seth die Prozedur wortlos über sich ergehen. So kurz vor dem Ziel wird er sich bestimmt nicht um Hals und Kopf meckern, auch wenn Tigara auch damit durchkommt und trotzdem befreit wird.

Seth kann sich gut vorstellen, dass es Dinge gibt, die über ihren Verstand hinausgehen. Aber sein Leben wegen etwas Blut auf der Stirn gleich aufzugeben, das geht zu weit. Selbst wenn sie nun verflucht sein sollten - er wird einen Weg finden aus der Sache herauszukommen. Und wie oft ist diese Magie nur fauler Zauber und Aberglaube? Er ist sich sicher, dass es irgendwo einen Gott gibt, der angeblich Mord und Diebstahl mit dem Tod bestrafen soll - und doch lebt er immernoch.

"Das werden wir dann sehen. Auf jeden Fall ist dir mein Dank gewiss, auf uns hätte Kallian wohl nicht gehört."

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #13 am: 10.11.2018, 11:42:14 »
"Nein, vermutlich nicht," bestätigt Tiani. "Aber er ist ein guter Mensch, das müsst ihr mir glauben. Seht es als Gegenleistung für eure Rettung."

Mit einem metallenen Klacken lösen sich die Schellen von Brynja. Im Gegensatz zu Tigara steht die Kunvarin stramm, kann nun aber endlich die schmerzenden Arme senken und ihren steifen Körper lockern. Tiani tritt einen Schritt zurück und wirft der deutlich größeren Frau einen eingeschüchterten Blick zu, denn obgleich sie nackt und geschunden ist, wirkt sie noch immer bedrohlich. Schließlich wendet sich Tiani an den nächsten Unglücklichen in der Reihe: Askwin.[1]
 1. Gebt mir im Disku kurz Bescheid, wenn kein Bedarf mehr an weiteren Fragen und Dialog besteht - dann springe ich entsprechend vor.
« Letzte Änderung: 10.11.2018, 15:09:19 von Cerebro »

Brynja

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #14 am: 10.11.2018, 16:09:18 »
Mit ungerührter Miene lässt Brynja die Prozedur über sich ergehen. Es gefällt ihr zwar nicht, fremdländische Symbole zu tragen, aber Schutzrunen sind in ihrem Volk nichts Unbekanntes. Wenn sie wirklich als Opfergabe gekennzeichnet worden sind, mag dieses Zeichen vielleicht helfen. Als Tiani sie endlich befreit, richtet sich die muskulöse Kriegerin auf und bewegt langsam ihre Arme. Die eigene Nacktheit oder die der Anderen stört sie im Augenblick nicht sonderlich - sie haben nun wahrlich ganz andere Sorgen. Solange sie frei ist, kann sich ihr Glück immer noch wenden.

"Man sieht sich immer zweimal im Leben. Ich werde nicht vergessen, was ihr heute getan habt." Spricht die Frau mit dem harten Akzent des Nordens und nickt der Dunkelhaarigen zu.

"Wohin seid ihr unterwegs? Gibt es irgendwo ein Lager oder eine Oase, die wir erreichen können?"

In ihren Augen sieht da draußen alles gleich aus. Ob die zerrissene Karte noch zu retten ist? Sie wird Seth darauf noch ansprechen, bevor sie hinausgeht. Zuerst einmal will sie gerne Abstand von dem Schacht gewinnen, bevor die Kreatur da unten noch einmal hungrig wird.

« Letzte Änderung: 10.11.2018, 16:22:32 von Brynja »

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