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Autor Thema: Prolog: Die letzten Vier  (Gelesen 11565 mal)

Beschreibung: Ein Lebensabschnitt endet, ein neuer beginnt...

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Brynja

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #75 am: 21.11.2018, 20:44:53 »
Auch die grantige Nordfrau wirkt nicht so, als wäre das hier gerade ihr Lieblingsthema. Immerhin, Seth hat sie dann doch überraschen können. Auch wenn sie nicht glaub, dass sie Kallian für diese Sache einspannen können. Aber wer ist sie, dass sie Seth den Versuch ausredet? Mehr als Nein sagen wird er wohl nicht können. Totgeweiht ist die Sklavin in seinen Augen ja ohnehin.

"Dann sind wir uns einig. Fehlt nur die richtige Gelegenheit. " Murrt sie an Amani gewandt und ist insgeheim dennoch erleichtert, dass sich der Protest in Grenzen gehalten hat. Zumindest für eines taugt diese Wüste - sie sortiert die Schwachen und Wankelmütigen aus. Ein paar Tage haben sie vielleicht noch, in denen sich eine Möglichkeit auftut - ohne, dass Tiani es hautnahe miterlebt. Das gäbe nur wieder unnötigen Aufruhr. Was für ein seltsames Gespann...

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #76 am: 24.11.2018, 14:17:50 »
"Ich verstehe. Dann ja - ich werde mit ihr reden." nickt er und geht zum Zelt.
"Tiani? Ich bins, Seth. Kann ich dich mal kurz sprechen?"

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #77 am: 24.11.2018, 15:26:10 »
Kallian nickt ebenfalls. "Ich wünsche dir Glück," gibt er Seth noch mit auf den Weg, während dieser sich dem Zelt nähert. Als der Ambaghi dann sachte die Decke zurückzieht, sieht er Tiani über Tigaras liegenden Körper wachen.

"Sie schläft jetzt," spricht Tiani, dann blickt sie sich um. Seth sieht Sorge und Kummer in ihrem Gesicht. "Was möchtest du?"

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #78 am: 24.11.2018, 15:32:18 »
"Wir müssen reden." Er macht mit der Hand eine Geste, um zu verdeutlichen, dass er sich lieber draussen unterhalten würde. Auch wenn sie schläft, will er das lieber nicht direkt neben Tigara besprechen. "Es geht um Tigara." erklärt er dann noch.
« Letzte Änderung: 24.11.2018, 15:33:24 von Seth Vargas »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #79 am: 24.11.2018, 15:37:34 »
Tiani zögert kurz, nickt dann aber und verlässt geduckt das Zelt. Als Seth sich währenddessen kurz umblickt, stellt er fest, dass sich Kallian einstweilen scheinbar zurückgezogen hat. Er ist mit Tiani allein.

Die anderen, die etwas abseits noch immer in stiller Runde beisammensitzen, bemerken einen neuen Schatten in ihrer Mitte. Es ist Kallian. Gemächlich setzt er sich dort, wo Seths Abwesenheit eine Lücke im Kreis bildet, doch er spricht kein Wort...
« Letzte Änderung: 24.11.2018, 15:39:49 von Cerebro »

Askwin

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #80 am: 26.11.2018, 07:36:21 »
Als Kallian sich zu ihnen setzt, fröstelt es Askwin. Also hat Seth mit seiner Bluttat begonnen und der Grünmantel braucht ein Alibi um nicht einschreiten zu müssen. Er fragt sich warum Kallian so unnahbar und kalt schient. Tiani meinte zwar, dass sie nicht schlecht von ihm denken sollten, aber das fällt Askwin ziemlich schwer. Warum tut er nichts, warum gib er auf dem ersten Blick so leicht auf? Ohne das zu ergründen spiegelte Askwin sein unwohlsein simpel auf die nächste ungemochte Person, eben Kallian. Auch wenn er sehr wohl weiß, das durch seine Worte und sein rumsitzen er nicht minder an Tigaras baldigen Tot schuld ist. Dennoch sitzt er hier, still und malt Kreise in den Sand.
« Letzte Änderung: 26.11.2018, 08:12:37 von Askwin »

Amani

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #81 am: 27.11.2018, 11:50:37 »
"Du hast eine merkwürdige Begleiterin.", spricht Amani Kallian an: "Es ist selten, dass solche Menschen es weit schaffen."
Amani meint es nicht als Vorwurf, sondern ist wirklich erstaunt: "Wie kommt jemand der so pragmatisch ist wie du, zu einer Begleitung, die ihr eigenes Leben solchen Gefahren aussetzt? Für nichts als Gütmutigkeit, oder versprecht ihr euch mehr von unserer Rettung?"

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #82 am: 27.11.2018, 20:53:45 »
"Ich habe mit den anderen gesprochen und wir alle machen uns ernsthafte Sorgen wegen Tigara. Sie wird es nicht lebendig aus der Wüste schaffen." Etwas anderes zu behaupten wäre gelogen - er hofft, dass Tiani dies auch bewusst ist. "Und je länger wir uns nun ohne Aussicht auf Besserung um sie kümmern, umso höher ist die Warscheinlichkeit, dass andere später auch darunter leiden werden. Ob es nun Unn ist, der sie holen will, oder sie mit ihren Kräften einfach am Ende ist - ich denke die beste Wahl wäre es sie in der Nacht... gehen zu lassen."
Gespannt wartet er ihre Reaktion ab. Ob sie wohl aufbrausend wird? Oder wird sie resignieren und der traurigen Tatsache ins Auge blicken?

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #83 am: 27.11.2018, 23:22:01 »
Kallian blickt auf und Amani ins Gesicht. "Solche Menschen? Du kennst Tiani nicht. Du siehst ihre Barmherzigkeit und verwechselst sie mit Schwäche. Und euch zu befreien war nie das Ziel, was sollten wir uns also davon versprechen? Nein... Ich kam hierher, um einen Freund zu retten, dessen Leben mir am Herzen lag, doch seine Zeit war abgelaufen. Ich kam zu spät für ihn - für alle von euch. Manche sehen diese Wahrheit klarer als andere und wieder andere mögen sie zwar sehen, doch lehnen sich dagegen auf. Ich denke, Tiani erhofft sich, dass der Weg und unsere Mühen nicht umsonst gewesen sind. Sie besitzt große Zuversicht und hat Mitleid mit den Bedürftigen, aber sie ist weder schwach noch dumm..."
« Letzte Änderung: 29.11.2018, 08:22:27 von Cerebro »

Brynja

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #84 am: 28.11.2018, 10:29:58 »
Von Kallians Auftauchen nimmt die Kriegerin zwar Notiz, jedoch gibt es für sie im Moment nicht mehr viel zu sagen. Sie bewegen sich ohnehin schon auf dünnem Eis. Amani wärmt noch einmal alte Geschichten auf, die er wiederum auf die gleiche Weise wie zuvor beantwortet. Ob verloren oder nicht, es war besser zu leben und zu kämpfen als aufzugeben.

"Sie muss stark sein, wenn sie sich den Umständen widersetzt. " Inklusive Kallian selbst, was nicht einfach sein kann.

"Sehen wir, was der nächste Tag uns bringt. Ewig darüber zu reden hilft uns nicht weiter."

Mit diesen Worten erhebt sich Brynja langsam und macht sich für die Nacht fertig. Ob Seth die Tat heute noch vollbringt oder Tiani überzeugen kann oder nicht...Es soll ihr vorerst egal sein. Im Augenblick können sie mit den meisten Entscheidungen nur verlieren. Also kann sie sich genauso gut schlafen legen.


Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #85 am: 29.11.2018, 08:39:13 »
Tianis Blick verengt sich, als Seth zum Abschluss kommt. "Sie 'gehen zu lassen'," zischt sie leise. "So sehen eure Sorgen um sie also aus... Ihr sorgt euch um euch selbst - warum sagst das nicht gerade heraus, sondern verkrümmst deine Worte wie eine Schlange?!" Sie wischt sich mit dem Handrücken kurz über ein Auge, doch Seth sieht keine Tränen, sondern eher Erschöpfung.

"Denkst du ich sehe nicht, wie sie langsam vergeht? Denkst du ich habe vergessen, was Kallian ihr und euch prophezeit hat? Oder glaubst du, ich schenke seinen Worten keine Beachtung, wo ich ihm doch mit meinem Leben vertraue?! Sie verweigerte sein Zeichen und nun trägt seine Warnung Früchte. Ich hatte nur gehofft, dass..." Tiani schnaubt und schüttelt resigniert den Kopf. Dann wird ihr Blick hart. "Geh! Geh und sorge dich nicht um dein Wasser. Und 'sorge' dich nicht um Tigara, denn sie obliegt nicht deiner Verantwortung."

Mit diesen Worten macht sie kehrt und will zurück ins Zelt...[1]
 1. Sofern Seth sie nicht nochmal ansprechen will und auch der Rest nichts mehr zu sagen hat, würde ich die Nacht ausklingen lassen. Informiert mich kurz im Disku darüber.
« Letzte Änderung: 29.11.2018, 08:41:57 von Cerebro »

Cerebro

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #86 am: 02.12.2018, 12:49:45 »
Da Seth sie nicht aufhält, verschwindet Tiani zurück ins Zelt und lässt den Dieb allein in der Dunkelheit. Die Nacht bietet sonst keinerlei Überraschungen mehr und recht bald legen sich alle in der Gruppe schlafen. Es ist die erste Übernachtung, in der Kallian unter ihnen weilt, denn er überlässt der kranken Tigara seinen Platz.

Stunden später graut der Morgen und sie erwachen, einer nach dem anderen. Es ist nun Tag vier ihrer Flucht aus der Wüste. Nach dem gewohnten Prozedere der vorangegangenen Tage bleibt jedem etwas Zeit, um sich zu stärken, bevor das Lager abgebaut wird und sie weitermarschieren müssen. Nach nun bereits vielen Wochen in Khetts unbarmherzigen Weiten sieht jeder in der Gruppe aus wie aus Sand geformt. Die feinen Körner finden ihren Weg in die schmalsten Ritzen und nahezu alle sehnen sich aussichtslos nach einem erfrischenden Bad. Die Expedition sowie die Odyssee danach, ihre Gefangennahme und nun der Weg zurück - es scheint als würde ihr gesamtes Leben nur noch aus Hitze, Qualen und Sand bestehen...

Während bereits alle außerhalb des Zeltes auf den Beinen sind, haben sich bisher weder Tiani noch Tigara blicken lassen. Nachdem Kallian sich um die Tiere gekümmert sowie diverses Gepäck aufgesattelt hat, marschiert er Richtung Zelt, doch bevor er es betreten kann, kommt Tiani heraus. Die beiden wechseln einige Worte, dann umfasst Kallian den Hinterkopf seiner Gefährtin, zieht sie an sich heran und küsst sie auf die Stirn. Nach einigen weiteren Worten trennen sich die beiden. Kallian steuert das Gepäck-Kamel an und entfernt eine Schaufel. Mit ihr in der Hand nähert er sich der etwas abseits platzierten Gruppe und wirft das Werkzeug in ihre Mitte. "Tigara ist tot. Verdient euch euer hinzugewonnenes Wasser, indem ihr sie aus dem Zelt schafft und ihr ein Grab bereitet. Es gibt sicher bessere Orte als diesen dafür, aber es muss genügen. Eilt euch..."
« Letzte Änderung: 02.12.2018, 12:51:16 von Cerebro »

Askwin

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« Antwort #87 am: 05.12.2018, 07:11:37 »
Als Kallian trocken den Tod von Tigara verkündet, schließt Askwin seine augen und schüttelt den Kopf. Erst anstiften und dann bleibt er der Eisberg. Wenigstens scheint er sich eine zu bissige Bemerkung zu verkneifen.

Ohne Kommentar, nimmt Askwin die Schaufel aus ihrer Mitte an sich. Er blickt zu Seth, welcher einen guten Job gemacht zu haben scheint, und dann zu den Frauen, ob einer von ihnen mithelfen will, bevor er sich auf den Weg macht dem Sandmeer Tigara zu übergeben. Dem Sandmeer welches ihm fast tausend mal tötlicher erscheint wie die heimischen Sümpfe und in dessen Mitte zumindest er nicht mehr sagen kann wieviele Tage sie, seit dem Aufbruch von der Küste, rumirren.

Einar

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #88 am: 05.12.2018, 19:17:36 »
Wie sagt man so schön: manche Probleme lösen sich von selbst. Oder hat vielleicht gar Tiani selbst nachgeholfen?

Seth bemerkt Askwins Blick, sieht jedoch keinen Bedarf für eine Erklärung. Sie ist tot - ob durch seine Hand, die von Tiani, oder gar Unn höchstpersönlich ist einerlei. Es denkt sich soiweso jeder seinen Teil und Killian wird ganz bestimmt die Schuld bei den Göttern sehen. Sollen die anderen also ruhig Seth als Mörder betrachten. Er hätte es ja auch getan.

"Sag, wenn du eine Pause brauchst.", bietet er schliesslich seine Hilfe an. Nicht dass Askwin der nächste ist, den die Kraft verlässt.
« Letzte Änderung: 05.12.2018, 22:38:35 von Seth Vargas »

Brynja

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Prolog: Die letzten Vier
« Antwort #89 am: 07.12.2018, 13:20:34 »
Überrascht hört die Nordfrau von dem Ableben der Sklavin. Ob Unn sie nun geholt hat oder jemand nachhelfen musste - für den Moment haben sie eine Sorge weniger. Ihre Laune hebt es trotzdem nicht sonderlich an. Wohin sie auch blickt, es umgibt sie nichts weiter als ein unendliches Sandmeer. Selbst unter ihrer Kleidung stiehlt er sich und sorgt für lästige Irritationen. Zeitweise versucht sie ihre Situation als Herausforderung zu sehen. Aber beim besten Willen kann sie dieser Wüste nichts Gutes abgewinnen. Mit einem wortlosen Nicken erhebt sie sich und folgt den beiden Männern, um sich nützlich zu machen. Vielleicht erkennt sie so auch immerhin, was Tigara dahingerafft hat... 

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