Louis stieß den Degen mit einer eleganten Kreisbewegung aus dem Handgelenk heraus wieder in die Scheide. Dann klopfte sich der Montaigner zufrieden die Hände ab. "Alors, es sieht aus, als ob--" begann er mit breitem Grinsen, als ihn der Zwischenruf unterbrach und ein Gegröle begann, das den Musketier erst denken ließ, die Kneipenschlacht würde nun von vorn beginnen. Das war allerdings nicht der Fall, und seine Augenbrauen wanderten in die Höhe, bis sie fast unter seinem Hut verschwanden. "Comment..?!" meinte er fassungslos. Als er allmählich begriff, dass sich die Eisenländer regelrecht darüber zu amüsieren schienen, dass sie nach Strich und Faden verdroschen worden waren, schüttelte er nur noch den Kopf und meinte: "Barbares... tout à fait!" Höchst indigniert ließ er die Schulterklopferei über sich ergehen, die er von keinem Bauern in seiner Heimat so geduldet hätte. Gerade noch so entging er größeren Mengen des Biers, mit den sogenannten Sitten der hier lebenden Fleischhauer hadernd.
Kaum größere Freude machte ihm die Ansprache Katharinas, deren Aussehen ihn zwar durchaus ansprach, die aber inwendig eher einem der groben Gesellen zu ähneln schien, die gerade um ihn herum tanzten wie primitive Wilde um ihren Götzen. Sein Gesicht verzog sich wie nach dem Genuss purer Zitronen, als sie ihn mir nichts, dir nichts duzte. "Eine 'aarschnitt und eine Bad, eine 'übsche Kleid und – surtout! – eine 'ofdame, die siesch um ihre Manieren kümmert, und la fille könnte miesch entzücken..." brummte er leise in seinen Bart. "Mademoiselle 'aben ganz rescht, iesch bin Louis de Fromage Puant, mousquetaire et gentilhomme de Montaigne" erwiderte er ihr laut und zog den Hut, um eine Verbeugung anzudeuten. Unter Wahrung aller in solch einer Situation noch möglichen Würde fügte er hinzu: "Und iesch muss sagen, obwohl iesch miesch 'ier schon eine ganze Weile auf'alte, kann iesch noch niescht sagen, dass iesch die... mh... Sitten in diese Land gänzliesch verste'e."