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Autor Thema: Buch II - Das Schwert der Tugend  (Gelesen 56253 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Marsch der Kreuzfahrer

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Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #45 am: 16.02.2019, 21:46:12 »
Aravashnial und Damian diskutieren eine Zeit lang die unergründlichen Mysterien des Abgrunds und der Weltenwunde, bis Damian sich einfällt das er sich mit Baldark treffen wollte und überhastet aufbricht.

Kaum hat er das Librarium verlassen, trifft er schon auf Shiva, Baldarks mehr oder weniger zahmen Säbelzahntiger der ihn ohne Umschweife zu dem Zwerg führt.
Cedric und Rahel scheinen zu streiten und wie es scheint ist Baldark zwar nicht der Grund aber der Auslöser ihrer Auseinandersetzung.

Damian

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #46 am: 17.02.2019, 09:18:23 »
Damian hebt von Weitem die Hand zum Gruß, als er sich der Gruppe nähert.

"Rahel! Cedric! Schön, die Ritter der Silbernen hier draußen zu treffen. Die Stadt braucht Eure Fähigkeiten. Begleitet ihr Baldark auf seinen Streifzügen?"

Auch wenn es offensichtlich ist, dass Rahel und Cedric sich streiten, will Damian zuerst unbefangen an die Situation herantreten. Sein Blick ruht dabei auf Baldark. Seine Sorgen um den Zwerg waren nur in den Hintergrund getreten, ob er neuen Aufgaben, denen sie sich verschrieben hatten. Doch der schwarze Bogen in seinen Händen zeugt mehr als deutlich von der Wut, die Baldark von innen zerfrisst. Damian ist sich sicher, dass Baldark das einzig lebende Wesen in Kenabres ist, das die Dämonen mehr hasst als fürchtet. Damian ist sich aber auch ebenso sicher, dass Baldark den eigenen Tod mit Gleichmut hinnehmen würde, um seinen Hass gestillt zu sehen. Ein Leben am Abgrund und nah den dunklen Pfaden der Götter.


Baldark

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #47 am: 18.02.2019, 02:26:48 »
"Hat euch Shiva also endlich gefunden."

Dankend legt der Zwerg der Katze seine Hand auf die Stirn und fährt ihr anschließend durch die Mähne, um sie am Kinn zu kraulen.

"Ich habe die beiden eher zufällig getroffen und dadurch nur noch mehr realisiert wie unorganisiert die Streitkräfte Kenabres' agieren. Ich schlug ihnen vor, sich einer der großen Fraktionen anzuschließen, so wie es auch das Mischvolk getan hat. Die Ritter der Silbernen sollten nicht planlos durch diese Straßen wandeln, sie haben ihr strahlendes Licht verloren und brauchen eine neue Führung.
Man sollte meinen Terendelev's Kinder würden die Ideologien der Adlerwacht teilen, doch seit wir sie stoppen mussten einen ihresgleichen zu opfern, zweifle ich ein wenig an deren Skrupel.
Ich schlug ihnen vor mit uns zu kommen, sowohl beim Besuch der Götterklaue als auch bei der anschließenden Versammlung der Adlerwacht. Sollen sie selber ihren Weg wählen.
Wie ich befürchtet habe ist vor allem das Geschwisterpaar äußerst zwiegespalten. Ich würde sagen lass den Orden diskutieren, nachdem sie den Veranstaltungen beigewohnt haben."


Baldark mustert Damian und legt dabei den Kopf schräg. Seine Augen verengen sich und sein Blick blitzt seinem Gegenüber aus kleinen Schlitzen entgegen.

"Ich weiß, dass euch die Götterklaue im Hinblick auf Kenabres ein Dorn im Auge ist. Bei unserem letzten Treffen mit ihnen konnte ich eure Anspannung deutlich spüren. Warum habt ihr vorgeschlagen ihnen zu danken und gleichzeitig eingewilligt diese Aufgabe eigenständig zu übernehmen? Habt ihr vor ihnen noch ein Anliegen vorzutragen oder wolltet ihr nur verhindern, dass ich alleine gehe?
Ich warne euch jetzt schon mal vor. Ich werde um die Kooperation der Götterklaue bitten. Sei es um Kenabres militärisch zu organisieren oder um Wissen für das Vordringen in die Weltenwunde. Wir sollten nicht wählerisch in dieser Hinsicht sein, dafür steht zu viel auf dem Spiel."
« Letzte Änderung: 18.02.2019, 02:32:45 von Baldark »

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #48 am: 18.02.2019, 21:14:18 »
Während Otham, Ragni und Razgrim einander noch beschnuppern senkt Lann den Kopf. Sein Stimme klingt mit einem Mal belegt und man merkt ihm deutlich an wie schwer es ihm fällt nun weiter zu sprechen.

"Es gibt noch einen Grund warum ich euch hierher gerufen habe.

Häuptling Sull ist... er wurde im Kampf um Kenabres verwundet und obgleich es zuerst so aussah als würde er  durchkommen ist er gestern Nacht seinen Verletzungen erlegen. Er scheint... erscheint mit Gift in Berührung gekommen zu sein, entweder von einer Waffe oder direkt durch einen Dämon, wir wissen es nicht.

Ich weiß das er sich die Schuld für unser spätes Eingreifen gegeben hat, daher möchte ich darum bitten das ihr ihm die letzte Ehre erweist, bevor wir seinen Körper einäschern und den Ahnen übergeben.

Es..."
Lann schluckt hörbar.

"Es würde uns allen viel bedeuten."

Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #49 am: 19.02.2019, 14:05:33 »
Razgrim lacht in seinen Bart und dreht eine der vielen goldenen Perlen nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger. "Nun, wenn es das ist, was ihr wirklich wollt, werde ich euch nicht davon abhalten. Doch ich spreche nicht für alle."
Eine Augenbraue nach oben gezogen, hält er kurz inne und wartet eine Reaktion ab. "Was haltet ihr von einem gemeinsamen Treffen im Herz des Verteidigers. Mit einem guten Bier lässt es sich leichter reden. In nächster Zeit werden wir darauf wahrscheinlich verzichten müssen." Razgrim klopft dem rattenähnlichen Mischwesen vorsichtig auf die Schulter.

Als Lann den zweiten Grund ihres Treffens offenbart, senkt der Zwerg leicht den Kopf. Er kannte den Häuptling nicht sehr gut und bei ihrer ersten Begegnung hatte er ihn insgeheim einen feigen und eitlen Volltrottel genannt, als er seine Hilfe verweigerte. Doch hatte er sich in dem dicken deformierten Herrscher unter dem Berg getäuscht, denn als es darauf ankam, stand er ihnen zur Seite. Razgrim kann ihm sein einstiges Zögern nicht mehr für Übel nehmen, seine Zurückhaltung galt nur dem Schutz seines Volkes. Umso mehr Respekt zollt er ihm, als er diese Zweifel ignorierte, um denen zur Hilfe zu eilen, dessen Ahnen sie einst in die Tiefen verbannten.

Langsam macht er ein paar Schritte auf den jungen Mischvolkmann zu.
"Ich teile euren Schmerz, Lann. Zu viele gute Männer mussten in diesen Tagen ihr Leben lassen." Für einen Moment taucht das Abbild von Morain vor Razgrims Augen auf und Melancholie streifte sich über sein Gemüt. Er atmet tief aus, ehe er fortfährt.

"Er war ein fähiger Häuptling und ein tapferer Krieger. Niemand soll und wird etwas anderes behaupten. Seine einzige Sorge galt eurem Volk und nie sich selbst. Natürlich werde ich ihm die letzte Ehre erweisen."

Otham Sauertopf

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #50 am: 20.02.2019, 14:21:42 »
"Jeder trifft in seinem Leben dumme Entscheidungen, ...", antwortet Otham aufs Lanns Frage ob sie zur Bestattung von Häuptling Sul kommen würden.
"Otham!" - schalte es plötzlich aus seinem Schwertgurt, bevor Razgrim wahrscheinlich genau der gleiche Einwänd gekommen wäre.

"Verdammt kann man noch nicht mal ausreden Yaniel. Warst du früher auch so? Bei Thorim haarigen... ... ... Oberarmen. Jeder trifft in seinem Leben dumme Entscheidungen, leider erkennt man es oft nur im Rückblick. Die Entscheidung an die Oberfläche zu kommen hätte auch für jeden von euch den Tod bedeuten können.
Natürlich hätten wir uns ein schnelleres Eingreifen erwünscht, aber Desna weiß ob es irgendetwas geholfen hätte. Und was ich vorher sagte stimmt immernoch: jeder der an dem Tag zur Waffe griff war ein Held. Ich komme gerne, soviel schulden wir euch und Häuptling Sul."


Sein Blick gleitet wieder zu der Ratte mit dem Namen Ragni: "Hat dir Lann gesagt, wie die Begrüßung an der Oberfläche aussehen wird? Überleg es dir gut, du wirst dort kein großes Vertrauen finden, unabhängig deiner Taten. Ich bewundere jeden, der sich dem bewusst aussetzt weil es richtig ist.
Und was soll ich sagen, wenn es um eine imposante Erscheinung geht."
- "Das stimmt wohl.", töhnte Yaniel. Auch wenn es wahrscheinlich Otham nicht aufgefallen ist, stimmt es bei weitem nicht mehr. Obwohl es noch nicht lange her ist beginnen sich bereits Legenden zu formen und kaum jemand begegnet ihm nicht mit Respekt und teilweise sogar Ehrfurcht; wer konnte schon von sich sagen die Götter gesehen zu haben.

"Aber wenn du dir der Konsequenzen bewusst bist, inklusive eines wahrscheinlich frühen Todes, begleite uns gerne oh du oberster Alchemist der Ratten.", wobei Otham bei dem Titel breit grinste.

Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #51 am: 20.02.2019, 17:49:36 »
"Nun, wenn ihr den Schritt an die Oberfläche wagt, dann werdet ihr die misstrauischen Blicke der Menschen ertragen müssen, so viel steht fest. Viele von ihnen haben zu viel mitgemacht, als dass sie euer Äußeres gänzlich ignorieren könnten. Das heißt jedoch nicht, dass sie ihre Meinung nicht ändern können." wirft der Zwerg ein.

An Lann gewandt, fährt er fort.
"Lann, ich glaube nicht nur wir, sondern auch Hauptmann Tirabeth und einige Andere würden zu Häuptling Sul's Bestattung kommen. Kommt mit an die Oberfläche, Junge. Ich möchte dass ihr fortan den Sitzungen des Rats beiwohnt. Ihr seid ein kluger Kopf und wärt eine Bereicherung für uns! Außerdem seit neuestem auch ein Teil der Stadt. Wir brauchen einen Vertreter eures Stammes in oberen Reihen."

"Außerdem gibt es viel zu besprechen, sobald Königin Galfrey mit ihrer Heerschar hier eintrifft." Razgrim weiß nicht, wie der Mischvolkmann auf diese Neuigkeit reagiert und so wartet er einen Moment, um die Information sacken zu lassen.

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #52 am: 20.02.2019, 18:45:06 »
Bei Razgrims letzten Worten reißt Lann die Augen und rauft sich dann die Haare.

"Königin Galfrey kommt nach Kenabres? Oh nein, oh nein, oh nein! Was sollen wir denn tun? Wir müssen unbedingt alle Truppen abziehen!
Wir können unmöglich der Königin unter die Augen treten! Sie ist die treueste Dienerin der Erbin! Unmöglich das wir mit unserer deformierten Erscheinung ihren Glanz verunreinigen.

Wir können nur beten das sie sich gütig zeigt und uns weiterhin unter der Stadt wohnen lässt. Wir zahlen ja nichtmal Tribut an die Krone! Ragni, was auch immer ihr tut, zeigt euch nicht vor unserer Königin! Ich bin sicher wie würden ihren Namen in den Schmutz ziehen, sollte unsere Existenz ans Licht kommen."

Ragni

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #53 am: 21.02.2019, 14:33:48 »
Seit der Nebel sich etwas aufgelöst hatte, wurde das Brennen in der Kehle von Ragni deutlich gelindert und seine Stimme kehrte langsam zu ihrem alten Ton zurück. " Endlich hört sich meine Stimme nicht mehr, wie die Verbindung einer verschnupften Krähe mit einem quietschenden Wagenrad an. Mit meiner Statur sehe ich wohl für die werten Herren so aus, als wäre ich der Aufgabe nicht gewachsen. Wollen wir mal sehen, ob ich sie von meinen Fähigkeiten überzeugen kann. Moment...was war das? Dieser Geruch. Habe ich den Olfakterator angelassen? Verdammt damit sind 5 Monate Arbeit dahin.
Ragni zuckt zusammen bei diesem Gedanken, was fast im gleichen Moment geschieht, in welchem der Zwerg seine Hand auf die Schulter von Ragni legt.
"Ein Bier ist genau das, was meine müde Stimme gebrauchen könnte. Ich würde dich gerne mal einladen, werter Razgrim. Ich braue ein vorzügliches zwergisches Bier, so denke ich zumindest und ich habe nur mehrere Monate Übung und eine wirklich starke Magenverstimmung gebraucht, bis ich es geschafft habe das Rezept aus einem lang verlorenen Buch voll zwergischer Runen zu entziffern. Meine Geschmacksnerven sind zwar deshalb ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, aber ein Zwerg könnte der Kritiker sein, den meine Braukunst braucht."  Die kleine Ratte errinnert sich plötzlich, dass es um wichtigeres geht, als das Brauen von feinsten zwergischen Getränken.
Nun ich habe das Gefühl ihr nehmt mich nicht besonders ernst werte Mitstreiter im Kampf gegen die Mächte der unwissenden Finsternis. Dann lasst mich doch bitte eine kleine Frage an euch richten. Wisst ihr, was man macht wenn eine düstere Gestalt das Opus Magnum missbraucht, um das innere eurer Schädel in eine Leere um zu wandeln ? Nein? Oder wisst ihr wie viel Schaden ein Sulfur-Ingesium Gemisch in einer Stadt anrichten kann und wie man dem entgeht? Denn unser aller Feind wird das wissen. Alchemie ist mehr als das bloße brauen von Tränken oder das reine aneinander ketten von Atomos-Teilchen. Man kann mit ihr erschaffen oder zerstören und da wo die so hassenswerten Gestalten zerstören, da bin ich zum erschaffen und reparieren. Besser gesagt da will ich sein. Ich bin mir der Abscheu der Bürger an der Oberfläche sehr wohl bewusst, aber ich bitte euch inständig meine Deinste anzunehmen. Mein Leben liegt in meiner Hand und ihr werdet nicht zurück gehalten durch mich, aber wenn ich helfen kann, werde ich helfen und wenn die Söhne des Perversion meine geliebte Wissenschaft für das Böse einsetzen, werde ich sie einsetzen um das Böse explodieren zu lassen. Sein ganzer Körper spannt sich bei dem Gedanken, die Alchemie für Böses zu missbrauchen, so sehr an, dass man Angst haben könnte, dass seine kleinen Glieder von seinem Körper abfallen. Ragni ist nun voller Tatendrang und ist viel lebendiger und freudig erregt über die Möglichkeit in fremden Gebieten seine Fähigkeiten zu vergrößern. Dabei übersieht er wie immer etwas. Seine Freude erscheint ihm plötzlich sehr unangebracht bei dem Gespräch über das Dahinscheiden von Häuptling Sull.

Bei der Erwähnung der Königin fehlt plötzlich jedes Verständnis für die Bitte von Lann. "Lann, ich werde mich zurückhalten, wenn ihr es so mögt, aber ich finde es unangebracht uns zu verstecken. Die Möglichkeiten, die sich unseren noch so unwissenden Geistern an der Oberfläche bieten, sollten wir nicht wegen irgendwelchen Sitten verschenken. "
« Letzte Änderung: 21.02.2019, 14:44:28 von Ragni »

Otham Sauertopf

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« Antwort #54 am: 21.02.2019, 15:49:46 »
"Warum sollten wir dich nicht ernst nehmen? Und natürlich habe ich keine Ahnung was ein Opus Magidingsbum ist.", fragt Otham etwas verwirrt, er hat mit keinem Wort so etwas angedeutet: "Es ist mir nur wichtig, dass du dir der Konsequenzen deiner Entscheidungen bewusst bist."

Er dreht sich wieder in Richtung von Lann: "Warum sollte ich es mehr wagen der Königin gegenüber zu treten als du? Ein jeder von uns hat seinen Teil dazu beigetragen, dass Mendev noch ihr Königreich ist. Wir alle haben bezahlt mit Schweiß und mit Blut, es gibt keinen Grund diese Opfer einfach zu vergessen und sich in den Gängen hier zu verstecken. Sie wird so oder so wissen, dass ihr da seid und wahrscheinlich wird sie euch dankbarer sein als du es dir vorstellen kannst.

Sagt Lann wer wird Häuptling Sull nachfolgen?"

Ragni

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #55 am: 21.02.2019, 16:18:41 »
"Es tut mir Leid Herr Halbling. Ich kenne mich mit Halblingen nicht wirklich aus und habe mich dir bisher nicht gebührend vorgestellt, weil ich eure Gepflogenheiten nicht kenne." Er will Othams rechte Hand mit seiner linken schütteln. "Außerdem bin ich außerordentlich schlecht im deuten von Gesagtem und die Intentionen dahinter bleiben mir oft verborgen, so wie dem Maulwurf der Himmel meistens verborgen bleibt. Ich habe deinen Titel, der oberste Alchemist der Ratten zu sein, wohl etwas zu ernst genommen, aber das ist eigentlich sehr witzig, weil Ratten ja gar keine Alchemisten haben und es so gar keinen obersten Alchemisten von normalen Ratten geben kann. Witze sind schon eine faszinierende Sache." Ragni versucht sich an einem Lächeln, doch er gibt nur unbeholfen den Blick auf seine großen Schneidezähne frei.

Interessiert an der Antwort auf Othams Frage schaut Ragni Lann an. Bisher hatte er zu wenig Interesse an Gerüchten und Gerede, um den Führungswechsel zu verfolgen, aber so langsam sollte er sich auch mal erkundigen.
« Letzte Änderung: 21.02.2019, 16:19:27 von Ragni »

Otham Sauertopf

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« Antwort #56 am: 21.02.2019, 17:05:22 »
Otham schaut Ragni weiterhin etwas verwirrt an als er umständlich versucht ihm die Hand zu geben: Ähem, mit Halblingen auskennen? Du meinst du kennst nicht viele? Tu einfach so als wäre ich ein Zwerg. Aber bitte sprich mit mir nicht in ihrer Sprache...

Nichts für ungut Razgrim, aber es klingt als würden die Zähne mit der Zunge und dem Rachen einen Kampf auf Leben und Tod führen."


Irgendwie ist diese Ratte merkwürdig; selbst wenn man bedenkt, dass die Kinder des ersten Kreuzzuges nicht viel Kontakt zu "Oberweltlern" haben.

"Ein guter Hinweis auf einen Witz ist es wenn jemand dabei breit grinst. Damit meine ich die Mundwinkel nach oben zieht und seine Augen etwas schmaler werden, manchmal kommt auch ein stoßweise gehender Atem dazu.", erklärt er Ragni, wobei seine Stimme normal klingt, aber er selbst sonst alle Kennzeichen dieses Lachens zeigt.

Damian

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #57 am: 22.02.2019, 07:49:59 »
Damian neigt den Kopf und zieht die Stirn in Falten als er den Worten des Zwergen lauscht. Dann blickt er zu Cedric und Rahel auf. Er hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet Baldark der erste sein würde, der sich aktiv in das Geschehen der Stadt einmischt und die lose verbundenen Streitkräfte zu Truppen formt.

"Keineswegs, Baldark, da bin ich ganz bei Euch. In Zeiten wie diesen können wir jedes Schwert an unserer Seite gebrauchen, das gilt selbst für die Höllenritter, auch wenn ich ihre Grundsätze in der Tat ablehne."

Im Grunde ist Damian froh, dass Baldark seine Überzeugungen durch diese verbale Herausforderung zur Disposition stellt. Anscheinend ist auch er selbst noch auf der Suche. Dies sollte jedoch zu einem anderen Zeitpunkt erörtert werde.

Sich an Rahel und Cedric wendend, fügt er hinzu.

"Nun, Euch beiden steht vollkommen frei, Euer Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wenn es nur Terendelev war, die Euch an Euren Orden gebunden hat, dann ist es vielleicht an der Zeit, neue Wege zu gehen. Die Ideale der Großen Silbernen verlangen viel und ich bin mir dieser Bürde durchaus bewusst. Sie war die mächtigste Wächterin, die Kenabres hatte. Sie hat ihr Leben für mich gegeben. Ohne mich zu kennen und ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, ob es dieses Opfer wert ist.

Terendelev war einzigartig in Kenabres und nicht, weil sie ein Drache war. Sie machte keinen Unterschied zwischen mir, Razgrim, Otham, Baldark oder Yadrix. Für sie waren wir einfach nur da und bedurften ihrem Schutz. Vergleicht das mit den anderen Wächtern dieser Stadt. Dem Großinquisitor Hulrun Shapokk. Als Hexer hätte Yadrix eher mit einer Befragung als mit einem selbstlosen Opfer rechnen können. Ich habe gesehen, zu was die Inquisitoren im Stande sind.

Die Adlerwacht? Ich bewundere Kommandant Tirabade, aber die Adlerwacht wurde gegründet, um Korruption aufzudecken. Ein nobles Ziel, aber sie unterscheiden sich von der Inquisition nur durch ihre Methoden. Wir brauchen sie, um Verräter wie Vhane zu enttarnen, aber Kenabres bedarf mehr, um am Abgrund zu bestehen. Krieger wie Baldark, die den Kampf mit den Dämonen selbst aufnehmen.

Die Höllenritter teilen seinen Hass. Bekämpfen Feuer mit Feuer. Ihnen geht es nicht um Schutz, Milde oder Vergebung. Ihr Urteil ist eisern. Ob sie das Tiefenvolk akzeptieren? Über ihr dämonisches Erbe hinwegsehen? Ich bezweifle es und das ist der eigentliche Grund, warum ich mit Paraliktor Astorath zu sprechen gedenke, Baldark. Ihnen geht es einzig und allein um die Vernichtung alles dämonischen und sie kennen darin keine Unterscheidung zwischen Freund und Feind.

Wenn ihr mich fragt, Ritter der Silbernen, dann ist Euer Orden der ehrenwerteste Orden der Stadt. Ich selbst würde mich gerne in Euren Reihen sehen und versuche mein Möglichstes, das Erbe Terendelevs in Ehren zu halten."
« Letzte Änderung: 22.02.2019, 07:51:11 von Damian »

Ragni

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« Antwort #58 am: 22.02.2019, 10:42:23 »
"Nein, ich bin durch meine Experimente oft gezwungen in Kategorien zu denken, da sich alle Stoffe einer Kategorie gleich verhalten. Zum Beispiel verhält sich Schwarzpulver mit Feuer immer gleich. Dieses Denken überträgt sich manchmal auf mein normales alltägliches Leben, sofern ich eins besitze. Ich meinte also wirklich mit Halblingen auskennen, aber mir scheint ich habe da einen Denkfehler gemacht. Nun da ich dich wie den werten Herren Razgrim behandeln soll, lade ich dich gerne auch ein, mein selbst Gebrautes zu probieren und vielleicht kannst du mir noch mehr über den Humor beibringen."
Ragni ist mit dieser Antwort nicht zufrieden. Das letzte mal hat er so viel geredet, als er die Beisetzung von Remigius regeln musste. Danach konnte er die meisten Gespräche in und um den Kampf mit einem Nicken oder Schütteln seines Kopfes führen.
 Doch diese langen Gespräche wird Ragni in Zukunft öfter führen müssen und dann ist das hier das perfekte Experiment, um seine neu erlesenen Verhaltensweisen zu üben.
Es liegt wohl an dem langsamen Ermüden seiner sozialen Fähigkeiten, aber die Mimik von Otham führte bei Ragni zu einer sehr großen Verwirrung.
« Letzte Änderung: 22.02.2019, 10:43:30 von Ragni »

Baldark

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #59 am: 22.02.2019, 16:31:48 »
"Es freut mich zu hören, dass ihr einseht, dass Kenabres die Hilfe der Götterklaue durchaus benötigt. So können wir immerhin zusammen an einem Strang ziehen, um auch Astaroth davon zu überzeugen."

Baldark hält kurz inne und raunt nachdenklich in seinen Bart.

"Ich schätze auch wir sollten uns besser absprechen. Das Mischvolk... Also doch ein anderes Anliegen. Es könnte in der Tat ein Problem werden. Ich muss gestehen, dass auch ich an ihnen gezweifelt habe und immer noch mit Sorge auf sie blicke. Der Abyss hat sich sichtlich in sie hineingefressen. Sie wurden zwar nicht als Dämonen geboren, doch tragen sie ihr Mal. Selbst Vorslesh war einst ein Mensch. Trotzdem würde ich nicht mit der Wimper zucken ihr eigenhändig das Herz aus ihrem abartigen Körper zu schneiden.

Wo ist also die Linie zwischen Unseresgleichen, die noch aus eigener Willenskraft ihre Handlungen bestimmen können und denen, die hoffnungslos vom Wahnsinn des Abgrunds verschluckt wurden? Beim Anblick des Tiefenvolks bin ich ratlos.
Sie kämpften eisern Seite an Seite mit uns gegen die Dämonenschar, keine Frage und dafür gebührt ihnen Respekt. Umso tragischer ist ihr Schicksal, dass sie den Keim des Abyss in sich tragen. Wir wissen nicht und es erscheint mir äußerst unwahrscheinlich, ob einzig und allein ihr Äußeres korrumpiert wurde. Stagniert ihre Transformation oder ist ihr Zustand labil? Ich schätze nicht mal sie selbst wissen das so genau. Es wäre töricht nicht ein beobachtendes Auge auf sie zu richten.

Doch jemanden auf Grund eines Verdachts zu richten. Sie aufzugeben ohne sie kämpfen zu lassen. Ihnen ihr Recht auf Vergeltung zu verwehren. Ist schlicht nicht rechtens.

Dies ist meine Meinung dazu, Damian. Und ich fürchte die Götterklaue wird es anders sehen, doch ich schätze euch muss ich dies nicht erklären. Habt ihr einen Plan, um sie vom Gegenteil zu überzeugen?"

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