Nachdem das Eis gebrochen war, entwickelte sich schließlich ein kurzes Gespräch, bevor die Müdigkeit nach und nach die Frauen und Männer übermannte und sie zu einer unbequemen, aber doch erfrischenden Nachtruhe kamen.
Als sie am nächsten Morgen die Höhle verließen, bemerkten sie bereits eine Veränderung in der Natur: Wo vorher die Fauna zu spüren schien, dass etwas Dunkles in der Höhle hauste, und einen großen Bogen darum machte, hörten sie nun Vogelgezwitscher, und die Morgensonne wärmte die klammen Knochen der Bezwinger des Werwolfs.
[1] Zu siebt machten sie sich daran, den Sumpf zu verlassen, und wandten sich, Jeannes Wunsch folgend, nicht zu ihrem Dorf, sondern gingen den direkten Weg zur Naumburg. Und auch den Weiler, durch den Friedrich und Erich gekommen waren, suchten sie nicht auf, da er sie doch eine halbe Tagesreise Umweg gekostet hätte.
Sie kamen nicht allzu schnell voran: Zum einen waren sie nicht alle beritten, zum anderen litt Louis, auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, immer noch starke Schmerzen und musste ein ums andere Mal aufstöhnen. Zweimal wechselte Don Tristan am ersten Reisetag die durchgebluteten Verbände des Montaigners, und so waren alle froh, als sie am späten Nachmittag ein Gasthaus auf ihrem Weg sichteten, und beschlossen, hier die Nacht zu verbringen.
Vor allem Louis tat das weiche, saubere Bett, das er dort vorfand, gut, und Abendessen und Frühstück taten ein Übriges, um die Laune der Reisenden zu heben. Im Wissen, dass sie am heutigen Tag Naumburg erreichen würden, brachen sie gut gelaunt auf und erreichten nach einer weitgehend ereignislosen Reise ihr Ziel noch im fast vollen Sonnenschein.