Der Elf schüttelte bei Niyalls Worten mit dem Kopf: "Ihr versteht nicht. Dieses Land ist alt und wild. Und gefährlich. Die Naturgeister zürnen schnell jenen, die sie stören und weit Schlimmeres lauert in alten Hainen, dunklen Seen und tiefen Höhlen. Seit Generationen wacht unser Volk über diese Wildnis und Gefahren wurden immer nur aufgeschreckt, wenn Fremde her kamen. Fremde wie ihr, getrieben von Neugier und Unwissen. Geht zurück in eure Häuser aus totem Holz und bleibt dort. Lasst die Wildnis in Frieden. Geht nicht an Orte, die nicht verboten sind." Ein weiterer Vogelschrei erklang, deutlich zu hören und offensichtlich eine Nachricht für die zwei Elfen. Der Elf blickte noch einmal zu dem Haus und zu seiner blutigen Klinge, die er jetzt mit einem Lappen von seinem Gürtel abwischte, bevor sie wieder in der Scheide verschwand: "Das Unheil hat diesees Haus schon erreicht. Wir haben nur Gnade walten lassen." Er und sein Begleiter wandten sich bereits zum Gehen, aber er blickte noch einmal über die Schulter und sein Blick war ernst und grimmig: "Höre meine Warnung, Schwester: hier gibt es kein süßes Wasser und kein helles Gelächter. Geht wieder zurück, hier gibt es nichts für euch. Wir schützen das Land, so will es unsere Tradition. Wenn es sein muss, auch vor euch."
Indessen betraten Jykel und Oldor das Haupthaus des Savar-Hofes und hier drinnen wurde ihm sofort bewusst, dass hier ganz gewiss nicht alles in Ordnung war. Er blickte in einen großen Innenraum, der offenbar als Küche, Ess-, Wohn- und Schlafzimmer in einem diente. Das Herdfeuer war hinuntergebrannt und keine Bewegung war zu sehen. Aber mehrere der Tische und Stühle waren umgeworfen worden, zerschmettertes Geschirr lag auf dem Lehmboden. Auf einer Seite waren die Zwischenböden, die von schweren Balken gehalten wurden und wohl als Schlafräume dienten eingebrochen, weil zwei der Balken geborsten waren. Unter diesen Überresten entdeckte Oldor einen leblosen Körper und direkt beim Herdfeuer lagen zwei weitere. Alle drei waren Männer und die beiden beim Herdfeuer waren bereits seit längerem tot, ihre Körper kalt, erschlagen von einer stumpfen Waffe. Der dritte hingegen - er war einige Jahre jünger als die anderen zwei - war noch nicht so lange tot. Das Blut, das aus seiner durchgeschnittenen Kehle gedrungen war, war noch nicht im Boden versickert. Seine untere Körperhälfte war kaum zu sehen, denn sie war bedeckt von den Resten des ehemaligen Zwischenbodens.