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Autor Thema: Buch II - Das Schwert der Tugend  (Gelesen 56235 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Marsch der Kreuzfahrer

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Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #105 am: 24.03.2019, 16:42:45 »
Nachdem Razgrim gesagt hat, was er sagen wollte, macht sich die Gruppe auf den Rückweg in den Verteidiger. Den Rest des Tages verbringen die Helden mit persönlichen Vorbereitungen. Die plötzliche Präsenz der königlichen Truppen führt dazu, dass sihc überall die Gemüter entspannen und den - wenn auch trügerischen, da kurzweiligen Frieden - genießen. Nachts findet die Gruppe zum ersten Mal seit langem einen ruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang trifft Aaron Kir mit einer kleonen Entourage im Schankraum des Verteidigers ein. In der Begleitung des jungen Vertrauten der Königin befinden sich eine blonde Halblingsfrau in zweckdienlicher Kleidung aus Leder und ein hochgewachsener, dunkelhäutiger Mann in voller Rüstung.

Aaron Kirs Augenringe scheinen nochmal dunkler geworden zu sein, so dass sich die Frage aufdrängt ob er überhaupt geschlafen hat. Seine beiden Begleiter dagegen wirken vergleichsweise ausgeruht.
Der Quartiersmeister nickt der Gruppe wortlos zu, dann tritt zuerst die Frau nach vorn, um sich vorzustellen.

"Guten Morgen, Helden Kenabres. Mein Name ist Nurah Dendiwhar, aber nennt mich ruhig Nurah. Ich diene Galfrey als Beraterin und bin versiert in der Geschichte Mendevs, sowie zahlreichen anderen Dingen. Was die Zitadelle Drezen betrifft, kann ich mit einigem Stolz behaupten, dass es kaum einen Zweiten gibt, der mit Geschichte und Gegenwart dieses Ortes so vertraut ist wie ich. Galfrey hat mich angewiesen euch auf eurer Reise zu begleiten und zu unterstützen, ich hoffe wir werden gut zusammenarbeiten.

Und wenn möglich auch zurückkommen."


Nurah lächelt schief, doch der andere Begleiter Aarons legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.

"Habt Vertrauen in unsere frischgebackenen Helden, Nurah. Wenn Galfrey ihnen vertraut, sollten wir nicht zweifeln.

Ich grüße Euch, Helden! Man nennt mich Sosiel, Sosiel Vaenic. Ich bin ein Kleriker der Ewigen Rose. Meine Rolle ist eher spirituell, obwohl ich Shelyn und nicht Iomedae diene. Dennoch werde ich mein Möglichstes tun, euch und auch den Soldaten eine Stütze im Kampf gegen die Schrecken der Weltenwunde zu sein.
Wir werden uns an Orte begeben, die Geist und Körper gleichermaßen zusetzen, doch gemeinsam und mit dem Schutz der Götter werden wir uns dem scheinbar Unmöglichen stellen und es möglich machen.
Lasst uns die Mission unserer Königin erfolgreich durchführen und siegreich heimkehren!"


Sosiel grinst und zeigt seine strahlend weißen Zähne. Der Mann wirkt so entspannt und freundlich, dass man fast vergessen könnte, von welchem Himmelfahrtskommando er spricht.
« Letzte Änderung: 24.03.2019, 16:43:22 von Ultan »

Otham Sauertopf

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« Antwort #106 am: 25.03.2019, 15:18:47 »
Morgens sitzt Otham gedankenverloren an seinem Tisch und knabbert ruhig an einem Stück Wurst, als Aaron vor sie tritt. Anscheinend hat er sehr schlecht geschlafen, wahrscheinlich gibt er deswegen seinen Begleitern den Vortritt um sich selbst noch etwas zu sammeln.

Eine Art gequältes Lächeln zeichnet sich auf Othams Lippen ab, als er Nurah zuhört. Wahrscheinlich weil auch er im Inneren die Möglichkeit bei dieser Mission draufzugehen als hoch einschätzt. Doch bevor er antwortet tritt auch der Mann vor. Bei seinen Worten kann der Halbling nichts anderes tun als seine Auge verdrehen. Irgendwie hat sich die Truppe der "Helden Kenabres" deutlich verändert: eine mutierte Ratte, ein Schlafwandler, eine Hablingsdame, die auch halb mit ihrem Tod rechnet und ein Draufgänger der Shelyn.

"Nun mein Name ist Otham Sauertopf, doch ich denke ich spreche für alle, wenn ich sage: wir haben genügend Namen belassen wir es einfach bei Vornamen und sparen uns Titel oder ähnliches. Es freut uns weitere Unterstützung gefunden zu haben und wir sind euch dankbar, dass ihr uns auf unserem gefährlichen Weg begleiten wollt.

Alles was wir jetzt an Informationen über Drezen bekommen, kann uns helfen und spart hoffentlich Leben. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass..."
, Otham schüttelt schnell den Kopf: "Ignoriert mich einfach. Ich wette Damian ist schon ganz kribbelich bei dem Gedanken über Drezen zu hören.", gibt Otham mit einem schelmischen Unterton zurück. Innerlich schalt er sich selbst, er muss es schaffen diese innere Unruhe, diese Negativität wieder loszuwerden. Wenn er führen soll muss er die Verantwortung tragen und dazu gehört es auch Anderen kein schlechtes Gefühl einzureden, nur weil am selbst eines hat.

Damian

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« Antwort #107 am: 25.03.2019, 21:44:24 »
Ungewöhnliche Berater hatte Galfrey ihnen ausgesucht. Eine Historikerin und ein Priester Shelyns. Selbst wenn sie und Aaron brillante Taktiker waren oder insgeheim als Spione für die Krone arbeiten würden, Damian hatte wohl eher Krieger erwartet. Aber Galfrey hatte in ihrer Weisheit und Erfahrung diese Drei auserwählt und so ist Damian neugierig.

Bevor er allerdings das Wort ergreifen kann, spricht Otham und es wird deutlich, dass Nurah, wie die Halblingsdame sich vorgestellt hat, nicht die einzige ist, die einen Sturm auf Drezen für Wahnsinn hält. Vielleicht würden sich die Worte des Dieners der Unkorrumpierbaren bereits viel früher bewahrheiten und der Kampf um Drezen hatte bereits begonnen. Den Verführungen der Dämonen fielen nicht immer nur die Schwachen zum Opfer. Gegen einen übermächtigen Feind bleibt nur Hoffnung und in Anbetracht der Ohnmacht und Verzweiflung, kann es Erlösung sein, sich der Hoffnungslosigkeit zu ergeben und den Herren des Schreckens zu huldigen. Baldark schützte sein Hass und Razgrim sein Glaube, aber was bewahrte Otham vor der Finsternis? Der Sukkubus hatte ihn nicht grundlos gewählt. Damian würde Otham im Auge behalten müssen.

Die Augen von Otham abwendend, neigt Damian den Neuankämmlingen gegenüber respektvoll den Kopf zur Begrüßung.

"Erfreut, Euch kennenzulernen, Nurah und Sosiel. Dies sind Razgrim, Baldark und Ragni. Mein Name ist Damien und ja, mein Begleiter hat ganz Recht, die Zeit drängt und wir sollten uns mit dem Ziel unserer Mission befassen: Drezen. "

Razgrim

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« Antwort #108 am: 25.03.2019, 22:24:24 »
Razgrim nickt den Neuankömmlingen beiläufig begrüßend zu, als Damian ihn vorstellt. Rasch stellt er alle leeren Bretter des Frühstücks zusammen und gibt sie einer schon herbeieilenden jungen Frau, die beim Servieren der Speisen geholfen hat. Er bedankt sich knapp, greift nach seinem Krug und sieht wieder in die Runde.

"Also gut, dann lasst uns planen, ich bin gespannt eure Ratschläge zu hören. Die hinteren Räume beherbergen eine Sammlung an Karten dieser Regionen, ich schlage also vor, dass wir uns dort besprechen."
 
Der Zwerg drückt jedem einen Humpen Ale in die Hand.
"Hier, nehmt diese, solange ihr nach einem noch einen klaren Kopf behalten könnt. Die Besprechungen in den letzten Tagen hatten es so an sich recht lange zu dauern und man sitzt schnell auf dem Trockenen."
« Letzte Änderung: 25.03.2019, 22:26:47 von Razgrim »

Ultan

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« Antwort #109 am: 26.03.2019, 21:52:54 »
Sosiel lehnt dankend ab, als Razgrim ihm etwas zu trinken anbietet.

"Nicht für mich, danke. Ich trinke nicht.

Was die Planung betrifft werden wir ein wenig umdenken müssen. Galfrey möchte das wir schon morgen in der Früh mit den ersten Strahlen der Sonne aufbrechen. Und wir haben noch nicht einmal die Armee zusammengestellt.

Aaron hier hat die Nacht durchgemacht, alle verfügbaren Truppen treffen soeben auf dem Feld vor Kenabres zusammen. Wir brechen sofort auf."


Die drei Vertrauten der Königin führen die Gefährten aus dem Verteidiger hinaus und die Straße hinunter zum Südtor. Die Sonne hängt noch tief über der Stadt, doch der Lärm der aufmarschierenden Armee liegt bereits in der Luft.

Als die Gruppe aus dem Südtor tritt ist die Ebene vor der Stadt wie verwandelt. Vor Ihren Augen zieht sich ein gewaltiges Feldlager so weit das Auge reicht. Hunderte von Zelten reihen sich hintereinander und überall laufen Menschen umher. Aus dem Umland wurde Vieh zusammengetrieben, Bäume wurden gefällt um Pallisaden zu errichten und ganze Kompanien marschieren auf mehreren weitläufigen Übungsplätzen die im Lager verstreut liegen.
Das Werk einer einzigen Nacht scheint unglaublich und es wird neben enormen Anstrengungen wohl auch eine ganze Menge Magie nötig gewesen sein um solches zu vollbringen.

Aaron gähnt herzhaft, sichtbar unbeeindruckt von dem Tumult um ihr herum.

"Also los dann, Zeit ist ein kostbares Gut. Was haben wir?

Galfrey möchte euch eine schlagkräftige Truppe mitgeben, doch wir können Kenabres nicht wehrlos zurücklassen. Wir können daher nicht alles und jeden einfach einpacken. Ihr müsst entscheiden welche Truppen mit uns kommen und wer in Kenabres zurück bleibt. Ich kann euch bei einer Einschätzung der Truppenkomposition helfen, doch am Ende liegt es an euch. Galfrey möchte euch als Kommandanten einsetzen, also trefft ihr auch alle Entscheidungen.

Wir werden jedem Truppe der zur Auswahl steht einen kurzen Besuch abstatten, ihr könnt mit dem Kompanieführer sprechen und euch ein Bild von den Soldaten machen."


Aaron wartet erst gar keine Antwort ab, sondern läuft sofort los. Etwas überrumpelt von der Situation bliebt den Helden nichts anderes übrig als dem Mann zu folgen, der geradewegs auf einen Trainingsplatz zuhält.

Auf dem Gelände befinden sich etwa 100 Reiter in schwerer Rüstung. Als sich die Gruppe nähert kommt eine Ritter auf sie zu, sattelt vor der Gruppe ab und salutiert. Es handelt sich um eine junge Frau mit entschlossenem Gesichtsausdruck.

"Leutnant Kamilo Dan, Befehlshaber der dritten Kompanie, erster Zug, meldet sich zum Dienst.
Ihre Majestät, Königin Galfrey, hat uns angewiesen, uns zur Bemusterung bereit zu stellen.
Die Kompanie umfasst einhundert berittene Panzerreiter, allesamt Veterane der Kreuzzüge und treue Diener unserer strahlenden Iomedae. Als befehlshabender Offizier bürge ich persönlich für jeden Einzelnen meiner Leute, es sind allesamt herrausragende Kämpfer und disziplinierte Soldaten."



Der Leutnant blickt den Helden fest, fast schon herrausfordern in die Augen.

Aaron schnalz gut hörbar mit der Zunge und fährt sich dann durch das zerzauste Haar. Die Offizierin wirft dem Quartiersmeister einen missbilligenden Blick zu, sagt jedoch nichts.

"Leutnant Dan ist etwas verstimmt, weil Sie normalerweise dem direkten Kommando der Königin untersteht.
Die Nachricht, dass ihr nun plötzlich ihre Kommandanten sein könntet, hat sie nicht allzu freudig aufgenommen.
Nun... so ist das eben im Militär, nicht wahr, Frau Leutnant?

Von den persönlichen Vorlieben einmal abgesehen, die dritte Kompanie ist eine Eliteeinheit. Einen besseren Trupp als diese von Galfrey handverlesenen Soldaten werdet ihr nicht finden. Wir starten also direkt mit den besten zur Verfügung stehenden Truppen. Dachte ich schinde ein wenig Eindruck, wir haben ja einen Ruf zu verlieren."
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« Letzte Änderung: 28.03.2019, 22:09:25 von Ultan »

Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #110 am: 28.03.2019, 16:47:59 »
Razgrim brummelt mit einem verschwitzten Lachen, er versteht den Leutnant nur zu gut. Bis vor wenigen Tagen hätte er ebenso über sich selbst gedacht. Dies war und ist für jeden seiner Gefährten eine Veränderung, die man ihnen vermutlich an der Nasenspitze ablesen kann. Doch haben sie alle ähnliches erlebt und es ist nicht die Zeit für Überzeugungen und Diskussionen. Wenn sie den Marsch und die Schlacht um Drezen schlagen wollen, müssen Zweifel verdrängt und Vorurteile hinuntergeschluckt werden. Razgrim ist dafür bereit und so hofft er, auch Leutnant Dan.

Der Zwerg drückt die Brust raus und macht einen Schritt nach vorne.
"Ich grüße euch, Leutnant Dan, Befehlshaberin der dritten Kompanie vom ersten Zug. Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen und euch, sowie eure fähigen Soldaten, in unseren Reihen zu wissen. Es wird mir eine Ehre sein, neben euch in die Schlacht zu ziehen."

Für einen Moment möchte Razgrim die Bedenken des Leutnants ansprechen, entschließt sich dann aber, es besser zu lassen.

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #111 am: 28.03.2019, 22:08:54 »
Aaron nickt bedächtig, klatscht dann in die Hände und führt die Gruppe sofort weiter.
Bevor die Helden die nächste Kompanie sehen hören sie laute Gebell und Gejaule von mehreren Dutzend Hunden.
Ein paar Zelte weiter, in der Nähe einer Gruppe Bäume, haben sich mehrere Dutzend Halblinge mit ihren Reithunden zusammengefunden. Es handelt sich um gewaltige, muskulöse Mastiffs, die offensichtlich außerordentlich gut dressiert sind.
Als die Kreuzfahrer in die Nähe des Lagers kommen, heulen alle Hunde gleichzeitig einmal auf und die Augen der versammelten Halblinge richtet sich auf die Neuankömmlinge.
Die Soldaten sind in einer Mischung aus Leder und Kettenhemden gekleidet und mit Bögen und Schwertern bewaffnet. Aus ihrer Mitte tritt ein erstaunlich bullig wirkender Halbling mit Helm und abgehärteten Gesichtszügen hervor.

"Das sind die Neuen, ja? Sehen aus wie ein Haufen Anfänger, nichts für ungut. Ein Langer, zwei Steinbeißer und was ist das da überhaupt? Eine Ratte? Wollt ihr mich verarschen, Kir?."

Der Halbling wirft einen Blick auf Otham.

"An den könnte ich mich zumindest gewöhnen.

Na gut, Befehl ist Befehl.
Merrics Windreiter stehen bereit zum Ausrücken. Ausspähen, Fallen legen, Fährten finden, Dämonen aufschlitzen - wir sind sozusagen das Komplettpaket.
Lasst euch nicht erzählen das Halbing keine guten Soldaten sind. Ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Wer uns mal im Einsatz erlebt hat, ändert meist seine Meinung. Vorausgesetzt sie haben überlebt."


Der Halbling kramt in einer Tasche an seinem Gürtel und holt eine Zigarre hervor, die er sich sogleich ansteckt. Er nimmt einen tiefen Zug und stößt dann einen Kringel blauen Rauchs aus. Aaron Kir und der Halbling tauschen ein paar vielsagende Blicke, bis Aaron seufzend aufgibt.

"Und das, meine Herren, ist der unvergleichliche Merric. Das ist nicht als Kompliment gemeint, Merric. Ich finde wirklich niemanden unter den Truppen, den ich mit euch vergleichen könnte.

Ich fasse das nochmal für euch zusammen: Merric und seine Jungs sind spezialisiert aufs Kundschaften. Sie sind eine kleine, schnelle Einheit, perfekt für Geplänkeltaktiken. Was auch immer Merric sagt, schickt sie nicht in den Nahkampf mit Dämonen. Ich meine... sie sind halb so groß wie Menschen. Selbst aufgesattelt, selbst aufgesattelt auf so etwas..."


Aaron deutet auf den Mastiff, der sich an Merric reibt und den Halbling fast überragt. Das Tier fletscht die Zähne und knurrt bedrohlich und auch Merric setzt einen sauren Gesichtsausdruck auf.

"Nun, ich werde nichts weiter sagen. Es sind Halblinge, ihr solltet wissen auf, was ihr euch einlasst. Andererseits habt ihr auch einen Halbling unter euch. Vielleicht werdet ihr ja beste Freunde?

Irgendwelche Fragen an Merric oder sollen wir weiter gehen?"
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Merrics Windreiter (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 28.03.2019, 22:11:22 von Ultan »

Razgrim

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #112 am: 29.03.2019, 13:57:03 »
Razgrim nickt Aaron zu und folgt dem Mann zum nächsten Trupp, doch kann er sich einen kurzen Kommentar zu Merrics Aussage nicht verkneifen.

"Guter Merric, seid euch gewiss, dass niemand von uns einen Krieger an seiner Körpergröße misst. Denn würden wir dies tun, würden ein Langer, zwei Steinbeisser und eine Ratte mehr Augenmerk auf Nebensächlichkeiten denn taktisches Kampfgeschick und militärische Erfahrung legen. Und das kann sich in diesen Zeiten niemand leisten." Die Augenbrauen kurz nach oben ziehend, nickt er dem grimmig dreinblickenden Halbling zum Abschied zu und fügt noch an "Ich bin gespannt eure Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld sehen zu dürfen!"

Der Priester Torags hegt keinen Groll gegen den Kompanieführer. Wie auch von Leutnant Dan wird jedem anderen abverlangt, fünf völlig Unbekannten in eine Schlacht mit geringen Aussichten auf Wiederkehr zu folgen. Ehre und Respekt lassen sich nicht durch Worte erlangen, nur durch Taten, doch Worte waren alles, auf das sie sich berufen konnten. Dies wird schwieriger werden, als sie bisher gedacht haben.

Damian

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« Antwort #113 am: 29.03.2019, 14:25:24 »
Damian hat sich bisher im Hintergrund gehalten, kann sich ein Lächeln jetzt aber nicht verkenifen. Halblinge sind doch wirklich erstaunliche Geschöpfe. In einem Monat kann man alles Wissenswerte über sie lernen und doch können sie einen nach 100 Jahren noch überraschen. Wer hätte gedacht, dass Galfrey einen Spähertrupp dieses Volkes unterhält, mit dem sich Baldark sicher gut verstehen würde.

Bei der Entscheidung bezüglich ihrer Auswahl hält er sich bisher zurück. Zwar hat er selbst den Rang eines Leutnants inne, allerdings mehr aufgrund seiner langjährigen Dienstzeit und Erfahrung in der Weltenwunde, weniger als Truppenkommandant. Hinsichtlich der Führungsqualitäten vertraut er Razgrim und Baldark, wenn es um die Einschätzung der richtigen Taktik und Kampfkraft geht; auch wenn Anevia der Hauptmann ihrer Spähtruppe war, Baldark war ihr als Späher und Plänkler schon damals überlegen, erst recht, wenn es um den direkten Zweikampf gegen Dämonen ging.

Die Zeltreihen überfliegend, wartet Damian eher auf eine Gelegenheit, die Spezialtruppen Galfreys kennenzulernen. Damian weiß, dass die Königin fähige Magier und Kleriker, aber auch andere, eher ungewöhnliche Zauberwirker in ihren Reihen beschäftigt, die wohl eher zu Damians Expertise passen.


Otham Sauertopf

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« Antwort #114 am: 29.03.2019, 20:05:39 »
"Wirst dich wohl an mich gewöhnen müssen.", gibt Otham zurück. Wahrscheinlich ist er schon zu lange nicht mehr unter Halblingen gewesen, doch die Art Merrics gefällt ihm nicht. Aber anscheinend scheint es niemanden zu stören. Irgendwie wundert er sich doch ein bisschen, hat er doch gedacht, dass Galifrey etwas mehr wert auf Ordnung legt. Aber nun gut, wer ist er es zu verurteilen.

"Bin mir allerdings auch nicht sicher was das heißen soll: Ihr habt ja auch einen Halbling unter euch?", antwortet er auf Aaron: "Lasst uns einfach weiter gehen, ich denke wir haben noch genug vor heute. Am besten Reden wir mit allen Truppenführern am Ende nochmal, wenn es etwas zu klären geht."

Aus irgendeinem Grund sind Otham die Hunde nicht so ganz geheuer und er möchte eher weg kommen als hier zu verweilen.

Ultan

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Buch II - Das Schwert der Tugend
« Antwort #115 am: 29.03.2019, 22:24:51 »
Sosiel legt Otham eine Hand auf die Schulter und zwinkert ihm aufmunternd zu.

"Lasst euch von Aaron nicht aufziehen, Otham. Wenn er Witze macht, heißt das nur, dass er entspannt ist. Es ist seine Art mit dem Stress umzugehen.
Krieg ist kein schönes Geschäft, er hinterlässt in uns allen tiefe Narben. Jeder hat seine eigene Art damit klar zu kommen. Einige weinen, einige trinken, andere gehen keiner Schlägerei aus dem Weg.

Aaron lacht oder reißt Witze. Nehmt es euch nicht zu herzen.
Und zweifelt nicht an ihm.

Er zählt nicht ohne Grund zu Königin Galfreys Beraterstab, wie ihr schon sehr bald feststellen können werdet."


Die nächsten Truppen teilen sich einen Übungsplatz und erstaunlicherweise scheinen die Soldaten recht gut miteinander auszukommen. Auf der einen Seite haben die Zwerge aus der Kompanie Hochhelms breit gemacht und sobald sich die Helden nähern, heben die Zwerge ihre Waffen und trommeln lautstark zur Begrüßung auf ihre Schilde.
Auf der anderen Seite übt ein kleiner Trupp Höllenritter mit eiserner Disziplin.

Von Seiten Razgrims ehemaliger Kompanie eilen Nalthic und Falgur zu den Helden hinüber, von Seiten der Höllenritter nähert sich ein Hühne in der typischen Rüstung der Höllenritter.

"Lord Razgrim, es ist uns eine Ehre! Das gilt natürlich auch für eure Begleiter.
Als wir gehört haben, dass die Königin plant eine Armee unter Leitung der Helden von Kenabres nach Drezen zu schicken, haben wir uns sofort bereit gemacht. Lasst und erneut zusammen kämpfen, die Zwerge Hochhelms stehen allzeit bereit!"




Falgur nickt zustimmen und aus dem Hintergrund hört man den Jubel der zwergischen Kompanie. Offenbar sind Razgrims Leute hoch motiviert.

Der Höllenritter ist nun ebenfalls bei der Gruppe angekommen und als der den Helm abnimmt, stellt sich heraus, dass die Helden ihm schon einmal begegnet sind. Es handelt sich um Ulric, den Kellide den die Helden vor wenigen Tagen aus der Grauen Garnison gerettet haben.

"Seid gegrüßt, Helden. Paraliktor Astorath hat euch die Unterstützung des Ordens der Götterklaue zugesagt und es ist mir eine Ehre seinem Ruf zu folgen und unter eurem Kommando in den Krieg gegen unseren verhassten Feind zu ziehen.

Wir sind nicht viele, aber wir sind Höllenritter. Wir werden durch das Blut unserer Feinde waten und eine Schneise durch ihre Reihen schlagen."



Aaron und Sosiel halten sich diesmal zurück und es ist Nurah die spricht.

"In der Tat gab es auch ohne unser Zutun einen erstaunlichen Andrang an Freiwilligen für diese Mission.
Eine zwergische Kompanie ist beachtlich, doch ein Trupp Höllenritter, der sich freiwillig unter euer Kommando begeben will? Das ist wirklich mehr als ungewöhnlich.
Ihr versteht es euch Freund zu machen, nicht wahr?

Was die Truppen angeht, beide sind mächtig. Die Zwerge sind kriegserfahren, zäh und unbeugsam, die Höllenritter mögen nur halb so viele sein, doch ihr Ruf als legendärer Orden eilt ihnen vorraus. Zwei verlässliche Verbündete im Kampf, die man gerne an seiner Seite hat.
Die Zwerge scheinen allerdings keinen Anführer zu haben. Dadurch scheint zwar kein Chaos zu entstehen, ihr solltet aber dennoch einen Kompanieführer bestimmen."
[1][2]
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Kompanie Hochhelms (Anzeigen)
 2. 
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« Letzte Änderung: 31.03.2019, 22:00:11 von Ultan »

Baldark

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« Antwort #116 am: 30.03.2019, 14:53:12 »
Baldark läuft still hinter Aaron hinterher und beäugt achtsam die einzelnen Kompanien. Razgrim übernimmt das Händeschütteln mit aufgesetzter Miene und Baldark ist froh drum, so kann er sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen. Nachdem sie auch auf den letzen Trupp einen Blick werfen konnten, wendet sich der Zwerg an den offiziellen Taktiker des Unterfangens.

"Bevor wir blind mit dem Finger auf irgendeine Kompanie zeigen, sollten wir uns noch ein paar Dinge bewusst machen.

Jeder dieser Trupps hat seine Vor- und Nachteile, die wir abwägen und miteinander harmonisieren lassen sollten. Struktur und Taktik ist einer unserer Punkte, in denen wir den Dämonen überlegen sein sollten, sonst ist unsere Mission von Beginn dem Untergang geweiht.

Umso mehr Kampfkraft wir mitnehmen, desto mehr Verpflegung benötigen wir, desto mehr beschneiden wir unsere Mobilität und desto mehr kündigen wir unseren Angriff an. Drezen ist fünf Tagesmärsche entfernt und wir wissen nicht, was uns danach noch alles erwartet.

Wir sollten uns der Intention unseres Vorhabens klar werden. Das Ziel ist Drezen und nicht ein Aufräumkommando bis zu den Toren der Stadt. Ergo sollten wir jeglichen Konflikt bis auf das Minimum reduzieren, um unsere Streitkraft nicht unnötig zu schwächen.

Der Spähtrupp der Halblinge ist meiner Meinung nach der Schlüssel. Er ist auf den Reittieren wendig genug, um den Überblick zu behalten. So können wir Dämonen auf dem Weg ausweichen und aktiv einen Kampf gestalten, sollte er doch unvermeidbar sein. Der Trupp sollte sich losgelöst vom Haupttrupp bewegen. Mit dessen Fernkampfwaffen sollten wir auch die Verluste minimieren. Ich bin mir noch nicht ganz sicher wie wir in die Stadt Drezen kommen wollen, da wir vermutlich nicht die Tür einrennen können, doch die Fähigkeiten der Halblinge könnten hier ebenfalls hilfreich sein.

Die Höllenritter und die Zwerge sind solide Fußsoldaten. Sie sollten unsere Basis bilden. Wie mir scheint, sind beide Fraktionen disziplinierte Soldaten, die verstehen ihre Formation zu halten. Ein Fundament auf das man bauen kann. Für ihre Kampfkraft benötigen sie in Relation vermutlich weniger Verpflegung als die berittenen Abteilungen.

Als letztes die Paladine. Sie mögen zwar mit Abstand der stärkste Trupp sein, doch liegt ihr Schwerpunkt im Kampf auf offenem Feld, was wir eigentlich vermeiden sollten. Wenn wir Abstriche machen sollten, dann meiner Meinung am ehesten bei ihnen.

Was meint ihr Aaron?"


« Letzte Änderung: 30.03.2019, 14:55:53 von Baldark »

Ultan

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« Antwort #117 am: 30.03.2019, 16:23:32 »
"Keine schlechten Überlegungen hinsichtlich der Truppen, Baldark.
Aber ihr unterschätzt die 3. Kompanie.

Man mag von Paladinen halten was man will, aber in diesem Krieg sind sie unsere stärkste Waffe.

Sie werden niemals fliehen, sondern bis zum letzen Mann kämpfen.
Iomeadaes göttlicher Schutz sorgt dafür, dass sie niemals krank werden oder sich mit einer der hundert Seuchen der Weltenwunde infizieren.
Sie können verletzte Truppen und sich selbst heilen und im direkten Kampf gegen Dämonen sind sie allen anderen Truppen überlegen. Dies gilt sowohl für Nah-, als auch für Fernkampf.
Und sie sind beritten mindestens so schnell wie Merrics Windreiter, auch wenn er das nicht hören möchte.

Als ich vorhin gesagt habe, dass die dritte Kompanie die beste Einheit darstellt, war das mein voller Ernst. Ihr müsst die Paladine nicht mitnehmen, Leutnant Dan wird sicherlich keine Probleme damit haben weiterhin Galrfreys Kommando zu unterstehen.
Aber als strategischer Berater würde ich davon abraten die stärksten und vielseitigsten Truppen nicht aufzustellen.

Wir sind übrigens noch nicht fertig mit der Inspektion, Baldark. Es stehen noch weitere Truppen zur Aufstellung zur Verfügung."
« Letzte Änderung: 30.03.2019, 16:24:46 von Ultan »

Baldark

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« Antwort #118 am: 30.03.2019, 18:10:26 »
Baldark nickt bei den Erläuterungen Aaron's.

"Wenn sich Heiler unter den Paladinen befinden, werden sie wohl in der Tat unentbehrlich sein. Wir können nicht zulassen unnötig Truppen zu verlieren.

Jedoch sorge ich mich um die Verpflegung des Heeres, vor allem wenn wir tiefer in die Weltenwunde eindringen. Ich weiß wovon ich rede. Ich wurde ausgebildet dort Draußen zu überleben und wäre einmal fast verhungert, wäre nicht ein erfahrener Kleriker der Immodea an meiner Seite gewesen, der uns so gut es ging mit Magie unterstütze. Das Land wird schnell trostlos, wenn man gegen Nordosten geht.

Doch solltet ihr mehr Erfahrung mit solchen Dimensionen an Streitkräften haben als ich. Was meint ihr ist eine angemessene Größe des Heeres. Ich bezweifle, dass wir alle mitnehmen sollten. Schließlich ist die Verpflegung nicht der einzige Punkt, der dagegen spricht."
« Letzte Änderung: 30.03.2019, 18:10:59 von Baldark »

Ultan

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« Antwort #119 am: 30.03.2019, 21:34:29 »
Sosiel lacht, als er Baldarks ernstes Gesicht bemerkt.

"Ihr habt den Sturmfürst überlebt, Kenabres Fall abgewendet und wollt nun gegen Drezen zu Feld ziehen um ein Relikt zu bergen das seit fast 100 Jahren im Besitz des Feindes ist.
Und dennoch sorgt ihr euch um die Verpflegung der Truppen.

Gewiss, Baldark, Eure Bedenken sind nicht unerheblich und es gibt überdies noch viel mehr Gefahren auf dem Marsch nach Drezen. Auch die Zitadelle einzunehmen wird kein Kinderspiel.

Was glaubt Ihr wie ihr es hierhin geschafft habt? Mit Glück? Durch eine Laune des Schicksal?

Ich sage euch, wie ich mir Euren wundersamen Erfolg trotz wiedrigster Umstände erkläre:

Göttliche Vorhersehung.

Ihr kämpft nicht allein, die Götter selbst wachen über euch. Solange Ihr weiterhin an den Sieg des Guten glaubt und nicht zögert oder zweifelt, solange wird euch die Gunst der Götter gewiss sein.
Kein Sterblicher und kein Dämon wird sich euch widersetzen können.

Nicht nur ich glaube das, auch Aaron, Nurah und selbst Galfrey teilen meine Meinung. Jeder eurer Soldaten wird zu euch aufsehen als Leuchtfeuer in absoluter Finsternis. Ich hoffe ihr seid Euch dieser Verantowrtung bewusst."


Der Kleriker macht eine kurze Pause um der Bedeutung seiner Worte Nachdruck zu verleihen, dann lacht er erneut herzhaft und gibt Baldark einen Klapps auf die Schulter.

"Aber lasst euch nicht unterkriegen. Tut einfach was ihr bisher getan habt, einverstanden?"
« Letzte Änderung: 30.03.2019, 21:37:19 von Ultan »

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