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Autor Thema: Buch II - Das Schwert der Tugend  (Gelesen 56228 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Marsch der Kreuzfahrer

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Baldark

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #225 am: 15.07.2019, 00:52:16 »
Nach Damian's Frage füllt eine bedrückende Stille den Raum. Ein Seufzen entfährt Baldark, der sich mit einer in Falten gelegten Stirn die Haare rauft.

"Zu viele Fragen auf die wir keine Antwort kennen. Nein, noch viel schlimmer, wir taumeln wie Blinde auf einen Abgrund zu. Mit Teufeln wird eine komplett neue planare Welt in unsere Geschichte verstrickt. Eine Ebene, die dem Abyss in seiner Grausamkeit gleich kommt."

Wir brauchen Antworten! Und zwar bevor wir in Drezen einfallen und Vhane niederstrecken. Ich schlage vor, dass wir dem Heer und seinen Kommandanten von Darius Ward, seiner Erscheinung als Geist und seinem Pakt mit einem Teufel Bericht erstatten. Drezen wird warten müssen und wir gehen den Hinweisen nach, die Darius Ward uns hinterlassen hat. Selbst wenn es sich um die Intrige eines Teufels handeln sollte, so ist die schädigende Intension gegen die Dämonen gerichtet.... hoffe ich zumindest.

Nurah wird bei der Berichterstattung die Gelegenheit haben uns aufzuklären, falls ihr verdächtigendes Verhalten etwas mit Darius Ward zu tun hatte. Wenn sie weiter schweigen wird, würde ich das Thema nicht öffentlich ansprechen. Sie zu konfrontieren würde für uns keine Bereicherung darstellen, da wir ihrem Wort keinen Glauben schenken können, selbst wenn wir versuchen würden die Wahrheit mit Gewalt aus ihr herauszubekommen. Dass wir ihr nicht vertrauen können, muss für's erste reichen."


Der Blick des Zwerges bleibt nach seinen Worten an Damian hängen und richtet sich anschließend an Razgrim.

"Wenn es eine Möglichkeit geben sollte Vhane zu seinem alten Selbst zurückfinden zu lassen, dann müssen wir diese auch wahrnehmen. Für seine Seele, den Kreuzzug und uns selbst. Dies wäre eine Errungenschaft, die die Einnahme Drezens übertreffen würde."
« Letzte Änderung: 15.07.2019, 03:06:54 von Baldark »

Razgrim

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« Antwort #226 am: 15.07.2019, 10:40:48 »
Razgrim hält Baldarks Blick, seine Stirn gleicht dabei dem ausgetrockneten Flussbett des Sellen. Ist diese Entscheidung richtig? Ist Vhane tatsächlich wichtiger als Drezen? Er macht ein paar Schritte in Richtung eines der Fenster des Turms, legt beide Hände auf seinem Rücken ineinander und blickt hinunter auf das Lager ihres Heers.

Gerade erst haben sie die Grenzen der Weltenwunde betreten, und schon kriecht ein Schatten langsam und schleppend über sie, der ihre Aufgabe auf eine Probe stellt, die sie so nicht erwartet haben. Gedanken an das verwüstete Dorf vor wenigen Stunden und das Gespräch mit Damian lassen den Zwerg erschaudern. Es war fast so, als würden seine Zweifel nun in einer Entscheidung gipfeln, die nicht nur er treffen muss, sondern auch seine Gefährten. Zorn und Schmerz über seine Unfähigkeit diese Aufgabe klarer zu erkennen durchfahren seinen ganzen Körper. Er ist schließlich ein Behauener des Allvaters, er kann und darf sich diese Blöße nicht geben. Mit angespannter Faust donnert er tief atmend gegen die Steinmauer vor ihm. Dann dreht er sich zum Rest seiner Gruppe.

"Drezen ist weiterhin das oberste Ziel, doch ihr habt Recht. Sollte Vhanes Seele noch zu retten sein, dann dürfen wir diese Chance nicht ungeachtet lassen. Wer weiß, wieviele Informationen er über unseren Feind besitzt. Doch, sollte dieses Ziel in unerreichbare Ferne rücken, dann gibt es keine Rettung für ihn. Keine!"


Otham Sauertopf

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« Antwort #227 am: 16.07.2019, 13:18:40 »
Etwas ungläubig schaut Otham auf den Vertrag, der sich aus dem Zylinder schlängelt. Allein der Gedanke, dass alles lesen zu müssen bereitet ihm Kopfschmerzen und einen Vertrag mit einem Teufel zu schließen? Dabei geht es ja nicht nur um die Länge sondern um wirklich jede einzelne Formulierung. Aber Ward hat diesen Vertrag geschloßen, und wahrscheinlich schon dafür bezahlt.

"Drezen muss unser Hauptziel sein. Doch niemand sagt, dass wir nicht zu dieser Kapelle können. Wir können die Armee vorschicken. Ich denke Aaron wird in der Lage sein das Heer soweit zu führen. Wir kommen alleine deutlich schneller voran und können zur Kapelle reiten und uns vor Drezen wieder mit dem Heer vereinen. Vielleicht haben uns die Götter hier ein Werkzeug in die Hand gelegt um dem Feind deutlich härter zu treffen als wir es gedacht hätten."

Otham zuckt mit den Schultern: "Natürlich ist es ein Risiko. Abre bisher habe ich immer auf Desna vertraut und das Glück war mir stets hold. Warum sollte es jetzt anders sein. Die Herrin wacht über uns allen. Nur Nurah sollten wir über unser Ziel nicht informieren, und damit auch Aaron, wenn wir ihn nicht über Nurah ins Vertrauen ziehen wollen."

Razgrim

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« Antwort #228 am: 18.07.2019, 13:50:16 »
Razgrim schüttelt nachdenklich mit dem Kopf.

"Wir sind die Generäle dieses zusammengewürfelten Heeres. Diese Männer und Frauen vertrauen uns zum Großteil vermutlich noch nicht einmal, denn niemand kennt uns, doch sollen wir sie führen. Wenn wir uns nun selbst mit guter Absicht von ihnen trennen, während sie geradewegs in den Schlund des Abyss marschieren sollen, wird das die Moral der Männer und Frauen beeinflussen."

"Bei Torag. Es geht in die Weltenwunde, wir haben schon genug Hürden vor uns, meint ihr nicht? Eine geschwächte Moral könnte unser aller Untergang sein, vielleicht sogar noch bevor wir Drezen erreichen."


Otham Sauertopf

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #229 am: 18.07.2019, 14:47:45 »
"Genau, sie kennen uns nicht. Die Höllenritter haben gesehen wozu wir fähig sind. Die anderen waren wahrscheinlich nicht lange genug in Kenabres um sich von diesem Heldenblödsinn anstecken zu lassen.", antwortet Otham auf Razgrims Einwand: "Natürlich kennen Nalthic und die seinen dich, vielleicht glaubt Caz an die Gesichten. Doch die Einheiten des Kreuzfahrerheeres hören auf uns, weil Aaron zu ihnen spricht und weil ihre Königin es ihnen befohlen hat. Glaub nicht, dass Dan auf uns hört, weil die Götter zu uns gesprochen haben. Wäre ich nicht dabei gewesen, würde ich es auch nicht glauben. Sie denkt, und damit hat sie wahrscheinlich recht, dass sie für den Posten des Heerführers besser geeignet ist als wir.

Was verstehe ich von Taktik oder davon ein Heer zu führen? Verdammt ich habe in der Stadtwache gearbeitet, ich habe betrunkene Soldaten aus der Taverne gezogen und sie zur Kaserne geschleift. Ohne Aaron würde hier nichts laufen. Wahrscheinlich merken sie gar nicht, dass wir weg sind.

Und wer weiß vielleicht ist es möglich Vhane aufzuhalten was Leben bei der Erstürmung von Drezen zu retten. Es ist eine Entscheidung, die in keinem Fall optimal ist, aber bei Desna, ich glaube wir müssen das Risiko eingehen."

Damian

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« Antwort #230 am: 20.07.2019, 12:21:14 »
Damian nickt bei Othams Worten.

"Ich teile die Hoffnung, dass uns die Offenbarung des Geistes einen strategischen Vorteil versprechen könnte. Wenn es uns gelänge, Vhane zu retten oder ihn auch nur zu schwächen, würde das unseren Truppen bei der Erstürmung Drezens helfen."

Dann geht er auf Razgrim zu und legt ihm die Hand auf die Schulter.

"Aber ihr habt ebenso Recht, Razgrim. Vielleicht müssen wir uns aber auch nicht vom Heer trennen. Mittels meiner Flugzauber, könnten bis zu drei von uns zur Kappelle aufbrechen, während der Rest bei den Truppen bleibt. Einholen würden wir unsere Armee noch vor Drezen."

Damit dreht er sich zu Baldark um.

"Was denkt ihr Baldark? Würdet ihr mir zur Seite stehen?"

Baldark

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« Antwort #231 am: 21.07.2019, 20:34:23 »
"Ein Kompromiss, der alle Seiten zufrieden stellen würde."

Baldark wendet sich an Otham, der sichtlich von der Idee abgeneigt ist, eine Führungsposition an der Spitze des Heeres zu übernehmen und blickt anschließend zu Razgrim.

"Wir würden uns somit keine Chance entgehen lassen. Das Risiko wird steigen, wenn wir unseren kleinen Kreis aufteilen, dem wir vertrauen können, gerade mit Hinblick auf Nurah und den Ungewissheiten, die uns in der Kapelle erwarten könnten. Und doch wüssten wir beide Seiten in kompetenten Händen.

Razgrim und Ragni können ihre Kameraden im Leitbild der Helden von Kenabres zu den Toren der Feinde führen, während Otham, Damian und ich den Spuren Vhane's folgen.

Ich bin trotzdem noch der Überzeugung, dass wir den Offizieren von Darius Ward's Erscheinung berichten sollten. Nurah stand ihm nah, es würde nicht besonders misstrauisch wirken, wenn wir sie über ihn ausfragen würden. "

Ragni

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #232 am: 22.07.2019, 12:12:41 »
"Meiner Meinung nach sollten wir uns nicht aufteilen. Das lässt unsere Verwundbarkeit an allen Seiten steigen. Es macht mir den Anschein als würden wir uns hier alle Wege offen halten wollen, wo es vielleicht angebrachter wäre eine Lösung bestmöglich zu verfolgen. Doch ihr habt alle mehr Erfahrung als ich. Wenn es die Entscheidung der Mehrheit unserer Gruppe ist, dass wir uns aufteilen, werde ich auch versuchen die Truppen bestmöglich zu führen."
Diese Entscheidung kommt Ragni so vor, als würden die Helden sie leichtfertig treffen. Basierend auf Annahmen und Vermutungen und ohne eine feste Grundlage. So treffen Jünglinge Entscheidungen.
"Seid euch gewiss, dass wir uns alle angreifbar dadurch machen. Mit Verrätern im Lager und mit den meisten Anführern verschwunden. Alleine das Dorf, in welchem wir die Trolle besiegt haben, hätte vielen Männern das Leben kosten können. Wir setzen viel aufs Spiel, wenn wir so handeln."
Ein müdes Lächeln huscht über seine Wangen, als er sich daran erinnerte, wie sein Meister ihn immer in seinen jungen Jahren schon mit einem Greis verglichen hatte, wegen seiner steifen Denkweise in manchen Dingen.
"Aber vielleicht braucht es gegen solche Feinde leichtsinnige unerwartete Handlungen."

An Baldark gerichtet.
" Ich teile deine Meinung in diesem Punkt. Das wäre eine elegante Gelegenheit, vielleicht ein oder zwei Informationen von Nurah zu bekommen."

Otham Sauertopf

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #233 am: 23.07.2019, 20:22:05 »
"Ich denke Ragni hat Recht. Die Götter haben uns nicht ohne Grund zusammen geführt. Wir sollten zusammen bleiben und ich glaube nicht, dass Ragni alleine das Heer führen können. Im Notfall können wir die Zauber nutzen um schnell wieder zum Heer aufzuschließen."

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #234 am: 26.07.2019, 21:26:12 »
Die Helden beschließen den Beratern von dem geisterhaften Erscheinen Darius Wards zu berichten, lassen aber vorerst aus, dass Wards Geist sie angehalten hat, nach den Seelenfragmenten von Staunton Vhane zu suchen.

Die Nacht bricht herein und obwohl es noch viel zu besprechen und zu klären gibt, fordern die Anstrengungen des Tages ihren Tribut und die Gruppe beschließt sich zur Nachtruhe niederzulassen.

Am nächsten Tag bricht die Armee mit den ersten Strahlen der Morgensonne auf. Nur eine knappe Meile hinter Fort Vilareth befindet sich der Übertritt über den Sellen, eine steinerne Brücke, gerade breit genug für drei Reiter oder einem Fuhrwerk. Die Helden und die Berater lenken ihre Reittiere auf einen kleinen Hügel in der Nähe um das Übersetzen der Armee zu begutachten.

Aaron Kir sieht fuchtbar aus. Aaron Kir wischt sich trotz der noch kühlen Morgenluft den Schweiß von der bleichen Stirn.

"Ich kann immer noch nicht fassen, dass euch Wards Geist erschienen ist.
Ich meine... Geister sind Untote oder? Das ist nochmal etwas ganz anderes als Dämonen. Die Diener des Abgrunds sind zwar furchteinflößend, aber irgendwie... hat man sich an ihre Existenz gewöhnt, oder? Aber jetzt auch noch Untote, brrrr. Als ob wir nicht genug Probleme hätten.

Nun, es hilft alles nichts, wir müssen weiter. Wir werden dem Ufer des Sellen weiterhin folgen, doch sind wir eine Handbreit näher an der Wunde. Vor uns liegt ein Marsch von etwa 50 Meilen, bis zu einem Ort, der sich "Schlucht der Bewahrer" nennt. An dieser Stelle floss einmal der Ahari in den Sellen, doch jetzt ist das Flussbett ausgetrocknet und bildet eine Kluft im Boden, die bis nach Drezen führt."


Nurah räuspert sich:

"Der Name rührt von einer ehemaligen Siedlung an der Flussmündung des Ahari in den Sellen her. Das kleine Dorf an den Ufern dort war Zentrum eines Kriegerkultes der Sarkori, der nach jahrzehntelanger Missionierung durch die Kirche Iomedaes in den Kreuzzug integriert wurde. Viele Jahre galt dieser Ort als Geburts- und Trainingsstätte großer Krieger und tapferer Helden. Viele Offiziere Drezens stammten aus diesem kleinen Ort oder hatten sich zumindest dort in den Wegen des Krieges und den Lehren der Erbin unterweisen lassen.
Nach dem Fall Drezens und dem Ausbreiten der Weltenwunde versiegte die Quelle des Ahari und das kleine Dorf verschwand genauso wie das Wasser im Flussbett. Heute sind nur noch einige blasse Ruinen auf den Hängen der Schlucht übrig."

Razgrim

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« Antwort #235 am: 29.07.2019, 11:50:12 »
"In diesem Fall dürften uns die Erinnerungen dieser Erscheinung vielleicht einen Vorteil gebracht haben. An einem Ort wie Diesem passieren vermutlich noch weitaus merkwürdigere Dinge, als unruhige Fragmente von Seelen kürzlich Verstorbener, die die lebenden Heimsuchen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles, was man vorher für kaum möglich gehalten hätte."

Razgrim streicht ruhig über das dichte Fell seines Reitwidders. Dann sieht er zu Nurah und fixiert sie. Sollte sie ihn und seine Gefährten wirklich verraten haben oder gibt es einen anderen Grund für ihr verschwinden?

"Haltet ihr es für eine gute Idee durch eine Schlucht zu ziehen? Risse und Spalten bieten Schutz für die Kreaturen des Abgrunds und ein Hinterhalt wäre schwieriger auszumachen. Unsere Heerschar wäre eingepfercht und dadurch geschwächt."

Ultan

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« Antwort #236 am: 29.07.2019, 21:27:26 »
Aaron zuckt mit den Schultern.

"Das stimmt vermutlich.
Doch oben auf den Klippen, neben der Schlucht zu reiten womöglich die noch schlechtere Option.
Das Gelände um den Ahari is zerklüftet, das Flussbett hingegen relativ eben. Wir würden deutlich länger brauchen, sollten wir uns unseren Weg durch die Klippen kämpfen wollen.
Außerdem bietet uns das Flußbett Deckung bis wir kurz vor Drezen sind. Würden wir am Ufer entlang reiten, würde man uns schon aus vielen Meilen Entfernung kommen sehen.

Habt ihr eine Möglichkeit uns mit einem Kundschafter aus der Luft zu unterstützen?
Wenn nicht, werden wir es wohl oder übel für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden müssen.
Ich plädiere für die Schlucht. Selbst mit taktischem Vorteil müssten die Dämonen schon eine enorm schlagkräftige Armee gegen uns führen um uns in einem Hinterhalt komplett aufzureiben.

Ihr sendet besser ein Gebet an Torag, wir können ein wenig göttlichen Beistand gut brauchen."


Aaron lächelt schief, aber der Schweiß auf seiner Stirn und das leichte Zittern seiner Hände lassen darauf schließen, dass er deutlich weniger entspannt ist, als er zugeben mag.

Razgrim

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« Antwort #237 am: 01.08.2019, 20:29:03 »
Der Priester sieht über die Reihen an bemannten Pferden und Hunden, bis hin zu seines Gleichen und der Schar an Tieflingen, die sich langsam aber sicher über die Brücke bewegen. Er kann die Anspannung des Heers förmlich spüren. Nur ein paar Schritte weiter und sie betreten dämonisch verseuchtes Gebiet. Einem jeden würde Razgrim dieses Schicksal gerne ersparen, doch ihre Mission wird Niedergang oder Rettung für Mendev bedeuten. Es gibt nun kein zurück mehr.

"Fliegende Späher sagt ihr? Nun es gäbe da schon eine Möglichkeit, doch bezweifle ich, dass sie unseren kompletten Marsch aushalten würde." Mit einem kurzen Seitenblick spielt er die Frage an Damian weiter.

"Gut, ihr scheint euch mit diesem Gelände besser aus zu kennen als jeder Andere hier, somit vertraue ich auf euer Wissen, Aaron. Durch die Schlucht also, lasst uns keine Zeit verlieren."

Sobald das Heer die Brücke sicher überquert hat, gibt Razgrim seinem Widder die Sporen.

Otham Sauertopf

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« Antwort #238 am: 04.08.2019, 19:35:26 »
Sorgsam mustert Otham Aarons Zittern: "Ist bei dir alles in Ordnung?", fragt er den Menschen. Was sie jetzt garantiert nicht gebrauchen können ist es, wenn Aaron nun Probleme hat oder macht; gerade wenn sie sich von der Armee entfernen wollen.

"Irgendwie ist mir bei der Schlucht nicht ganz wohl. Kann man die Windreiter oben der Klippe entlang schicken? So dass die Armee nicht ganz ohne Augen marschiert? Wie lang ist die Schlucht, auch die Dämonen können kein Heer aus dem Nichts verlegen."

Ultan

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« Antwort #239 am: 04.08.2019, 22:27:24 »
Aaron lächelt.

"Mir geht es gut, ich habe nur nicht besonders gut geschlafen. Aber Danke der Nachfrage.

Gut, lasst uns die Windreiter als Späher oberhalb des Flussbettes, ein paar Meilen vor dem Zug positionieren. Die Einheit ist klein genug um von dem schroffen Gelände nicht allzu sehr beeinträchtigt zu werden."


Der Berater gibt Merric und seinen Männern kurze Instruktionen und einen Augenblick später scheren die Halblingsreiter aus der Armee aus und preschen nach vorn. Wenige Minuten später sind die Hunde und ihre Herren hinter einer Flusswindung verschwunden.

Die Moral der übrigen Soldaten wirkt angeschlagen und die Nähe zur Weltenwunde drückt zusätzlich auf die Stimmung. Die andere Seite des Sellen liegt spürbar im Einflussbereich des Abgrunds:
Obgleich die verseuchten Ländereien der Wunde noch etliche Meilen vor Ihnen liegen, wirkt der Himmel auf dieser Seite des Flusses dunkler und das Licht der Sonne leuchtet fahl und stumpf auf die Armee herab. Die Vegetation am Flussufer ist fast völlig abgestorben und die wenigen Pflanzen die zwischen schroffen Felsen aus dem kargen Boden wachsen sind dürr und dornig.
Ein seltsames Gefühl breitet sich beim Betrachten der Einöde in den Kreuzfahrern aus, ein Gefühl von Fremdartigkeit und Falschheit, ein Gefühl, dass dieser Ort nicht für Sterbliche bestimmt ist.

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