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Autor Thema: Buch II - Das Schwert der Tugend  (Gelesen 55352 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Marsch der Kreuzfahrer

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Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« am: 19.01.2019, 12:25:11 »
2. Rova 4713 AR:




"... und mit dem gestrigen Erfolg sind wir ziemlich sicher, dass Torviertel von Kultisten gesäubert wurde. Die meisten haben sich widerstandslos ergeben und wurden zu den übrigen Gefangenen in die Graue Garnison gesteckt. "




Anevia beendet den morgendlichen Lagebericht mit einem zufriedenen Grinsen, dass die anderen anwesenden fast vergessen lässt, welche aufreibende Tage hinter allen Anwesen liegen.

Der Plan- und Besprechungsraum im Letzten Verteidiger ist spürbar zu klein für alle Anwesenden.
Neben den Helden haben sich die beiden Captains der Adlerwacht, sowie Kommandantin Irabeth und ihr Frau Anevia Tirabade aufgebaut. Baron Horgus Gwerm lehnt sich wichtigtuerisch auf einem protzigen Lehnsessel nach vorn.
Etwas abseits und mit gefurchter Stirn seht Quednys Orlun, der Bibliothekar vom Librarium der Schwarzen Schwinge und reibt sich das Kinn.
Nur Meister Aravashnial, der letzte Risswächter Kenabres fehlt an diesem Tag.

Irabeth fährt sich fahrig durch den dichten, schwarzen Haarschopf. Dunkle Ringe ziehen sich um ihre Augen, doch als sie spricht, ist ihrer Stimme keine Müdigkeit anzumerken.

"Was uns zu einem ganz anderen Problem führt. Die Garnisson platz aus allen Nähten, wir haben nun weit über hundert Gefangene gemacht. Wir haben genug Schwierigkeiten die überlebende Bevölkerung zu versorgen, jetzt müssen wir uns auch noch um die Leute kümmern, die uns vor kurzem Umbringen wollten.

Ihr könnt euch sicher vorstellen auf wieviel Zustimmung das stößt. Wenn ich nicht Wachen um die Garnison positioniert hätte, wäre der Lynchmob bereits bei der Arbeit.

Was machen wir mit all diesen Gefangenen? Bis wir ein ordentliches Gerichtsverfahren für jeden einzelnen eingerichtet haben könnten Monate vergehen. Davon abgesehen das wir nicht einmal einen Richter hätten! Rechtsprechung ist nicht meine Stärke, solche Angelegenheiten obliegen eigentlich den Beamten der Krone."


Horgus Gwerm lässt die Faust auf den Tisch krachen.

"Seid ihr noch ganz bei Trost, Kommandant Tirabade?? Euer Paladinkodex in allen Ehren, aber das sind Kriegsgefangene! Die gehören vor ein Kriegsgericht! Und dafür brauchen wir keinen verdammten Richter! Wenn ihr diese Monster nicht selbst verurteilen wollt, spreche ich selbst im Namen von Haus Gwerm den Urteilsspruch! Diese Leute gehören allesamt hingerichtet!

Ihr gewährt Verrätern, Ketzern und Mördern nicht nur das Leben, ihr füttert sie auch noch durch! Das kann doch nicht euer Ernst sein?"


Irabeth knirscht mit den Zähnen und wirft Horgus einen strengen Blick zu, doch die beiden Captains an ihrer Seite scheinen von Baron Gwerms Ausfall nicht unbedingt schwer erschüttert zu sein.
« Letzte Änderung: 16.02.2019, 17:37:05 von Ultan »

Otham Sauertopf

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #1 am: 21.01.2019, 15:48:44 »
Otham lehnt weit hinten im Raum. So richtig Geheuer ist ihm die Position nicht in der er sich befindet. Er ist ein einfacher Wachmann, kein Kommandant, kein Stadtrat oder ein Baron. Natürlich hat er getan, wozu kaum jemand in der Lage gewesen wäre, aber er hatte es nicht alleine getan. Er hat keine Ahnung wie man solch wichtige Entscheidungen trifft, er weiß was er tun würde, aber er fühlt sich unwohl bei dem Gedanken, dass er mitentscheiden soll.

Doch alle diese Bedenken können Othams Mund nicht lange im Zaum halten: "Nun, wenn es ein Kriegsgericht sein soll, könnt ihr wohl kaum der Richter sein mein Herr Baron Gwerm.", er schafft es nicht sein Abneigung aus seiner Stimme zu halten.

"Seid ihr bereit ein Schwert zu nehmen und hundert Kultisten den Kopf abzuschlagen? Ich denke wohl eher nicht. Doch sie einfach in der Grauen Festung sitzen lassen und allen die Lebensmittel wegfressen können sie wohl auch nicht.
Aber es hilft wohl auch nichts. Wir können es uns wohl kaum leisten die Bevölkerung hier hungern zu lassen und die Kultisten beschützen. Was also bleibt uns wirklich übrig?

Wir können sie Hinrichten. Jeder von ihnen hat zur Waffe gegriffen und hätten sie sie noch in der Hand wäre ich der Erste, der sie zurück in die Absyss schickt. Doch sie sind nuneinmal Gefangene.

Wir können sie einsetzen um Kenabres wieder aufzuräumen. Vielleicht zusammengefallene Häuser aus den Straßen räumen. Vielleicht erklärt sich die Götterklaue bereit auf sie aufzupassen. Es klingt nach einer Aufgabe an der sie gefallen finden könnten. Doch dann müssten wir wohl auch diese Bereiche räumen um sie vor der Bevölkerung zu schützen.

Wir können sie aus Kenabres rausschicken, entweder nach Süden oder in die Weltenwunde. Nach Süden müssen wir eine Eskorte mitschicken und ob wir die Männer hier abziehen wollen ist fraglich. Nach Norden laufen wir Gefahr, dass sie uns bei der nächsten Gelegenheit wieder mit einem Schwert in der Hand entgegen treten. Sie haben ihre Hand gegen Mendev erhoben, vielleicht sollten wir ihnen diese Hand abschlagen und in die Weltenwunde schicken. Wir schicken sie zu ihren Herren zurück, sie haben ihre Herrscher gewählt, sollen diese sich um sie kümmern."


Otham gefällt keine der Ideen sonderlich. Aber sie können auch nicht einfach nichts tun. Zumindest nicht mehr lange.

"Wie sieht es sonst an der Grenze aus? Hat es die anderen Städte so schlimm getroffen wie Kenabres? Können wir vielleicht Nahrungsmittellieferung aus Numeria erwarten?", fragt er niemand bestimmten, auch wenn er nicht auf gute Nachrichten glaubt.

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #2 am: 21.01.2019, 16:35:11 »
Irabeth schüttelt den Kopf.

"Wir wissen leider überhaupt nicht was um uns herum passiert. Die Kommunikation zwischen den Grenzstädten ist zusammengebrochen. wir haben überlegt Boten auszuschicken, aber wer sagt uns das wir sie nicht direkt in die Klauen unserer Feinde laufen lassen?
Ich hatte gehofft Meister Aravashnial könnte uns auf magischem Wege behilflich sein, doch ich hab ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen.

Aber lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben, ja? Die Leute sind nicht nur in Kenabres äußerst wehrhaft. Aktuell müssen wir uns auf die Aufgaben konzentrieren die vor uns liegen."

Razgrim

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« Antwort #3 am: 21.01.2019, 22:26:51 »
Funken sprühten, als der riesige Hammer das glühende Metall traf. Dunkler Ruß verteilte sich sternförmig bei jedem Aufprall. Unerbittlich drückte das kalte Eisen die vor Hitze schimmernde Oberfläche in eine flache runde Form, bis sie begleitend durch pfeifendes Zischen in kaltes Wasser getaucht wurde.

Argwöhnisch besah sich der Zwerg seine Arbeit. Die schweren Lider und schwarzen Hände von unzähligen Stunden vor der Esse waren unverkennbar, und doch war er noch nicht am Ende angelangt. Die Stirn in Falten gelegt, schob er den Rohling zurück in die knisternden Flammen und ließ sich auf den alten Schemel hinter sich fallen. Er wischte sich die schweißnasse Stirn. Riesige Blasebälge ächzten im Hintergrund unter dem Druck des wasserbetriebenen Zahnradantriebs, während eine Stichflamme das Innere der Schmiede zum Flimmern brachte.

Lange hatte er nicht mehr in den heiligen Schmieden Hochhelms gedient. Seine Finger erinnerten sich nur spärlich an die Anstrengungen und schmerzten schon seit einer ganzen Weile. Doch nun hatte er einen Grund. Einen außergewöhnlich Grund sogar, denn in weniger als einem Zehntag würde einmal mehr “Kestaz’taad” stattfinden, die Priesterweihe der Unbehauenen zu Ehren des Allvaters. Jeder Geweihte erhielt dabei seine Wegesgeschichte als Teil des Klerus in Form eines silbernen Symbols, ein Anker und Fokus in dunkleren Zeiten.

Mit eiserner Zange zog Morain die Scheibe aus den gelb-weißen Flammen, als der richtige Zeitpunkt erreicht war. Zufrieden blickte er in das grelle Licht und begann mit einer dünnen Nadel die Oberfläche fein säuberlich mit zwergischen Runen zu versehen.


...


Razgrim sitzt neben Irabeth zurückgelehnt in seinem Stuhl, in den Händen das heilige Symbol Torags. Seine Finger gleiten über die runenverzierte Rückseite und wenden es immer wieder gedankenverloren. Als er aufblickt sieht er in die Gesichter seiner Gefährten, seiner Mitstreiter und all jener, die in den letzten Tagen fast ihr Leben für die freien Völker gelassen hätten. Trotz aller Verluste, die immer noch schwer auf dem Gemüt des Zwergs lasten, ist es ihm dennoch möglich Anevias Lächeln für einen Moment zu erwidern.

Aufmerksam folgt er Hauptmann Irabeths Ausführungen zu den Gefangenen und den anderen Grenzstädten.

“Rune’menu norogh likkag a’menu khuszh den khayam kahz!" raunt der Zwerg in die Runde.
"Kenne deinen Feind besser als deinen Freund, dann gewinnst du die Schlacht. Zuallererst sollten wir herausfinden, ob einer der Gefangenen etwas weiß, was wir zu unserem Vorteil nutzen können. Jede noch so kleine Information über die Hexe und ihr Gefolge könnte wichtig sein."

"Ein Angebot der Erlösung und der Buße könnte die Seelen derer, die wir noch vor dem Abgrund retten können, erreichen und ihre Zungen lockern. Viele von ihnen haben ihre Entscheidung sicher nicht selbst gefällt und wir würden eine mögliche Chance im Keim ersticken, sollten wir sie alle ohne Anhörung vor den Scharfrichter führen, Herr Gwerm.”
« Letzte Änderung: 21.01.2019, 22:28:36 von Razgrim »

Damian

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« Antwort #4 am: 21.01.2019, 23:31:44 »
"Die Stadt ist kaum von den Dämonen befreit, da versuchen ihre eigenen Bewohner sie wieder in Blut zu tränken."

Damian schüttelt müde den Kopf. Dann wendet er sich an Fürst Gwerm.

"Die Jurisdiktion von Kenabres unterliegt einzig Königin Galfrey, welche die Gerichtsbarkeit in Friedenszeiten, per königlichem Bescheid, dem Hohen Rat der Inquisition übertragen hat. In Kriegszeiten, in denen wir uns, gemäß des Reichsrechts, nach einem Angriff auf die Stadt und der Ausschaltung der rechtmäßigen Institutionen derzeit befinden, gilt die Jurisdiktion entsprechend des militärischen Ranges.

Irabeth Tirabade, ihres Zeichens Befehlshaber der Adlerwacht bekleidet den Rang eines Hauptmanns, verfügt aber als Paladin Iomedaes, per königlichem Dekret, über den höchsten Rang innerhalb der Stadtmauer, was ihr zusätzlich den Rang des Stadtkommandanten verleiht, bis Königin Galfrey das Kriegsrecht wieder aufhebt und einen Statthalter bestimmt."


An Irabeth gerichtet, ergänzt er:

"Rechtlich gesehen obliegt es also einzig und allein Euch, diese Stadt zu führen und über sie zu entscheiden."

Damian lässt diese Worte kurz sacken. Er hatte lange darüber nachgedacht, wann er sie aussprechen würde, hatten sie doch in all den Tagen nach der Zerstörung des Wächtersteins vermieden, die Frage einer Führung aufzuwerfen. Zu fest hatten alle geglaubt, dass Königin Galfrey samt ihrer Armee vor den Toren erscheinen würde und die alte Ordnung wiederherstellen würde.

Doch Irabeth hatte Recht. Sie wussten leider überhaupt nicht, was außerhalb der Stadt vor sich ging. Niemand ist erschienen. Weder weitere Dämonen noch ein rettendes Heer aus Nerosyan. Dafür stieg die Nervosität, die Ressourcen wurden knapp und das Machtvakuum dehnte sich aus. Zwar war es den verbliebenen Truppen unter dem Kommando von Anevia gelungen, noch verbliebene Kultisten gefangen zu nehmen, dies täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass die Stadt einem Trümmerfeld glich und nicht ansatzweise gesichert werden konnte. Die immer noch schwelenden Brände und die klaffenden, haushohen Risse in der Stadtmauer waren hier mehr als deutliche Zeichen.

Alle hatten Angst. Damian sah es jeden Tag in den Gesichtern der Überlebenden. Kenabres war vom einen auf den anderen Tag beinahe vernichtet worden und jeder wusste, dass die Zerstörung des Wächtersteins bedeutet, dass jederzeit neue Dämonen über sie herfallen könnten. Dass Gwerm den Tod der Kultisten forderte, war abzusehen gewesen und er war in seiner Forderung auch nicht allein. In ihrer Verzweiflung würden wahrscheinlich die meisten der Überlebenden dafür stimmen, lieber heute als morgen ein Blutgericht abzuhalten.

Was den Überlebenden fehlte war Hoffnung. Überließe man sie ihren niederen Beweggründen, würden die Gerichte nur allzu bald in Hexenjagden und Scheinprozesse ausufern, die in Grausamkeit den Taten der Kultisten in nichts nachstehen würden. Hoffnung bedurfte allerdings einer Stimme und wollte Damian Kenabres nicht den Höllenrittern überlassen, galt es, Irabeth aufzubauen. Damian hatte lange mit dem Gedanken gespielt, Razgrim zu bitten, würde seine Weisheit ihn doch zu einem guten Kommandanten machen, doch jeder Blick über die Reste der Stadtmauer in die verzerrte, rote Wüstenebene der Weltenwunde bewies Damian eindrücklich, dass ihr Weg ein anderer war. Wollten sie Kenabres retten, galt es den Angriff in die Weltenwunde selbst zu verlagern.

"Sprecht zu ihnen, Irabeth. Die Völker Kenabres haben beinahe alles verloren und wir fordern viel von ihnen, wenn wir ihnen nun abverlangen, ihr Brot mit dem Feind zu teilen. Doch tief in sich wissen sie alle, dass das Blut der Kultisten ihnen keinen Frieden, sondern sie nur näher an den Abgrund bringt. Sie fürchten sich und sie wissen, dass wir ihnen keine Sicherheit bieten können. Der Tod Terendelevs, die Zerstörung des Wächtersteins, die Horden Deskaris. Jeden Tag wandert ihr Blick in die Weltenwunde und sie fragen sich, wann der Sturmfürst zurückkehren wird, um das letzte bisschen Leben dieser Stadt zu vernichten.

Es fehlt ihnen an Mut und ich kann es ihnen nicht verdenken. Gebt ihnen Zeit. Helft ihnen, ihrer Toten zu gedenken und die Schrecken zu verarbeiten, denen sie gegenüberstanden. Seid ihnen das Leuchtfeuer der Hoffnung, das sie dringend benötigen. Ruft die verbliebenen Kleriker zusammen und beschwört den Segen der Götter, auf dass Kenabres sieht, dass sie nicht vergessen wurden. Erinnert sie daran, dass noch nicht alles verloren ist, sondern das wir in dieser dunkelsten Stunde zusammen stehen."

« Letzte Änderung: 21.01.2019, 23:35:39 von Damian »

Baldark

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #5 am: 22.01.2019, 01:41:28 »
Sie hatten die Schlacht um Kenabres gewonnen. Doch Baldark weiß, dass der eigentliche Krieg sich nun noch erbarmungsloser durch das Land fressen wird. Selbst für Kenabres war dies bloß ein temporärer Sieg. Sie müssen handeln und zwar schnell, denn ohne die Wächtersteine ist ganz Mendev der unerbittlichen Dämonenflut hilflos ausgeliefert. Und wie es scheint war nicht nur Kenabres das Ziel der Dämonen. Seit dem Angriff ist viel Zeit vergangen und es gab immer noch kein Zeichen eines Kundschafters, Boten oder geschweige denn einer zur Hilfe eilenden Armee. Sie waren also für das Erste auf sich gestellt.
So hartherzig es auch klingt, aber es steht deutlich mehr auf dem Spiel als die wenigen Überlebenden von Kenabres. Einen Krieg gegen den schier endlosen Schlund des Abyss würden man nicht gewinnen. Der einzige Weg diesem Albtraum ein Ende zu setzen, war es die Weltenwunde zu schließen. Das war auch der Grund, warum er sich damals dem Spähtrupp angeschlossen hatte. Die Wächtersteine waren nur eine Bekämpfung der Symptome, keine endgültige Lösung. Und der Trott der Sicherheit ließ die Bewohner wegschauen, was außerhalb ihrer Mauer passierte. Dass wir Sterblichen immer erst spüren müssen, um zu begreifen...


Baldark seufzt und fährt sich mit der Hand durch sein strähniges Haar.

"Razgrim hat Recht. Wir brauchen jegliche Information, die wir gebrauchen können. Jedoch bezweifle ich, dass irgendein Kultist in unserer Gefangenschaft etwas von Relevanz weiß."

Der Zwerg beugt sich nach Vorn und schaut entschlossen in die Runde.

"Vorlesh, die Architektin der Weltenwunde. Sie ist der Schlüssel. Sie hat die Weltenwunde aufgerissen. Als ursprünglicher Mensch wohl bemerkt. Wir müssen herausfinden wie sie das geschafft hat. Wenn sie es öffnen konnte, dann muss es auch einen Weg geben das Portal wieder zu schließen."

"Ich weiß, ihr glaubt, dass wir momentan akutere Probleme haben, doch wenn wir uns nun endgültig verschanzen, verspielen wir uns die letzte Chance auf Hoffnung.

Wir sind die vereinten Völker Mendevs, Ritter des Heiligen Kreuzzuges. Jedes Schild ist nutzlos ohne das passende Schwert! Sammelt all eure Truppen und Verbündeten, Hauptmann. Schickt Späher zu den umliegenden Städten. Vielleicht hat eine Stadt standgehalten und bietet den Hilflosen besseren Schutz. Lasst uns nicht in Chaos und Zwietracht versinken wie unsere Feinde es tun. Die Dämonen tuen das, was in ihrer Natur liegt, Chaos säen. Aber genau das ist auch ihre Schwäche. Ihre Streitkräfte sind in Intrigen und Interessenkonflikten verworren. Vereint die Widersacher der Dämonen unter einem Banner. Führt das Heer mit eiserner Hand. Schiedet einen Plan, der dem Dämonenschwarm standhält.
Angefangen mit den Rittern der Götterklaue, sie kämpften genauso mit ihrem Leben um Kenabres wie auch wir. Doch die Kräfte Kenabres' sind trotz allem noch zersplittert. Häuptling Sull konnte überzeugt werden und er sollte nicht unser letzter Verbündete sein. Gebt den Überlebenden einen Grund all das Leid zu ertragen, auch wenn es nur ein letzter Funken Hoffnung ist.

Ich für meinen Teil habe bereits entschlossen diesen Grund außerhalb Kenabres zu suchen. Die Weltenwunde muss geschlossen werden und ich schätze nur der Weg zu ihrem Ursprung offenbart uns Antworten."

« Letzte Änderung: 22.01.2019, 17:29:35 von Baldark »

Ultan

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« Antwort #6 am: 22.01.2019, 17:17:17 »
Irabeth verzieht gequält das Gesicht als Damian seine Sicht der Gesetzeslage ausführt.

"Stadtkommandant? Uh… ich werde mein Bestes tun bis hier in Kenabres die Ordnung wiederhergestellt ist, aber das heißt ja nicht unbedingt das ich jetzt allen sage wo es lang geht. Also... ich meine ich kann natürlich meine Meinung kund tun, aber ihr habt da ja auch sicherlich so eure Vorstellungen oder?

Außerdem... ich bin doch nur ein einfacher Diener Iomedaes. Ihr  aber seid die Helden Kenabres! Jedes Kind da draußen kennt euren Namen! Glaubt ihr nicht das die Leute vielleicht eher gewillt sind euch zuzuhören?“




Ein der beiden Captains der Adlerwacht beugt sich über den Besprechungstisch nach vorn.

"Mit Verlaub, Hauptmann, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: Zwangsrekrutieren wir die Gefangenen doch einfach in die Armee!

Wir geben ihnen eine Chance ihre Schuld unter Einsatz ihres Lebens zu verbüßen. Die Bevölkerung wird sich überzeugen lassen das dies eine ausreichend harte Strafe ist und für die Gefangenen können auch vor einem Schiedsgericht der Krone kaum mehr erwarten.

Wir alle wissen wie ein ordentliches Gericht im Falle von Hochverrat und Ketzerei entscheiden wird: Tod durch das Schwert.
Wir könnten den Gefangenen nicht nur eine Gelegenheit einräumen ihre Schuld zu mindern, wir würden auch unsere Streitkräfte kurzfristig verstärken können."
« Letzte Änderung: 22.01.2019, 17:17:50 von Ultan »

Razgrim

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« Antwort #7 am: 22.01.2019, 19:06:29 »
"Vermutlich, Baldark, vermutlich. Und dennoch, wir sollten es zumindest versuchen."

Irabeths Einwand zeigt ihre Unsicherheit, doch auch Razgrim ist von ihrer Führungskraft überzeugt und schüttelt lächelnd den Kopf.
"Ihr habt uns an der grauen Garnison den Rücken freigehalten. Eure Führungsqualitäten haben uns den Sieg ermöglicht, Kommandantin Irabeth. Tretet aus eurem eigenen Schatten und erkennt, dass ihr nicht mehr nur ein einfacher Diener Iomedaes seid. Glaubt mir, sie werden euch zuhören, denn wir werden es auch!"
unterstützt Razgrim Damians Aussage.

Für einen Moment verweilt sein Blick fast schon abschätzend auf dem Captain der Adlerwacht, als dieser Vorschlag der Zwangsrekrutierung in den Raum wirft.
"Ich denke dies ist kein schlechter Vorschlag, doch achtet auf euren Bart, Captain. Mit einer Waffe in ihren Händen, könnten sie sich schnell gegen euch wenden."

"Übrigens, wo befindet sich Meister Aravashnial in diesem Moment?" fragt er in die Runde

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #8 am: 24.01.2019, 12:18:19 »
Anevia und Irabeth zucken beide mit den Achseln, während Horgus sich offenbar verärgert abwendet.
Noch bevor Razgrim oder irgendjemand anderes sich erneut äußern kann, hört man von der Tür her zwei aufgebrachte Stimmen. Eine scheint einem Soldat der Adlerwacht zu gehören, die zweite ist wohlbekannt.

"Verzeiht, der Planungsraum ist zur Zeit besetzt, Hauptmann Tirabade bespricht sich gerade...

Die Stimme des Soldaten ist höflich aber bestimmt. Sein Gegenüber jedoch wirkt hektisch und hörbar empört:

"Lasst von mir ab, Narr! Wisst ihr nicht wer ich bin?! Ich bringe Kunde von äußerster Wichtigkeit die eurer Kommandantin nicht vorenthalten werden darf! Zur Seite mit euch, meine Person wird im Planungsraum verlangt!"

"Ihr werdet gehört werden, mein Herr, doch zu diesem Zeitpunkt...", fängt der Soldat noch einmal an, doch der Andere fährt ihm sofort ins Wort:

"Oh, ich WERDE gehört werden, Soldat! Und zwar SOFORT!"

Ein hochgewachsener Elf mit langem, silbrig-weißem Harr stürmt mit empörtem Gesichtsausdruck durch die Tür, die Ärmel seines Mantels flattern hinter ihm her.

Aravashnial hat seine gebrechliche Haltung abgelegt und wo der blutdurchtränkte Verband eins sein Gesicht bedeckte blitzen nun zwei saphirfarbene Augen.

"Hervorragende Neuigkeiten!", ruft der Elf kaum das er durch die Tür ist und breitet die Arme aus als ob er etwas wahrhaft großartiges verkünden würde.

"Es ist mir gelungen die Ketten meines tragischen Gebrechens abzuschütteln! Mein Augenlicht ist zu mir zurückgekehrt! Endlich vermag ich wieder ohne lästige Krücken oder fremde Hilfe meinen Weg zu finden, endlich kann ich wieder das geschriebene Wort ergründen, kann meine Gedanken niederschreiben, kann Sehen!
Eure Gesichter zum Beispiel, ihr tapferen Helden! Ich habe natürlich Rückschlüsse aus dem Klang eurer Stimme genommen und selbstverständlich habe ich mir so meine Gedanken gemacht - Damian zum Beispiel hätte ich für ein wenig dicker gehalten und Baldark quadratischer - aber es ist doch ein Unterschied wie Tag und Nacht wenn die Augen so bereitwillig die nötigen Informationen zusammentragen.

Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen wie unnütz man sich vorkommt, wenn man nicht einmal die eigenen Hände sehen kann. Wenn ich daran denke wie sehr ihr euch gequält habt um nach unserem Sturz in die Tiefe wieder hinauf an die Oberfläche zu kommen! Wie einfach hätte ich Kraft meiner arkanen Fähigkeiten euch unterstützen können. Stattdessen war ich nur Ballast, nutzloses Anhängsel das gestützt werden muss um überhaupt vorwärts zu kommen.

Aber jetzt ist wieder alles gut. Ihr könnt euch nun auf mich stützen, seid beruhigt! Probleme sind da um sie zu lösen und mit meinem Intellekt und eurem Mut wird uns nichts aufhalten können!

Seht, selbst meine Blindheit stellte sich letztendlich als temporär heraus. Es bedurfte einer äußerst gründlichen Suche nach einer entsprechenden Schriftrolle göttlicher Magie - eine seltene Abschrift von nicht unbedeutender Macht.

War es möglich eine solche Schriftrolle in den Ruinen dieser geschliffenen Stadt zu finden? Wurde diese im Grunde bereits diffizile Suche noch durch mein fehlendes Augenlicht erschwert? Stellte sich obendrein nicht noch die Frage wie ich, Meister zwar, doch des Arkanen eine heiliges Gebet rezitieren könne?
Ja, ja und ja! Doch all diese Probleme habe ich gelöst. Hartnäckigkeit und Ausdauer, meine Freunde. Hartnäckigkeit und Ausdauer, das macht einen echten Gelehrten aus.

Und hier steh ich also nun, im Vollbesitz meiner Kräfte und bereit meine beträchtlichen Fähigkeiten in euren Dienst zu stellen. Meister Aravashnial, Gelehrter und Risswächter, zu euren Diensten!"


Der Elf deutet eine Verbeugung an und blickt dann erwartungsvoll in die Runde.

Einen Augenblick lang herrscht betretene Stille, dann hört man ein einzelnes Händeklatschen von Anevia. Irabeth stößt ihr blitzschnell den Ellenbogen in die Seite, worauf Anevia das Klatschen einstellt und ein betont freundliches Lächeln aufsetzt.

"Aravashnial!

Ja...

Toll!"
« Letzte Änderung: 24.01.2019, 12:21:07 von Ultan »

Otham Sauertopf

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #9 am: 25.01.2019, 15:09:05 »
"Wollt ihr wirklich Verräter in eure Reihen aufnehmen Hauptmann? Wenn ihr gegen die Dämonen steht und nicht sicher seid wer in eurem Rücken...", setzt Otham gerade an als Meister Aravashnial seinen fulminanten Eingang gibt.

Otham steht weiterhin an der Wand gelehnt während er dem Elfen zuhört. Als erwähnt wird, dass er sich Baldark quadratischer vorgestellt hat muss Otham laut lachen, wenn auch nur kurz.
"Nun schön euch wieder bei uns zu haben Meister Aravashnial.", begrüßt Otham den Elfen, stößt sich mit einem Bein von der Wand ab und vollführt eine kleine Verbeugung in der Mitte des Raumes: "...aber entschuldigt bitte zurück zum Thema. Irabeth ihr werdet entscheiden müssen ob ihr wollt oder nicht. Die einzige Alternative ist die Götterklaue und ob das irgendjemand will ist wohl fragwürdig.
Ansonsten teilt die Verräter ein zum Vorräte schleppen, Straßen räumen und ähnlichen, aber lasst sie bewachen. Wir haben wohl aktuell wirklich dringendere Probleme.

Wenn der Schutz von Mendev wirklich aufgehoben ist brauchen wir Unterstützung, Nahrung und so wenig es mir gefällt das Baldark recht damit hat: wir wissen müssen was unsere Feinde planen. Wir müssen wissen was in der Weltenwunde vorgeht, der nächste Schlag darf uns nicht unvorbereitet treffen."
« Letzte Änderung: 25.01.2019, 15:12:17 von Otham Sauertopf »

Razgrim

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« Antwort #10 am: 26.01.2019, 10:21:05 »
Razgrim grinst über die vom anderen Ende des Tisches in seinen Bart. Offensichtlich hat der Elf mit seinem wiedergewonnen Augenlicht auch sein Selbstvertrauen wiedergefunden, wenn auch etwas zu viel davon.

"Gut, dass ihr nun hier seid, Meister Aravashnial. Es freut uns alle, dass ihr diese, wenn auch sehr düstere Welt nun wieder mit eigenen Augen erkennen könnt. Ich bin mir sicher eure Geschichte würde jeden an diesem Tisch sofort in ihren Bann ziehen, doch ihr stimmt mir sicherlich zu, dass gerade jetzt Entscheidungen getroffen werden müssen, die von äußerster Wichtigkeit sind. Und genau dafür brauchen wir euren klaren Kopf." bauchpinselt er den Risswächter in der Hoffnung, dass ihm dies nicht zum Verhängnis wird. Doch auf seine euphorischen Geschichten können sie gerade keine Rücksicht nehmen.

Damit wendet er sich wieder in die Runde.
"Warum nicht beides. Verwendet die, die euch ohne zu überlegen eine Klinge in den Rücken stechen würden, als Träger und zu Aufräumarbeiten, den Rest stellt in die Reihen der Wache." Bewusst geht Razgrim nicht weiter auf den Orden der Götterklaue ein. Sicher, sie haben ihnen in der Schlacht um die graue Garnison und Kenabres geholfen, jedoch ist er sich nicht sicher, ob sie weiterhin dieselben Ziele verfolgen.

"Falls wir keine Erkenntnisse durch die Gefangenen erlangen, brauchen wir einen Plan, was als nächstes getan wird. Eins steht fest. Egal, wie viele Ressourcen wir aufbringen werden und wie viel Zeit uns bleibt, ein weiterer Angriff steht bevor und die Reihen der Dämonen werden sich schneller füllen, als uns lieb sein wird. Wir dürfen nicht länger warten. Wir müssen einen Schlag gegen die Weltenwunde führen, jetzt ist die beste Zeit dafür! Jetzt... werden sie nicht damit rechnen."


Damian

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« Antwort #11 am: 27.01.2019, 12:36:58 »
Damian muss über Meister Aravashnial lächeln; auch wenn sich schnell ein schlechtes Gewissen einstellt, dem blinden Elfen nicht selbst geholfen zu haben. Die Zeichen der Erschöpfung in Damians Gesicht zeugen aber davon, dass ihm in den letzten Tagen schlicht die Zeit gefehlt hatte, sich um jemanden zu kümmern, der nicht an der Schwelle zu Pharasmas Reich stand. Es galt, Prioritäten zu setzen, denn er hatte das behelfsmäßige Lazarett nicht verlassen, um mit seinen alten Gefährten Erinnerungen an bessere Zeiten wiederaufleben zu lassen. Trotzdem war Damian froh, dass Razgrim den Elfen mit Wohlwollen begrüßte; das Wissen des Elfens würden sie in der Tat brauchen.

"Ich stimme Razgrim zu. Ja, die verbliebenen Kultisten sind ein Problem, doch mit Hilfe der Streitkräfte Tiefenheims sollte es Euch gelingen, sie unter Kontrolle zu halten und gegebenenfalls sogar für uns zu rekrutieren. Ihr solltet Euch hier mit König Sul absprechen und ich empfehle Euch, ihn zukünftig zu diesen Versammlungen einzuladen. Auch Paraliktor Astorath. So ungern ich mit den Höllenrittern kooperiere, sie kontrollieren die nördlichen Stadtviertel schon jetzt beinahe uneingeschränkt und wenn wir den nächsten Konflikt innerhalb der Stadtmauern abwenden wollen, müssen wir sie frühzeitig in unsere Planung miteinbeziehen.

Aber das sind nicht unsere dringlichsten Probleme. Wir wissen alle, dass es den Dämonen nun möglich wäre, Portale direkt in der Stadt aufzureißen und in Strömen über uns herzufallen. Doch es ist ruhig und dies kann nur bedeuten, dass ihre Ressourcen nicht unbegrenzt sind. Entweder sind ihre Armeen derzeit an anderen Orten gebunden oder sie haben Verluste erlitten und müssen sich neu formieren. Denkt an die schweren Wunden, die Vorlesh erlitt."


Damian tritt zum Tisch mit der Karte in der Mitte des Raumes und deutet erst auf eine Stelle nicht weit westlich von Kenabres und dann weiter nördlich auf eine andere Markierung.

"Wir kennen ihre Operationsbasen. Iz, das alte Herz der Sarkorischen Steppenfürsten und Drezen, eine unserer ersten Festungen aus der Zeit des 1. Kreuzzugs. Alle vermuten, dass sich das Zentrum der Weltenwunde, das Portal in den Abyss nahe Iz befindet, doch für einen direkten Schlag gegen Iz fehlt uns eine Armee. Unser Kampf gegen Vorlesh hat aber mehr als deutlich bewiesen, dass wir nicht machtlos sind. Als kleine, unabhängig operierende Einheit müsste es uns möglich sein, tief hinter die feindlichen Linien vorzudringen und strategische Punkte anzugreifen oder auszuschalten.

Dämonen sind Kreaturen des reinen Chaos. Ihre Armeen fußen aufgrund ihrer Natur nur und einzig darauf, dass sie von einer mächtigeren Kreatur dazu gezwungen werden, eine Ordnung einzuhalten. Dieses Verhalten widerstrebt aber jedem Dämonen. Ja, sie sind mörderische Bestien und ihre Hinterlist ist grenzenlos, aber sie wollen lieber wahllos alles zerstören oder korrumpieren, was sie sehen, statt einem Plan folgen. Ob sie sich gegenseitig zerfleischen oder uns, ist ihnen gleich. Erinnert Euch an Millorns Worte und den Blutkrieg zwischen den Streitkräften Asmodeus und den Horden des Abyss. Wir kämpfen gegen Dämonen, nicht gegen Teufel. Wir wissen nicht, welche Auswirkung unser Sieg gegen Vorlesh nach sich zieht, aber wir können davon ausgehen, dass ihre Macht vorübergehend gebrochen ist, was die unter ihr dienenden Dämonen sicherlich nutzen werden, um aufzubegehren. Dies würde bedeuten, dass die anderen Anführer der Dämonen gebunden sind, was auch erklären würde, warum der Sturmkönig nicht längst wieder vor den Toren steht.

Ich sage Euch, es ist an der Zeit, zurückzuschlagen! Drezen befindet sich an den Ausläufern der Dämonenwüste. Der Einfluss der Wunde ist hier am geringsten. Mein Vorschlag ist, eine kleine Truppe zu formen, um die Festung zu infiltrieren und den Dämon oder Kultisten auszuschalten, der sie beherrscht und die dämonischen Streitkräfte dort zurück ins Chaos zu stürzen."


Damian hält kurz inne.

"Glaubt mir, ich weiß, was ich hier von Euch verlange, ich stand dem Sturmkönig gegenüber und fürchte die Schrecken des Abgrunds ebenso wie die verzerrten und verdrehten Ebenen der Weltenwunde. Aber wir werden keinen Frieden finden, solange die Wunde nicht geschlossen ist. Jeder Versuch, sich um die Verwundeten zu kümmern, die Mauern wieder aufzubauen und Schutz zu suchen, ist zum Scheitern verurteilt. Der erste Kreuzzug wurde ausgerufen, um die Wunde zu schließen und wir alle wissen, dass nur dies uns Frieden bringen würde. Dies mag unsere dunkelste Stunde sein, aber wir haben die Gelegenheit, das Blatt zu wenden. Ich sage, wir rufen den fünften Kreuzzug aus und erobern unsere Stützpunkte in der Weltenwunde Schritt für Schritt zurück."
« Letzte Änderung: 27.01.2019, 12:37:19 von Damian »

Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #12 am: 27.01.2019, 19:29:46 »
Razgrim verweilt gedankenverloren einen Moment auf dem Punkt der Karte, deren Ausläufer die nördliche Grenze der Weltenwunde darstellt und den Standpunkt der gefallenen Stadt Drezen beschreibt.

"Drezen und seine Zitadelle wurde von meinem Volk erbaut, ihre Mauern dick und die Tore breit. Eine Bauweise wie man sie aus den ersten Himmelszitadellen kennt. Dieser Ort war schon damals ein strategisch wichtiger Punkt für den ersten Kreuzzug, und seither ist er es ebenso für die Abscheulichkeiten der Wunde.

Mit den Scharen des Abgrunds auf ihren Wehren und in den umliegenden Ruinen wird sie für einen kleinen Trupp uneinnehmbar sein. Dafür brauchen wir eine Armee."

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #13 am: 27.01.2019, 20:48:23 »
Aravashnial erwiedert Othams Verbeugung und hört dann Razgrim und Damian zu.

"Ich hab das Gefül ich habe irgendetwas vergessen... irgendetwas war da... hm," hört man den Elfen mehr zu sich selbst als zu jemand anderem sagen.

"Aber fahrt fort, mir fällt es schon noch ein."



Derweil tauschen Irabeth, Anevia und die beiden Captains besorgte Blicke.

"Nach... Drezen? Damian, Razgrim, ich weiß um eure Fähigkeiten, wir alle haben keinerlei Zweifel an eurer Kompetenz.
Aber... ein Angriff auf Drezen? Die Festung ist viele Tagesmärsche von hier entfernt. Ihr kennt die verwüsteten Lande die uns die Weltenwunde hinterlassen hat. Eine Armee dorthin führen wäre schon ein Wagnis, aber einen kleinen Trupp? Das ist unmöglich. Selbst wenn ihr auf dem Weg nach Drezen nicht einer marodierenden Horde Dämonen in die Arme lauft, die Festung selbst lässt sich nicht so ohne weiteres einnehmen.

Selbst wenn es euch gelingen würde die Festung zu infiltrieren und den sie haltenden Streitkräften aus dem Weg zu gehen...

Er wird dort warten.“


Irabeth ballt die Hände zu Fäusten und ihr Blick verfinstert sich.

Horgus nickt bedächtig.

"Vhane.

Aber habt ihr ihn nicht bereits einmal besiegt, Tirabade?"






Irabeth schüttelt den Kopf.

"Vertrieben, nicht besiegt. Ich kenne die Heldentat, die man mir angedichtet hat, doch habt ihr ihn nie kämpfen sehen.
Damals dachte ich, er wäre abgelenkt gewesen und ich hätte ihn überumpelt.
Mittlerweile glaube ich aber, dass er mit mir gespielt hat oder mich zumindest nicht als ernstzunehmenden Gegner wahrnahm. Ich bin mir sicher, dass er mich und auch jeden anderen in diesem Raum in kürzester Zeit töten könnte.

Staunton Vhane war schon zu seiner Zeit als Kreuzfahrer eine Legende. Nun, da er einen Pakt mit Deskari geschlossen hat, ist er mehr Monster als Zwerg.
Sicher, er ist nicht der Sturmfürst und er ist auch nicht Vorlesh. Aber er ist gerissen, bösartig und ein mächtiger Feind. Wenn er sich in Drezen vergraben hat, werden wir eine Armee brauchen um ihn herausfordern zu können.“
« Letzte Änderung: 27.01.2019, 20:49:44 von Ultan »

Razgrim

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« Antwort #14 am: 28.01.2019, 14:24:43 »
Er wird dort warten.
Die Worte hallen für einen Augenblick in Razgrims Geist wieder. Er weiß, um wen es sich handelt, noch bevor Horgus Gwerm den Namen ausspricht. Seine Züge verfinstern sich und Wut keimt in ihm auf. Staunton Vhane hat die freien Völker betrogen, wie kein Anderer. Eine Schande für sein Volk und jeden Kreuzfahrer, der in diesen Zeiten sein Leben für den Schutz aller Nationen einsetzt.

"Als Vhane alle verraten und einen Pakt mit dem Herrn der Heuschrecken geschlossen hat, wurde er von einer Legende zum Monster. Und ein Monster können wir töten. Möglicherweise würde er gegen jeden einzelnen hier triumphieren, doch unserem Zusammenschluss kann er nichts entgegen setzen."

Razgrim steht auf und lehnt sich, die Muskeln angespannt, nach vorne auf seine vernarbten, breiten Hände.

"Nur ein Grund mehr für mich gen Drezen zu ziehen."


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