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Autor Thema: Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen  (Gelesen 18712 mal)

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Sé Faoláin

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #240 am: 18.11.2019, 12:44:48 »
Behutsam legte Sé ihre Hand auf Jykels Schulter. Es war offensichtlich, dass Jykel mit sich haderte und sie würden bestimmt ein Gespräch suchen, doch im Moment galt es weiterzuziehen. Die Gruppe schien bereit, nur der in sich gekehrte Zwerg rührte sich nicht. Die zarte Druidin lächelte ihn an. "Es ist Zeit. Wir holen den Kleinen und suchen einen sicheren Ort für den Rest der Nacht. Komm."

Was sollten sie mit dem Kind anfangen? Er brauchte Hilfe. Sollten sie zurückkehren in die Stadt? Vielleicht war das Mädchen wieder bei Sinnen? Die Fragen galt es gemeinsam mit den anderen zu klären. Mit der Prophezeihung konnte Sé alleine nichts anfangen. Vielleicht war Niyall etwas eingefallen?

Die junge Frau bedauerte, dass sie nachts so schlecht sehen konnte und versuchte möglichst leise mitzuhalten.

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #241 am: 18.11.2019, 14:53:37 »
Die Ehrlichkeit der Elfe schien den Soldaten zu beruhigen und das gelbe Leuchten verblasste langsam aus seinen Augen und ließ sie in ihrem natürlichen Orange zurück.

"Wie weit nördlich von hier, habt ihr die drei Menschen angetroffen?" fragte er aus Wissbegierde. Vielleicht waren dort Hinweise zu finden, was hier geschehen war. "Und was ist mit den Leichen geschehen?" Auch weitere Fragen über die Entfernung zum Dorf vom Kampfplatz, das Geschlecht, das Alter und die Ausrüstung stellte Yazrin der immer noch gebundenen Elfe.

Sè`s Versuche die Elfe von der Sinnhaftigkeit einer Zusammenarbeit zu überzeugen, mit Zustimmung betrachtend, verzog Yazrin aber keine Miene die dies ausdrücken könnte. Doch Niyalls Vorschlag ließ ihn überrascht den Kopf heben und mit Erstaunen die Spurensucherin betrachten. Die Gefangene hatte gerade mehrfach ausgedrückt, dass sie ihnen ans Leben wollte. Egal was sie zu sagen hatte, die Vorgaben ihrer Ahnen duldeten keinen Spielraum und verlangten ihrer aller Tod. Und sie würden ihr wieder begegnen wenn sie sie nun frei ließen, daran bestand kein Zweifel.

“Haltet ihr das für klug?“

Nicht das er selbst erpicht darauf war hier jemanden zu richten, doch ihr noch einmal in einem Hinterhalt zu begegnen schmeckte ihm ebensowenig.

Brogar Tunnelheim

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #242 am: 18.11.2019, 15:13:23 »
Ohne sich von den übrigen Ereignissen in seiner näheren Umgebung stören zu lassen, sah der Runenschmied unbewegten Gesichts auf Jykel herunter. Dann hob er seine Klinge und sagte: "Jykel, Sohn von Dor-Kel, Sohn von Dorin Eisenschmied, die Ahnen haben deine Worte gehört. Sie sind Zeuge deines Schwurs und Richter deiner Ehre. Auf deinen weiteren Wegen soll dich dein Wort leiten!" Damit senkte er den Stahl in die Haut und ritzte dem Zwerg eine blutige Rune in die Stirn. Als er zurücktrat, den Ritualhammer über Jykel hebend, prangte das zwergische Symbol für "Pflicht" blutrot über dessen Augen, kleine Rinnsale des Lebenssafts sickerten allmählich herab. "Ich, Brogar, Sohn des Gothred, Sohn des Boern aus dem Hause Tunnelheim, Hüter der Traditionen nach altem Brauch, rufe Moradins Auge und die niemals versiegende Kraft Seines Willens auf diesen Krieger nieder, auf dass er seinen Schwur halte!" intonierte er mit tiefer Stimme, ehe er einen Schritt zurücktrat und langsam den Hammer wieder an seinem Gürtel befestigte. Nachdem er Jykel nochmals die Hand schwer auf die Schulter gelegt und ihm ernst zugenickt hatte, wandte er sich wieder den anderen zu.

Jykel

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #243 am: 19.11.2019, 00:30:42 »
Jykel warf Sé einen dankbaren Blick zu, schenkte seine Aufmerksamkeit dann jedoch ganz Brogar. Er spürte die Bedeutung dieses Augenblicks und hatte beinahe das Gefühl, Moradins Berührung zu fühlen. Auf einer gewissen Ebene war er über sich selbst verwundert: Er, der immer Schwierigkeiten gehabt hatte mit zwergischen Traditionen, der sich als progressiver Erneuerer gesehen hatte, der die Riten und Gebräuche der Zwerge für zu verkrustet hielt und damit oft angeeckt war, war nun selbst Teil eines solchen Ritus - und fühlte sich merkwürdigerweise genau an der richtigen Stelle damit. Es war, als würde Brogars Wille ihm neue Kraft geben - er konnte nur hoffen, dass sie ihm helfen würde, in Zukunft das Ding in ihm besser zu bekämpfen.

Ihm standen schwere Prüfungen bevor, das konnte er spüren; doch er war nun ein kleines bisschen zuversichtlicher, dass er sie bestehen konnte.

Als alles beendet war, dankte er Brogar aus tiefem Herzen für seine Unterstützung. "Du bist ein echter Freund, und ich hoffe, ich werde dein Vertrauen in mich nicht enttäuschen."

Niyall

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #244 am: 24.11.2019, 12:11:35 »
"Klug?" antwortete Niyall auf die Frage von Yazrin. "Vielleicht nicht klug, aber ich halte es für richtig."

"Sie zu töten mag bequem sein, aber auch wenn sie uns angreifen und wegen ihrer Traditionen bekämpfen, so halte ich es nicht für richtig, sie kaltblütig zu ermorden. Der leichte Weg ist nicht immer der richtige Weg."

Sé Faoláin

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #245 am: 25.11.2019, 19:24:09 »
Sé sah zwischen Niyall und Yazrin hin und her. Sie wollte hier weg. Gerade waren sie noch von Angreifern umgeben gewesen und nun hielten sie hier alle zusammen ein Pläuschchen? "Ein Vorschlag: Lassen wir die Elfe gefesselt und unbewaffnet zurück. Wir können sie auf eine Art binden, die sie nach einiger Zeit selbst lösen kann. Wir sehen besser zu, dass wir uns und den Jungen in Sicherheit bringen und zwar schnell. Entweder ihre Freunde finden sie dann, oder ihre Götter beschützen sie, bis sie sich befreit hat. Einverstanden?"

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #246 am: 26.11.2019, 10:15:32 »
Ob einen "richtig" auch tröstete wenn man gerade starb? Denn Sterben... Das konnte dauern. - überlegte Yazrin und gedachte der Vergangenheit, ehe er beschloß später darüber nach zu denken.

"Es sich leicht zu machen und keine harten Entscheidungen zu treffen ebenso wenig." erwiderte er vollkommen trocken. Wieso die Waldelfe dachte, es sei leichter die Last des Todes von jemanden auf sich zu nehmen, anstatt sie oder ihn gutherzig und sorgenfrei am Leben zu lassen, konnte der Soldat nicht nachvollziehen und blieb ihm rätselhaft.

Niyall lange anblickend, wollte er lieber auf Nummer sicher gehen und zusehen, dass die gerade überwältigte Elfe hier ihnen kein Messer in den Hals rammte. Aber nachdem sich sonst niemand zu "hart aber notwendig" durch zu ringen vermochte, hob der Tiefling in Anerkennung für Sè´s Plan schließlich sein Kinn für einen Fingerbreit. Mehr Zustimmung für diesen schwachen Kompromiss war ihm nicht abzugewinnen.

Dann kehrte er zu dem Jungen zurück und machte sich daran von hier weg zu kommen.
« Letzte Änderung: 26.11.2019, 11:57:14 von Yazrin »

Brogar Tunnelheim

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #247 am: 27.11.2019, 19:38:16 »
Ein letztes kurzes Nicken in Jykels Richtung, dann hüllte sich der Runenschmied bezüglich seines Artgenossen wieder in Schweigen. Es schien ihm nicht ganz recht, dass Nichtzwerge Zeugen des kurzen Rituals geworden waren, doch der Ernst der Lage hatte ihm wohl kaum eine andere Wahl gelassen, da Jykel offenkundig Moradins Segen benötigte. "Leicht?" brummte Brogar daher hörbar verschnupft auf Yazrins Bemerkung. Doch beherrschte er seinen Ärger und erklärte ernst: "Das ist eine Frage der Ehre - ich töte sie ohne zu zögern, wenn sie mir bewaffnet gegenübersteht. Aber ich erhebe meine Waffe nicht gegen Besiegte, so ehrlos sie auch selbst kämpfen mögen! Das unterscheidet einen wahrhaften Kämpfer von ehrlosem Gesindel." Damit schien der Fall für ihn abgehakt. Er gönnte der Elfe keinen weiteren Blick.

Jykel

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #248 am: 01.12.2019, 15:05:04 »
Jykel folgte seinem zwergischen Gefährten schweigsam - zuviel Widerstreit herrschte gerade in ihm, um dem äußeren Geschehen viel Aufmerksamkeit beimessen zu können. Doch schließlich bekam auch er mit, um was die anderen gerade stritten.
Nachdem er von den anderen ins Bild gesetzt worden war, was die Elfe gesagt hatte, verfinsterte sich seine Miene zusehends. Immer wieder irgendwelche alten Mythen und Regeln, die zu Zwist und sogar Krieg führten. Es war eine Sache, gegen die er schon bei den Zwergen erfolglos angekämpft hatte und die schließlich dazu geführt hatte, dass er den Clan verlassen musste. Und hier das gleiche.
Doch wenn sie die Elfe töteten, hielten sie den Kreislauf nur aufrecht - stattdessen musste er durchbrochen werden, und vielleicht gab es auch unter den Elfen welche, die aufgeklärter waren und eine neue Zeit herbeisehnten. Sie mussten es zumindest versuchen.

"Lassen wir sie am Leben." gab Jykel seine Stimme noch ab, obwohl die Entscheidung ohnehin schon gefallen war. "Töten wir sie, vergeben wir jede Chance, das Töten auf beiden Seiten zu beenden."
Mehr sagte er nicht, sondern versank wieder in seinen eigenen Gedanken.

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #249 am: 02.12.2019, 09:58:45 »
Die Gefährten machten sich also auf, in der Dunkelheit noch ein wenig Abstand zwischen sich und diesen Hain zu bringen. Sie gingen aber nicht allzu weit, denn es war tiefste Nacht und wer wusste schon, was hier in der Wildnis auf sie lauern mochte, das noch gefährlicher war, als die Elfen, die sie überfallen hatten.
Schließlich fanden sie eine kleine Senke, eine gute halbe Stunde von dem Hain entfernt, in der sie ihr Lager aufschlugen. Es war zumindest ein wenig vor dem Wind geschützt und sie hatten das Glück, dass es nach wie vor nicht regnete.
Am nächsten morgen, galt es zu entscheiden, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Oldor bot sich an so schnell er konnte, den Jungen zurück nach Klauenhafen zu bringen, auf dass dieser in Sicherheit war. Der Rest entschied, dass sie weiter nach fehlenden Frau vom Gehöft suchen würden, deren Schicksal sie noch nicht ergründet hatten. Diesen Plan setzen sie dann mit Hilfe des Tageslichtes auch schnell in die Tat um. Dieses Mal übernahm Jykel die Führung bei der Suche. Zunächst kehrten sie zu dem Hain zurück, wo sie von den beiden Elfen, die sie dort zuvor zurückgelassen hatten nur noch zerschnittene Seile fanden. Offenbar hatte die geflohene Elfe ihre Volksgenossen befreit. Sofort wurde der suchtrupp vorsichtiger, aber dieser Ausgang war wohl zu erwarten gewesen. Sie verbrachten nicht viel Zeit bei dem Hain, sondern sie setzten sofort ihren Weg fort, ausgehend von dem Baum, an dem sie die Spuren gefunden hatten.
Es dauerte etwa zwei Stunden, in denen sie durch das hohe Gras und das Gebäusch irrten, bis sie schließlich das fanden, was sie bereits befürchtet hatten. Die am Himmel kreisenden Krähen waren Hinweis genug, dass sie wohl nicht die Chance bekommen würden dieser Frau das Leben zu retten. Ganz ähnlich wie die andere lag auch sie aus der Ferne niedergeschossen im hohen Gras. Ein einzelner Pfeil ragte zwischen ihren Schulterblättern hervor. Da es nun schon einen weiteren Tag her war, hatten die ersten Tiere das Aas gefunden und der Körper war bereits merklich von ihnen verunstaltet worden.[1]
 1. Wenn ihr die Frau genauer untersuchen wollt wäre das Medicine mit Disadvantage, ihr könnt aber natürlich auch anderes tun.
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Sé Faoláin

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #250 am: 03.12.2019, 15:36:29 »
Beim Anblick des verstümmelten Leichnams dachte Sé an Oldor und hoffte, dass der Junge und er sicher auf der Heimreise waren. Sie schob das Bild beiseite und widmete sich möglichst aufmerksam den Überresten der Frau. Die Fressspuren erschwerten das Unterfangen maßgeblich, die junge Druidin versuchte trotzdem etwas über dieses Verbrechen in Erfahrung zu bringen[1]. Auch das Geschoss und die nähere Umgebung suchte Sé nach Hinweisen ab[2], wenngleich sie der Anblick der entflohenen Frau mehr mitnahm, als sie gerne zugeben wollte.
 1. Medicine mit Dis: 12
 2. Perception: 10
« Letzte Änderung: 03.12.2019, 16:18:34 von Idunivor »

Idunivor

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« Antwort #251 am: 03.12.2019, 16:21:26 »
Sé konnte nicht viel mehr erkennen, als dass der Pfeil vermutlich die Ursache des Todes dieser Frau gewesen war. Viel Blut war hier an diesem Ort geflossen also musste sie an Ort und Stelle getroffen worden sein. Mit dem PFeil selbst konnte die Druidin nur wenig anfangen. Er sah anders aus als die Pfeile der Elfen, mit denen sie zuvor beschossen worden waren, aber sie entdeckte keine Widerhaken, die Yazrin zuvor gefunden hatte.
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Brogar Tunnelheim

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #252 am: 03.12.2019, 19:13:39 »
Auf ihrem Marsch und auch während des darauffolgenden Nachtlagers war Brogar wieder so unnahbar wie zuvor. Der Runenschmied hüllte sich in Schweigen, das er nur unterbrach, wo es unerlässlich war. Er schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen und ging immer wieder die Notizen durch, die er sich gemacht hatte. Dabei fuhr sein schwieliger Finger die erstaunlich sauberen und filigranen Zeichen nach, während er lautlos die Lippen bewegte, immer wieder brütend vor sich hin starrte und seine Umgebung kaum recht wahrzunehmen schien. Nachdem sie erneut aufgebrochen waren, um nach der entführten Frau zu suchen, behielt er jedoch Jykel stets aufmerksam im Blick, obwohl er die vorangegangenen Ereignisse nicht mehr erwähnte.

Dass die gefesselten Elfen befreit worden waren, erstaunte ihn offenkundig nicht sonderlich. Er brummte nur etwas, das sich anhörte wie: "Heimlich 'rangeschlichen, sobald sich nichts mehr rührte – typisch..!", gefolgt von einem zwergischen Schimpfwort, das die dieser Sprache Mächtigen in etwa mit 'Bartlose' übersetzen konnten. Als man die Frau schließlich fand, verfinsterte sich sein Blick. "Unbewaffnet und wehrlos" stellte er erbittert fest, zumal er die Bissspuren wilder Tiere bemerkt – eine in Zwergenaugen grässliche Entweihung des Leichnams. "Wo ist das ehrlose Pack, das so etwas tut?!" grollte er in seinen Bart, kniete neben der Toten nieder und betrachtete sich den Pfeil sehr eingehend. "Benutzen diese spitzohrigen Ar'rhunia" – eine weitere zwergische Beleidigung, diesmal auf Kultur und Bildung der Elfen gemünzt – "die Dinger, um uns zu täuschen, oder schleichen noch andere üble Wesen in dieser Gegend herum?"

Sé Faoláin

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #253 am: 05.12.2019, 14:36:31 »
"Andere üble Wesen?" Sé erhob sich und späte in alle Richtungen. Sie fühlte sich traurig und enttäuscht. Bis auf den Jungen hatten sie niemandem mehr helfen können und bei ihm war fraglich, ob der Schaden, der ihm angetan worden war, umkehrbar wäre.

Suchend zog sie immer weitere Kreise um den Tatort. Gab es hier vielleicht doch Spuren? Von wo aus, war der Pfeil geschossen worden? Aus dieser Richtung etwa? Sé ging die Schussbahn ab, die sie sich vorstellte, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu den Gefallenen zurück, zu den beiden Kindern und zu den fanatischen Elfen.

Dermaßen abgelenkt, hatte die junge Druidin auch keinen Erfolg[1] und setzte sich alsbald in die Wiese zu ihren Füßen. Sie blickte gedankenverloren in den Himmel. Dann sah sie sich nach ihren verbliebenen Gefährten um.
 1. Wahrnehmung: 7

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #254 am: 06.12.2019, 14:03:30 »
All das Gerde über Fragen der Ehre und die Beteuerungen ein ganz harter Hund, oder eben Zwerg, zu sein prallten an Yazrin vollkommen ab. Wer sich nicht durchringen konnte das Notwendige zu tun, mochte es auch noch so brutal und fordernd sich selbst gegenüber sein, der konnte noch soviel heiße Luft produzieren und vor sich selbst mit großen Worten rechtfertigen weshalb ihm die Entschlossenheit fehlte - es würde nichts ändern wenn sie dieser Elfe erneut gegenüber standen.

Nur Jykels Anmerkung, dass sie auf diese Weise vielleicht zukünftiges Blutvergissen vermieden, konnte der Tiefling etwas abgewinnen. Wenn auch nicht viel. Die Elfe schien zu verbohrt. Und falls sie in dieser Hinsicht ihren Kameraden glich, so würde ihnen diese milde Geste auch wenig Sympathie bei eben jenen einbringen.


Am nächsten Tag, nach dem Abschied von dem Jungen und Oldor, bei der letzten Leiche seufzte Yazrin schwer. Bisher war dies hier alles andere als ein Erfolg. Sie waren tagelang jeder Spur gefolgt. Doch jede einzelne von ihnen war im Nichts verlaufen und hatte bei einem weiteren Toten gemündet.

Frustriert über die fehlenden Erkenntnisse und Fortschritte folgte der Soldat der Druidin wortlos und begleitete sie auf der Suche nach weiteren Spuren.[1]
 1. Perception: 11
« Letzte Änderung: 06.12.2019, 14:04:05 von Yazrin »

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