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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 22185 mal)

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Varn

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Prolog
« Antwort #15 am: 28.09.2005, 12:44:35 »
 Nachdem Varn sein Mahl verzehrte begann er, einiges aus den Regalen auf den Tisch zu raeumen und fein saeuberlich in einem Rucksack zu verstauen.

Aus einem Schrank nimmt er noch eine weite Kutte und eine verstaerkte Lederruestung, die das gleiche Wappen traegt, wie das Siegel auf seinem Brief. In Gedanken versunken streicht er ueber das fein verarbeitete Leder ... Schuldgefuehle befallen ihn und rasch legt er den Brustharnisch ebenfalls auf den Tisch.

Diese Ruestung war das Ein und Alles seines Vaters. Als Varn von zu Hause wegging, stahl er den Harnisch aus der Kiste, wo er immer abgelegt war. Immer wieder muss er an seine Familie denken, wenn er das Teil in Haenden haelt ...

Dann jedoch besinnt er sich wieder und packt weiter sein Hab und Gut zusammen ... als letztes zieht er nochmals den Brief hervor, nur um sicher zu gehen, dass er noch da war, als sich wieder Worte in seinem Kopf formen, "Ich dachte du gehst nur Vorraete kaufen!".

Unbemerkt hat sich das Wiesel durch das offene Fenster hereingeschlichen und springt nun auf den Tisch um den Alten mit einem vorwurfsvollen Blick anzusehen.

Ich habe noch eine alte Schuld zu begleichen, mein Freund, es kann sein dass ich ein paar Tage in der Stadt bleiben werde., der Mann versucht den Blicken des Wiesels zu entgehen und dreht sich ab. Doch das Tier ist schneller und springt auf seine Schulter, "Ich werde dich begleiten! Ich war noch nie in der Stadt! Das muss aufregend sein!", quietschend springt das Tier auf den Boden und laeft einige Runden durch die Huette, dann springt es wieder auf den Tisch und kriecht in eine der Taschen.

"Ich gehe aber erst morgen fort! Solange musst du dich noch Gedulden."

Schnell ist das Tier wieder aus der Tasche und stuermt zum Fenster hinaus, "Fressen" ist alles, was Varn noch verstehen kann.

Er selbst legt sich auf sein Nachtlager und entschwindet schon nach kurzer Zeit ins Reich der Traeume ...

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #16 am: 28.09.2005, 13:04:16 »
 Nun ja, das ist gut, dass ihr um die Gefahren dieser Gegend wisst. Sonst kann ich euch auch nicht so viel über diese Gegend erzählen. Und die Talländer werden euch nicht so berühren, vermute ich. Aber was soll euch ein Handwerker auch von der Welt erzählen, wenn er nicht viel anderes als sein Handwerk beherrscht. Ich bin kein weit herumgekommener Abenteurer, der schon viele Ecken des Kontinents kennt. Die Talländer und diese Region hier, mehr bereiste ich nicht und hier wird es noch genug zu tun geben. Warum habt ihr eure Heimat verlassen? Da ihr auch in Kriegskunst geschult sein, jagt ihr bestimmt ein paar entflohene Feinde, oder?"
Xanthor schaute, ob der Elf sich noch ein paar Fragen gefallen ließ, als der Elf dann noch fragte, ob Xanthor mitkommen würde, sich die Gasthäuser anschauen, nickte Xanthor.
"Ja, warum nicht, eine gesparte Münze kann man den Armen oder den Leidenden eine Heilung gewähren. Ich werde mit euch nach einem geeigneten Gasthaus suchen."

Verwundert schaute sich Xanthor nochmals um, es war lange her, dass er hier in der Stadt gewesen war. Bestimmt fast zwei Monate und er war immer nur durchgereist, hatte nie halt zwischen all den Ruinen machen wollen, weil ausgebrannte Häuser ihn zu sehr an seine Heimat erinnerten...
Aber nun folgte er dem Elfen in die Taverne "Zum alten Fährmann", eine Taverne, die einen kleinen Anlieger hatte, von dem man aus über den Stojanow fahren konnte. Die Taverne war eindeutig noch im Wiederaufbau, denn an der Außenwand stand noch ein Gerüst, das Dach wurde wohl neu gedeckt. Malethiel und Xanthor betraten die bescheidene Stube, deren Schrankraum nicht größer war, als ein Wohnzimmer der Marke Kleinadel, sie rustikal und hölzern, denn nur wenig Stein sah man, nur der Sockel der Wände schien aus Stein zu bestehen. Es war augenscheinlich also kein Wunder, warum die Taverne keinen Drachenangriff überleben konnte, wenn den ein roter Drache dabei gewesen war...
Es roch nach frischem Holz, die Taverne war wohl erst vor ein paar Tagen eröffnet wurden, denn teilweise waren Tische noch nicht abgeschliffen und ein paar Holzspäne lagen auf dem Boden und den Tischen. An der "großen" Tafel des Schankraumes wurde gerade gearbeitet, sie wurde mit ein paar einfachen Mustern verziert, aber der Schankraum schien auch als einziger Raum schon recht fertig zu sein, der Tanzsaal mit kleiner Bardenbühne gab es nur auf dem Papier, denn der Saal war zu einem gemeinschaftlichen Schlafsaal gemacht, als eine Art Provisorium, bis die Zimmer ein Stockwerk höher fertig waren.
Wirklich viel war in dieser unfertigen Schankwirtschaft nicht los, drei oder vier heruntergekommen aussehende Arbeiter saßen da und könnten sich ihr Feierabendbierchen, wann auch immer sie Feierabend gemacht haben sollten...
Sonst saß nur ein Mann in dunkelgrüner Kutte, mit irgendwelchen Xanthor und Malethiel unbekannten Schriftzeichen, in der Taverne über einem warmen Met.
Es war wohl die günstigste Taverne, die sie finden konnten, bei den dreien, wo sie zuvor gewesen waren, hätten sie über eine goldene Münze pro Nacht ausgeben müssen, während sie hier 5 Silbermünzen zahlen mussten und dann noch ein Frühstück dazu bekamen. So würden sie wohl hier bleiben. Der Wirt entschuldigte sich oft dafür, dass er nicht mehr dienen konnte, aber betonte auch stets, dass er das Geld brauchte, um die Taverne weiter aufzubauen. Er stellte sich mit dem Namen "Zoran" vor.
"Zwar nicht, perfekt, aber es wird reichen. Und was nun?"  

Malethiel

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Prolog
« Antwort #17 am: 28.09.2005, 13:32:33 »
 Auf dem Weg zum „Zum alten Fährmann“  erhält Xanthor eine weitere Antwort auf seine Frage.
"Xanthor, die Talländer habt Ihr besucht?
Dann seid Ihr bereits durch meine Heimat gekommen."
Xanthor bekommt große Augen als der den Sinn dieser Aussage versteht "Ja, ganz Recht, die endlosen Wälder Cormanthors sind meine Heimat" Voller Stolz und ungebrochenem Willen spricht der Waldelf den Namen seiner Heimat aus und er bekommt Gänsehaut als er an seine Heimat denkt. "So wundervoll und doch ein einziges Schlachtfeld. Eines Tages wird die Zeit kommen in der WIR diese dunklen Spinnenküsser ein für alle mal in Ihre Höhlen zurückgerieben haben werden. Blut und Verderben haben sie über uns gebracht. Frauen und Kinder geschändet, versklavt, gedemütigt, gefoltert."

Er reibt mit seinem Handrücken sein rechtes Auge und betritt sichtlich gereizt die Taverne.

"Ich werde sie bis in meinen Tod jagen. Jeden der mir unter die Augen kommt werde ich ohne Gnade niedermachen. Das werden sie noch lernen.

Ich weiß was ICH jetzt mache, Xanthor. Warum bestellt Ihr nicht ein Bier und beendet diesen Tag mit der Gewissheit, in einer so unwirtlichen Gegend wie dieser noch am Leben zu sein. Dann geht Ihr ins Bett und kämpft Euch morgen durch einen weiteren miesen nutzlosen Tag."


Damit wendet sich Malethiel ab und durchschreitet die Stube zur Tür. Auf halben Weg bleibt er fast stehen und will sich noch mal umdrehen – tritt dann aber unbeirrt durch die Tür und verschwindet auf der Strasse.

"Nur eine gute Nachricht heute, bitte!"

Malethiel

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Prolog
« Antwort #18 am: 28.09.2005, 15:40:18 »
 Es ist schon spät als Malethiel „Zum alten Fährmann“ zurückkommt. Er hatte alle anderen Tavernen aufgesucht und sich so freundlich gegeben wir nur möglich. Genau gesagt war das immer noch recht schroff, was aber daran gelegen hatte, dass Malethiel hinter jedem Gesicht einen Feind des Schwarzen Netzes gesehen hatte. Er hatte Goldmünzen in widerliches Bier investiert, seine Zauber verschwendet, aber all das hatte kein Ergebnis gebracht. Niemand hatte eine Elfe mit seiner Beschreibung gesehen. Niemand wollte sie gesehen haben?

Inzwischen hat sich seine Wut in unermessliche Enttäuschung und Furcht umgewandet Kann es denn sein, dass ich SIE nie wieder sehen werde? Verfluchtes Land, mit seinen verfluchten Menschen. Wieso will mir niemand helfen. Wieso kann mir niemand helfen?
Ich kann nicht zurück – nein! Es gibt keinen Weg zurück, nicht ehe ich SIE gefunden habe. Nur im Tode darf meine Seele nach Hause zurück um dort endlose Qualen zu erleiden. In einem Meer aus Tränen soll ich immer und immer wieder aufs neue ertrinken sollte ich diese Suche aufgeben. Vergessen muss der Krieg gegen die Drow sein – jetzt gibt es nur noch mich und Elassée, und einen weiten Weg der uns trennt.
Ich bin jetzt der einzige der IHR noch helfen kann.


Mit verschlossener Miene stößt Malethiel die Tür in die Gaststätte auf und wird von den Anwesenden gemustert. Schnell schauen sie weg als sie den schwer gerüsteten, unsympathischen drein blickenden Elfen erblicken. Mit schweren zögernden Schritten tritt Malethiel an Xanthor heran und setzt sich neben zu ihm.
Ich habe Euch Unrecht getan, Herr von Silberberg – auch wenn wir Fremde sind stand es mir nicht zu Euch so sehr zu beleidigen.

Es tut mir leid.

Nehmt ihr meine Entschuldigung an? Es könnte nämlich sein, dass ich Euch weiter begleiten werden – in diese Stadt mit M... Ihr wisst was ich meine, Xanthor?


Jetzt ist jeder Weg gleich – nur einen gibt es nicht mehr – zurück. Ich habe jede Spur verloren, ich bin alleine in fremden Lande. Ich werde hier alleine sterbe, wenn ich nicht jemanden finde der mich in meiner Sache begleiten kann. Und mein Tod hilft IHR auch nicht.
In dieser Menschenstadt werde ich weitersehen müssen ob ich dort vertrauenswürdige Elfen finde.

 

Setel Vaarsk

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Prolog
« Antwort #19 am: 28.09.2005, 16:47:12 »
 Gebannt lauscht Setel dem Lied und als es verklingt spendet er wie die anderen Gäst tosenden Beifall.
Als die kleine Frau zu ihm an die Theke kommt, schmunzelt er und schaut sie neugierig an.
"Das war wirklich großartig, werte Dame. Madame Stormurgald werdet Ihr genannt?" Dann springt er hastig auf und zieht seinen Hut wobei er sich tief verbeugt.
"Verzeiht, ich habe mich nicht vorgestellt. Ich bin Setel."
Er setzt sich wieder und lächelt fröhlich: "Ich bin nicht ganz so jung und unerfahren wie es den Eindruck hat. Nun vielleicht doch, obwohl ich schon eine ganze Zeit lang reise. Was ich eigentlich sagen will, ähm fragen möchte ist: wo kommt Ihr her, was führt Euch zu diesem Ort? Oder lebt Ihr hier? Wenn ja, wollt Ihr irgendwann mal die Welt sehen? Kennt Ihr Euch mit den Gepflogenheiten in dieser Gegend aus? Ich bin neu hier und gerade erst angekommen."
Dann bricht er errötend ab. "Verzeiht mir, ich rede zu viel und langweile Euch wahrscheinlich. Es ist nur so, dass Ihr die erste Gnomin seid, die ich kennen lerne."
Unsicher setzt er seinen Hut wieder auf und räumt seine Habseligkeiten zusammen.

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #20 am: 28.09.2005, 16:47:52 »
 Xanthor hörte sich die Worte des Elfen an, gut an und nickte ihm zu, ehe sie die Taverne betraten. Sie standen noch, hatten sich noch nicht einmal an einen der halbfertigen Tische gesetzt, als Malethiel die Taverne schon wieder verließ. Xanthor wollte zu den Antworten auf seine Fragen ausholen, doch es kam vorerst nicht dazu.
Xanthor setzte sich an einen Tisch und tippelte mit den Fingern auf dem Tisch, doch dann zog er die Kettenhandschuhe aus und winkte den Wirt heran.
"Wirt, ich habe ein lange Reise hinter mir und bin erschöpft, so bringt mir etwas warmes zu essen und einen großen Krug Bier, wenn ihr habt, Dunkelbier!"
Der Wirt machte sich alsbald daran dem Abenteurer das Essen zuzubereiten, er brachte ihm Bratkartoffeln mit Sauerfleisch und stellte ihm einen großen Krug Dunkelbier hin, wofür Xanthor ihn mit 5 Silbermünzen entlohnte.
Schon begann Xanthor sich das Essen zu genehmigen.
'Es ist zwar nicht das beste Essen, aber wir haben ja auch die günstigste Taverne gewählt, das Bier ist zwar etwas fad, aber nicht abgestanden, immerhin. Es ist ja nur für heute und immer noch besser als eine öde Tagesration...'
Xanthor verzichtete auf eine zweite Portion, obwohl er auch oftmals ein Mann des großen Hungers war und genehmigte sich lieber noch einen zweiten Krug Bier, während die Zeit nicht zu verstreichen schien, aber dennoch saß er sie ab, denn er hätte noch nicht schlafen können, so sehr geisterten die Siebenbruchs und auch dieser Elf namens Malethiel in seinem Kopf rum.
'Eine merkwürdige Gestalt ist er ohne Frage, doch auch ein Leidender, wie ich. Doch leidet er zwar nicht unter dem Joch der Tyrannei, aber unter dem Joch des permanenten Krieges mit seinen dunklen Brüdern, wenn ich es richtig verstanden hab. Aber er ist ein Krieger, ein Mann des Schwertes oder in seinem Fall viel mehr des Bogens, soweit ich das beurteilen kann, wieso verlässt er dann seine Gefilde...'

Noch bevor er sich genauer mit dieser Frage auseinander setzen konnte, öffnete sich die Tür der Taverne wieder und tatsächlich, Malethiel betrat die Taverne und dazu bat er tatsächlich noch um Entschuldigung.
"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen. Es war euer Recht mich zu verdächtigen, ich kann euer Misstrauen verstehen, so nah an der Zentilfeste würde ich auch jeden verdächtigen. Nur euch konnte ich schwerlich für einen der ihren halten, da ihr ein Elf seid und Elfen habe ich selten bei ihnen erblickt.
Meinetwegen könnt ihr natürlich gerne mit mir nach Melvaunt reisen, wenn euer Schicksal euch dort hin schickt."

Er kam gar nicht auf die Idee zu fragen, was Malethiel eben getrieben hatte, denn jetzt war es sowas wie eine Annäherung, so ein kleiner Schritt in Richtung Vertrauen und das wichtigste für Xanthor war, dass der Elf nicht an seinen Motiven zweifelte. Das wollte er mit solch einer dreisten Frage nicht wieder zerstören. So ging Xanthor nochmal auf die Heimat ein.
"Ich habe die Talländer im Übrigen nicht nur besucht, sondern ich bin in ihnen geboren. Ich komme aus dem Quastental, falls ihr es genau wissen wollt, doch die Wogen des Schicksals haben mich an den Mondsee gespült, nun ja, und bald nach Melvaunt. Ich würde mich also freuen, wenn ich mich begleiten würden. Eine weitere Klinge oder auch ein Bogen, kann nie schaden, wenn man in dieser Region unterwegs gibt. Es gibt hier auch viele, die hier nach schnellem Gold suchen und sich oftmals die falschen Opfer aussuchen, wenn sie in den Ruinen nicht fündig werden.

Ich werde noch mein Bier austrinken und dann schlafen gehen!"

Das gab Malethiel noch die Gelegenheit etwas zu sagen, doch dann trank Xanthor das Bier schnell aus und legte sich in eins der Betten, die im Tanzsaal aufgestellt wurden, nachdem er seine Rüstung abgelegt hatte, doch seine Habseligkeiten hatte er nahe bei sich und sein Dolch schlief direkt neben ihm, so wie er es sich hier am Mondsee angewöhnt hat.
 

Malethiel

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Prolog
« Antwort #21 am: 28.09.2005, 17:29:48 »
 Ich verstehe was Ihr meint Malethiel nickt als er von den Schurken und Räubern dieser Region hört Es ist wohl die einzig gute Nachricht die ich seit Tagen höre; die Gesellschaft von jemandem zu genießen der mir nicht feindlich gesonnen ist. Schalf wohl, Xanthor von Silberberg!

Xanthor verschwindet um zu schlafen, während Malethiel sich entschießt seinen hungrigen Magen zu füllen. Beim Wirt bestellt er etwas zu essen und fragt auch ihn ob er eine Elfe gesehen hätte, die auf seine Beschreibung passt.
Enttäuscht nimmt er sein Mahl zu sich, nachdem er an diesem Tag einfach kein Glück hatte. Er entlohnt den Wirt und begibt sich spät in der Nacht in den menschlichen Schlafraum. Ein leichter Seufzer ist zu vernehmen als er seine Rüstung löst und aus seinem Rucksack eine Decke hervorholt. Er lässt sich im Schneidersitz an einer Wand nieder und hockt sich auf die Decke. Aus einem seiner Köcher nimmt er 6 Pfeile und legt sie in seinen Schoss. Den Rest seiner Ausrüstung legt er neben sich – Schild und Schwert griffbereit.
Zart streicht er über seien Bogen, legt auch ihn über seinen Schoß und bereitet die Hände darüber aus. Dann schießt er langsam die Augen und verfällt in Meditation.

Die Sonne ist noch nicht aufgegangen als Malethiel die Augen wieder öffnet. Alles scheint unverändert im Schlafsaal. Nur ein leises Schnarchen ist von irgendwo zu hören. Beruhig schließt Malethiel für weitere Minuten die Augen und verfällt in ein Gebet. Als er sich erholt genug fühlt nimmt er Brot und Käse aus seinem Rucksack und isst ein paar Happen. Dann betrachtet er die schlafenden Menschen im  Saal. Wie kann man seine so kurze Lebenszeit nur mit so viel Schlaf verschwenden? Der Priester packt seine Sachen leise zusammen und verlässt den Schlafsaal. Draußen kleidet er sich reisebereit und wartet auf den Sonnenaufgang. Dann entschießt er sich Xanthor zu wecken.

Leise bewegt er sich zurück in den Schlafraum und hockt sich neben Xanthor. Äußerst leise aber energisch spricht er ihn an:
Herr von Silberberg – es ist Zeit zum aufstehen. Wir sollten uns auf den Weg machen. Herr von Silberberg, wacht auf.
 

Skorpa Stormurgald

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Prolog
« Antwort #22 am: 28.09.2005, 17:36:34 »
 Vielen Dank. Mein Name ist Skorpa Stormurgald, bedankt sich die Sängerin für das Lob und stellt sich sogleich vor.
Sie muss schmunzeln, als der Mann sich hektisch verbeugt, und sich dann wieder hinsetzt, und sogleich hastig seine Sachen umräumt.
Ich habe von Euch ja auch nicht behauptet, dass Ihr unerfahren seid, Setel. Aber - Ihr habt noch nie jemand aus meinem Volk gesehen? Ich muss Euch gewiss irgendwie seltsam vorkommen. Die Bardin nimmt einen Schluck von ihrem Wein, eher sie, wie vorhin in freundlichem Ton, fortfährt: Ich komme nicht von hier, das Große Tal ist meine Heimat, das Dörflein Namens Turgaren, aber dieser Name sagt Euch wahrscheinlich nichts. Ist ja auch eine Gnomensiedlung. Ich bin mit meinem Onkel, Barius Dargerron, hierhergekommen. Er ist ein Musikant und Geschichtensammler...wie ich, sie kichert. Nun ist er schon vor vielen Wochen weitergereist, und ich bin hier geblieben. Die Stadt gefiel mir irgendwie... Aber eigentlich warte ich, dass etwas aufregendes passiert. Oder auf einen Anlass, weiterzuziehen. Sie macht eine Pause.
Und, was hat Euch hierher geführt, Setel?

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #23 am: 28.09.2005, 18:20:52 »
 "Mhm, ja, was?", schreckte Xanthor hoch, als er geweckt wurde. Seine Hand wollte schon den Griff seines Dolches umfassen, als er sich doch lieber den Schlaf aus den Augen rieb und schließlich Malethiel vor seinen Augen sah.
"Was, schon hoch? Na, meinetwegen..."
Xanthor reckte sich erstmal ausgiebig und legte dann wieder den Kettenpanzer an und nahm all sein Equipment mit in den Schrankraum.
"Wir sollten nicht gehen, bevor wir nicht gefrühstückt haben, werter Malethiel. Dafür haben wir bezahlt und außerdem brauch ich zumindest Kraft für den kommenden Marsch.

Wie kommt es überhaupt, dass ihr schon so früh auf den Beinen seid? Ihr seid es sicherlich vom dauerhaften Krieg gewöhnt, oder?
Ich mein, ich als Mensch vom Lande bin früh aufstehen gewohnt, aber ihr schlaft ja noch weniger. Mein Respekt."

Xanthor musste sich noch ein paar Male recken, bevor die Kraft zurückkehrte. Er fuhr sich mit den Händen durch die kurzen, rotbraunen Stoppelhaare auf dem Kopf, wo sich bereits recht große Geheimratsecken gebildet hatten, ehe er seine Kettenkapuze wieder überzog und den Halbhelm draufsetzte. Dann ging er zum Wirt und fragte nach dem Frühstück, für das er bezahlt hatte.
Er bekam ein wenig Graubrot, Leberwurst und ein wenig Käse, dazu eine warmen Met, um sich innerlich ein wenig vor der Kälte der Jahreszeit zu schützen.
Nach nur ein paar Minuten war der Mensch schon mit dem Essen fertig, er beeilte sich ein wenig, das es Malethiel recht eilig hatten.
'Wenn ich recht behalten sollte mit meiner Vermutung, dann ist es verständlich, seine Eile, wenn er denn seine Feinde hier am Mondsee weiter jagt. Ich werde ihn mitnehmen, nicht nur weil er eine Absicherung gegen Feinde ist, sondern weil es ihm echt etwas zu belasten scheint, und wenn ich ihm als Führer hier dienen kann, will ich es tun.'
Er stand auf und verließ mit dem Elfen die Taverne.

"So, wir können aufbrechen, ich bin bereit für die Weiterreise nach Melvaunt. Ein paar Tage werden wir unterwegs sein. Mal sehen, was uns noch so alles begegnet. Hoffen wir auf wenig, rechnen wir mit vielem."
Dann machte sich Xanthor daran Phlan zu verlassen.

Varn

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« Antwort #24 am: 28.09.2005, 18:25:06 »
 Schon nach wenigen Stunden unruhigen Schlafs erwacht der Alte Mann wieder. Schnell schluepft er in seine Gewaender und begibt sich nach Draussen, denn seine Beobachtungen der Tiere beschraenken sich nicht nur auf die tagaktiven Wesen.

Schnell und gekonnt entzeundet er einge schwache Lampen nahe der Lichtung und begibt sich zu einem liegenden Stamm etwas abseits im Schatten. Es ist gerade hell genug, dass er etwas erkennen kann, sollte sich etwas bewegen.

Still und nahezu regungslos sitzt er nun da und beobachtet die Lichtung und den angrenzenden Wald bis zum Sonnenaufgang ... doch in dieser Nacht sollte sich nichts sehen lassen ...

Setel Vaarsk

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« Antwort #25 am: 28.09.2005, 18:30:28 »
 Erleichtert atmet Setel auf, lässt seine Sachen da, wo sie liegen und widmet seine ganze Aufmerksamkeit Skorpa. Also hab ich doch nicht meine erste Begegnung mit einer Gnomin in den Schnee gesetzt. Manchmal bin ich auch wirklich zu forsch.
"Nun ich mache auf die meisten Mensch... ähm Lebewesen einen etwas "unreifen" Eindruck. Glaube ich zumindest. Der Wirt zum Beispiel scheint mich nicht richtig Ernst zu nehmen und außerdem grinst er immer so merkwürdig. Und dann war da noch die Sache mit dem Kapitän...
Aber genug von denen. Zurück zu Euch. Keineswegs kommt Ihr mir seltsam vor."

Er grinst, "Hm, sollte das allerdings ein Lob für Euch sein, dann seid Ihr das seltsamste Geschöpf, was mir bis jetzt begegnet ist. Die Ort von denen Ihr da sprecht sagen mir leider alle nichts. Wo liegt das Große Tal von hier aus? Vielleicht führt mich ja mein Weg dort entlang. Ich komme übrigens aus Vaasa, einem kalten Land nördlich von hier. Ich habe Darmshall verlassen um ... nun ja, mir wurde die Aufgabe zugetragen, Frauen zu finden, die gewillt sind dorthin zu ziehen. Ihr müsst wissen, es gibt dort viele Männer und kaum Frauen." Ein bisschen verlegen schaut er die Gnomin an.
"Ich hoffe Ihr fühlt Euch durch diese Worte nicht beleidigt. Wenn doch, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Bitte berherzigt meinen Rat, geht nicht dorthin und denkt nicht mal darüber nach. Das Land ist kalt, Monster ziehen umher und die Leute sind zwar stark, aber auch sehr mürrisch."
Und von Magie halten sie überhaupt nichts...
"Nun, bevor ich uns noch etwas Wein bestelle, erklärt mir folgendes: ein guter Freund, eigentlich mein bester erzählte mir, ich solle die Mondseeregion meiden; jetzt begegne ich hier an diesem Ort einer so bezaubernden Person wie Euch. Ich glaube nicht, dass mein Freund mich belügen wollte, aber sonderbar kommt es mir schon vor. Ich hatte mir diese Region eher feindseelig vorgestellt."
Mit einem Wink ruft Setel den Wirt: "Bitte bringt uns noch etwas Wein, Meister Angos!"

Skorpa Stormurgald

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« Antwort #26 am: 28.09.2005, 19:34:09 »
 Skorpa hat etwas Mühe, Setels Redeschwall zu folgen, hört ihm aber - aus Höflichkeit oder aus Interesse? - dennoch zu.
Darmshall - dort bin ich mit Onkel Barius durchgereist, als wir nach Thentia zogen. Die Leute dort kamen mir in der Tat mürrisch vor, aber offensichtlich bringt auch diese Gegend freundliche Zeitgenossen hervor, dabei deutet die Gnomin auf den jungen Menschen. Freundlich  durchaus, aber sein Dialekt - oder seine Art zu reden - ist etwas unverständlich...
Und was das angeht, was Euch Euer Freund erzählt hat, so kann ich lediglich die vielen Gerüchte über die bösartigen und tyrannischen Schergen bösartiger und tyrannischer Herren, die die Mondseeregion unsicher machen, wiederholen. Thentia ist noch eine recht sichere Zufluchtsstätte... Phlan soll es übrigens auch sein. Ansonsten hat mir Onkel Barius dringend davon abgeraten, alleine am Mondsee zu reisen, und meinem Onkel kann ich durchaus vertrauen.
Bei der Weinbestellung winkt Skorpa dankend ab. Vielen Dank, aber ich muss ja erst mit dem ersten Glas fertig werden. Und überhaupt bin ich nicht so die Trinkerin, mit Zwergen bin ich nicht verwandt, oh nein! Sie lacht kurz.

Malethiel

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« Antwort #27 am: 28.09.2005, 20:07:12 »
 “Falls ihr es nicht wisst, Elfen verschwenden nicht ihre Lebenszeit mit zu viel Schlaf. Aber ich bin froh das ihr kein Langschläfer seid – ganz im Gegenteil ich bin erstaunt und erfreut zugleich, dass ihr so schnell auf die Beine kommt.“

Geduldig und besser gelaunt als gestern wartet Malethiel ab bis Xanthor von Silberberg seine Frühstück eingenommen hat.

Jetzt ist erst mal alles verloren – wieso scheuche ich den armen Mann so? Wahrscheinlich ist es der keine Funken Hoffnung in mir – ja das wird es sein.

“Wie lange brauchen wir zu Fuss nach Melvaunt, Xanthor? Was wird uns erwarten und ist es richtig, dass wir ab jetzt durch Sumpf müssen? Eine Vorstellung die mir gar nicht gefällt.
Und sagt – noch eine letzte Frage – gibt es in oder um diese Stadt vielleicht eine Elfensiedlung in der ich mir Informationen beschaffen könnten? Möglicherweise gibt es auch dort Nachricht aus meiner Heimat.“


Dem Weg nach Osten folgend marschieren die beiden Krieger, Mensch und Elf, dem Sonnenaufgang entgegen. Gespannt beobachtet Malethiel die Landschaft um die Strasse herum. Den Bogen hat er schon seit dem Verlassen von Phlan in der Hand und scheint auf jede feindselige Regung vorbereitet zu sein. Wild entschlossen wird er jeden Feind niederschießen bevor auch nur an ihn herangekommen wäre – so dachte Malethiel jedenfalls...
 

Setel Vaarsk

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« Antwort #28 am: 28.09.2005, 20:23:06 »
 Setel wartet auf den Wein und wendet sich dann wieder Skorpa zu:
"Oh verzeiht. Ich habe nicht gesehen, dass Euer Glas noch gefüllt ist. So wie Ihr guckt, rede ich zuviel wirres Zeug. Ich versuch mich zu bessern."
Er setzt sich bequemer hin und kostet von dem Wein. Dann seufzt er und murmelt "Köstlich - so lässt es sich leben."
Eine Weile sagt Setel nichts sondern schaut sich nur neugierig im Schankraum um.
"Diese Menschen sind sehr friedlich und genießen ihr Leben. Wenn das Wetter besser wär, dann könnte ich glatt hierbleiben. Aber der warme Süden lockt."
Als er Skorpas Blick bemerkt, wird Setel bewusst, dass er die Worte laut ausgesprochen hat. Er errötet und trinkt hastig einen Schluck.
Schließlich erklärt er: "Es ist nett von Euch, dass Ihr mich als freundlich bezeichnet. Dieses Kompliment kann ich genauso an Euch zurückgeben. Ihr seid das erste Lebewesen seit ... langer Zeit, dass sich so lange mit mir unterhält. Ich glaube den meisten rede ich zuviel und... ", er verstummt.
Mit einem Seitenblick auf eventuelle Lauscher endet er: "Wisset, dass ich Darmshall nicht wegen dieser sogenannten Aufgabe verließ. Mein freundliches Wesen, wie Ihr es vorhin so schön angedeutet habt, passte nicht dorthin."
Er winkt wieder dem Wirt "Möchtet Ihr auch etwas essen Skorpa? Ich bekomme langsam Hunger und ich würde Euch gerne einladen."

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #29 am: 28.09.2005, 23:30:18 »
 "Ich versuche immer mit einem offenen Augen zu schlafen, es mag mir zwar nicht immer gelingen, aber ich versuche es zumindest, daher fällt es mir eigentlich nicht schwer, früh aufzustehen und das Leben auf dem Lande ist dafür gleichermaßen verantwortlich."

Sie marschierten schon ein wenig in Richtung Melvaunt und es dauerte, bis Xanthor dem Elfen antworten konnte, denn er musst selbst erst einmal überlegen, wie lange die Reise von Phlan nach Melvaunt dauerte.
'Ich habe mir eigentlich nie Gedanken über die Reisenzeiten gemacht und wenn ich unterwegs war, war ich meist zu beschäftigt, um drüber nachzudenken. Mhm...mit meinem Gepäck und den eingeplanten Pausen, sagen wir etwa fünf Tage, wenn wir schnell und viel marschieren."
Er überlegte noch einen Augenblick, ob das in etwa hin kam und antwortete dann dem Elfen, blickte aber weiter den Weg entlang.
"In Anbetracht unserer schweren Rüstung und dem vielen Gepäck, welches ist mit mir rumtrage, und auch brauche für meinen Unterhalt, brauchen wir, wenn wir gut durchkommen, in etwa fünf Tage, ehe wir die Stadttore Melvaunts erreichen. Aber um das Gelände brauchen wir uns nicht allzu sehr zu kümmern, wenn wir die Hauptroute weiterhin nehmen. Dort werden uns wohl am wenigsten unangenehme Überraschungen erwarten. Aber auch die Wege sind nicht so sicher, denn überall könnte uns ein Mitglied der Zents oder ein kaltblütiger Schurke über den Weg laufen, egal wer von beiden es ist, wenn sie uns sehen, werden sie uns die Kehle durchschneiden wollen oder als Sklaven verschachern. Von daher sollten wir ein Auge offen halten, wenn wir reisen und vor allem, wenn wir reisen."

Dann musste er wieder eine ganze Zeit überlegen, ob er von Elfen in Melvaunt wusste, aber nach einiger Zeit kam er zu dem Entschluss, dass er zumindest nicht von ihnen wusste, wenn sie sich dort aufhielten.
"Es tut mir Leid, ich wüsste nicht davon, es kann durchaus sein, aber ich für meinen Teil, habe bisher nur Elfen in den Talländern kennen lernen dürfen und euch. Tut mir Leid, dass ich euch dabei nicht weiterhelfen kann, aber versuchen solltet ihr es."
Xanthor tat es wirklich leid, dass er dem Elfen in dem Punkt nicht weiterhelfen konnte und ging erst einmal schweigend weiter, unruhig kaute er sich auf den Lippen rum.
 

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