Der Wirt runzelt kritisch die Stirn, doch Amani glaubt zu bemerken, wie sich seine Haltung bei der Erwähnung von Geld bereits leicht entspannt. "Was soll das heißen 'kein Schild'? Natürlich ist da ein Schild - ich habe es ja selbst angebracht! ..."
Er öffnet die Tür, tritt nach draußen und schließt sie wieder bis zu einem schmalen Spalt. Seth und Amani hören kurz darauf einen gezischten Fluch, der Mütter, Tiere und Geschlechtsverkehr beinhaltet. Mit rotem Kopf kommt der Wirt wieder hinein. "Diese... diese Kinder! Ich wette sie haben das Schild gestohlen! Bei der Flamme - man sollte sie ins Feuer werfen, um ihnen die Flausen auszubrennen!" Er wendet sich zur Gruppe und seine Röte wandert von der Stirn zu seinen Wangen. "Ich äh..." Er zupft sich am Bart, dann verbeugt er sich knapp. "Ich entschuldige mich. Es handelt sich ganz offensichtlich um ein Missverständnis. Ich..."
Der Mann wird unterbrochen, als plötzlich eine weitere Person auf der Treppe nach oben erscheint - eine junge Frau mit langem Haar wie schwarz-glänzende Seide; spärlich bekleidet und mit blanken Brüsten, die nur halb durch eine weite Kette aus Goldschmuck verdeckt werden. Sie ist fast noch ein Mädchen, aber trotzdem nicht die jüngste Dirne, die sie heute auf dem Weg hierher gesehen haben. "Da du dich hier so ausschweifend unterhältst, nehme ich an wir sind fertig?! Die Zeit ist sowie um. Bezahl mich und ich gehe." Sie streckt dem Wirt eine offene Hand entgegen. Ihr Blick schweift beiläufig zur Gruppe - bei Askwin und Seth bleibt er kurz hängen und die beiden ernten ein eindeutiges Schmunzeln. Der Wirt schnaubt. Fast will er sich wieder aufplustern, merkt dann aber wohl, dass es vergebens wäre. Er winkt ab. "Ich habe kein Geld bei mir Frau - siehst du nicht, wie ich aussehe?! Und der Zeitpunkt jetzt ist schlecht - wie du siehst, habe ich Kundschaft! Ich schicke später einen Boten, der dich bezahlt. Mein Wort darauf als Ehrenmann." Das Mädchen kommt mit verzogener Miene bis dicht an den Wirt heran und umfasst seine Wangen mit einer Hand. "Wenn ich bis morgen früh nicht mein Geld habe, weißt du, was dir blüht, Adrash!" Sie lässt los und gibt ihm einen semi-harten Klaps. Mit einem Seitenblick zur Gruppe ergänzt sie: "Sollte sich deine Kundschaft nach Vergnügen sehnen, schick sie zu mir, ja?!" Dann lächelt sie gespielt und verlässt schnellen Schrittes die Wirtschaft. Der Wirt reibt sich die Backe. Als er sich wieder der Gruppe zuwendet, setzt er gekonnt sein kaufmännisches Lächeln auf. "Die da hat Temperament, nicht wahr? Haha, was würden wir Männer nur ohne die Frauen machen. Aber kommen wir zur Sache - zahlende Kundschaft soll man nicht warten lassen, habe ich Recht?! Ihr sucht also eine Unterkunft?" Er schaut zu Amani. "Und Ihr werte Frau seid bereits schon mal Gast bei mir gewesen? Das freut mich zu hören. Ich nehme zwei Silberstücke pro Nacht und Kopf und ein Silberstück pro Mahlzeit. Ein heißes Essen würde allerdings noch etwas dauern. Das Feuer brennt, aber mein Gehilfe ist noch unterwegs und ich habe nichts vorbereitet. Doch wie wäre es mit Tee oder Wein?"
Für Seth und Amani klingen die Preise zwar realistisch, aber in Anbetracht der Bruchbude hier trotzdem noch überzogen. Amani ist sich zwar nicht ganz sicher, vermutet aber, dass sie beim letzten Mal hier weniger bezahlt hat.