Jelena hörte Louis Erklärung aufmerksam zu und verlangte dann, auch wenn sie nur bruchstückhaft schien, keine weiteren Details. Es war seine Entscheidung. Die Montaigner schienén Frauen noch seltener in stehende Truppen aufzunehmen als Ussurien. Und aus Sarmatien war sie auch andere Standards gewöhnt. Was umgekehrt bedeutete, die Dame muss wirklich vortrefflich gewesen sein. Anerkennend meint sie: "Dann haben wir umso mehr Glück, das sie zu uns gekommen ist." Kurz war sie versucht, ihn daran zu erinnern, dass sie mit vergleichbaren Motiven den Diervas geborgen hatte, doch wurde ihr schnell klar, dass der Vergleich hinkte.
Perchtas Bitte um Hilfe beim Abräumen nahm sie gerne an und nutzte anschließend die Zeit, die die weise Frau mit Hannah fort war, um ein wenig mit den Kindern zu spielen oder ihnen, falls sie es woünschten, eine Geschichte zu erzählen.
Auch Friedrich bekam Dank für seine erklärenden Worte. Als der Test misslang, wirkte sie ein wenig enttäuscht. "Hoffentlich wird die Antwort, die die Aufzeichnungen in einer solchen Notsituation gibt, nicht zu kryptisch sein. Da verlassen wir uns ganz auf dein Wissen, Freund."
Jelena schloß sich Friedrichs Frage an den Baron an und reagierte sogar verhalten, als das nächste Ziel genannt wurde. Zunächst beliße sie es bei einem: "Das passt doch gut, die Baronin ist uns auch wichtig." Mit etwas Zögern bekannte sie dann: "Zu Freiburg habe ich einige - wenig angenehme - Gerüchte gehört und es ist mein Reiseziel hier in den Eisenlanden. Zu einem geeigneteren Zeitpunkt sollten wir unser Wissen vergleichen und sehen, ob meine persönliche Mission kompatibel ist mit unserer."
Bei der Verabschiedung von Perchta und Tristan ließ Jelena ehrliches Bedauern erkennen, bei Finnegan und Juan eher höfliches. Auf dem Weg überließ sie nun Ingrid die Führung, achtete aber darauf, dass sie im Zweifel den Weg auch finden würde. Sie hielt sich in der Nähe von Hannah auf und fragte rundheraus: "Da ihr nun mit uns weiterreist, wiederhole ich meinen Vorschlag, nein, meine Bitte: Können wir uns über unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten austauschen? Insbesondere, wenn ihr einen bestimmten Schrecken jagt, können wir sicher helfen, falls nciht, biete ich meine Hilfe trotzdem an, ein paar meiner Künste könnten euch eure Aufgabe erleichtern."
Mit Ankunft am Friedhof verkündete Jelena leise: "Sollte die Toten hier nachts aufstehen, ist mir etwas bekannt, womit ich sie in meiner Nähe schwächen kann. Bleibt dann am Besten bei mir." Zur Untersuchung der Stimmen in der Kapelle nickte sie nur, rutschte elegant vom Pferd und nahm die Zügel von anderen an, die ihre Hände frei haben wollten. Dann folgte sie leise mit wenigen Schritten Abstand den anderen auf dem Weg zum Gemäuer.