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Autor Thema: Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf  (Gelesen 11428 mal)

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #45 am: 11.03.2019, 06:39:56 »
Es überraschte Friedrich nicht wirklich, dass seiner Aufforderung nicht nachgegangen wurde. Der eine könne seine Hände nicht heben, weil er das Pferd führe und der andere wurde sogar ziemlich aufmüpfig und wedelte mit seinem Degen in der Luft herum. Schlau war das nicht wirklich. Ein einziger Schuss konnte den Mann niederstrecken. Doch Friedrich war nicht darauf aus, hier und jetzt irgendwelche dahergelaufene Männer zu töten. Die Armbrust ließ er trotzdem noch nicht sinken - schließlich hatte der eine immer noch seine Waffe gezogen.
Auf Erichs Frage zuckte Friedrich nur mit den Schultern. Der Mann war wirklich ziemlich schwer zu verstehen. Zwar hielt er es für eine bessere Idee, etwas diplomatisch vorzugehen aber sein Freund erwähnte trotz seiner harschen Vorgehensweise - ob bewusst oder nicht - dennoch, dass sie hinter einem Schrecken her waren und nicht auf einen Kampf aus waren. Erich und der Degenschwinger warfen sich ein paar Beleidigungen an den Kopf, wobei Friedrich bei dem Konter des Montaigners wirklich lachen musste. "Touché!" rief er also aus und senkte schließlich seine Waffe. Er trat vor, sodass man ihn sehen konnte. Während sein Kreuzritterkollege sich davon machen wollte und das Ganze wohl als Zeitverschwendung ansah, wollte er selbst bleiben. Sich etwas unterhalten. Es konnte kein Zufall sein, dass sich gleich zwei - oder eher drei - Gruppen hier im Sumpf trafen. Der Mann, der sich kurz daraufhin als Don Tristan de la Verde vorstellte, schien die gleiche Idee zu haben.
Es lag nun also an Friedrich, einen etwas anderen Plan zu verfolgen. Einen, der wenig mit Drohungen und Beleidigungen zu tun hatte. Es war Zeit für Diplomatie. "Es scheint, als habe das Schicksal uns alle hier zu dieser Zeit zusammengeführt." begann er, während er sichtbar und deutlich seine Armbrust entlud und anschließend wegsteckte. "Entschuldigt die Grobheit meines Freundes. Wir sind Eisenländer und auf Monsterjagd, da steigt das Adrenalin schnell zu Kopf." Erich warf er einen vielsagenden und entschuldigenden Blick zu. "Mein Name ist Friedrich von Dent und das ist Erich Janina Graustein." Er deutete eine kurze Verbeugung an. "Wir suchen einen Schrecken, der hier im Sumpf sein Unwesen treiben soll und so wie es aussieht, ist zumindest Herr Tristan de la Verde ebenfalls aus dem gleichen Grund hier." Er drehte sich zu dem Degenschwinger und dem Mann hinter ihm um. "Wie steht es bei euch? Wollt ihr nicht auch euren Degen wegstecken und uns erzählen, was euch hierher führt?"
« Letzte Änderung: 12.03.2019, 04:46:36 von Friedrich von Dent »

Louis de Fromage Puant

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #46 am: 12.03.2019, 21:12:42 »
Sein Gegenüber wandte sich ab, und Louis kommentierte dessen neue Beleidigung trocken in Finnegans Richtung: "Wie es scheint, 'at der Kerl allmähliesch die Lust verloren, Reisende anzupöbeln: Es wird weniger, immer'ien!" Er schien dennoch nicht recht zufrieden mit dieser Wendung. Friedrichs Reaktion hingegen quittierte er erst mit einem erstaunten Brauenheben, dann deutete er eine Verbeugung an. Nachdem der andere die Waffe senkte, steckte auch er seinen Degen wieder weg und trat ebenfalls noch ein Stück weiter nach vorn.

"Ah... verstehe" meinte er, noch immer etwas reserviert auf die Erklärung des Eisenländers. Sein Ego als Edelmann brauchte definitiv länger als Friedrich, den Zwist zu vergessen. Dennoch wusste Louis, was die Höflichkeit gebot, denn er erwiderte nochmals mit einer angedeuteten Verbeugung und erklärte: "Meine Name ist Louis de Fromage Puant. Iesch bin niescht aus die Gegend. Mein Begleiter und iesch..." er wies auf Finnegan "...sind ebenfalls auf die Suche. Aber niescht nach eine Monsterwolf, sondern nach eine Schurke, die eine junge Mademoiselle entführt 'at! Aus eine Dorf niescht weit von 'ier."

Finnegan O´Dougal

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« Antwort #47 am: 14.03.2019, 05:53:11 »
Finnegan grinste in sich hinein, als der riesige Eisenländer mit seinem Zweihänder auf sie zukam.
So wie der die erhobene Waffe vor dem Bauch hin und her schwang....ganz wie diese lästigen Hochlandmarschler von den Inseln nördlich seiner Heimat. Und die Inen hatten da so manche Vermutung, warum sie sich so in ihre "mächtigen" Waffen vernarrt waren.
Und wenn er dann noch an seinen Cousin Karon dachte. Einen besseren Dolchkämpfer gab es wohl auf ganz Theah nicht. Karon hatte so manchen gestandenen Schwertkämpfer ganz schon arm aussehen lassen, sobald er unter dem Schwert durchgetaucht und in ganz naher Distanz zu seinem Gegner war.
Aber er sagte lieber nichts, um nicht noch mehr Unfrieden herbei zu führen.

Stattdessen war er bereits einige Schritte zur Seite gegangen, um den Eisenländern Platz zu machen.
Dabei bemerkte er auch die dritte Person, die sich dann vorstellte.
Und auch der zweite Eisenländern stellte sich vor und bewies einen kühleren Kopf als sein Begleiter.
Wie man sich freiwillig auf die Jagd nach einem Monster machen konnte, verstand Finnegan nicht so reccht. Bei ihnen auf Inesmore respektierte man die übernatürlichen Wesen und wußte, daß es nur Schaden bringen konnte, sie zu verärgern. Aber vielleicht hatten die Eisenländer ja die richtigen Rituale parat, um diesem Wolf zu besänftigen.
"Mein Name ist O´Dougal von den Glenshire-O´Dougals.", stellte er sich kurz vor. Weitere Worte waren aus seiner Sicht hier verschwendet. Es wurde zunehmend dunkler und sie hatten ihr Ziel noch nicht erreicht.
Wie Herr de la Verde so richtig erwähnte, waren sie dabei, etwaige Spuren zu verwischen, also schaute sich Finnegan um, ob er nicht noch welche von seiner Beute und dessen Begleiterin entdecken konnte.
"Bringt mehr Whiskey und Weiber."

Erich Janina Graustein

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #48 am: 15.03.2019, 06:42:40 »
Als Erich auf die Blutspur hingewiesen wurde schaute er sich um ob er weitere Spuren finden konnte.

Dann wandte er sich noch einmal an Tristan "Es scheint so wie also ob zumindest wir dann das gleiche Ziel hätten. Aus meiner Sicht würde nichts dagegen sprechen wenn wir zumindest für diese Aufgabe unsere Kräfte vereinen. Denn wenn es wirklich ein Werwolf ist, dann kann eine weitere Klinge bestimmt nicht schaden", Erich blickte kurz zu Friedrich "Oder was meinst du Friedrich?"

Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #49 am: 15.03.2019, 20:02:49 »
"Einverstanden!" nickte Don Tristan zustimmend. Da offenbar kein Kampf bevor und auch sonst keine unmittelbare Gefahr bestsnd hob der junge Hidalgo dann die Klinge zum Gruß des Duellanten vor sein bärtiges Gesicht ehe er den Rapier mit einer eleganten fließenden Bewegung in der schwarzen Scheide an seinem Gürtel verschwinden lies.
Erst danach suchte der Blick der dunkelblauen Augen Friedrichs Gesicht um ruhig dessen Antwort abzuwarten.
« Letzte Änderung: 15.03.2019, 20:04:59 von Don Tristan de la Verde »

Erich Janina Graustein

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #50 am: 17.03.2019, 10:02:48 »
Da Friedrich zu weit weg war um das Abzeichen auf der Brust von Tristan zu erkennen schob Erich diese Information noch ein bevor Friedrich auf seine eigentliche Frage antwortete "Falls es deine Meinung beeinflussen sollte, dann wäre es vielleicht noch gut zu Wissen das dieser Bursche wohl von Tores kommt, der weiß also zumindest wie man eine Waffe hält und wo deren spitzes Ende ist. Wenn er uns also begleitet dann wüssten wir zumindest das er kein Kanonenfutter ist".

Danach reichte er Tristan seine Hand und meinte noch einmal zu ihm "Wie mein Freund schon sagte, mein Name ist Erich Janina Graustein, und es freut mich hier in diesem Sumpf jemand wie Euch zu treffen, der wenigstens weiß wie man richtig kämpft und die Feinheiten eines guten Kampfes zu schätzen weiß. Wir aus Drexel haben natürlich auch schon von Tores gehört. Wären wir jetzt hier nicht mit einer Jagt beschäftigt, würde es mich freuen wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt die Klingen kreuzen könnten um unser beider können weiter zu trainieren und zu verbessern, natürlich alles rein freundlich und im Sinne eines fairen Wettstreites."

Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #51 am: 21.03.2019, 17:04:04 »
Don Tristan lächelte und ergriff die dagebotene Hand. "Nett euch kennenzulernen und gerne zeige ich euch, wozu so ein 'Zahnstocher' ", er tippte mit der linken gegen das Heft seines Rapiers,"in der Hand eines Duellanten gut ist. Im übrigen bin ich nicht nur Duellant sondern auch Arzt, und wer immer diese Mengen Blut verloren hat braucht dringend einen. Wir sollten uns beeilen, denn es wird all zu bald dunkel werden und dann wird es fast unmöglich sein, der Spur vor morgen früh zu folgen." Damit lässt der Hidalgo Erichs Hand los und wendet sich an die anderen drei. "Also meine Herren, seit ihr dabei?"

Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #52 am: 23.03.2019, 04:21:45 »
Während sich Erich mit seinem Duellantenkollegen beschäftigte, kümmerte sich Friedrich weiter um die beiden anderen Personen, die sich nun auch vorstellten. Allerdings sagte der Montaigner, dass sie nicht auf der Suche nach einem Wolf, sondern einem Mann waren, der eine junge Frau entführt hatte. "Auch wenn es sich nicht so anhört: Unser Ziel mag das Gleiche sein." begann Friedrich zu erklären. "Ich vermute, dass wir es mit einer Art Werwolf zu tun haben. Einem Menschen, der sich in einen Wolf verwandeln kann - ob bewusst oder nicht. Euer Entführer könnte also ebenfalls unser Monsterwolf sein." Er ging langsam auf Louis und O‘Dougal zu, wobei er an dem Buch an seiner Hüfte fummelte und dabei eine dünne Kette löste. Er schlug es auf und zeigte den beiden Männern eine Seite, die sich mit dieser Art von Wesen befasste und sogar Skizzen verschiedener Verwandlungsstufen beinhaltete. Notizen und kleinere Texte waren auf den Seiten verteilt und zeigten so deutlich das Wissen, dass Friedrich angesammelt hatte.
"Wir gehen momentan allerdings nicht von einem klassischen Werwolf aus, sondern einer Abart, da es gewisse Ungereimtheiten gibt." beendete er schließlich seine Erklärung.
"Wenn ihr bereit seid, einen Verbrecher zu jagen, dann nehme ich an, dass ihr auf euch aufpassen könnt. Bei euch und eurem Degen bin ich sicher." sagte er mit einem Blick auf Louis. Dann wandte er sich an O'Dougal. "Ihr sicherlich auch?" Es war mehr eine Feststellung als eine richtige Frage. Wer sich freiwillig auf eine solche Mission begab, war normalerweise auch der Ansicht, dass er diese überleben würde. Oder er war Lebensmüde. Friedrich hatte nicht das Gefühl, dass dieser O'Dougal das war. "Ich schlage vor, dass ihr uns begleitet. Erich und ich sind erfahrene Monsterjäger und Don Tristan de la Verde ist ein Duellant. Sicherlich sind wir zu fünft mehr als bereit, uns einem solchen Monster zu stellen." Er nickte in Richtung Erichs und Don Tristans, womit auch Erichs Frage beantwortete wäre, ob sich der Mann ihnen anschließen konnte. Dies hier waren keine Bauernjungen, die Monsterjäger spielen wollten, sondern Männer, die Leben retten wollten. Solche Leute waren Friedrich immer willkommen.

Louis de Fromage Puant

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #53 am: 23.03.2019, 14:44:23 »
"Mmmh..." brummte der Montaigner nachdenklich, während er sich die Skizzen Friedrichs besah. "Iesch 'abe niescht viel Ahnung von solsche 'aarige Scheusale. Mais oui, Ihr könntet rescht 'aben. Vielleischt diese Ding iest auch unsere ravisseur." Er warf Finnegan einen kurzen Blick zu und wandte sich wieder an den Eisenländer. "Bon - iesch sehe die Wortwechsel von vor'in als bedauerliesche mécompréhension an. Was miesch betrifft, iesch bin bereit zu sehen, was Eure loup-garou sagt zu einige Zoll Eisen in seine pelzige Wanst!" Womit er die behandschuhte Linke auf den Knauf seines Degens fallen ließ und Finnegan fragend ansah.

Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #54 am: 24.03.2019, 21:34:07 »
Seine Fuchsstute hinter sich herführend folgte Tristan Friedrich und Erich zu dem Montaigner Gecken und dem Mann der sich als O'Dougal vorgestellt hatte. Ein Avalonier Akzent und Namen nach zu urteilen. Oder zumindest von einer der Inseln, wenn nicht Avalon selbst.
Mit sichtlichem Interesse lauschte der junge Hidalgo den Erklärungen des Gelehrten und wartete dann mit ausdrucksloser Miene ab ob der Montagnier und sein Begleiter sich der Jagd anschließen würden.
Bei Louis Worten nickte er nur. Weder die Zustimmung noch die großspurigen  Worte des Montagniers überraschten ihn besonders. So waren die Adeliegen des Möchtegern-Imperators eben.
"und falls er doch nicht so gut mit seinem Degen umgehen kann wie er glaubt bleibt mir immer noch die Hoffnung das der Werwolf ihn erwischt."
« Letzte Änderung: 24.03.2019, 21:37:38 von Don Tristan de la Verde »

Erich Janina Graustein

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« Antwort #55 am: 25.03.2019, 06:21:13 »
Als sich dann alle rund um Friedrich versammelten und seinen Erklärungen lauschten, entspannte sich Erich wieder etwas, denn scheinbar war wohl keiner der Anwesenden darauf aus hier und jetzt Blut zu vergießen.

Während sich die anderen auf die Zeichnungen und die Erklärungen von Friedrich konzentrierten, hielt Erich die Umgebung im Auge.

"Und in welche Richtung wollen wir nun weiter gehen?", fragte Erich dann als Friedrich mit seinen Erklärungen zu Ende war.

Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #56 am: 25.03.2019, 12:03:36 »
Don Tristan hob bei Erichs Frage, deren Antwort ihm offensichtlich erschien. "Friedrich ist anscheint das Gehirn dieser Partnerschaft zu sein, der hier eher nur die Muskeln."
"Natürlich der Blutspur nach, der ich bis hier her gefolgt bin?" schlägt er dann vor, wobei er mit der behandschuhten Rechten in Richtung der teilweise verwischten Blutspur deutet.
« Letzte Änderung: 25.03.2019, 23:26:17 von Don Tristan de la Verde »

Finnegan O´Dougal

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« Antwort #57 am: 26.03.2019, 06:20:09 »
Finnegan seufzte, als Herr de Fromage Puant sich bereit erklärte,  mit den Monsterjägern gehen zu wollen.
"Oh ihr Ritter, helft eurem Bruder. In was und an welche Wirren bin ich da nur geraten.
Allerdings näherte er sich dann auch der kleinen Gruppe und schaute sich die Informationen in dem Buch an.
"Ich glaube nicht, daß euer Wolfsmensch und mein Gesuchter derselbe sind. Ich bin ihm schon einige Zeit auf den Fersen und bisher bin ich auf keine Monstergeschichten gestossen.
Aber sie könnten sich natürlich kennen und gemeinsame Sache machen.
Also werde ich wohl mit euch reisen müssen, da sie anscheinend in die gleiche Richtung unterwegs sind."


Als Herr Graustein sich umsah, bemerkte er, welche Waffe der Ine bevorzugte, denn an seinem Sattel waren Speer und Schild befestigt.
"Bringt mehr Whiskey und Weiber."

Mondragor

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #58 am: 26.03.2019, 20:27:38 »
Wohl eher aus Mangel an Alternativen denn tatsächlichem Enthusiasmus taten sich die fünf Abenteurer also zusammen, um der einzig sichtbaren Spur zu folgen. Don Tristan, da er dieser Spur ohnehin gefolgt war, und nun, begleitet von vier weiteren Männern, auch die zarten Selbstzweifel, ob er dieser Aufgabe gewachsen war, beseitigt waren. Die beiden Eisen, da die Beschreibung des Castillers durchaus so klang, als könnte ihr Ziel das gleiche sein. Und Finnegan und Louis folgten den anderen vor allem, da diese Spur besser war als gar keine - und Louis auch durchaus neugierig war, den hünenhaften Eisen im Kampf zu erleben.

Tiefer und tiefer drangen sie in den Sumpf ein, und die Spur war kaum noch auszumachen, da das Tageslicht nun völlig verschwunden war. Zwar war noch immer beinahe Vollmond, doch die Nacht war dermaßen wolkenverhangen, dass dessen Licht kaum etwas gegen die dichte Wolkendecke ausrichten konnte. Umso länger sie so gingen, die Pferde an der Hand geführt, umso unheimlicher schien die Umgebung, und selbst den tapfersten der Männer rutschte ein wenig das Herz in die Hose. Es war Friedrich, der schließlich realisierte, was die Nacht so unheimlich machte: es war die Stille, die hier herrschte, und die ganz und gar ungewöhnlich war für eine Nacht in der freien Natur, wo sonst die Geräusche unzähliger Tiere sich zu einer Klangkulisse verbanden, die man bewusst gar nicht mehr wahrnahm, deren Fehlen sich jedoch unterbewusst sofort bemerkbar machte.

Nun, da sie dank Friedrichs Aufmerksamkeit wussten, was es gewesen war, beruhigten sich die Männer doch deutlich und konzentrierten sich wieder ganz auf die Aufgabe, den Spuren zu folgen. Sicherlich war die Abwesenheit aller tierischen Geräusche kein gutes Zeichen, doch wenn die Quelle dessen ein Werwolf war, würden sie ihn schon bezwingen können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich erspähte Finnegan an einem Hügel vor ihnen einen dunklen Höhleneingang, auf den die Spuren direkt zuzulaufen schienen. Sofort blieb die Gruppe stehen und verhielt sich mucksmäuschenstill, um das Biest, wenn es sich dort befinden sollte, nicht zu warnen. Doch wussten sie bisher nicht, ob es tatsächlich der Unterschlupf des Schreckens war, und wenn ja, ob er sich auch gerade dort befand.

Louis de Fromage Puant

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Prolog: Der Schrecken im Salzsumpf
« Antwort #59 am: 27.03.2019, 20:02:01 »
Mit einem kleinen Lächeln strich sich Louis über die Bartspitzen. "Selbst wenn er es niescht ist, Monsieur eau de Gaulle, werden wir sischerliesch Gelegenheit 'aben, den Wert unserer Klingen zu beweisen" meinte er zu seinem sichtlich zögerlichen Begleiter. "Und Eure Schurke wir werden anschließend zur Strecke bringen. Iesch 'abe da gar keine Zweifäll!" Von frischem Elan erfüllt marschierte er mit der Gruppe, ungeachtet der persönlichen Beleidigung seiner Ehre durch den Schlamm an seinen Stiefeln. Er dürstete danach, sich mit diesem Werwolf zu messen und dabei seine Qualitäten als Fechter unter Beweis zu stellen! Allerdings ließ seine Begeisterung umso mehr wieder nach, je dunkler es wurde, je schwerer der Schlamm an seinen Sohlen hing und je eintöniger die drückende Stille um sie herum wirkte. Wenn auch er die Unsicherheit verspürte, welche die unheimliche Atmosphäre um sie herum erzeugte, so verstand er es immerhin, das gut zu verbergen. Gelegentlich brummte er gereizt vor sich hin.

Dann war mit einem Mal der Höhleneingang vor ihnen aufgetaucht, und der Montaigner stoppte ab, eine Hand am Degen, während er versuchte, sein nervös schnaubendes Reittier zu beruhigen. "...'allo, 'allo, was 'aben wir denn 'ier?" meinte er mit gesenkter Stimme und einem grimmigen Lächeln auf den Lippen. "Scheint so, als 'ätten wir die Nest von diese Unge'euer gefunden. Seht nur, wie meine Pferd reagiert – sischerliesch es 'at schon die Gestank von diese Vieh in die Nüstern!" Er sah sich aufmerksam um. Trotzdem seine Stiefel mittlerweile schlammgebadet waren und die Feder an seinem Hut dank der schweren Feuchte der Luft ein wenig traurig herabhing, machte der Musketier nun wieder den Eindruck gespannter Erwartung. Louis schien einer gefahrvollen Begegnung regelrecht mit Vorfreude entgegenzusehen.
« Letzte Änderung: 06.04.2019, 13:17:15 von Louis de Fromage Puant »

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