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Autor Thema: Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen  (Gelesen 18126 mal)

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Jykel

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #225 am: 08.11.2019, 01:27:35 »
Weder Nyalls Worte noch die seines Zwergenbruders drangen in Jykels Bewusstsein vor, das immer noch von dem Ding zurückgedrängt war. Wildgeworden ließ er seine Axt auf die Elfin niedersausen, die jedoch flink ausgewichen war und bereits einige Schritt entfernt stand. Bis das Ding sie wiedergefunden hatte, stand der mächtige Körper des Tigers zwischen ihm und ihr - ein wahnsinniges Grinsen trat auf das Gesicht des Zwerges. Langsam, die Axt von einer Seite zur anderen schwingend, ging das Ding auf die Raubkatze los, scheinbar beseelt von dem Gedanken, es mit einem so mächtigen Biest aufnehmen zu dürfen.

Gerade, als er sich brüllend auf den Tiger stürzen wollte, wurde Jykels Blick wieder klar und er hielt verwirrt inne. Es dauerte einige Momente, bis er, nachdem er die Axt in seinen Händen bemerkt hatte, die Situation erkannte. Mit schreckgeweiteten Augen blickte er sich um, panisch versuchend, seine Gefährten zu erspähen. Waren noch alle am Leben? Was hatte er getan? Lange unterdrückte Erinnerungen suchten ihn heim, und schließlich sackte er mit Tränen in den Augen zu Boden.
"Dumathoin," flüsterte er, "wieso bestrafst du mich?" Etwas lauter, doch immer noch auf dem Boden kniend, sprach er seine Kameraden an.
"Es tut mir leid." begann er. "Ich dachte, ich hätte es besiegt, aber es war stärker als ich."
« Letzte Änderung: 08.11.2019, 01:28:10 von Jykel »

Brogar Tunnelheim

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #226 am: 09.11.2019, 19:45:41 »
Nachdem er die Wegstrecke bis zu Jykel auf seinen stämmigen kurzen Beinen zurückgelegt hatte, legte Brogar seine Hand schwer auf dessen Schulter. Der Blick unter seinen buschigen Augenbrauen und die Züge seines vom dichten Vollbart bedeckten, wie aus Stein gemeißelten Gesichts mochten für die Nichtzwerge ebenso schwer zu ergründen sein wie ein lebloser Fels. Ein Zwerg dagegen würde Anzeichen dafür feststellen, dass der Runenschmied von dem soeben Geschehenen betroffen war. "Die Pflicht" meinte er langsam "ist Teil der Seele unseres Volkes. Bei Moradins Hammer, dein Los ist ein düsteres, Bruder... Dennoch: Niemals darf ein Zwerg aufhören, alles daran zu setzen, dass seine Ehre, die seines Clans und Volkes unbefleckt bleibe! Die Alten sagen, dass noch niemals ein Mann im Kampf gestorben ist - einzig wer die Waffen streckt, ist wahrhaftig tot." Womit er sein Messer zog und in eindringlichem Ton sagte: "Wenn du willens bist, für deine Ehre einzustehen und immer gegen das anzukämpfen, was dich die Pflicht vergessen macht, dann nenne mir deinen Namen, den Namen deines Vaters und des seinen." Die Klinge hielt der Runenschmied dicht vor Jykels Stirn.

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #227 am: 12.11.2019, 15:53:28 »
Als sich kein Feind zeigte und die Nacht keinen weiteren Kampf in diesem Moment hervorspie, drehte sich der Tiefling mit den zweifärbigen Haaren um und stapfte in seiner Rüstung zu der von Jykel gefangenen Elfe. Sein Gewicht auf der blutverschmierte Klinge lasten lassend, sank Yazrin auf ein Knie herab und blickte mit dämonisch-gelb leuchtenden Augen[1] tief in das Gesicht seines Gegenübers.

Sè kam, nicht minder elfenblutverschmiert, an seine Seite und grollte durch die rotgetränkten Lefzen die Gefangene bedrohlich an und sog mit ihrer riesigen Tigernase deren Geruch gierig ein. Dann leckte sie sich genüßlich die Lippen und stieß ein tiefes Knurren aus, das in den Magengruben der Umstehenden für Unruhe sorgte.

Seine schwarze Hand nach dem Hals der Tigerin ausstreckend, versanken die Finger des Soldaten in dem überraschend harten Fell der Raubkatze. "Na? Du hast Hunger?" schnarrte er mit seiner bekannt tiefen Stimme und wandte seinen Blick der Elfe zu: "Du erzählst uns besser warum ihr uns angegriffen habt und was dies hier für ein Ort ist, Elfe. Oder die Tigerin und ich werden uns mit dir beschäftigen. Und dann werden mehr als nur Vogelrufe aus deinem Hals kommen..."[2] Dabei deutete er wieder mit einer beiläufigen Geste seiner Hand auf sie und augenblicklich legte sich die schwarze Energie um die Gefangene.[3]
 1. Thaumaturgy
 2. Intimidation DC: 22 mit Advantage (gefesselt, in der Unterzahl, riesiger blutverschmierter Tiger, gerade ihre Freunde in Sekunden abgeschlachtet, Thaumaturgy, ...)
 3. Hex auf sie übertragen.
« Letzte Änderung: 12.11.2019, 15:55:42 von Yazrin »

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #228 am: 14.11.2019, 19:16:01 »
Nachdem der Knebel entfernt war, begegnete die Elfe Yazrins finsterem Blick mit einer ebenso finsteren Erwiderung. Es war schwer zu sagen, ob seine Show sie zum Reden brachte und sie wirklich Angst hatte, aber sie antwortete ohne viel Zögern, auf seine Frage: "Dieser Ort ist verboten und das seit Generationen. Ihr habt die alten Gesetze gebrochen. Ihr habt die Warnungen ignoriert. Wir schützen dieses Land und jeder, der das alte Gesetz bricht, verdient den Tod. Schlimmes erwartet uns alle, wenn die Gesetze der Ahnen nicht gehalten werden. Aber solche Dinge kümmern euch natürlich nicht. Alles wisst ihr besser. Ihr achtet das Land nicht, versteht das Land nicht. Mögen die Ahnen euch holen, bevor ihr uns alle zu Grunde richtet."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #229 am: 15.11.2019, 10:00:29 »
"Welches alte Übel fürchtet ihr derart?" schoß Yazrin mit rauher Stimme zurück und ließ nicht ab von seiner "Show". Nachdem er zweimal fast gestorben war in den letzten Stunden war er nicht darüber erhaben das Verhalten der Elfen 1:1 zu erwidern. Nichts desto trotz wollte er wissen was die Waldbewohner so in Aufregung versetzte. Und: "Wisst ihr wer die Menschenfamilie überfallen hat und ihre Kinder entführte?"

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #230 am: 15.11.2019, 12:36:49 »
Es war offensichtlich, dass die Elfe, sich wenig Illusionen machte, was hier geschehen könnte, aber die Aussicht auf Schmerzen oder Tod, jagte ihr offenbar keine wirkliche Angst ein: "Die Gesetze der Ahnen sind alt und eindeutig. Die verbotenen Orte dürfen nicht betreten werden, um nicht den Zorn der Ahnen und die alten Übel zu wecken. Jeder, der das Gesetz bricht, muss sterben. Oder die Konsequenzen werden schrecklich sein." Von einem Moment auf den anderen rutschte die Elfe in ihre Muttersprache, sodass Yazrin sie nicht verstand. Offenbar wurde ihr dies selbst bewusst und sie wechselte zurück in die ihr fremde Zunge, die sie nur mit starkem Akzent sprach: "Alles hier wird sterben, wenn die Gesetze missachtet werden. Von einer Familie und Kindern weiß ich nichts. Wir wachen über diese Breiten. Wir erhielten Nachricht, dass ihr in diese Richtung reisen könntet und dann fanden wir die erschlagenen Tiger und folgten euren Spuren, bis zum Rand des Hains und beobachteten, ob ihr der Warnung folgen würdet oder nicht. Ihr tatet es nicht, also ist euer Leben verwirkt. Und so ihr euch nicht in eure eigenen Klingen stürzt, wird das unsere es auch sein."
« Letzte Änderung: 15.11.2019, 14:48:55 von Idunivor »
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Niyall

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #231 am: 15.11.2019, 14:41:21 »
Während Yazrin sich um die Gefangene kümmerte, ging Niyall zu dem gefallenen Bogenschützen und sah, ob sie seine Blutung stillen konnte, damit er nicht verbluten würde. Sie nahm Bogen und Pfeile an sich, rechnete sonst aber nicht mit irgendetwas Nützlichem.

Kite in the Wind

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #232 am: 15.11.2019, 16:53:49 »
"Ein Gehöft. Kaum einen Tag von hier." schnaubte der Tiefling mit seiner von Natur aus schaurigen Stimme. "Elfen die eine ähnliche Warnung wie ihr verlautbart haben waren gerade vor Ort als wir kamen." Er blickte sie aus seinen teuflisch funkelnden Augen hervor an: "Alle drei Männer tot. Nur Frauen und Kinder die entführt wurden. Ihre Spur führte hier her." Und dabei zeigte er auf den Hain, in dem sie den Jungen gefunden hatten. Den bisher einzig Überlebenden dieser Tragödie. "Wenn ihr hier wacht: wer außer uns und euch kommt noch hier her?"

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #233 am: 15.11.2019, 17:21:29 »
"Ich weiß nichts über diesen Hof oder die Familie. Wir haben nur die Warnung von Rinuviels Gruppe erhalten, dass ihr in diese Richtung unterwegs sein würdet, wo unsere Gruppe derzeit Wacht hält." Für einen Augenblick überlegte sie scheinbar, was sie nun sagen sollte, aber scheinbar hatte sie entschieden, dass es nichts nützte dem Fremden irgendetwas zu verschweigen: "Das Land ist weit und auch wenn wir die Pflicht unserer Wacht ernst nehmen, können wir nicht überall sein. Seit ihr Fremden hergekommen seit, ist es schwieriger geworden, weil es zu viele von euch gibt und ihr keine Rücksicht auf die Tradition nehmt. Ihr wart es, die uns zu diesem Ort gebracht habt, unsere Wachroute hätte uns erst im nächsten Mond wieder her geführt, um zu sehen, ob es Spuren von Gesetzesbrechern gibt.
Vor einigen Nächten haben wir nördlich von hier drei von euch aufgebracht und sie ihrer gerechten Strafe zugeführt. Sie hatte genauso wenig Sinn für die Traditionen wie ihr. Aber ihre Spuren waren zu gut verwischt, als dass wir sie zu ihrem Ursprung verfolgen konnten. Sie verloren sich in einem der Ströme der Wildnis. Wir waren noch damit befasst ihren Ursprung zu suchen, als wir Nachricht von euch und der Gefahr, die ihr für die natürliche Ordnung darstellt, erhielten. Wenn noch andere außer euch das Gesetz gebrochen haben, ist es umso schlimmer. Ihr spielt mit Kräften, die ihr nicht versteht. Die Ahnen haben uns gewarnt. Ihre Gesetzte zu missachten wird den Tod bringen."
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Sé Faoláin

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #234 am: 16.11.2019, 19:41:51 »
Sé konnte keine weiteren Angreifer wittern. Sie versuchte noch festzustellen, ob die Gefangene ängstlich roch oder ob sie die Gefährten vielleicht auf eine falsche Fährte locken wollte, doch für den Moment konnte sie nichts Hilfreiches feststellen. Sie streckte den langen Tigerkörper und genoss ein letztes Mal die Nachtsicht des Jägers, bevor sie das gestreifte Fell abschüttelte und in ihrer ursprünglichen Form vor der Elfe hockte.

Mit einem Handzeichen entflammte sie einen kleinen, hellblauen Lichtball auf ihrer anderen Handfläche, der ihr als bescheidene Lichtquelle dienen würde. Sie näherte ihr Gesicht der Gefangenen und blickte sie ernst, wenngleich nicht unfreundlich an. Ruhig und leise, aber schnell wande sie sich an die Elfe und versuchte ein wenig Empathie in ihrem Gegenüber zu erwecken. "Ein kleines Mädchen ist vor zwei Tagen am Morgen in unsere Stadt gekommen. Sie war mehr tot als lebendig. Wir haben uns aufgemacht, nach dem Rechten zu sehen auf dem Gehöft ihrer Familie, haben dort die Leichen der Männer entdeckt und suchen jetzt nach den letzten Überlebenden. Wir trachten nicht danach eure Ordnung zu stören. Wir wollen das Leben ehren und erhalten. Wir verteidigen uns, wenn wir angegriffen werden, aber wir beginnen keinen unnötigen Konflikt und schießen niemandem einen Pfeil in den Rücken. Unsere Suche hat uns hierher geführt und uns zu einem hilflosen, kleinen Jungen gebracht. Er steht wohl unter einem Zauber und braucht dringend Hilfe. Wir hoffen darauf, dass noch jemand überlebt hat. Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Wer genau die Leute angegriffen oder entführt hat. Wenn ihr es nicht wart, dann waren es welche, die weder Ordnung noch Leben respektieren. Sie können nicht eure Freunde sein. Lasst uns gemeinsam herausfinden, welche Monster im Dunkeln kleine Kinder überfallen und zu welchem Zweck.

Die zartgliedrige Druiden machte eine beduetungsschwere Pause und sah sich um. Dunkelheit. "Kannst du uns zu deinen Leuten begleiten? Oder zu Rinu... Rinuviel? Vielleicht können wir uns gegenseitig zur Seite stehen."

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #235 am: 16.11.2019, 20:31:25 »
Die Rückverwandlung und die freundlichen Worte der Druidin ließen die Elfe zumindest ein wenig entspannen, aber die Situation war trotzdem alles andere als gelöst. Dennoch antwortete sie nach wie vor ohne viel Zögern und ohne etwas zurück zu halten: "Ihr versteht nicht. Eure Beweggründe spielen keine Rolle. Jeder, der die verbotenen Orte betritt muss getötet werden. Sonst droht der Verfall das Land zu erfassen. Ihr habt die Gesetzte der Ahnen gebrochen. Es ist egal, warum ihr dies getan habt. So hehr eure Motive auch gewesen sein mögen. Es ändert nichts am Urteil. Ihr müsst sterben. Und diese Nachricht wird sich bei den anderen Wächtern schnell verbreiten. Niemand wird hier einander zur Seite stehen. Weder Drohungen und Gewalt noch freundliche Worte und ausgestreckte Hände können daran etwas ändern. Euer Leben ist verwirkt."
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Niyall

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #236 am: 16.11.2019, 20:51:45 »
Niyall war mittlerweile auch wieder zu den anderen zurückgekehrt und hatte zugehört, was die Elfe auf die Fragen zu sagen hatte. In ihren Augen war sie verblendet durch alte Traditionen, von denen womöglich niemand mehr genau wusste, wofür sie eigentlich standen. Es würde nichts helfen, zu versuchen sie zu überzeugen, denn von ihrem Standpunkt aus gab es nur eine Sichtweise. Dennoch wollte die Waldelfin zumindest einen Versuch wagen.

"Und was ist, wenn es eine Prophezeihung gibt, die besagt, dass genau wir es sind, die das Übel in diesem Land eindämmen können. Dass eure Wache nicht verhindern kann, dass es geweckt wird. Sondern, dass es welche geben muss, die ihm gegenübertreten, ihm widerstehen."

Idunivor

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #237 am: 17.11.2019, 16:28:16 »
Niyall hatte Recht mit ihrer Vermutung, die Antwort der Elfe war klar und eindeutig: "Es gibt keine solche Prophezeiung. Wir halten Wacht und tun unsere Pflicht. Wenn wir versagen, wird das Land zu Grunde gehen."
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Niyall

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #238 am: 17.11.2019, 17:42:40 »
"Du solltest vielleicht mal darüber nachdenken, wer euch eure Wacht übertragen hat. Die Ahnen. Klar. Aber bewacht ihr das Böse hier oder beschützt ihr es? Vielleicht sogar ohne es zu wissen."

Eine Antwort wartete Niyall diesmal garnicht erst ab, stattdessen schlug sie die Elfe mit der Faust zurück ins Land der Träume.

"Lassen wir sie hier. Wenn sie aufwacht, kann sie gehen. Eine ist ohnehin entkommen, wir sollten von hier verschwinden. Ich weiß nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber diese Stimme, die durch den Jungen gesprochen hat. Das scheint mir noch am ehesten etwas zu sein, dem wir weiter nachgehen sollten."

Jykel

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Kapitel 1 - Ein ganz normaler Sommermorgen
« Antwort #239 am: 17.11.2019, 18:01:27 »
Jykel sah nur, dass die Elfe, die er gefasst hatte, nun von mehreren seiner Gefährten befragt wurde. Doch er konnte und wollte sich ihnen in diesem Moment nicht anschließen, zu sehr war er mit sich selbst und seinem Fluch beschäftigt. Wie würden sie nun über ihn denken, vor allem Niyall? Er wusste nun, dass er den Fluch in seinem Inneren nicht unter Kontrolle hatte, obwohl er gehofft, ja nach all der Zeit sogar gedacht hatte, er hätte ihn besiegt. Doch nun: Was sollte er tun? Was konnte er tun? Es war kaum vorstellbar, dass die anderen ihm noch vertrauen würden - vielleicht musste er erneut losziehen, musste allein bleiben, sich keiner Gemeinschaft mehr anschließen. Ja, das würde wohl das beste sein.

Brogars Worte berührten und erstaunten ihn. Der Zwerg verurteilte ihn nicht, nein, er schien sogar zu verstehen, was in Jykel vorging. Sollte es eine Chance geben? Lange saß er dort, in sich gekehrt, bis eine einzelne Träne an seiner Wange hinabrinn.
"Ich werde kämpfen. Ich, Jykel, Sohn von Dor-Kel, Sohn von Dorin Eisenschmied, gelobe, dass ich all meine innere Kraft aufwende, um den Fluch, der in mir schlummert, zu bekämpfen und dass ich alles tun werde, um meine befleckte Ehre wiederherzustellen."

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