[Louis]Louis, der einige Momente brauchte, um sich von dem wuchtigen Hieb zu erholen, knirschte einen montaignischen Fluch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
"Alors... dann also iem Ernst - du 'ast miesch wirkliesch wütend gemacht, mon ami..!" Er warf seinen Umhang samt Hut beiseite, hob den linken Arm für die Balance an und hielt mit der Rechten den Degen in Fechterpose vor sich.
"'ier'er, du 'aarige Stinkärr..!! 'ier schtehe iesch und lache über diesch! 'a'a'a! 'örst du miesch?! 'ier: Das an meine Degen ist deine Blut - mon dieu, wie das stienkt..!" brüllte er dem Werwolf entgegen. Dabei begann er vor der Bestie auf und ab zu tänzeln, den Degen stets als stählerne Deckung vor sich positionierend. Seine flinken Füße schienen den Boden kaum zu berühren. Wie Quecksilber fintete er, wich zurück, drohte dem Gegner immer wieder mit der Klinge. Besonders achtete er darauf, nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen - und zwar so, dass die anderen die Chance auf Angriffe in den Rücken des Monsters erhalten - sondern auch ständig in Bewegung zu bleiben und so einem weiteren Angriff des Werwolfs ein möglichst schlechtes Ziel zu bieten.
[Friedrich Alfred von Dent]"Ich bin bei dir! Halt durch!" keuchte Friedrich, als er sah, wie stark sein alter Freund getroffen wurde. Auch der Montaigner musste mehrere Schläge hinnehmen, und wenn er nicht schnell versuchen würde, sich in Sicherheit zu bringen, konnte sein letztes Stündlein geschlagen sein.
Der Gelehrte versuchte das Beste aus seiner miesen Position zu machen und nutzte die Ablenkung, die die beiden anderen Männer schufen aus, um dem riesigen Biest in die Suppe zu spucken. Er griff seine Armbrust fest mit beiden Händen, duckte sich und rammte dem Werwolf die Waffe mitten in die Kniekehle.
"Jetzt!" schrie er und hoffte darauf, dass das Monster durch den Hieb einen Moment einknickte und so für einen Angriffspunkt sorgte, den die beiden anderen Kämpfer nutzen konnten. Währenddessen achtete Friedrich auf die Bewegungen ihres Gegners und versuchte zu erahnen, wie dieser angreifen würde. Denn seine Worte waren ernst gemeint. Er stand Erich bei und würde alles daran tun, weitere Verletzungen zu verhindern.
[Louis]Krachend fiel Louis unter den Schlägen des Werwolfs zu Boden, doch das Biest schlug und Biss immer weiter auf ihn ein.
"Mein letztes Stündlein hat geschlagen." ging es dem Montaigner durch den Kopf, als er darüber nachdachte, dass es vielleicht doch etwas zu verwegen gewesen war, die Aufmerksamkeit des Schreckens derart auf sich zu lenken.
Doch plötzlich hörten die Attacken auf, und er hörte ein lautes Heulen, als nun von drei Seiten Angriffe auf den Werwolf einhagelten: Vom Castiller, dem schwer bewaffneten Eisenländer, und selbst von dessen Freund, der dem Biest von hinten seine Armbrust in die Kniekehle rammte.
Einen kurzen Moment schoss Louis der Gedanke an Flucht durch den Kopf, doch irgendetwas hielt ihn davon ab, die anderen Männer im Stich zu lassen. Und so griff er, durch die Rufe Finnegans inspiriert, eine Fackel, die einer von ihnen zuvor fallen gelassen hatte, und rammte sie dem Monster in das Gesicht, darauf hoffend, es womöglich zu blenden.
[1]Gleichzeitig visierte er mit dem Degen eine ungeschützte Stelle an der Seite des Schreckens an, die sich durch die Angriffe der anderen ergeben hatte und stach noch einmal zu.
[2]