Auf ihrem Weg zum Adelsviertel hält Seth die Augen offen und kann es sich trotz geringer Risikobereitschaft nicht verkneifen, eine allzu offensichtlich getragene Geldbörse abzuschneiden. Er geht dabei so geschickt zu Werke, dass es selbst seine Kameraden nur schwer mitbekommen können, obgleich sie ihn auf Schritt und Tritt begleiten.
[1] Auch der Leidtragende selbst bemerkt sein Pech nicht, ebenso wenig wie mögliche Wachen oder aufmerksame Zuschauer, die die Gruppe passiert. Der erfolgreiche Dieb angelt sich einen kleinen Stoffsack, der leise in seiner Hand klimpert, bevor er in der nächsten Sekunde unter seiner Kleidung verschwindet.
[2]Schließlich erreichen sie das Tor zum Adelsviertel. Es ist ein großer Bogen mit geöffneten, nach innen schwingenden Torflügeln, eingerahmt von einer vier bis fünf Meter hohen Mauer aus Sandstein und gehärtetem Lehm. Die Struktur rund um den Torbogen ist, genau wie die Mauer selbst, oben mit Mauerzacken versehen und begehbar. Links und rechts neben dem Tor hängen schwere Metallschüsseln an Ketten herunter, in denen trotz heller Sonne ein Feuer lodert. Mehrere Wachen verteilen sich rund um den Durchgang und beäugen kritisch das Kommen und Gehen. Direkt am Tor flankieren zwei die Seiten, während zwei weitere mit Bögen zwischen den oberen Mauerzacken stehen und leicht gelangweilt auf das Treiben weiter unten blicken.
Die Gruppe kann sehen, dass nicht alle Passanten angehalten werden, die hinein wollen - jene mit feiner Kleidung gehen oft ungehindert. Anderen nickt man wissend zu und wieder andere werden angesprochen - manche sogar davongeschickt. Nach einer Weile sieht der wachsame Beobachter sogar ein paar Münzen den Besitzer wechseln, bevor man dem "edlen Spender" Zugang gewährt. Darüber hinaus ist nicht nur Fußvolk unterwegs, sondern auch der eine oder andere Karren, der hinein oder hinaus rollt...