Die drei Männer ließen die beiden Frauen also im Gasthaus zurück, auch wenn der Galan in Louis sich nur schwer an den Gedanken gewöhnen konnte, und machten sich auf den Weg zur Universität. Louis, der zuvor bereits das Institutionsquartier besucht hatte, führte die kleine Gruppe an, die dadurch zügig ihr Ziel erreichte: Einen Komplex, aus mehreren Gebäuden bestehend, zwischen denen zahlreiche junge Frauen und Männer, teils schwer mit Schriften beladen, eilten, flanierten oder in Diskussionen vertieft waren.
Nachdem die drei Männer sich ein erstes Bild gemacht hatten, erschloss sich ihnen nach und nach die Aufteilung der Universität. Ein Gebäude am Rande des Geländes war dem Studium der Medizin gewidmet. Angrenzend, aber nicht im eigentlichen Sinne zur Universität gehörend, befand sich das Krankenhaus der Stadt Freiburg. Außer diesem gab es Gebäude für Jurisprudenz, Theologie, Philosophie sowie für die freien Künste. Neben diesen gab es noch einige weitere kleinere und größere Gebäude: Unter anderem eine große Bibliothek, Verwaltungsgebäude sowie eine Art Gasthaus, in dem die Studenten günstig ihre Mahlzeiten einnehmen konnten.
Durch Fragen erfuhren die Reisenden, dass sich das Büro des Universitätspräsidenten im Gebäude der Philosophien befand, und so wandten sie sich zu dem vierstöckigen Gebäude und erklommen schließlich die Treppen zum obersten Stockwerk, wo eine junge Sekretärin sich als letzte Hürde zwischen ihnen und Peter von Weierstraß herausstellte.
"Wen darf ich melden und in welcher Angelegenheit?" fragte sie, als die drei ihr Anliegen vorbrachten, um zugleich hinzuzufügen: "Professor Weierstraß befindet sich gerade in einem Termin mit Professor Bolzano, einem Gastdozenten; sie müssten sich also etwas gedulden. Wenn ich aber weiß, worum es geht, kann ich Ihnen womöglich weiterhelfen?"