• Drucken

Autor Thema: Prolog  (Gelesen 22549 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Malethiel

  • Beiträge: 138
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #30 am: 29.09.2005, 00:07:24 »
 Eine ganze Weile gehen die beiden Krieger schweigend nebeneinander her. Als die Sonne schon ihren höchsten Punkt durchlaufen hat, bricht Malethiel das Schweigen.

“Ich weiß nicht wie es Euch geht, Xanthor – aber ich habe inzwischen großen Hunger und eine kleine Rast würde mir gut tun.“ Der Waldelf deutet auf einen einsamen Baum an einem großen Stein. Ringsherum ist flaches Gras “Ich glaube eine bessere Sitzgelegenheit bekommen wir heute nicht. Ich bitte Euch um eine Rast!“

Schon hüpft der Priester auf den Fels und späht die Umgebung ab. Zufrieden nickt er und setzt sich dann an den Baum. Er legt seinen Rucksack ab und kramt etwas essbares heraus. Setzt Euch ruhig – nehmt etwas von meinem Käse und meinem Brot, es ist eh zu viel für mich alleine. Ich möchte nicht das es schlecht wird und schimmelt. Freundlich reicht Malethiel dem Armbrustbauer eine seiner Rationen und nimmt einen kräftigen Schluck aus seinem Wasserschlauch.

Anscheinend führt kein Weg daran vorbei, dass wir uns heute Nacht gegenseitig bewachen müssen. Ich mache Euch einen Vorschlag: sollten wir einen geeigneten Rastplatz finden übergebe ich mich als erster 2 volle Stunden Eurer Gewalt. Was ich sagen will – ich werde mich 2 Stunden erholen und danach könnt ihr den Rest der Nacht schlafen. Wenn ihr ausgeruht habt werde ich in den Morgenstunden weitere 1 bis 2 Stunden ruhen. Ich befürchte es bleibt mir nichts anderes übrig als Euch zu vertrauen. Andersherum habt auch Ihr keine andere Wahl.
Aber seid gewiss – ich trachte Euch weder nach dem Leben noch nach Euren Besitztümern. Ich will einfach nur so schnell es geht zurück in meine Heimat.
Immerhin ist es besser wenn ihr wacht, als wenn ich eine halbe Nacht kaum ein Auge zubekomme in dieser gefährlichen Gegend.


Ernst schaut Malethiel den Krieger mit seinen stechend grünen Augen an, und das erste mal hat Xanthor das Gefühl wirklich einen Vertreter der Elfenrasse vor sich zu haben. Dann fügt der Priester an

"Und wenn wir 5 Tage in diese Stadt brauchen haben wir 4 schwere Nächte vor uns. Aber ich sage Euch, aus jedem dieser Bastarde, der mir oder uns an die Wäsche will - aus ihm werde ich persönlich eine Nadelkissen machen. Da könnt ihr mich beim Wort nehmen."

Rirkim Tuos

  • Gast
Prolog
« Antwort #31 am: 29.09.2005, 01:11:47 »
 "Willst du es dir nicht noch mal überlegen, Söhnchen?"
In einer Ecke des Gasthofes sitzen sich ein Mensch und ein in die Jahre gekommener Zwerg bei einem Bier gegenüber. "Das haben wir doch alles schon besprochen, Onkel Gurthag", meint der Jüngere in vorwurfsvollem Tonfall. "Ich mag deine Familie und daß ich bei euch willkommen wäre, weiß ich auch. Aber ich bin einfach noch nicht bereit, mich zur Ruhe zu setzen. Auch, wenn ich es noch nicht probiert habe." fügt er hastig hinzu und kommt damit offensichtlich einem häufig angeführten Argument seines Gegenübers zuvor.

Das Gespräch kommt für ein paar Minuten zum Erliegen und beide Männer lauschen dem Barden, während sie gedankenverloren ihr Bier trinken. Nachdem die Darbietung beendet ist, schiebt der Zwerg seinen Stuhl zurück. "Willst du die Nacht wirklich auf dem Schiff verbringen? Die Betten hier sind wesentlich bequemer." "Das haben wir auch alles schon besprochen, Rirkim", antwortet der Ältere mit einem beinahe väterlichen Lächeln. "Wenn es dem Kapitän einfällt, früher auszulaufen, stehe ich morgen ziemlich dumm da. Aber wenn du so besorgt um meine Bequemlichkeit bist, kannst du dich ja ein bißchen nützlich machen." Gurthag schlägt dem Menschen auf die Schulter. "Komm, trag einem alten Mann seine Ausrüstung bis zum Steg." Rimrik schnaubt nur, als sein Freund auf sein Alter anspielt. Er schnappt sich Gurthags Sachen und folgt dem Zwerg aus der Taverne.

Eine Viertelstunde später kommt er alleine wieder und sieht, daß sein alter Platz besetzt ist. Rirkim setzt sich an die Theke und ordert ein neues Glas Bier. Mit gemischten Gefühlen starrt er in sein Getränk.

Das war der Letzte. Und was mache ich jetzt mit meiner neugewonnenen Freiheit?

Skorpa Stormurgald

  • Beiträge: 112
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #32 am: 29.09.2005, 02:48:29 »
 Als Setel "das schlechte Wetter" erwähnt, lacht die Gnomin auf. Wieder jemand, der sich über schlechtes Wetter beschwert, sagt sie, die Belustigung, jedoch keine feindselige, leuchtet aus ihren Augen, dabei sind Regen und Gewitter doch so erfrischend und faszinierend! Ich werde nie Leute verstehen, die sich ständig murrend in trockene und windstille Hütten verziehen. Sagt nichts, Angos, fügt sie schmunzelnd an den Wirt gerichtet hinzu, eher dieser den Mund aufmachen kann. Seufzend und kopfschüttelnd, aber dennoch grinsend, wendet sich der bärtige Wirt dem Gläserwischen zu.
Das Kompliment über ihre Freundlichkeit nimmt die Bardin mit leicht geröteten Wangen an. Ich sprach nur von meinem Eindruck, und dieser Eindruck mißfällt mir nicht, entgegnet sie, aber... nun, ich weiß, dass Ihr viel zu erzählen habt, und will mich gerne weiter mit Euch unterhalten, doch dürfte ich Euch bitten, etwas langsamer und ruhiger zu sprechen? Wir haben nun genügend Zeit, keine Hast also. Skorpa sagt dies in freundlichem und vorwurfsfreiem Ton, sie scheint wirklich an der Unterhaltung interessiert zu sein.
Ihr habt also nicht vor, nach einer Frau zu suchen, die Euch nach Darmshall folgen würde? Wollt Ihr also nach einer Frau suchen, mit der Ihr fernab vom unwirtlichen Vaasa leben könnt? Sucht Ihr überhaupt hier nach einer Frau? Oder - was genau hat Euch denn gerade nacht Thentia verschlagen? Die Gnomin verstummt kurz. Oh, verzeiht, nun habe *ich* Euch mit Fragen überschüttet. Sie lacht kurz, aber ansteckend.
Als Setel das Thema Essen anschneidet, grinst die Sängerin. Warum habt Ihr denn nicht sofort gesagt, dass Ihr Hunger habt? Angos, bringt uns bitte jeweils eine warme Suppe. Ich werde gleich noch singen, wird für beide Mahlzeiten reichen. Skorpa wirkt in diesem Augenblick in dem Gasthaus heimisch und wichtig. Die hiesige Suppe schmeckt vortrefflich, müsst Ihr wissen, wendet sie sich erneut an den jungen Mann.

Varn

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #33 am: 29.09.2005, 08:56:35 »
 ... nahtlos an seine enttaeuschenden Beobachtungen verfaellt Varn in eine Art Trance.

Langsam und behutsam versucht er die Kraft der Natur um ihn herum zu verstehen und aufzunehmen.
Obwohl er diese Uebung schon seit Jahren taeglich vollfuehrt, ist es dennoch jedes Mal eine neue Erfahrung. Immer wieder aufs Neue kommt es ihm vor, als wuesste er nur einen Bruchteil ueber die Welt um ihn herum, und das obwohl er sie gruendlich studiert hat. Die Intensitaet der Emotionen die ihm waehrend seiner Meditation vermittelt werden, beeindrucken ihn stets wieder.

Als er spuert, wie sich ein Teil der Energie in ihm sammelt erwacht er aus seiner Trance und begibt sich zurueck in seine Huette, wo er die Lederruestung seines Vaters anlegt und dann mit einer weiten Kutte ueberdeckt. Er schnallt sich seinen Rucksack an und nimmt einen etwa zwei Meter langen, relativ geraden Rundling zur Hand.

Er ist abreisebereit.

Als er den Rand der Lichtung erreicht, dreht er sich noch mal zu seiner Huette um, dann geht er weíter in Richtung der Strasse, die Phlan mit Melvaunt verbindet.

Xanthor von Silberberg

  • Beiträge: 106
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #34 am: 29.09.2005, 13:45:50 »
 Xanthor wischte sich den Schweiß von der Stirn und nickte Malethiel zu, als dieser um eine Rast bat.
"Ja, lass uns rasten. Es ist sicherlich nicht schlecht, wenn wir uns ein halbes Stündchen ausruhen. Wir kommen aber besser voran als erwartet, so dass wir am Abend des vierten Tages schon ankommen werden.

Und von euren Vorräten nehme ich gerne, wenn ihr sie mir anbieten."

So aß Xanthor ein wenig vom Brot und vom Käse, ohne vorerst etwas weiter zu sagen und den Ausführungen von Malethiel zuzuhören.
Er nickte vorerst lediglich und aß noch kurz auf, bevor er noch was sagte.
"Ich denke, brauch vor euch genauso wenig Angst haben, wie ihr vor mir. Hätten wir uns einander töten wollen...Also ich für meinen Teil hätte euch dann gestern schon direkt umgebracht oder spätestens in der Taverne, während ihr in euch selbst ruhtet. Und hättet ihr den Gedanken gehegt mich auszurauben oder gar des Lebens zu berauben, hättet ihr nicht anders gehandelt. Also wird die Einteilung der Nachtruhe kein Problem sein und ich stimme eurem Vorschlag zu.
Also werden wir es so machen."


Xanthor lehnte sich gegen den Baum und schloss für fünf Minuten die Augen und dachte über dies und das nach, besonders wieder über die Siebenbruchs und seinen selbstgestellten Auftrag.
'Hoffentlich hat mein Bestreben, den Siebenbruchs noch etwas Zeit zu verschaffen, gefruchtet und ihnen bleibt noch etwas Zeit...Ja, es muss gefruchtet haben, wenn es geklappt hat, dann haben sie noch zwei Monate. Das müsste reichen einen vertrauenswürdigen Käufer zu finden, wenn der mir bekannte Adel ablehnt...'
Xanthor überlegte, wie oft er Probleme mit Leuten auf der Hauptroute hatte und erhob seine Stimme wieder und öffnete die Augen wieder.
"Ich will es nicht bezweifeln und glaube auch gerne, dass ihr aus euren Feinden Nadelkissen macht. Ich werde meinen Zweihänder nur dann ziehen, wenn ich die Notwendigkeit sehe und mich verteidigen oder jemand anders verteidigen muss, sonst versuche ich die Reise einfach fortzusetzen. Hier kann man sich leicht viele Feinde machen, wenn man sich mit den Falschen anlegt, daher halte ich meist doch zurück und handel dann, wenn es notwendig ist. Aber, wenn sie uns tatsächlich angreifen, ist es mir nur recht, wenn ihr mir zur Seite steht. Und da ihr bisher im Krieg gelebt habt, werdet ihr eine Menge Erfahrung in dieser hinsicht haben. Würde es euch stören, wenn ihr mir ein wenig mehr über diesen Krieg erzählt? Ich habe zwar auch von Übergriffen der Drow in den Tälern gehört, aber nie einen gesehen."
Xanthor war inzwischen wieder aufgestanden und war zur Weiterreise bereit, die er auch in Angriff nahm.

Varn

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #35 am: 29.09.2005, 14:20:43 »
 Bedaechtlich marschiert Varn durch den Wald nach Sueden. Oft ist er schon diesen Weg gegangen, doch heute fuehlt er sich irgendwie Anders. Er weiss dass er wahrscheinlich nicht so schnell zurueckkehren wird. Zu viele Dinge muessten erledigt werden, wenn er in Melvaunt ist.

Doch desto naeher er der Strasse kommt, desto mehr beschleicht ihn das Gefuehl, er wuerde einen grossen Fehler begehen. Was ist wenn sein Bruder ihn gar nicht sehen will? Was ist wenn er gar nicht mehr in der Stadt ist? Was wenn er bereits tot ist?

Die letzte Information die Varn ueber den Verbleib seiner Angehoerigen hat ist immerhin schon mehr als drei Monate alt, denn da war er das letzte Mal in Melvaunt, um sich mit diversen Dingen einzudecken.

Nach etwa anderthalb Stunden erreicht er einen Huegel nahe dem Rand der Strasse, die etwas tiefer verlaeuft. Er stockt als er sie erblickt. Nur wenige Reisende sind auf dem Teilstueck zu sehen, welches sich vor ihm ausbreitet.

Schon lange hatte er keine Menschen mehr gesehen, und diese hier wirken nicht so auf ihn, als ob sie gluecklich waeren. Fahrende Haendler, Wanderer, Botenreiter, ...

Wieder muss er daran denken, wie es in der Stadt sein wird, und seine Zweifel steigen weiter an, als er schon umdrehen will formen sich wieder einige Worte in seinem Kopf, "Komm schon, gehen wir! Ich will in die Stadt!"

Entmutigt setzt sich Varn auf den Huegel und schaut weiter die Strasse hinab, "Siehst du diese Menschen da unten? Alle folgen nur einem Zweck. Sie alle wollen nur Geld verdienen, um besser leben zu koennen. Auch wenn sie verschiedene Methoden dafuer einsetzen ist es das, was sie antreibt. Der Wunsch nach Macht und Reichtum."

"Ich glaube ich kann nicht weiter gehen. Diese Welt wird mir von Mal zu Mal wo ich sie besuche fremder. Dort bin ich nur im Weg. Ich kann kaum etwas, mit dem ich jemanden helfen kann, der mir dann das noetige Geld gibt um zu ueberleben."

"Hier bin ich seit Jahren zu Hause, DAS ist meine Welt, nicht die da ..."
, er deutet die Strasse entlang.

"Du hast es mir versprochen, wir gehen in die Stadt!"

Mit einem boesen Gesicht, dreht sich Varn um, "Zwing mich nicht, nach Melvaunt zu gehen! Das kannst du mir nicht antun!"

"Dann gehen wir eben in die andere Richtung, dort ist bestimmt auch eine Stadt die du mir zeigen kannst!", antwortet das Wiesel bestimmt.

Varn versucht sich zu erinnern, Falten stehen auf seiner Stirn, "Phlan glaube ich, eine kleinere Stadt, ich habe gehoert, sie wurde zerstoert und befindet sich wieder im Aufbau. Vielleicht braucht dort jemand meine Hilfe ...", er seufzt.

Ohne zu antworten springt das grosse Wiesel quietschend den Huegel hinunter und laeuft nach Westen ehe es in einem Graben am Strassenrand halt macht, "Komm!"

Schweren Herzens steht der Alte auf und begibt sich ebenso dorthin, "Ich mache das nur fuer dich!"

Die Reise nach Phlan beginnt ...

Malethiel

  • Beiträge: 138
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #36 am: 29.09.2005, 14:23:50 »
 "Gut, dass ihr nicht in Cormanthor sesshaft geworden seid! Dort wird erst gemordet und dann werden alle nötigen Fragen gestellt" antwortet Malthiel mit einem weiteren Seuftzer. "Viele, die Fragen stellen, sind tot bevor sie das erste Wort ausgesprochen haben. Auch ich bin es gewohnt erst den Bogen sprechen zu lassen bevor Worte fallen...

Sie kommen in der Nacht - auf leisen Sohlen und erschießen oder vergiften alles oder jeden den sie sehen. Wir haben uns inzwischen dran gewöhnt und schlagen mit jeder nur erdenklichen Brutalität zurück..."


Malethiel zögert einen Moment

"Meine Freunde und ich bewachen einen Teil des alten Elfenhofs. Seit mehreren Jahrzehnten nun schon versuchen die Spinnenküsser diesen Teil Cormanthos einzunehmen. Aber sie scheinen uneins zu sein. Sie töten sich auch gegenseitig. Unter ihnen gibt es verschiedene Fraktionen, sie beten nicht alle zu dieser verdammten Hure von Spinne. Mir soll es recht sein - sollen sie sich doch gegenseitig zerfleischen. Und die, die übrig bleiben werden für das Leid, was sie meinem Volk angetan haben, bezahlen. Auch wenn ich diesen Tag wahrscheinlich nicht erleben werde - zu viele meiner Freunde stehen nun schon an der Seite Shevarasch und wachen über uns. Auch ich werde eines Tages aufgrund einer neuen Hinterlistigkeit fallen. Aber bis dieser Tag gekommen ist werde ich noch viele von ihnen zurück in den Abgrund schicken aus dem sie gekommen sind.

Es ist ein Leben umgeben von Tod.

Tod und Verderben - aber jeder von uns würde dieses Leben nie freiwillg hergeben. Zu wichtig ist der Kampf gegen die Spinne als das andere Völker ihn übernehmen könnten!

Was wisst Ihr schon von dem Leid unseres Volkes? So wenig wie ich von dem Euch weiss. Und ich würde um nichts auf der Welt mit irgendjemandem Tauschen. Mein Platz ist an der Seite von Fjalon, meinem Kriegsbruder."


"Nur der Platz an der Seite meiner Seelenverwandeten ist noch wichtiger."

"Ich habe ihm geschworen zurückzukehren - ich werde ihn nicht im Stich lassen."

Malethiel zerkaut und schluckt seinen letzten Happen. Das ganze spült er mit einem weiteren Schluck Wasser hinunter. Anschließend schnürt er seinen Rucksack und blickt fragend zu Xanthor hinüber.

Xanthor von Silberberg

  • Beiträge: 106
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #37 am: 29.09.2005, 15:32:32 »
 Der Silberberg hörte sich die ernsten Worte des Elfen an und hörte auch von Shevarash, einem Name, die er nie zuvor gehört hatte, aber er glaubte zu erkennen, was Shevarash symbolisierte, er stoppte seine geplante Weiterreise, weil der Elf sie wohl noch nicht antreten wollte, so legte er seinen Rucksack wieder nieder, seine Waffen hatte er aber wieder da, wo sie sitzen sollten.
"Ist Shevarash eine eurer elfischen Gottheiten? Wir Menschen hören immer nur von eurer Schöpfergottheit, also wir einfachen Menschen, die nicht der Geistlichkeit angehören. Ich für meinen Teil glaube an Ilmater, den gebrochenen Gott, den weinenden Gott."
Er reichte dem Elfen seine reich verzierte Armbrust und deutete auf das Zeichen seines Glaubens auf dem Querbogen: Zwei Hände, die mit einer Kordel an den Handgelenken zusammengebunden waren.
"Er ist der Gott der Leidenden, die Kraft brauchen, um diese Leiden mit Geduld und Beharrlichkeit zu meistern, und der Gott derer, die versuchen den Leidenden, den Kranken und den Armen zu helfen. Und danach lebe ich auch größtenteils, dennoch bin ich ein recht gewöhnlicher Krieger und Handwerker möchte man meinen. Ich bin, wie gesagt kein Mann der Geistlichkeit.

Doch, was ihr über eure Heimat erzählt, habe ich schonmal in einer Taverne in ähnlicher Form gehört und ich mochte es nicht glauben, dass der Krieg zwischen zwei Völkern im Prinzip, so grausam und geradezu immerwährend sein kann, aber so wie es mir schildert ist dem in der Tat so. Es ehrt euch, dass ihr euren Posten bis zum Tode nicht räumen werdet, aber ihr habt wohl recht. Kein anderes Volk könnte euren Krieg übernehmen, denn ist euer Boden, den ihr verteidigt."

Xanthor wartete einen Augenblick und überlegte, ob er seinen Gedanken preisgeben sollte und fragen, warum er hier war.
Es dauerte wohl mehr als eine ganze Minute, bevor er sich entschied es zu tun.
"Doch wenn ihr eure Worte mir so anhöre, frage ich mich, warum habt ihr eure Heimat verlassen habt? Jagt ihr Drow mit wichtigen Informationen in dieser Region?"
Xanthor blickt dem Elfen in die Augen, und war froh, dass er nicht so viele Fragen beantworten musste und war froh, dass der Elf bereit war, so viel zu beantworten, wenn vieles auch leicht bittere Worte waren.

Malethiel

  • Beiträge: 138
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #38 am: 29.09.2005, 15:57:49 »
 Ich weiss wer Ilmater ist, Narr! Erzähle keinem Priester etwas über das Pantheon Faeruns und ... behalte DEINE Waffe bei dir. Du willst Krieger sein?...

Malethiel schaut etwas verärgert als ihm die Armbrust gereicht wird. Er nickt nur symbolisch als er von Ilmater hört und meint dann "Shevarash ist für seine Verdienste bei der Jagdt zum Gott aufgesiegen. Dafür verehre ich ihn.

Der Elf wiegt die Armbrust prüfend in der Hand.

Unser Verhalten ist das Muster eines jeden Kriegers..." antwortet Malethiel knapp auf Xanthor letzte Aussage und drückt ihm dann seine Armbrust zurück in die Hand. "... aber lasst Euch gesagt sein: überlasst nie einem Fremden Eure Waffen, Herr von Silberberg!"

Malethiel sieht, wie Xanthor zögert um mit einer neuen Frage herauszurücken Wage es nicht, du... Die Miene des Elfen versteinert nachdem Xanthors seine letzte Frage gestellt hat.

"Das geht dich gar nichts an, Mensch!" Damit ist das Gespräch für Malethiel beendet und er schreitet voran!

Setel Vaarsk

  • Beiträge: 77
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #39 am: 29.09.2005, 16:10:09 »
 Leicht schmollend verzieht der junge Mann das Gesicht während er Skorpa zuhört. Dann ändert sich innerhalb von Sekunden sein Gesichtsausdruck und er meint lachend: “So war das eigentlich nicht gedacht Skorpa. Ich wollte Euch etwas ausgeben, aber“, er betrachtet sie von oben bis unten “ich glaube Ihr sitzt hier am längeren Hebel. Auf jeden Fall bedanke ich mich schon mal. Eine warme Suppe ist genau das, was ich jetzt brauche.“
Als Angos die Suppe bringt, probiert Setel erst einige Löffel, bevor er an Skorpa gewandt bemerkt:
“Ihr habt wahrlich nicht zu viel versprochen, die Suppe ist vorzüglich.“ Anerkennend nickt er auch dem Wirt zu.
Schweigend und anscheinend in Gedanken versunken, aber trotzdem sehr hastig löffelt Setel seine Suppe. Schneller als Skorpa gucken kann, ist nichts mehr auf Setels Teller übrig.
Zufrieden schiebt er den Teller zur Seite, nimmt sein Weinglas in die Hand und dreht sich komplett zu Skorpa um.
Leicht erschrocken murmelt er: “Es scheint, dass ich genauso schnell esse wie rede. Ich muss mir Ruhe angewöhnen.“ Dann noch leiser “Das Leben ist zu kurz für vorschnelle Entscheidungen.“
Höflich wartet er, bis auch Skorpa aufgegessen hat und dann erklärt er aufgeräumt: “Ich hab über das nachgedacht was Ihr vorhin erzählt habt und ich denke ich werde es von nun an ein bisschen ruhiger angehen lassen, werte Dame. Ich bin Euch dankbar, dass Ihr mich mit Fragen überschüttet habt, das bietet mir die Gelegenheit meine Geschichte ausführlicher zu berichten und zeigt mir, dass Ihr an mir interessiert seid.“
Er verstummt und schaut nachdenklich durch ein Fenster nach draußen und als er wieder den Mund öffnet, klingt seine Stimme trauriger.
“Ich denke ich sollte von vorne beginnen. Geboren bin ich in Darmshall, in dem kalten Land Vaasa. Meine Familie besitzt dort einen Bauernhof und schon früh musste ich mithelfen und arbeiten. Der Glaube an Illmater ist stark dort und die Menschen sind Leiden und Schmerz gewöhnt. Doch mir reichte es nicht, ein Leben tagaus, tagein mit Arbeit und Rückschlägen zu leben. Ich fragte mich nach dem Sinn des Ganzen und ob diese Welt nicht etwas anderes für mich bereithalte. Doch je mehr ich nach dem *Warum* fragte, umso mehr Arbeit bekam ich aufgedrückt. Zumindest schien es mir so. Nun, ich gebe ehrlich zu, ich bin niemand der sich viel aus Arbeit, vor allem körperlicher Arbeit, macht. Zu meinem Leidwesen konnten das die anderen und auch meine Familie nicht nachvollziehen, ich wurde als Taugenichts schnell bekannt.
Meine Situation verschlimmerte sich noch, als ich herausfand, dass ich magische Gewebe wirken kann. Mit meinen kleinen Zaubern erleichterte ich mir das harte Arbeitsleben und so fanden es die anderen schnell heraus. Ich wurde vom Taugenichts zum Außenseiter, der misstrauisch beäugt wurde. Ihr müsst wissen, dass Magier und Zauberer in Vaasa sowohl verhasst als auch gefürchtet sind. Unglücklicherweise erfuhr ich das erst als es zu spät war.
Ich betete jeden Tag, ich weiß nicht zu welchem Gott, denn Illmater war es sicherlich nicht, dass mir Hilfe geschickt würde, oder dass sich eine Möglichkeit böte aufzubrechen um die Welt zu besuchen.
Ich glaubte und glaube es immer noch, dass es Länder gibt wo man nicht so schwer arbeiten muss, wo die Menschen einen nicht nach dem Ruf oder den Fähigkeiten beurteilen, die man hat, sondern einen so akzeptieren wie man ist.
In dieser Zeit kam ein Lliira-Priester nach Darmshall, Felin Sommerfreude. Die anderen verbrachten kaum Zeit um seinen Abhandlungen zu lauschen, doch ich hörte ihm zu und ich fühlte mich bestätigt. Da draußen war mehr, als Arbeit und Leid.
Wir freundeten uns an und er verstand mich. Ihm war es in seiner Kindheit ähnlich ergangen wie mir. Er war es auch, der mir den Rat gab aufzubrechen, um einen Platz in der Welt zu suchen, der mich glücklich machen würde.
Schließlich reiste Felin auch wieder ab und ich war wieder allein. So bewarb ich mich um den Posten als „Frauenrekrutierer“. Meine Aufgabe sollte es nicht sein, selber zu heiraten, sondern Frauen ausfindig zu machen, die nach Darmshall gehen würden, um dort zu siedeln und sich vielleicht mit den vielen jungen Männern die Darmshall hat, zu verheiraten.
Wie merkwürdig sich das vielleicht anhört, aber ich sah darin meine Chance wegzukommen.
Vor lauter Glück konnte ich es dann kaum fassen, als ich angenommen wurde und ich mit den anderen die erwählt worden waren, aufbrach. Letztendlich hatte ich es geschafft.
Zusammen reisten wir noch über die Galena Berge bis nach Hulburg. Dort trennte ich mich von ihnen und nahm sofort ein Schiff nach Thentia.
Und … jetzt bin ich hier und ein bisschen unschlüssig wie es weitergehen soll.“

Er atmet tief aus und trinkt einen Schluck Wein.
“Ich hoffe ich habe nicht zu schnell geredet. Diese Sache ist noch immer schmerzlich für mich und um Eure Fragen knapp zu beantworten: ich bin auf der Suche nach einem freien, freundlichen und lebensfrohen Land, das nach Möglichkeit auch schön warm ist. Dort würde ich dann, wenn Lliira es will, heiraten und heimisch werden.
Sollte ich kein solches Land finden, begebe ich mich zum nächsten Lliira-Tempel und werde Priester, um den Frohsinn in die Welt zu tragen! Meine Aufgabe als „Rekrutierer“ werde ich nicht mehr wahrnehmen, ich weiß gar nicht warum ich Euch damit behelligt habe.
Meine dringlichste Aufgabe besteht jedoch darin, einige Abenteurer und geeignete Aufträge zu finden. Für mein Leben werde ich sicherlich noch einiges an Gold brauchen …"

Er verstummt und meint abschließend flüsternd und ein bisschen erschrocken "Jetzt wisst Ihr alles über mich..."

Xanthor von Silberberg

  • Beiträge: 106
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #40 am: 29.09.2005, 16:26:25 »
 Auch als Malethiel wieder etwas von seiner Kantigkeit zurückgewinnt, zeigt der Mensch keine größere, emotionale Reaktion. Ihm war wohl bewusst, dass er mit einer solchen Fragen sowas erregen könnte. Er hatte halt viel Umgang mit Leidenden und viele Leidende wollten sich anfangs auch nicht helfen lassen, so war es nunmal, aber er hatte sich diesem Glauben verschrieben, daher war er dem Elfen auch nicht sonderlich böse, machte sich aber dennoch seine Gedanken.
'Ob er wohl versagt hat? Oder vielleicht, trotz seiner Worte eben, einen seinen Freunde verraten oder in den Tod getrieben hat? Vielleicht musste er deswegen fliehen aus seiner Heimat oder wurde getrieben aus seinem Lande? So gereizt, wie er reagiert, hat er versagt...viele reagieren so, wenn sie zugeben müssen, dass sie versagt haben und wollen sich deswegen nicht helfen lassen. Ob es nun so ist oder auch nicht, ich werde ihm weiter so entgegentreten wie vorher.'
Er nahm die Armbrust wieder an sich und hängte sie über seinen Rücken.
"Ihr seht scheinbar nur die Gewalt in der Waffe, nicht die Kunst, was bei eurem Hintergrund nicht verwunderlich ist. Und auch sonst bin ich kein Armbrustschütze, sondern ein Schwert- und Axtkämpfer, von daher mache ich mir wenig Sorgen."

Xanthor war also deutlich sorgloser, als der Elf es war. Und ihm gefiel es nicht, dass der Elf so überspitzt alles sah, versuchte dennoch das Klima wieder etwas zu beruhigen, obwohl er etwa drei Fuß nach hinten versetzt zu dem Elfen ging.
"Wenn ich Reaktion beurteilen soll, dann liegt es jetzt an mir eine kurze Entschuldigung auszusprechen. Ich habe euch diesmal Unrecht getan, euch scheinbar Salz in eine Wunde zu streuen."
Xanthor entschuldigte sich zwar, machte aber keinen Hehl daraus, dass er es merkwürdig fand, dass der Elf so säuerlich und leicht zu erzürnen war, würde seine Vermutung aber nicht mehr schildern, dem Elfen gegenüber. Denn wieso sollte Xanthor jemanden dazu zwingen etwas zu sagen, wenn er dem Zwang und der Tyrannei entgegensteht.
So ging er weiter und blickte durch die Landschaft.

Malethiel

  • Beiträge: 138
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #41 am: 29.09.2005, 16:42:36 »
 Malethiel bleibt ruckartig stehen und dreht sich um.

"Frag nicht weiter und lasst mich damit zufrieden!" ist sein abschließender Kommentar.

"Ich erzähle doch keinem Fremden was mich bewegt, wie naiv Menschen doch sein können. Ich könnte ihm ja auch gleich meine ganze Lebensgeschichte erzählen, von meinen toten Brüdern, von meinen mörderischen Taten, von meiner Liebe, von... Oh Shevarash - verleihe den Menschen Weisheit!"

Nach einer Weile nimmt Malethiel das Gespräch wieder auf und versucht es bis in die Abendstunden zu vertiefen.
"Wieso soll ich Kunst in einer Waffe sehen die so viel Leid bringen kann. Musik ist Kunst, Malerei ist Kunst, Tanz ist Kunst - ja auch Kochen ist eine Kunst. Eine Waffe hat in diesen Zeiten und in diesen Gegenden jedoch keinen Bezug zu Kunst. Sie gibt seinem Besitzer Macht und fügt seinen Feinden Schmerz zu. So einfach ist das."

"Es gibt keine Waffe die Kunst ist - und wenn doch, dann wäre das Wort Waffe für sie eine Beleidigung."

Xanthor von Silberberg

  • Beiträge: 106
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #42 am: 29.09.2005, 17:00:08 »
 Xanthor verlor kein Wort mehr über seine Frage, damit Malethiel wieder etwas ruhiger wurde.
'Sie sind so misstrauisch und immer noch so verbissen in ihren einstigen Ruhm...Sie sehen ihr langes Leben als große Gabe, da sie nahe der Unsterblichkeit sind...Mir reicht es, wenn ich vielleicht 70 Jahre Leid sehe, wenn mein Leben denn solange andauern soll, ich wäre wohl auch so leicht voll Zornesröte, wenn ich wüsste, dass ich, wenn ich nicht im Krieg falle, 700 Jahre dieses Leid sehen muss. So kann er auch keine Kunst in der Waffe erkennen.'

Er folgte dem Elf weiterhin und schaute immer der Straße entlang, nach einer ganzen Zeit antwortete er dem Elfen wieder.
"Eine Waffe kann ein Kunstwerk sein, der Krieg ist eine Kunst für sich, ebenso wie Tanz, Malerei und Gesang oder rhythmische Klänge. Und glaubt mir, Tanz und Gesang können mehr Schmerzen verursachen, als man glaubt."
Worauf er dabei hinaus wollte, sagte er nicht, es konnte vieles bedeuten, von der lieblichen Schönheit, bis zum rhythmischen Tanz des Feuers...
"Kunst und Gewalt liegen nicht so oft so weit auseinander, wie man denken mag. Ihr könnt auch in allem eine Gewalt erkennen, auch wenn nicht jede Gewalt blutiger Natur ist. Ich spracht schon vorher von Gift, dann kann im Kochen auch eine Gewalt wirken. Und es gibt auch Wesen, die euch mit der schönen Kunst des Gesanges becircen gar bezaubern können. Und mein Lehrmeister kam aus der Nähe Mulhorands, er erzählte mir von Kriegern, die Tanz und Kampf verbanden und er beschrieb es als tödlich schöne Kunst. Ich sehe es also eher verbunden. Und daher habe ich auch die Schnitzkunst, mit der Kunst des Waffenschmiedens verbunden."

Xanthor atmete tief ein und dann wieder aus, um die kleine Dampfwolke, die dabei entstand, zu beobachten. Es war immer noch sehr kalt und die Nacht würde noch kühler werden.

Malethiel

  • Beiträge: 138
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #43 am: 29.09.2005, 17:21:37 »
 Malethiel schüttelt immer und immer nur wieder den Kopf, als er die Aussagen des Menschen hinnehmen muss.

"Krieg soll Kunst sein? Das sind die typischen Aussagen der menschlichen Völker. Die hohen Herren die fett in ihrem Throne sitzen, teuern Wein schlürfen und Tiere aus unseren Wälder fressen. Wie Kanibalen sollen sie sein.
Ängstlich auf ihrem Stühlchen hockend und auf die Stärke ihrer Soldaten aufbauend.
Waffen hängen zierend an ihreren Wänden - zu benutzen sie ... sie sind nicht in der Lage.
Nur diese Scheusale können Krieg als Kunst sehen. Nur die, die das Wesen des Krieges nicht sehen, nicht begreifen, aber es regieren! All jende gehören auf das Schlachtfeld geworfen, gerüstet mit allen Waffen die sie zur Zierde, zur Schaustellung, in ihren steinernen Hallen beherbergen.

All diejenigen die in Waffen Kunst sehen - all diese - sie können nur möchtegern Helden und Abenteurer sein. Sie sind stumpf auf das Heben von Schätzen aus - das Plündern von alten Grotten und Gräbern. Sie suchen Ruhm und Anerkennung bei den Städten der menschlichen Länder. Sie führen ihre Waffen wie Spielzeuge. Sie kommen sich groß vor, wenn sie ihre mickrigen Waffenhandfertigkeiten als Kunst abtuen wollen um sich so vor ihrer eigenen Schwäche zu verstecken.

Und die, die im Töten eine Kunst sehen sind hinterhältige Attentäter - Spaß am Morden ist eigentlich eine Eigenschaft die ich nur diesen Spinnenküssern zugetraut hätte - aber mir scheint da habe ich mich geirrt. Diese Land ist noch unwirtlicher als meine grausame Heimat!

Auch wenn Kunst und Gewalt eng beieinander liegen: Es ist derjenige weise, der sie zu unterscheiden weiss!"


"Mir scheint wir finden heute keinen 'gewärmten' Schlafplatz mehr? Seid ihr gerüstet für eine Nacht im Freien, Xanthor?"

Xanthor von Silberberg

  • Beiträge: 106
    • Profil anzeigen
Prolog
« Antwort #44 am: 29.09.2005, 18:07:23 »
 Der Elf schüttelte den Kopf über die Aussagen der Menschen, was Xanthor nicht ganz verstand.
'Ich seh es schon, wenn ich anfange sein langlebiges Volk zu kritisieren, wird er alles abstreiten, obwohl die Menschen sich viel mehr den Elfen, als bei den Menschen abgeschaut haben...Noch ein Teil der Langlebigkeit, du siehst Veränderungen langsamer und wann wirst du sie verstehen?'
Xanthor ließ sich wieder etwas Zeit, bevor er redete. Ja, in der Tat, er war kein Mann großer Worte, und verständlich machen konnte er es dem Elfen wohl kaum, aber er wollte seine Meinung nicht nur für sich behalten.
"Ihr verneint also nicht, dass es diese Form als Kunst gibt, ihr sagt lediglich, dass man den Guten, anstatt den schlechten Künsten fröhnen soll.
Gehen wir von den fetten Herrschaften in ihren großen, reichverzierten Herrschaftsstühlen aus, reingeboren in ihren Adelsstatus. Keinen Sinn für das Leben in der Schlacht, kennen sie nur vom Brettspiele. Sie sitzen elfischen Wein trinkend auf ihren hochwohlgeborenen Hintern und veranlassen einfach, wo ihre Streitmacht, gebaut auf Sold und winkenden Titeln, nicht mehr als bezahlte Söldner, zuschlägt und den Ruhm des Regenten erweitert. Sie dürften den Krieg nicht als Kunst bezeichnen, tun es trotzdem. Aber auch die Anführer, die im Sattel sitzen, während die Schlacht tobt und mit zerbrochenem Speere immer noch die Feinde niederstreckend, kämpfend für sein Volk, im Kampfe um sein Volk! Wenn er triumphiert, werden alle nachfolgenden Generationen zu seinen Ehren von seiner Kriegskunst philosophieren und schwärmen. Und ihr wisst genauso gut wie ich, dass, wenn euer Volk in eurer Heimat erfolgreich ist, die Generationen nach euer nur noch von euren Erfolgen schwärmen, aber nicht jeden Tag davon reden, wie viele Elfen gefallen sind und schon gar nicht werden sie von den Leiden der Soldaten, während der entbehrungsreichen Kämpfe, reden!

'Und wenn euer Volk mit unendlicher Weisheit geschlagen wäre, würdet ihr die Großteile dieser Welt beherrschen..., aber ihr seid nur noch ein Volk der Leidenden im Moment, wenn ein jeder Elf so ist, wie ihr es seid, Malethiel.'

"Und die, die Kunst und Waffen verknüpfen, sind mehr als plündernde Vagabunden, denn die meisten Königreiche dieser Welt sind auf Waffengewalt/ durch Waffengewalt errichtet wurden. Sie sind nicht nur Zeichen des Krieges zwischen den vorherrschenden Völkern, die sich eigentlich im Großen und Ganzen nicht mehr so bekriegen, sondern Zeichen der Wehr gegen die Völker der Unterwelt und den bösen Völkern der Oberwelt, wie Orks, Goblins und Riesen. Die Waffe ist also notwendig und wieso sollte man das Notwendige nicht mit dem Nützlichem, der Kunst, verbinden. Und soweit ich weiß, sind reichverzierte Bögen und Schwerter eine Spezialität eures Volkes. Und auch, wenn ihr mich in meiner Waffenkunst beleidigt habt, sehe ich nicht die Veranlassung euch eines Besseren zu belehren, denn ist eure freie Meinung und die sollt ihr behalten. Für mich ist die Waffe eine Notwendigkeit, um die Schwachen und Leidenden zu schützen, nicht um mich zu beweisen.

Im Töten und Leid bringen sehen zu viele eine Kunst; blutiges, grausames Werk, welches sie als Kunst betiteln. Für manche aber immer noch eine Kunst, eine schlechte Kunst ohne Frage.

Ja, weise ist der, der zu unterscheiden weiß. Doch wie sehr die schönen Künste auch Leid bringen können, will ich gar nicht vertiefen.
Erkennt ihr auch keine Schönheit im Kampf, wenn ihr durch ihn eine schwächere Person rettet?"

Xanthor war der Meinung, dass Malethiel durch das ewige Joch des Krieges nicht schönes am Kampfe entdecken konnte, nicht spüren konnte, wie erfüllt man war, wenn man jemanden gerettet, verteidigt hatte. Das Schwert Malethiels war nur ein Schwert der Vergeltung, viel mehr nicht, oder auch ein Bogen der Vergeltung, der Rache. Und wenn er sein Leben im Krieg gegen die Dunkelelfen nicht geben wollte, wie sehr war er dann vom Geist der Freiheit ergriffen und wie sehr einfach nur von der Blutlust gegenüber Dunkelelfen...

"Ja, wir können ruhig im Freien schlafen, mich stört es nicht sonderlich."
Xanthor verstand den Elfen nicht ganz, weil er irgendwo zwischen Freiheitsgedanken, Blutlust und einer eigenen Verwundung steckte...
 

  • Drucken