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Autor Thema: Buch II - Das Schwert der Tugend  (Gelesen 56465 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Marsch der Kreuzfahrer

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Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #255 am: 23.08.2019, 10:13:06 »
Razgrim kneift die Augen zusammen und geht näher an die grünglimmenden Adern. Seine Hand berührt den umliegenden dunklen Stein und im nächsten Moment weiten sich seine Augen. Tief ausatmend wirkt sein Blick finster, als er sich umdreht, der Wappenrock des Torag Priesters wabert zur Seite.

"Das sind Abysium Adern, ein kränkliches Erz, direkt aus dem Abgrund selbst. Eine giftige Aura umgibt freiliegende Adern und wird sich auf unser Gemüt legen, je länger wir hier unten verweilen."

Kurz überlegt er, dann fügt er hinzu. "Ich könnte etwas dagegen tun, jedoch benötige ich etwas Zeit für ein Gebet, und die werden wir gerade nicht haben. Also los, wir sollten keine Zeit verlieren!"

Razgrim sucht mit Baldark den am ehesten tiefer in die Stollen führenden Gang und die Gruppe setzt beginnt ihre Suche.

Baldark

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« Antwort #256 am: 23.08.2019, 13:23:50 »
Baldark weiß, dass ihnen mitten im Nest nicht viel Zeit bleiben wird bis ihr Eindringen bis hin zur Königin bemerkt wird. Umso länger sie hier unten verweilen, desto geringer werden die Erfolgschancen der Mission.

Zwischen zwei Fingern reibt er das grünliche Sekret, während er die Pfütze begutachtet. Bei Razgrim's Worten nickt er nur und presst anschließend sein Ohr gegen die schleimige Wand, welche ihm geradezu entgegen brummt. Das Zwielicht, das den Tunnel beleuchtet, behindert den Zwerg nur minimal bei seiner Arbeit und nach kürzester Zeit gibt er eine Richtung vor.[1]

Ein innerer Drang keimt in Baldark auf und seine Schritte werden schneller. Ungeduldig zupfen seine Finger an der gespannten Sehne seines Bogens. Die Jagd hat begonnen.

 1. Track (survival): 36
« Letzte Änderung: 23.08.2019, 13:24:44 von Baldark »

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #257 am: 26.08.2019, 14:55:53 »


Die Helden beschließen unter Baldarks Führung tiefer in Tunnel vorzudringen.

Das Surren und Summen scheint lauter und eindringlicher zu werden, je tiefer die Gruppe sich in den Bau der Vescavoren begeben.
Vereinzelte dämonische Insekten schwirren taumelnd an den Helden vorbei, ohne jedoch von ihnen Notiz zu nehmen.
Auf Boden und Wänden der schleimverkrusteten Gänge befinden sich in unregelmäßigen Abständen Gruppen beulenförmiger Auswüchse, deren ledrige Oberfläche schwach pulsiert.

In der Nähe dieser merkwürdigen Formationen sitzen hin und wieder einzelne Vescavoren, doch auch diese scheinen mit sich selbst beschäftigt zu sein und ihre Bewegungen sind langsam und ungelenk.

Die Monster scheinen sich in einer Art Trance oder Benommenheit zu befinden und nehmen die Kreuzfahrer entweder gar nicht erst wahr oder sind zu kraftlos um auf sie zu reagieren.
« Letzte Änderung: 26.08.2019, 15:00:05 von Ultan »

Otham Sauertopf

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« Antwort #258 am: 28.08.2019, 16:07:19 »
Was auch immer diese winzingen, dämonischen Fliegeviecher davon abhält die Kreuzfahrer anzugreifen; Otham soll es recht sein. Die Atmosphäre ist bedrückend, doch Otham will verdammt sein, bisher hat Desna ihre Hand über sie gehalten, warum soll es nicht so weiter gehen?

Er schaut über seine Schulter, nur um sich zu versichern, dass Damian, Ragni und Razgrim noch hinter ihm sind. Er nickt ihnen kurz zu und dann in Richtung des Ganges, der sie weiterführt und zieht eine Augenbraue hoch. Es macht für ihn keinen Sinn weiter zu warten.

Ragni

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« Antwort #259 am: 29.08.2019, 16:13:25 »
Der anfängliche Ekel schlägt sehr schnell in Interesse um, sodass Ragni anfängt immer mal wieder etwas Schleim von der Wand zu lösen und mitzunehmen, um ihn später zu untersuchen.
Mit leiser Stimme fragt er in Gruppe:
"Diese Exemplare hier scheinen nicht fit zu sein. Sollten wir sie vielleicht sofort töten, um den Rücken frei zu haben. Sie könnten sonst vielleicht wieder aktiver werden und stellen dann ein Problem dar. "
 Nach kurzem Zögern fügt er hinzu: "Und wenn wir das nicht machen, wie gefährlich wäre es ein lebendes Exemplar mitzunehmen? Ich würde sie gerne erforschen."
« Letzte Änderung: 29.08.2019, 16:14:07 von Ragni »

Razgrim

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« Antwort #260 am: 29.08.2019, 20:29:10 »
"Diese Exemplare sind frisch geschlüpft und benötigen Zeit, um sich an ihre Umgebung zu gewöhnen. Wir lassen sie lieber in Ruhe, ehe wir einen Schwarm aufscheuchen."

Daraufhin sieht der Zwerg hinüber zu Ragni und schüttelt mit hochgezogener Braue den Kopf und flüstert.

"Ich verstehe euren Drang mehr über sie herauszufinden, doch auch ein frisch geschlüpfter Vescarvor ist, sobald er aus seiner Trance gerissen wird, gefährlich. Lasst lieber die Finger von ihnen. Noch haben wir nicht das Interesse der Königin geweckt. Sollten wir ihre Brut stehlen, könnte sich das schnell ändern."

Razgrim klopft Ragni im Vorbeigehen auf die Schulter.

Ultan

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« Antwort #261 am: 30.08.2019, 10:03:18 »
Die Helden setzen ihren Weg in die Eingeweide des Vescavor Nests fort, wobei sie sich bemühen so leise wie möglich zu sein.

Hinter einer Wegbiegung stößt die Gruppe auf eine größere Ansammlung Eiersäcke, von denen gut die Hälfte bereits geschlüpft zu sein scheint. Ein enormes Spinnennetz[1] bedeckt einen Großteil der Wand und in den feinmaschigen und offenbar klebrigen Fäden des Netzes sind mehrere frisch geschlüpfte Vescavoren festgesetzt.

Ein Teil der Dämonen kämpfen unter wütendem Summen vergeblich gegen die sie bindenden Stränge an, doch ein gutes Dutzend Vescavoren hängt leblos in der Luft.

An zwei Stellen des Netzes sind Stränge gerissen - entweder ist die darin gefangene Beute entkommen, oder sie wurde gewaltsam entfernt.
 1. 
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« Letzte Änderung: 30.08.2019, 10:05:11 von Ultan »

Razgrim

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« Antwort #262 am: 30.08.2019, 11:40:58 »
Langsam macht Razgrim ein paar Schritte näher an das Spinnennetz und streift mit einem Finger entlang eines Fadens, versucht das Netz dabei nicht noch mehr zum Schwingen zu bringen.

"Beim Allvater, welches monströse Ungeziefer produziert ein Netz solchen Ausmaßes?"
Mit Argwohn betrachtet er die hilflosen Vescavoren, die unablässig versuchen ihrem klebrigen Gefängnis zu entkommen.

"Ich denke es zu hinterfragen, wäre vermutlich schon ein Fehler." An Baldark gewandt fährt er fort. "Wir befinden uns nicht nur in einem Bau des Feindes sondern scheinbar auch im Jagdrevier einer anderen Kreatur."

Baldark

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« Antwort #263 am: 30.08.2019, 17:48:21 »
Baldark betrachtet irritiert die Struktur des Netzes und geht dabei ein paar Schritt auf es zu. Trocken antwortet der Zwerg auf Razgrim's Frage.

"Normalerweise eine große Spinne ...

Doch ganz schlüssig ist das Bild nicht. Die Fäden sind viel zu dick für eine herkömmliche Spinne. Außerdem ist es irrsinnig in einer Brutstätte von Dämonen sich ein Nest aufzubauen. Der Erzeuger dieser Netze muss ein Bewusstsein über das Verhalten der Vescavoren entwickelt haben.

Lasst uns weiter gehen, vielleicht ist diese Spinne klug genug uns in Ruhe zu lassen. Wir sollten keine weitere Zeit verlieren."


Gründlich sucht Baldark die Höhlendecke ab und setzt seinen Marsch letztlich fort.

"Bleibt zusammen und haltet die Augen offen. Spinnen suchen meist von Oben ihre Beute."

Damian

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #264 am: 31.08.2019, 15:44:43 »
Damian hatte keinen Laut von sich gegeben, seitdem sie in die Höhlen der Vescavor-Königin gestiegen waren. Razgrim hatte Recht, dieser Ort befand sich näher am Abyss als in der materiellen Ebene. Alles war hier verformt, verzerrt und von der Bösartigkeit des Abgrunds verdorben.

Als seine Gefährten beim monströsem Spinnennetz ankamen, besieht es sich Damian genauer und wendet sich dann zum Rest der Gruppe um.[1]

"Drider. Das Netz ist von einem Drider oder einer Drinne, abscheuliche Mischformen aus Drow und Dämon. Ich hatte so etwas schon befürchtet.

Seht, die Weltenwunde ist nicht einfach durch ein Portal zum Abyss entstanden. Portale sind kontrollierte Pforten, sie erlauben, von einer zu einer anderen Ebene zu gelangen, also Distanz zu überbrücken. Es erfordert mächtige Magie, um einen solchen Durchgang auch nur temporär zu ermöglichen und noch mächtigere Magie, ein dauerhaftes Portal zu schaffen. Trotz der Komplexität der Magie, handelt es sich doch immer im Kern der Sache um eine Pforte. Sie kann geschlossen und sogar verschlossen werden.

Dies hier"
, Damian geht auf die Höhlenwand zu und deutet auf die pulsierende, beinahe organische Substanz, "bestätigt meine Hypothese, dass es sich bei der Weltenwunde um kein Portal handelt, sondern um einen Riss zwischen den Ebenen. In Iz muss das Gefüge der Ebenen in einer Weise zerstört worden sein, dass eine direkte Verbindung zwischen dem Abyss und dem ehemaligen Sarkoris entstanden ist. Nur so lässt sich erklären, wie ein ganzer Landstrich zunehmend von der Bösartigkeit des Abgrunds durchdrungen ist.

Das Netz bestätigt diese Annahme, wenn es auch gleichzeitig Beleg für noch eine viel schlimmere Hypothese ist. Jeder Gelehrte von Mendev hat sich immer gefragt, ob die Weltenwunde ein Tor zum Reich Deskaris oder ein Tor zum Reich Baphomets darstellt. Das Elfenbeinlabyrinth war einst ein Bereich der 9 Höllen, wohingegen das Scharmreich Deskaris schon immer Bestand des Abgrunds waren; beide haben jedoch kaum eine Verbindung zueinander, außer vielleicht durch den Styx und auch das ist nur eine Vermutung.

Wie kann Iz also Portal zu beiden Reichen sein? Ich sage, dass das gar nicht der Fall ist. Ich glaube, dass vielmehr das Iz die Ebenen des Abyss insgesamt näher an die materielle Ebene rückt. Gut möglich, dass Deskari das Zentrum in seiner Gewalt hat, aber das Netz deutet auf einen Diener des Dämonenherrschers Mazmezzs oder auch Haagentis hin; vielleicht sogar Nocticula. Wir sind nur wenige Meter unter der Erde und so schrecklich ich die Annahme auch finde, dieser Dämon ist viel wahrscheinlich direkt aus dem Abyss hierher gekommen, als durch einen Tunnel aus den Dunkellanden in der Tiefe.

Dämonen hassen und jagen einander genau so sehr wie alles andere. Ich fürchte, wenn wir die Weltenwunde nicht schließen, wird es bald nicht mehr nötig sein, Portale zum Abyss zu öffnen."
 1. Wissen (Natur): 29, Wissen (Gewölbe): 20.

Ultan

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« Antwort #265 am: 03.09.2019, 00:08:07 »
Damians Warnung vor der Anwesenheit eines Drider setzt die Gruppe in höchste Alarmbereitschaft.

So vorsichtig wie möglich und die Umgebung genau im Blick haltend setzt die Gruppe ihren Weg durch den unterirdischen Bau der Vescavoren fort.

Das Summen und das schummrige Licht machen die präzise Wahrnehmung der Umgebung äußert schwierig und doch hebt Damian nach einigen hundert Metern die Hand um die Gruppe zum Anhalten zu bringen.

Der Aasimar hat ein Paar Stimmen gehört, etwas abseits ihrer Position, gute 50 Meter den Tunnel entlang. Die Beistzer der Stimmen sind außer Sichtweite und Damian kann zwar ein paar Wortfetzen aufnehmen, doch kann er die Sprache nicht identifizieren.

Nachdem er die Gruppe lautlos auf seine Entdeckung aufmerksam gemacht hat, gehen die Kreuzfahrer in Deckung und lauschen in die Tiefe des Schwarmsbaus.

Otham schnappt als nächster ein paar Worte auf und er erkennt die Sprache.
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« Letzte Änderung: 03.09.2019, 00:08:29 von Ultan »

Otham Sauertopf

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« Antwort #266 am: 03.09.2019, 20:23:40 »
Leise übersetzt Otham das Gehörte: "Es scheint eine Expedition zu sein. Anscheinend ist Balaena ein Anführer, wer auch immer das ist. Sie sollen ein Experiment von Meister Ghaudans sichern. Sagt das jemanden von euch etwas?"

Irgendwie hat Otham nicht damit gerechnet so etwas hier zu hören. Wer begibt sich den freiwillig hier runter. Ob sie hier sind, weil sie die Königin gerufen haben?

Razgrim

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« Antwort #267 am: 04.09.2019, 11:55:42 »
Razgrim schüttelt auf Othams Frage hin den Kopf.
"Nein, diese Namen sagen mir nichts. Doch wir sollten nachsehen, auch wenn mir das nicht gefällt. Seid auf alles gefasst."

Daraufhin versucht Razgrim näher an den Ursprung der Stimmen zu kommen, um zu erkennen, um wen es sich handelt.[1]
 1. Stealth 3, Perception 14
« Letzte Änderung: 04.09.2019, 11:58:08 von Razgrim »

Ultan

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« Antwort #268 am: 04.09.2019, 12:03:28 »
Schon nach wenigen Schritt merkt Razgrim wie die Stimmen abrupt verstummen und auf einmal nichts mehr zu hören ist.
Als Razgrim vorsichtig um die Wegebiegung blickt, kann er, so weit seine Dunkelsicht reicht, keinerlei Monster oder Person entdecken.

Razgrim

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« Antwort #269 am: 04.09.2019, 17:29:09 »
Razgrims Blick wird finster. Seine klappernde Rüstung hat ihn mit ziemlicher Sicherheit verraten. Der Zwerg erwartet jeden Moment von aus der Dunkelheit attackiert zu werden, doch es bleibt fürs erste ruhig. Die Stirn gerunzelt versucht er angestrengt etwas in der Dunkelheit auszumachen.

"Baldark, könnt ihr etwas erkennen? Ich fürchte unsere schweren Schritte werden weit durch diese Tunnel getragen. Sie wissen um unsere Anwesenheit, doch haben sie uns noch nicht angegriffen. Vielleicht sind sie uns doch nicht feindlich gesonnen und verstecken sich nur." flüstert er hinter sich.
« Letzte Änderung: 04.09.2019, 17:29:55 von Razgrim »

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