Baldark schüttelt seinen Kopf, während er grübelnd auf und ab läuft.
"Nein, ein Geständnis werden wir wohl kaum von einem Verräter bekommen, selbst wenn wir diese Person stellen sollten. Ohne Beweise würde das unserem Vorhaben eher schaden.
Wir würden unsere wenigen Karten offen legen, ohne etwas handfestes im Gegenzug zu bekommen. Von der Verunsicherung der Kompanie ganz zu schweigen. Es stärkt nicht gerade die Moral einen Verräter in seinen eigenen Reihen zu vermuten. Wir können erst agieren, wenn wir Klarheit besitzen.
Uns ist bereits eine Person auffällig geworden."
Baldark macht eine Kehrtwende und geht vor Aaron in die Hocke, um auf seiner Augenhöhe zu sein.
"Ich glaube ihr habt meinen Missmut vorhin falsch verstanden. Wisst ihr, wir sind auf einer Mission. Eine Mission, für dessen Erfolg wir alle unser Leben riskieren. Eine Mission, die über den Wert jedes einzelnen hinausgeht. Ganz Mendev liegt in unserer Verantwortung, unterliegt unserer Kompetenz. Ein Weg, den die Götter für uns zurechtlegen und die Dämonenscharen mit allen Mitteln durchkreuzen wollen."
Umso länger der Zwerg redet, desto mehr verzieht sich sein Gesicht voll Zorn. Seine Augen flammen erneut auf und seine Augenbrauen ziehen sich unter Falten zusammen.
"Doch mit jedem Schritt, den wir gehen, werden mir die heiligen Streitkräfte der Königin befremdlicher. Es werden Geheimnisse gehegt. Informationen vorenthalten. Seinen persönlichen Belangen nachgeeifert.
Ihr begreift es vermutlich nicht, aber euer Fall bestätigt unseren Verdacht, dass wir von Dämonen unterwandert sind. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir niemandem aus dieser Kompanie vertrauen können. Der Feind kennt jeden unserer Schritte. Unter den momentanen Bedingungen ist unser Vorhaben zum Scheitern verdammt."
Baldark reicht Aaron die Hand und zwingt sich ein Lächeln über die Lippen.
"Jetzt frage ich euch, Aaron, ob ihr uns Licht in dieser dunklen Stunde spenden könnt. Erzählt uns von euren Kameraden. Ihr spracht davon, dass Sosiel euch aus der Gosse gezogen hat. Wer weiß sonst noch von eurem Drogenproblem? Ich kann mir gut vorstellen, dass es euch zu wider ist, sich vorzustellen, dass einer eurer Kameraden sich gegen uns stellen würde, doch diese Phiole in eurer Tasche ist wohl der Gegenbeweis."