"Gottverdammt, Leah!" beginnt Miller, spart sich dann aber jeden weiteren Anschiss, um weder die Pilotin noch sich selbst von wesentliche wichtigeren Dingen abzulenken. Stattdessen funkt sie kurzentschlossen die anderen an. "Rye, Cham - Wilson hat wohl meinen Befehl nicht mitbekommen und ist vermutlich auf dem Weg zur Daisy. Fangt ihn ab und nehmt ihn mit zum Schlauch. Steckt ihn in einen Anzug, wenn er noch keinen trägt.
[1] Was euren Sauerstoff angeht, müsst ihr improvisieren, falls er keinen mitbringt. Miller Ende."
Auf der Brücke gehen die beiden Frauen gemeinsam diverse relevante Checks und Einstellungen durch, ehe Davis auf dieser Grundlage Koordinaten in den Autopiloten speist. Da jegliches Vertrauen in Mutter gestorben ist, führt sie notwendige Berechnungen manuell durch. Zwischenzeitlich erreicht auch Wilson den Hauptladeraum - ohne Raumanzug, dafür aber mit zwei Sauerstofftanks im Gepäck. "Ich bin hier!" ruft er nach Luft japsend und stellt die Tanks ab. "Sind Captain Miller und Miss Davis schon auf dem Weg?" Als Cham den Konzerner bemerkt, spricht er kurz in seinen Kragen. "Captain - Wilson ist gerade hier aufgeschlagen. Wir gehen wie besprochen vor. Ende." Dann ruft er während er weiterarbeitet zurück: "Mister Wilson! Ziehen sie sich einen Anzug an. Rye und ich nehmen Sie danach mit zum Verbindungsschlauch. Keine Zeit für weitere Erklärungen!" Der Konzerner ist sichtlich verwirrt, wird aber bereits von Rye in Empfang genommen, die ihn schnellstmöglich zum verfügbaren Anzug bugsiert...
Kurze Zeit später haben Davis und Miller endlich alle Vorkehrungen getroffen - lediglich das Abkoppeln des Durchgangsschlauchs steht als letzter Schritt vor ihrer Flucht zur Daisy noch aus. Für eine komplette Prüfung ihrer Eingaben fehlt es an Zeit, doch schlussendlich muss die Montero nur so schnell wie möglich weg von der Cronus und zumindest die Pilotin ist sich einigermaßen sicher, diesbezüglich keine groben Fehler begangen oder Dinge übersehen zu haben. Rye hat Wilson derweil in einen Anzug geholfen, seinen Sauerstoff gecheckt und per Funk das finale Ok zum Rückzug durchgegeben. Während Cham aus dem Laderoboter steigt, magnetisiert sie zuletzt die Plattform, krallt sich mit Cham dann je eine Sauerstoffflasche sowie den abgezogenen Helm und hastet zum Lastenaufzug, um Deck B zu erreichen.
WARNUNG: FEHLFUNKTION DES VERDRÄNGUNGSANTRIEBS. KRITISCHE ÜBERLASTUNG DES REAKTORS DURCH SCHWERWIEGENDE KASKADENFEHLER. EXPLOSION DES REAKTORKERNS IN T-MINUS 10 MINUTEN!
"Sind auf dem Weg zum Schlauch. Wilson ist bei uns."
"Verstanden," funkt Miller zurück. Für sie und Davis folgt ein kurzer Moment nagender Untätigkeit, denn sie können nicht abkoppeln, ehe die anderen auf der Cronus sind. Inmitten von pulsierender Warnbeleuchtung und ständigem Alarm fühlt sich jede Sekunde Nichtstun falsch und verhängnisvoll an...
"Sind jetzt an der inneren Schleuse."
"Ja, ich sehe euch," antwortet Miller, die Rye, Cham und Wilson über die Bordkamera am Schleusenzugang beobachten kann.
WARNUNG: FEHLFUNKTION DES VERDRÄNGUNGSANTRIEBS. KRITISCHE ÜBERLASTUNG DES REAKTORS DURCH SCHWERWIEGENDE KASKADENFEHLER. EXPLOSION DES REAKTORKERNS IN T-MINUS 9 MINUTEN!
Rye, Cham und - etwas unbeholfener - Wilson passieren die Schleuse und fliegen so schnell wie möglich durch den dahinterliegenden Schlauch auf die Cronus zu. Endlich tauchen sie durch die aufgeschweißte Öffnung und Rye steuert sofort das Bedienfeld zur inneren Schleusentür der Cronus an. Wegen der nicht versiegelbaren Außentür ergeben sich hier die gleichen Probleme wie bei ihrem ersten Besuch, doch Rye tippt wie automatisch und umgeht die Sicherheitssperren im Nullkommanichts; mit einem Zischen öffnet sich der Durchgang und sie steigt hastig die Leiter hinunter. "Passen Sie auf die Schwerkraft auf!" gibt Cham Wilson mit auf dem Weg, als er ihn nach Rye an die Reihe schickt - danach klettert er als letzter zur Junction und verschließt die innere Schleusentür. Die drei sind endlich auf der Cronus!
[2]WARNUNG: FEHLFUNKTION DES VERDRÄNGUNGSANTRIEBS. KRITISCHE ÜBERLASTUNG DES REAKTORS DURCH SCHWERWIEGENDE KASKADENFEHLER. EXPLOSION DES REAKTORKERNS IN T-MINUS 8 MINUTEN!
"Ok, sie sind drin!" ruft Miller in völliger Anspannung aus und beginnt sofort mit der Arbeit. "Entkopple jetzt den Schlauch." Sie tippt, stockt kurz, tippt weiter. "Nein... Nein, nein, NEIN! Komm schon!!" Warnungen poppen auf ihrem Display auf. Die Fixierung klemmt und die Elektronik weigert sich - oder ist nicht in der Lage - die Verankerung zu lösen. "Gott, Fuck!! Die verdammte Scheiße klemmt!"
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