Damian neigt den Kopf und zieht die Stirn in Falten als er den Worten des Zwergen lauscht. Dann blickt er zu Cedric und Rahel auf. Er hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet Baldark der erste sein würde, der sich aktiv in das Geschehen der Stadt einmischt und die lose verbundenen Streitkräfte zu Truppen formt.
"Keineswegs, Baldark, da bin ich ganz bei Euch. In Zeiten wie diesen können wir jedes Schwert an unserer Seite gebrauchen, das gilt selbst für die Höllenritter, auch wenn ich ihre Grundsätze in der Tat ablehne."
Im Grunde ist Damian froh, dass Baldark seine Überzeugungen durch diese verbale Herausforderung zur Disposition stellt. Anscheinend ist auch er selbst noch auf der Suche. Dies sollte jedoch zu einem anderen Zeitpunkt erörtert werde.
Sich an Rahel und Cedric wendend, fügt er hinzu.
"Nun, Euch beiden steht vollkommen frei, Euer Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wenn es nur Terendelev war, die Euch an Euren Orden gebunden hat, dann ist es vielleicht an der Zeit, neue Wege zu gehen. Die Ideale der Großen Silbernen verlangen viel und ich bin mir dieser Bürde durchaus bewusst. Sie war die mächtigste Wächterin, die Kenabres hatte. Sie hat ihr Leben für mich gegeben. Ohne mich zu kennen und ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, ob es dieses Opfer wert ist.
Terendelev war einzigartig in Kenabres und nicht, weil sie ein Drache war. Sie machte keinen Unterschied zwischen mir, Razgrim, Otham, Baldark oder Yadrix. Für sie waren wir einfach nur da und bedurften ihrem Schutz. Vergleicht das mit den anderen Wächtern dieser Stadt. Dem Großinquisitor Hulrun Shapokk. Als Hexer hätte Yadrix eher mit einer Befragung als mit einem selbstlosen Opfer rechnen können. Ich habe gesehen, zu was die Inquisitoren im Stande sind.
Die Adlerwacht? Ich bewundere Kommandant Tirabade, aber die Adlerwacht wurde gegründet, um Korruption aufzudecken. Ein nobles Ziel, aber sie unterscheiden sich von der Inquisition nur durch ihre Methoden. Wir brauchen sie, um Verräter wie Vhane zu enttarnen, aber Kenabres bedarf mehr, um am Abgrund zu bestehen. Krieger wie Baldark, die den Kampf mit den Dämonen selbst aufnehmen.
Die Höllenritter teilen seinen Hass. Bekämpfen Feuer mit Feuer. Ihnen geht es nicht um Schutz, Milde oder Vergebung. Ihr Urteil ist eisern. Ob sie das Tiefenvolk akzeptieren? Über ihr dämonisches Erbe hinwegsehen? Ich bezweifle es und das ist der eigentliche Grund, warum ich mit Paraliktor Astorath zu sprechen gedenke, Baldark. Ihnen geht es einzig und allein um die Vernichtung alles dämonischen und sie kennen darin keine Unterscheidung zwischen Freund und Feind.
Wenn ihr mich fragt, Ritter der Silbernen, dann ist Euer Orden der ehrenwerteste Orden der Stadt. Ich selbst würde mich gerne in Euren Reihen sehen und versuche mein Möglichstes, das Erbe Terendelevs in Ehren zu halten."