Da Seth sie nicht aufhält, verschwindet Tiani zurück ins Zelt und lässt den Dieb allein in der Dunkelheit. Die Nacht bietet sonst keinerlei Überraschungen mehr und recht bald legen sich alle in der Gruppe schlafen. Es ist die erste Übernachtung, in der Kallian unter ihnen weilt, denn er überlässt der kranken Tigara seinen Platz.
Stunden später graut der Morgen und sie erwachen, einer nach dem anderen. Es ist nun Tag vier ihrer Flucht aus der Wüste. Nach dem gewohnten Prozedere der vorangegangenen Tage bleibt jedem etwas Zeit, um sich zu stärken, bevor das Lager abgebaut wird und sie weitermarschieren müssen. Nach nun bereits vielen Wochen in Khetts unbarmherzigen Weiten sieht jeder in der Gruppe aus wie aus Sand geformt. Die feinen Körner finden ihren Weg in die schmalsten Ritzen und nahezu alle sehnen sich aussichtslos nach einem erfrischenden Bad. Die Expedition sowie die Odyssee danach, ihre Gefangennahme und nun der Weg zurück - es scheint als würde ihr gesamtes Leben nur noch aus Hitze, Qualen und Sand bestehen...
Während bereits alle außerhalb des Zeltes auf den Beinen sind, haben sich bisher weder Tiani noch Tigara blicken lassen. Nachdem Kallian sich um die Tiere gekümmert sowie diverses Gepäck aufgesattelt hat, marschiert er Richtung Zelt, doch bevor er es betreten kann, kommt Tiani heraus. Die beiden wechseln einige Worte, dann umfasst Kallian den Hinterkopf seiner Gefährtin, zieht sie an sich heran und küsst sie auf die Stirn. Nach einigen weiteren Worten trennen sich die beiden. Kallian steuert das Gepäck-Kamel an und entfernt eine Schaufel. Mit ihr in der Hand nähert er sich der etwas abseits platzierten Gruppe und wirft das Werkzeug in ihre Mitte. "Tigara ist tot. Verdient euch euer hinzugewonnenes Wasser, indem ihr sie aus dem Zelt schafft und ihr ein Grab bereitet. Es gibt sicher bessere Orte als diesen dafür, aber es muss genügen. Eilt euch..."