Die Tat war vollbracht und die Gefahr vorüber - zumindest fürs Erste. An diesen Kampf würden sich die Schergen und Diener des dunklen Drübens noch lange erinnern und Irene war sich sicher, das die Worte der Königin von jetzt an in diesen Gefilden Angst und Schrecken verbreiten würden. Niemand legte sich ungestraft mit der Faust und ihrem Glauben an und das hatte sie klar ausgedrückt, wie das schwarze Blut auf ihren Fäusten bewies. Während sie die Augen schloss und ein stilles Dankgebet an ihre Göttin richtete, ließ sie einige Male Wasser in ihren Händen entstehen und wusch das Blut von ihrem Körper. Doch trotz dieser - auch symbolischen - Reinigung, fühlte Irene noch immer das Adrenalin, dass sie zittern ließ. Der Reiz des Kampfes, der Blick auf die andere Seite und die Nähe zur Gefahr und dem Tod waren Dinge, die die Faust lieben gelernt hatte. Schon jetzt vermisste sie es zu kämpfen - am liebsten hätte sie noch einer Horde Trollocs den Schädel eingeschlagen. Natürlich nur zuliebe der Königin. Wer hatte schließlich schon die Möglichkeit, seinen oder ihren Glauben direkt in das Herz der Feinde zu tragen?
Während Irene sich also versuchte zu beruhigen, löste sich ein Schuss und eine Kugel schlug donnert in den blutigen Boden hinter ihr ein. Fassungslos starrte die Faust auf das Loch in ihrem Ledermantel und suchte nach dem Grund für diesen Angriff. Der Kommentar des Koboldes, entlarvte ihn sofort. Hätte er nichts gesagt und wäre er einfach nur geschockt gewesen, dann hätte sie ihm das abgekauft. "Verdammte Kobolde! Bin ich etwa nur von Irren umgeben?" dachte sich Irene, während sie betont langsam und grinsend hinter dem kleinen Mann hinterherlief. Allein der Größenunterschied war Grund dafür, dass sie ihn schnell einholen konnte. Ohne Umschweife kam sie auf das Thema zu sprechen.
"Falls du versucht haben solltest mich umzubringen, dann bist du ein ziemlich schlechter Schütze. Sollte das aber ein Versehen gewesen sein, dann hat dir deine Mama wohl keine Manieren beigebracht. Kannst dich entscheiden, Würstchen aber eins ist klar: Sollten wir das alles überleben, dann kaufst du mir einen neuen Mantel." erklärte sie selbstverständlich und mit einem zuckersüßen Lächeln, dass keine Widerrede duldete. Lachend schlug sie dem Kobold kameradschaftlich auf den Rücken, um zu zeigen, dass sie ihm das Missgeschick nicht übel nahm.