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Autor Thema: Prolog: Die letzten Vier  (Gelesen 11584 mal)

Beschreibung: Ein Lebensabschnitt endet, ein neuer beginnt...

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Askwin

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #60 am: 16.11.2018, 17:24:21 »
Scharf saugt Askwin die Luft durch die Zähne ein. Was für ein dummes Schicksaal. Hier in der Wüste krepieren zu müssen. Wie konnte es auf der Welt überhaupt so einen schrecklich heißen Ort geben. Schon während der Knechtschaft hatte er sich das gefragt. Nun musste er mit anderen über das Leben eines anderen Menschen entscheiden. Wie babarisch, wie grausam. Wenn wenigstens ein Kampf das Ganze entscheiden würde, aber dazu ist Tigara keineswegs in der Lage. Nein, es läuft eher darauf hinaus ihr den Schädel einzuschlagen und die Wüste mit ihrem Blut tränken. Ja so wird wohl der Wüstengott sein drittes Opfer bekommen.

„Tigara solle nicht viel Leiden. Einen Tot wie Xilas oder gar Meschach hat sie nicht, hat niemand verdient.“ Askiwin blickt nicht auf aber auch er ist überrascht über die Anderen. Auf Hilfe von ihnen, wenn einen selbst eine Krankheit straft, kann wohl lange gewartet werden. Das ist eindeutig keine gute Situation, es ist aber auch keine normale Lage in der sie gerade sind. „Die bessere Frage ist, sollten wir es wagen Tiani oder Kallian für dumm verkaufen? Mindestens er wird wissen, was passiert ist. Schließlich sitzen wir wegen ihm hier und dass im doppelten Sinne.“ Bewusst äußert sich Askwin weder zu Brynjas noch zu Seths Worten. Innerlich wiederstrebt es ihn einen Menschen aus dem dummen Grund, um das Leiden zu lindern, zu töten. Auch wenn es ihm nicht gefällt entflammte auf einmal ein Gedanke. Was wenn Kallian die Lösung wäre. „Bevor Tigara stirbt, wollen wir, soll ich mit Kallian reden? Vielleicht weiß er noch einen Weg sie zu retten, den wir nicht sehen.“

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #61 am: 18.11.2018, 00:21:23 »
Während sie in dunkler Runde sitzen und sich über dunkle Dinge beratschlagen, zieht der Mond über das Gestirn zu ihren Köpfen. Aus dem Augenwinkel bemerkt Askwin einen Schatten, der sich vor dem silbernen Licht scharf abzeichnet und ohne Hast über die grauen Dünen wandert. Der Tharaner erkennt die Silhouette von Kallian. Scheinbar kehrt dieser soeben zurück, denn er nähert sich still ihrem Nachtlager. Sollten die Tage zuvor als Vorhersage dienen, so wird er wohl ohne Umschweife sein Zelt aufsuchen...[1]
 1. Wenn Askwin ihn ansprechen will, wäre nun der Moment, ihn vor dem Zelt abzufangen.
« Letzte Änderung: 18.11.2018, 00:24:33 von Cerebro »

Askwin

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #62 am: 18.11.2018, 16:31:28 »
Mit flauen Magen steht Askwin auf. Erst als es schon damit begonnen hat, fällt ihm auf wie nutzlos doch das Ausklopfen der Kleider hier ist. Fast genauso wie das Gespräch an welches er mit Kallian dachte. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf, wie so ein offensichtlich erfahrener Mann, einfach daneben stand und zusieht. Entweder muss er den Schneid haben etwas zur Genesung von Tigara zu machen oder wenigstens das Rückgrat um ihr Leiden zu beenden. Die Entscheidung an ihnen vier abzuwälzen ist so etwas von widerlich und irgendwie offensichtlich, dass er sich so nicht mit Tiani rumstreiten muss. „Falls ihr Strohhalme findet, sagt Bescheid wer den kürzeren hatte. Dahinten läuft unser Grünmanel und vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für Tigara.“

Er nickt den anderen dreien noch einmal zu, bevor er über die Dünen eilt. Als er Kallian schnaufend erreicht hat, spricht er ihn auch gleich an. „Kallian. Auf ein Wort bitte? Ich möchte gerne über unsere Situation gerade reden.“ Es ist deutlich zu hören das Askwin sich nicht ganz sicher oder wohl ist Kallian anzusprechen.


Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #63 am: 18.11.2018, 17:13:00 »
Kallian blickt auf, doch in der vorherrschenden Dunkelheit ist selbst im Mondschein unter seiner tief heruntergezogenen Kapuze nicht viel mehr zu erkennen, als scharf funkelnde Augen. "Was willst du?" fragt er forsch, doch sein Ton wirkt rau und abgeschlagen. "Ich bin müde und will mich ausruhen..."

Die anderen sitzen noch immer zusammen. Falls sie wirklich auslosen wollen, wer im Zweifel die brutale Tat vollbringen soll, so finden sie zwar keine Strohhalme, können aber Fäden aus ihren Kleidern ziehen.[1]
 1. Wenn ihr losen wollt, würfelt einfach alle einen W6 und der mit der niedrigsten Zahl muss ran. Bei Gleichstand wird zwischen den jeweiligen Charakteren nochmal gestochen.
« Letzte Änderung: 18.11.2018, 17:16:39 von Cerebro »

Askwin

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #64 am: 18.11.2018, 18:26:44 »
Die Art von Kallian lässt den Tharaner zusammenzucken. Jetzt muss er aber da durch, denn er will Tigara nicht so einfach töten. Also versucht er ruhig die Frage zu stellen ohne dabei zu weit auszuholen. „Um gleich zur Sache zu kommen, Tigara geht es immer schlechter. Das siehst du ja selber. Ohne viel mehr Wasser zur Kühlung, Kräuter oder auch nur Schatten sieht es sehr Schwarz für sie aus. Es wäre ein Wunder, wenn ihr Körper die Hitze noch zwei drei Tage mitmacht. Weißt du etwas oder kannst du etwas machen um sie gesunden zu lassen oder zumindest ihren Körper die Hitze zu nehmen? Und …“ er beißt die Zähne kurz zusammen, denn noch immer glaubt er nicht an die Wirkung des Mals. Zu ungreifbar ist es für ihn. „Und sei es mit dem Mal.“
« Letzte Änderung: 18.11.2018, 18:52:37 von Cerebro »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #65 am: 18.11.2018, 19:44:35 »
Kallian seufzt und hebt die Hand, um sich mit Daumen und Zeigefinger kurz den Nasenrücken zu massieren. Zuerst erscheint es Askwin, als ob sein Gegenüber zu einer langen Erklärung ansetzen würde, doch letztendlich meint Kallian nur, "Ich kann ihr nicht helfen. Auch das Zeichen würde sie nicht mehr schützen... Gibt es sonst noch etwas?"
« Letzte Änderung: 18.11.2018, 21:56:49 von Cerebro »

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #66 am: 18.11.2018, 20:22:43 »
Seth schnaubt kurz, als Askwin die Idee mit den Stohhalmen vorschlägt. Als dieser dann weg ist, fasst er seinen Entschluss. "Wird nicht nötig sein das auszulosen." winkt er ab, bevor er aufsteht umd mit finsterer Miene anfügt: "Ich werde es tun." Danach verschwindet er in Richtung des Zeltes und den resltichen Schlafplätzen, um sich dort umzusehen. Er versucht herauszufinden welche Möglichkeiten sich für sein Vorhaben anbieten.

Er hat die Idee mit Tiani zu reden inzwischen verworfen - in solchen Fällen ist es besser die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und sie ist warmherzig genug, sie deswegen nicht gleich zu verstossen. Denn dann hätte die ganze Rettungsaktion keinen Sinn gehabt. Und solange Killian der selben Meinung ist, wird sie früher oder später sowieso einsehen, dass es die bessere Wahl war. Sie vertraut ihm gut genug.

« Letzte Änderung: 18.11.2018, 20:24:04 von Seth Vargas »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #67 am: 18.11.2018, 20:40:53 »
Die Möglichkeiten, die sich Seth aktuell für ein unentdecktes Vorgehen präsentieren, sind quasi nicht vorhanden. Er muss nicht weit laufen, denn die Nachtlager sind nur wenige Schritte entfernt. Kallian und Tiani beziehen ein simples 2-Personen Zelt aus Decken, das mit Seilen verknotet und von Holzstangen getragen wird. In unmittelbarer Nähe liegen weitere Decken einfach im Sand ausgebreitet - die provisorischen 'Betten' der anderen, Seth eingeschlossen.

Der Dieb kann hinter den lose hängenden Zeltwänden das Licht einer Kerze ausmachen. Er weiß, dass Tiani noch Tigara pflegt, aber ob die Zarfari-Frau nach draußen gebracht wird, falls Kallian auf seinen Platz besteht, bleibt abzuwarten. Sollte dem so sein - und sich niemand in der Gruppe gegen den Mord stellen - wäre es ein Leichtes, Tigara in der Nacht zu erwürgen. Sollte sie dagegen mit Tiani drinnen bleiben, wird es schwierig...

Askwin

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #68 am: 18.11.2018, 21:16:14 »
Askwin schüttelt den Kopf. „Nein das war es. Danke.“ Damit nickt er Kallian zu und verabschiedet sich für die Nacht ohne dem Mann eine gute Nacht zu wünschen. Denn gut wird die Nacht auf gar keinen Fall. Nun, mit der Gewissheit, dass auch der Grünmantel nichts tun kann, schlurfte er zurück zu den anderen. Das Seths weg ist, realisiert er mit einen Seuftzen. Dann erzählt er den anderen das klare nein von Kallian.

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #69 am: 18.11.2018, 22:01:20 »
Kallian nickt ebenfalls und wendet sich wortlos zum Gehen. Nach kurzer Zeit erreicht er sein Zelt und erblickt Seth in der Nähe. Der Dieb wird nicht überrascht, kann sich hier aber auch nicht wirklich verstecken - sofern er dies überhaupt für notwendig erachtet hätte.

"Wieso sitzt du nicht bei den anderen?" fragt Kallian, wirkt allgemein aber nicht besonders interessiert, sondern vergleichsweise abgeschlagen.
« Letzte Änderung: 18.11.2018, 22:49:04 von Cerebro »

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #70 am: 20.11.2018, 21:34:18 »
"Ich kann nicht länger tatenlos zusehen", gibt Seth ehrlich, wenn vielleicht auch ein wenig übertrieben, zu und deutet in die Richtung, in der Tigara liegt. "Sie stirbt... Und zwar noch bevor wir aus der Wüste raus sind. Ganz egal wie viel Zeit, Nahrung und Wasser wir aufwenden. Die Frage ist nur - stirbt sie bevor sie jemand anderes mit sich reissen kann?"

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #71 am: 20.11.2018, 22:51:32 »
"Du willst dich ihr also entledigen, bevor dir die eigene Kehle zu trocken wird?!" schlussfolgert Kallian und schnaubt leicht belustigt.

"Wie ich schon zu dir sagte, als du noch in Ketten warst..." fährt er nach einer kurzen Pause schließlich fort. "... Ich respektiere Tatendrang und den unbeugsamen Willen zu überleben. Aber warum genau lauerst du vor meinem Zelt? Willst du hineinstürmen und Tiani überwältigen, um dein Ziel zu erreichen? Ich denke du bist clever genug, um vorauszusehen, dass ich den Sand mit deinem Blut tränken werde, wenn du es wagst, Hand an meine Gefährtin zu legen. ... Oder wolltest du hineingehen, um sie durch kluge Worte von ihrem fehlgeleiteten Mitgefühl abzubrigen? Sollte ich dich dabei gerade gestört haben, dann nur zu." Er macht eine einladende Geste in Richtung Zelt.

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #72 am: 21.11.2018, 16:24:02 »
Killian ist eindeutig nicht dumm, dass er ihm so etwas zutraut findet Seth daher beinahe schon etwas kränkend.
"Sehe ich wirklich so dumm aus?" fragt er verwundert nach, winkt die Frage aber gleich wieder ab. "Nein, es gibt in meinen Augen genau zwei Möglichkeiten. Tiani von der Notwendigkeit zu überzeugen, oder es sie vorher nicht erfahren zu lassen und vor Tatsachen zu stellen. Was die erste angeht - das könntest höchstens du erreichen. Aber wie es scheint wirst du dabei nicht helfen wollen. Deshalb möchte ich um ein klein wenig Hilfe für Option zwei bitten: sorge dafür, dass Tigara in möglichst grossem Abstand zu Tiani übernachtet."
Den Rest wird er dann schon selbst erledigen können.

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #73 am: 21.11.2018, 18:16:22 »
"Ich werde nichts dergleichen tun," antwortet Kallian trocken. "Was die Unterhaltung mit Tiani angeht, stimme ich dir überdies nicht zu. Ihr kämpft seit jeher um euer Überleben, während ich von Beginn an für euren Tod gestimmt habe. Meine Meinung für eine Person zu wiederholen wäre weder überraschend noch würde es viel bewirken - auch wenn sich gewisse Dinge inzwischen zum Schlechten gewendet haben. Ich könnte Tiani sicherlich zwingen oder wider ihre Einsicht dazu drängen, aber das wäre bei dem zu erwartenden Resultat nicht viel anders, als die Zarfari gleich selbst zu töten und würde einen Schatten auf uns werfen, den ich nicht bereit bin heraufzubeschwören. ... Und selbst wenn dem nicht so wäre, würde ich nichts tun. Nicht weil ich euch etwas missgönne, sondern weil ich den Fluch, der euch auferlegt wurde, nicht für euch brechen kann. Wenn ihr meine Ansichten wirklich Lügen strafen und diese Sache hier überleben wollt, dann muss jeder Schritt dazu von euch selbst gegangen werden - nicht von mir oder irgendwem sonst... Also... willst du nun hinein und mit ihr sprechen oder nicht? Denn ansonsten hole ich meine Decken und richte mich hier draußen zur Nachtruhe ein. Ich bin müde und möchte mich ausruhen."
« Letzte Änderung: 21.11.2018, 23:38:53 von Cerebro »

Amani

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #74 am: 21.11.2018, 20:30:03 »
Amani bleibt schweigsam bei der bleichen Frau sitzen. Irgendwie ist ihr nicht nach reden zu Mute. Trotzdem räuspert sie sich und guckt der Frau in die Augen: "Wenn es getan werden soll bin ich dabei. Ich treffe keine Entscheidungen, die ich nicht auch selbst ausführen würde. Wenn die Anderen beiden kneifen werden sagt es viel über sie aus. Die Sklavin soll nicht leiden, aber sterben will ich ihretwegen auch nicht."

Danach starrt sie wieder auf den Sand vor ihren Füßen.

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