Eine Halbling-Mumie als Abschreckung vor Dieben?! Ob da mal nicht jemand die Sache mit Glücksbringern und Aberglauben extrem überzieht... Und dass seither kein Dieb mehr einen Finger an den Zwerg gelegt hat, glaubt Alric gerne aufs Wort. Das Gleiche trifft vermutlich auch auf Frauen zu, aber das sagt er dem anderen besser nicht ins Gesicht - allerdings muss er bei dem Gedanken schmunzeln. Auf die Frage nach seinen Geheimnissen lacht er dagegen kalt erwischt unwillkürlich auf, bemüht sich aber sofort, keine allzu lauten Geräusche durch den Wald hallen zu lassen.
"Du kommst wohl auch gerne direkt auf den Punkt, eh? Meine Geheimnisse?! Was für eine Frage... Du und ich müssten noch viele ungezählte Meilen zusammen reisen und einander mit dem Leben vertrauen, ehe ich dir davon berichte. Für den Augenblick soll dir genügen, dass ich... nun, sagen wir mal ein neues Plätzchen suche, wo es mir gefällt. Das Dorf, aus dem ich ursprünglich herstamme, wurde vor vielen Jahren von Monstern überrannt. Ich habe in jener Nacht jeden verloren, der mir lieb und teuer war und seither reise ich umher, mache mal dies und das und komme irgendwie über die Runden. Und ich bin oft schweigsam, weil es genügend andere gibt, die den Mund nicht halten können und den lieben lang Tag nichts als Blödsinn von sich geben. Nicht jeder, der in sich gekehrt ist, ist ein Schurke, Angrosch - wenn es das ist, wohin dich deine Gedanken treiben..."
Seine Geschichte ist zwar nur die halbe Wahrheit, aber Alric hat nicht vor, diesem Zwerg seine Lebensgeschichte aufzutischen. Sicher, für sein Dorf war er zuletzt ein Held, aber davor war er der Bastard, dann ein Herumtreiber, ein Dieb, ein Schläger und zuletzt ein Eingekerkerter, der auf seine Hinrichtung wartete, ehe diese Ungeheuer angriffen und sich dadurch - welch Ironie des Schicksals - sein Glück wieder zum Guten wendete, während es für viele andere den Tod bedeutete. Ist das Leben nicht immer wieder voller Kehrtwenden und Überraschungen?!