Yariman nickt zufrieden, als er die Zustimmung erhält, die er sicherlich erwartet hat. "Dann haben wir soeben ein Geschäft abgeschlossen." Er streckt Seth auffordernd die Hand entgegen und als dieser die Geste erwidert, um das 'Geschäft' zu bestätigen, lässt ihn Yariman zunächst nicht los. "Ein letztes Wort vorab - nicht der Warnung, sondern der Wahrheit: Solltet ihr versuchen, mich zu hintergehen oder zu diffamieren, wird es kein gutes Ende mit euch nehmen, darauf habt ihr mein Wort!" Seth starrt seinem Gegenüber in die unendlich tief erscheinenden Augen. Die gesprochenen Worte sind kalt, doch in einem sachlichen Ton, der eher erklärt als zu drohen. Seth spürt, nein weiß, dass dieser Mann gefährlich ist. Bereits in seiner geträumten Vision verspürte er diesbezüglich Unbehagen. Doch so schnell wie ihm dieser Gedanke kommt, so rasch verwandelt sich Yarimans Miene wieder in ein mildes Lächeln und er lässt die Hand des Diebes endlich los. "... Aber dazu wird es nicht kommen, davon bin ich überzeugt."
Yariman lehnt sich zurück und faltet die Hände. "Nun... kommen wir zu den Details. Der Gegenstand, den ich begehre, ist eine Steinskulptur. Ein Götze, um genau zu sein, nicht ganz so groß wie ein heranwachsender junger Mann, doch auch nicht sehr viel kleiner. Es dürfte zwei starker Personen bedürfen, um ihn effektiv zu bewegen..." Yariman schielt zu Brynja, fährt aber sogleich fort. "Die Skulptur zeigt Thoguamu, eine niedere Gottheit, die in den Ländern von Laksha verehrt wird - wie mache glauben ein Aspekt oder Herold Simatalas." Er schaut zu Seth. "Du hast Simatala bereits in deiner Vision gesehen. Das bestienhafte Wesen mit vier Armen... Thoguamu ist von ähnlicher Gestalt, hat jedoch nur zwei Arme und trägt kein Fell, sondern hautloses Fleisch, durch das sich stellenweise blanke Knochen drücken. Sein Kopf erinnert an einen Schädel und an seinem mächtigen Brustkorb lassen sich breite, eng anliegende Rippen zählen. Gerne beschreibe ich euch jedes weitere Detail, aber ich bin sicher, dass ihr das Abbild erkennt, wenn ihr es erblickt. Der Götze befindet sich in einem privaten Tempel im Adelsdistrikt, welcher ausschließlich von Lakshanern frequentiert wird. Mitglieder eines geheimen Kultes, wie ich ergänzen muss. Einstige Einwanderer, die unter dem Schutz des Rates stehen und einige... sehr delikate Freiheiten genießen. In den letzten Jahren ist ihre Anzahl spürbar gewachsen, ebenso wie ihr Einfluss." Yarimans Mimik lässt vermuten, dass er mit letzterem womöglich nicht ganz glücklich ist. Er spricht weiter...
"Der Tempel liegt nahe der Mauer, die den Distrikt umgibt. In unmittelbarer Umgebung befinden sich ansonsten nur Gärten und kleineren Villen, die beinahe ausnahmslos von genannten Lakshanern bewohnt werden. Eine eingeschworene, in sich gekehrte Enklave, etwas abgeschieden in Bezug auf die Wohnstätten der hiesigen Wohlhabenden. Wie zumindest einige von euch sicherlich wissen, ist der Distrikt nicht für jedermann frei zugänglich, aber das sollte kein unüberwindbares Hindernis darstellen. Bestecht oder täuscht eine der Wachen oder klettert bei Nacht über die Mauer. Generell schlage ich vor, dass ihr euer Unterfangen bei Dunkelheit durchführt. Es ist möglich und gar wahrscheinlich, dass sich Kultanhänger des Nachts im Tempel aufhalten, aber sich mit diesen anzulegen beschert euch weniger Probleme, als die Aufmerksamkeit der Stadtwache auf euch zu ziehen. Zu später Stunde reduzieren sich deren Patrouillen auf ein Minimum. Die meisten Mitglieder der hohen Gesellschaft verfügen über Leibwächter und private Diener, um ihre Anwesen zu schützen, doch was in dem obskuren Tempel einiger Außenseiter vor sich geht, wird keinen davon interessieren..."
Es folgt eine kurze Pause. "Es gibt sicherlich noch einiges mehr zu berichten," setzt Yariman schließlich wieder an, "doch habt ihr bis hierhin alles verstanden oder irgendwelche Fragen bezüglich dem, was ihr gehört habt?"