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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 22186 mal)

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Malethiel

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Prolog
« am: 27.09.2005, 18:38:27 »



Nachdenklich läuft ein einsamer Elf am Ufer des Mondsees Richung Osten
'Verdammt ist diese Gegend. Verflucht soll der ganze Mondsee sein.

Warum muss es ausgerechnet hier hin gehen? Als ob es in Cormanthor nicht schon schwierig genug ist. Mir sind diese Spinnenküssen abermal lieber als diese Tyrannos Narren. Aber weit kann es nicht mehr sein'


Malethiel lockert ein wenig seine Rüstung um bequemer voranzukommen. 'Wieso um alles auf Toril hatte Elassée diesen Weg eingeschlagen. Wieso war sie fort - habe ich ihr denn zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, zu wenig Liebe? Oder war sie doch entführt worden. Bei Shevarash - dann werden die verantwortlichen Verbrecher dafür bezahlen. Dann sollten sie leiden. Aber ist es wirklich so. Verfolge ich überhaupt noch die richtige Spur - verfolge ich überhaupt noch eine Spur? Warum nur, Fjalon, ich brauche dich... Elassée ich brauche DICH!'

Von Zweifeln zerfressen tut der Elf Schritt für Schritt Richtung Osten. "Hoffentlich ist  Fjalon sicher zum Lager zurückgekommen." Er und der junge Waldläufer hatten sich am Fluss Thesh getrennt. Auch wenn beide gerne weiter zusammen gearbeitet hätten war es Fjalons Pflicht gewesen seinen Priesterfreund an dem Fluss zu verlassen und nach Hause zurückzukehren.
So hatte Malethiel den Fluss allein überquert und die Tyrannosburg - wie er sie nennt - in einem weiten Bogen umgangen.
Er war bei weitem kein Spurenleser und dennoch bildete er sich ein, die richtige Spur zu verfolgen. Die Spur seines Herzens.
Malethiel läuft eine ganze Weile weiter Richtung Osten als in seinem Sichtfeld eine kleine Stadt am Ufer des Moondsees erscheint. Aus der Ferne hört man das geschäftiges Treiben und viele arbeitenden Hände.

"Na, da haben wir ja dieses Menschennest - vielleicht gibt es dort Antworten." Kurze Zeit später hat er Phlan fast erreicht.

Setel Vaarsk

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Prolog
« Antwort #1 am: 27.09.2005, 19:30:46 »
 Wind und Gischt peitschen Setel ins Gesicht als er am Bug der "Nachtschwalbe" steht. Der Regen hat seit geraumer Zeit nachgelassen und feiner Niesel durchnässt seine Kleidung und seinen Hut.
In der Ferne sieht er das Ufer und eine dunkle Silhouette aufragen.
Trotz des schlechten Wetters ist ihm zum Lachen zumute.
Ich habe es geschafft, ich bin frei. Und wenn ich diese vermaledeite Region verlassen habe, fängt das Leben richtig an!
"Hey, du Bürschchen. Wir sind jetzt bald da. Denk daran bevor du von Bord gehst - du schuldest mir noch die Hälfte."
Erschrocken dreht sich Setel um. In dem beständigen Plätschern hat er gar nicht bemerkt, dass er nicht mehr allein am Bug steht. Vor ihm steht der Kapitän, grimmig dreinblickend und garantiert nicht vertrauenserweckend.
Als er bemerkt, dass er Setel erschreckt hat, lacht er dreckig.
"Angst Bürschchen? Nene, vor mir hast du nichts zu befürchten... wenn du zahlst."
Mutiger als er sich fühlt, antwortet Setel: "Kapitän Berghd, Ihr werdet Euren Lohn erhalten, wenn ich sicher in Thentia bin."
"Natürlich, wir werden dich schon nicht mit deinen Taschen voller Gold über Bord werfen." Wieder lacht er. "Also halte dich und deine Geldbörse bereit. Und denk nicht dran einfach zu verschwinden, kleiner Ausreißer."
Als Setel ob dieser Worte protestieren will, dreht sich Kapitän Bergh um und verschwindet unter Deck. Wenig später wird es auch Setel zu kalt und er geht zu seiner Kajüte.

Skorpa Stormurgald

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Prolog
« Antwort #2 am: 27.09.2005, 20:52:53 »
 Nicht weit von Thentias Stadtmauern, etwas weiter östlich am Ufer des Mondsees, genießt eine einsame, kleine Gestalt das trübe, stürmische Wetter. Den Kopf zum Himmel haltend, mit geschlossenen Augen entspannt sich Skorpa außerhalb des regen Treibens der Stadt. Wie gut es doch tut, dem Hin und Her der Stadt mal zu entfliehen! Nunja, es wäre natürlich noch viel besser, Thentia endlich ganz und gar zu entfliehen... Schließlich geschieht hier seit Wochen nichts aufregendes... Mir fallen noch nicht einmal neue Lieder ein!
Fast schon verzweifelt nach der Inspiration suchend, schlägt die Gnomin die Augen auf. Der Regen hat inzwischen nachgelassen, und durch den grauen Nieselvorhang erblickt Skorpa ein Schiff, welches zwar noch weit entfernt ist, aber offensichtlich auf Thentia zuhält. Einige Augenblicke lang betrachtet sie die monotone Szenerie, klatscht dann in die Hände, woraufhin ein Donnerschlag, jedoch ein recht leiser, zu hören ist. Na hoffentlich wird das was!
Schnell eilt die Gnomin wieder in die Stadt, die ersten Zeilen des neuen Liedes vor sich hin summend. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßt sie Angos, den Wirt des Gasthauses, in welchem sie schon seit Wochen wohnt, sowie die Stammbesucher, die gerne abends ihrem Gesang lauschen.
Was ist los, Skorpa? fragt Angos überrascht, als die kleine Frau mit leuchtenden Augen die Taverne betritt und sich prompt auf ihr Zimmer begibt.
Wartet bis heute Abend ab, Angos, ich werde endlich etwas Neues singen! antwortet die Bardin freudig in akzentfreiem Damarisch und verschwindet auf ihr Zimmer, wo sie ein dickes, in Leder gebundenes Buch sowie Schreibutensilien hervorholt und das neue Werk niederschreibt.

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #3 am: 27.09.2005, 21:08:16 »
 Schwere Schritte waren es, die ihn vorantrieben. Schwer bepackt, stöhnte er unter Last, die er seit Tagen mit sich herum schleppte. Leichter Dampf schien sich aus seinem Atem zu formen, als er ein- und ausatmete. Er war zuletzt in der Zentilfeste gewesen und hatte dort eine befreundete Familie besucht, deren Sohn er aus den Fängen eines Zentiler Sklavenhändlers befreit hatte. Die Familie mit dem Namen Siebenbruch hatte bisher nicht die Möglichkeit die Feste zu verlassen, sie waren regelrecht in diese Lebensumstände getrieben wurden vor Generationen und entkamen diesen Umständen bis heute auch nicht, dank der eisernen Hand der Zentiler. Doch der Mann aus dem Quastental versuchte es immer wieder einen Weg zu finden, die Familie aus der Feste zu bekommen. Leider war es auch diesmal vergeblich gewesen und so machte er sich wieder auf den Weg nach Phlan, denn diesmal hatte er einen besonderen Plan. Dem Oberhaupt der Familie Siebenbruch drohte der Verkauf als Sklave und Xanthor von Silberberg hatte tatsächlich eine Idee. Er würde nach Melvaunt reisen, um einen befreundeten Adligen zu treffen und würde ihn darum bitten, die Familie Siebenbruch zu kaufen, dann würde er die Familie entgültig bei seinem befreundeten Adligen freikaufen und sie in die Freiheit entlassen! Das war die letzte Option, die er hatte, um die Familie zu befreien, denn wenn ein gewissenloser Schleifer sie erwerben würde, wüsste er nicht, wo er sie finden sollte und das würde er sich nicht verzeihen...

Doch der Weg war diesmal noch weiter als sonst, unter der Last seiner Aufgabe wurden seine Schritte mit jeder Stunde schwerer und er immer langsamer und er wusste nicht, wie er den Weg so alleine mit all den Gedanken an die Siebenbruchs überstehen sollte. Er war von schlaflosen Nächten gezeichnet und die Kälte machte den Rest, als er in Ferne eine Silhouette erspähte.
'Augenscheinlich scheint es ein Elf zu sein, hoffentlich kein Zentiler oder einer der Zents...obwohl ich selten einen Elf auf ihrer Seite gesehen hab...'

Getrieben von dem Drang nach Gesellschaft, wurden die Schritte des Menschen schneller. Er war kein Wesen, welches lange der Einsamkeit fröhnen konnte und so wurde er getragen, keinen Gedanken an das mögliche Wesen des Elfen verschwendend. Laut rief er dem Elfen zu.
"Wesen des Waldes! Haltet ein und lasst mich aufschließen! Lasst einen einsamen Wanderer euch etwas Gesellschaft leisten!"
Xanthor blickte den Elfen an und schaute, wie dieser reagieren würde, um seinen Respekt vor den Elfen zum Ausdruck zu bringen, besann er sich freundlicher Worte.
"Ihr seid sehr mutig, wenn ihr es wagt alleine in dieser Gegend zu reisen."
Xanthor hoffte, dass es spätestens jetzt die Aufmerksamkeit des Elfen hatte, sollte dieser sich umdrehen, sah er einen Menschen, um die 180cm hoch und von etwas breiterer Gestalt, als wäre er ein Landarbeiter oder Handwerker. Seine blaue Augen schauten freundlich drein, obwohl sein Gesicht sonst ein ernstes war, was von dem rotbraunen Vollbart noch unterstrichen wurde, denn auch sonst besaß er recht markantes Gesicht, markant und kantig. Man sah dem Menschen an, dass er froh war einer Person in der Wildnis begegnet zu sein.
Er trug einen Kettenpanzer samt Kettenkapuze, über der er noch einen Halbhelm mit Nasenbügel trug, seltsamerweise trug er aber keinen Wappenrock, wie es über einem Kettenpanzer üblich war, also schien er keiner Stadt zugehörig. Er trug eine normale, braune Lederhose und trug einen blauen Unterrock unter dem Panzer. Auf seinem Rücken thronten Zweihänder und Armbrust, während an seiner Seite eine Streitaxt zu sehen war. Im Stiefel sah man noch den Griff eines Dolches, der Mann war also mit vielen Waffen ausgerüstet und trug dazu noch einen schweren, überfüllt wirkenden Rucksack mit sich rum. Außer Atem war diese doch imposante, starke Gestalt und ruhte sich erstmal auf den Oberschenkel abgestützt aus, als er seinen kurzen Zwischensprint beendet hatte und bei dem Elfen angekommen war.

Malethiel

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« Antwort #4 am: 27.09.2005, 21:22:34 »
 Der Elf ist ein zwielichtig aussehendes Wesen. Wenn man ihn aus der Ferne erblickt könnte man fast meinen er hätte etwas orkisches an sich. Sein markantes Gesicht weist stets dunkle Bartstoppel auf. Anscheinend legt er keinen grossen Wert auf Sauberkeit. Seine Haare sind abrasiert, sein Haupt jedoch wird von einer Ledermütze verdeckt. Um das Gesicht trägt er einen U-förmigen dreckigen Stahlreifen mit elfischen Buchstaben. Einzig seine klaren, grünen, stechender Augen passen nicht so recht zu seinem schmuddeligen Äußeren und lassen vermuten, dass sich hinter der dreckigen Fassade vielleicht doch noch ein Elf verbirgt.
Er tägt eine Vollplatte die von einigen braunen Fellen an der Schulter und am Rücken verdeckt wird. An seinem einfachen Ledergürtel steckt ein Langschwert und passend dazu hat der Elf ein Holzschild geschultert. In seinen Händen hält er einen Langbogen, die unzäligen Pfeile sind auf 4 Köcher an seinem Rücken aufgeteilt.
Seine Schuhe und seine Hose sind aus dunklem Leder und auch seine sonstige Kleidung ist schwarz braun gehalten.
Der Elf würde wie ein elfischer Waldläufer wirken, der von einer längeren Mission zurückkommt, wäre da nicht diese schwere Rüstung.

Schnell fährt er herum. Den Bogen hält er sichtbar erhoben, jedoch liegt noch kein Pfeil auf der Sehne. "Was sollte ich von der Gesellschaft einens Menschen haben, der bis an die Zähne bewaffnet ist und in mir vielleicht leichte Beute sieht. Vielleicht gehört ihr ja zum schwarzen Netzwerk und ich werde grade von Euch umzingelt."

"Verdammt, fast habe ich die Stadt erreicht. Aber ich lasse mich nicht von Menschen überlisten."

Der Elf murmelt ein paar Silben und vollführt eine kleine Geste mit der Hand. Er überlegt einen Moment, dann senkt er seinen Bogen.

"Wie ist dein Name, Mensch?" ruft er laut und deutlich. Seine angespannten Gesichtszüge klären sich und er atmet deutlich hörbar aus.

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #5 am: 27.09.2005, 22:13:17 »
 Der Mensch war deutlich verdutzt, als der Elf seinen erhobenen Bogen zur Schau stellte und er war noch verdutzter, als er den Elfen genau betrachtete und sah, dass er durchaus wilder aussah, als die meisten seiner Mitelfen, genauer gesagt, war dieser Elf, das wildeste Exemplar vom Aussehen, was er je zu Gesicht bekam, aber er bemühte sich um Freundlichkeit und lächelte, als der Elf ihm vorwarf, dass er vom schwarzen Netzwerk sein könnte.
"Euer Misstrauen ist verständlich, werter Elf, doch wäre auch in der Lage Maul eines roten Drachen zu leben, wenn meine Seele es verkraften würde einem Tyrannen zu verfallen!
Mein Name ist Xanthor von Silberberg, meines Zeichens Armbrustbauer und Krieger mit freiem und ungebrochenem Willen. Wenn es euch beruhigt, werde ich euch sogar sagen, wohin ich gerade gehe. Ich will mir in Phlan Proviant besorgen und danach werde ich Melvaunt besuchen. Ich habe dort noch etwas zu erledigen. Ich erfreue mich jedweder Gesellschaft und habe den Göttern schon dafür gedankt, dass ich euch hier treffen durfte. Ich hoffe, dass ich diese Dank nicht zu früh gesprochen hab! Seid ihr auch so gütig und verratet mir euren Namen, werter Elf?"


Xanthor wartete ab, wie der Elf nun reagieren würde, denn letztere Aufeinandertreffen mit Elfen waren freundlicher Natur und er wollte auch diese Unterredung so gestalten und bewahrte sich seine Freundlichkeit, auch wenn er es innerlich sehr beleidigend fand für ein Mitglied des schwarzen Netzwerkes gehalten zu werden. Xanthor war manchmal recht kurz angebunden, aber er wusste, dass es ihm nichts bringen würde, jetzt selbst in Unfreundlichkeit zu verfallen. Zumal der Elf noch schwerer gerüstet war, als er selbst. So machte der Mensch aus dem Quastental auch keine Anstalten irgendeine Waffe zu ziehen, zumal er davon ausging, dass er eh schneller als der Elf ziehen würde. Xanthor blickte dem Elfen in die Augen, um seine Absichten zu unterstreichen und legte noch ein paar Worte hinterher, die den Elfen hoffentlich entgültig beruhigten.
"Wenn ich einen Elfen jagen wollte und noch Verstärkung mit hätte, dann würde ich ihn schneller erlegen und vor allem aus dem Hintergrund agieren. Aus dem Jäger also den Gejagdten machen. Macht euch keine Sorgen, ich suche nur nach Zerstreuung und Gesellschaft."

Setel Vaarsk

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Prolog
« Antwort #6 am: 27.09.2005, 22:22:01 »
 Während Setel im Regen steht und auf sein Pferd wartet, dass gerade mit einem Holzkran vom Schiff gehievt wird, beobachtet er neugierig den Hafen. Viel ist nicht los, einige Schiffe liegen am Kai, ein paar Matrosen verladen Kisten und über ihm erschallt der Ruf einer Möwe.
Vielleicht finde ich hier ja ein paar Gefährten die mit in den Süden wollen. Es wäre bestimmt lustig Gleichgesinnte zu treffen. Außerdem wäre dann nicht das mit dem Kapitän passiert. Misstrauisch schaut er hoch zu dem düsteren Mann, der das Abladen der Waren beobachtet. Als dieser den Blick auf sich spürt, zeigt er Setel grinsend die Zähne.
Ein unangenehmer Zeitgenosse. Einen wie ihn hab ich noch nie kennen gelernt. Hoffentlich sind hier nicht alle so hämisch und gemein.
Die kurz in ihm aufkommende Panik kämpft Setel nieder und ringt sich durch dem Kapitän ebenfalls ein Grinsen zu zeigen.
Als sein Pferd endlich vor ihm steht, klettert der junge Mann schnell drauf und trabt weg. Ohne sich umzudrehen, winkt er dem Schiff mit einer Hand zum Abschied. Irgendjemand brüllt noch einige Worte hinter ihm her, Gelächter folgt den Worten. Dank dem Regen kann Setel kaum was verstehen. Das Wenige reicht, um sein Gesicht rot glühen zu lassen.

***

Bald darauf kehrt seine gute Laune wieder. Auch wenn nur wenige Leute in der Stadt zu sehen sind, fühlt Setel sich befreit. Von jetzt an, wird alles was ich anpacke gut. So, am Besten such’ ich mir eine Taverne für die Nacht – hoffentlich ist ein Barde dort. Kurzerhand fragt er den Bettler der an einer Wand gelehnt, auf einem Fass sitzt. Dieser richtet sich auf und antwortet Setel mit einem Grinsen, dass seine große Zahnlücke deutlich zeigt:
“Eine Taverne mit einem Barden? Nun werter Herr, zurzeit gibt es nur eine Taverne, wo ein Barde … oder sollte ich besser sagen, eine Bardin auftritt. Ist ziemlich klein die Dame, wenn Ihr mich fragt. Liegt vielleicht daran, dass es eine Gnomin ist.“
“Und wie heisst die Taverne, guter Mann?“
“Nun, ein sehr ungewöhnlicher Name, werter Herr. Die Taverne „Zum Quietschenden Kobold, geführt vom wertern Herrn Angos, liegt dire…“
Mit einem prustenden Lachen unterbricht Setel den Bettler. Der Bettler fällt nach einigem Zögern mit ein. Kichernd meint Setel schließlich: “Ihr habt Recht, ein wirklich ungewöhnlicher Name, bitte beschreibt mir noch kurz den Weg.“ Er kramt ein paar Silbermünzen aus seiner Börse und reicht sie dem Bettler.

***

Schmunzelnd drückt Setel einige Zeit später die Tür zum Gastraum auf. Sein Pferd hat er in die Obhut von einem gewissen Jeffrey geben. Hoffentlich kennt der sich wirklich gut mit Pferden aus, er erschien mir ein bisschen müde auszusehen.

Der Wirt mustert scheinbar belustigt den jungen Mann, der zur Tür hereinkommt. Mit seinem schwarzen Hut, der mit einer blauen Feder geschmückt ist und dem langen, blauen Mantel der nass an ihm klebt, wirkt er ein bisschen geckenhaft. Auch der grüne Umhang hängt tropfnass an ihm herunter. Auf seinem Rücken befindet sich ein großer Rucksack, der ziemlich ausgebeult ist und aus dem eine sehr gut gearbeitete, leichte Armbrust ragt. Etwas scheint die Armbrust aus dem Rucksack heraus zu beleuchten.
Der junge Mann selbst versucht gerade mit mäßigem Erfolg, ausgebeulte Satteltaschen, ein langes Seil und einen Spaten in seinen Händen so zu halten, dass nichts herunterfällt oder auf dem Boden mitgeschleift wird. Unsicher schaut er sich um, lächelt dann und geht auf den Wirt zu. Auf einem Hocker lässt er seine Sachen liegen und zieht dann den Hut mit einer halbwegs gekonnten Verbeugung. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickt Angos in ein sehr junges und offenes Gesicht. Braune Augen und zerzaustes, schwarzes Haar, dazu ein leichtes Schmunzeln lassen den Jungen sehr schalkhaft aussehen. Bevor er jedoch etwas sagen kann meint Angos: “Na Jungchen, wissen deine Eltern dass du hier bist. Du bist doch nicht etwa ausgerissen? Naja wie dem auch sei, ich bin Angos, der Wirt der Taverne „Zum Quietschenden Kobold“. Willkommen!"
Hastig schaut der junge Mann sich im Schankraum um, ob jemand die Worte mitgehört hat, allerdings sind die meisten Gäste mit sich selbst beschäftigt oder führen eigene Unterhaltungen. Kurz scheint er verstimmt ob der Worte des Wirtes, dann meint er jedoch wieder grinsend: “Ich grüße Euch, werter Herr Angos. Eure Taverne ist mir empfohlen worden und ich würde hier gern nächtigen. Habt Ihr noch ein Zimmer für mich frei? Mein Name ist übrigens Setel.“ Bei diesen Worten deutet er noch mal eine leichte Verbeugung an. Dann flüstert er: "Ich bin nicht von Zuhause ausgerissen. Ich bin Abenteurer. Sagt, gibt es hier einen Lliirapriester oder Lliiraschrein? Und wann tritt Eure Bardin auf?"
Verdattert von diesem Redeschwall, denkt Angos kurz nach und sagt dann: "Ein Zimmer hab ich natürlich noch frei. Vieleicht solltet Ihr erstmal einen kleinen Schnaps zu Euch nehmen. Kommt, ich bring Euch einen, der geht aufs Haus. Danach könnt Ihr Euer Zimmer beziehen und Elli wird Euch ein Bad bereiten. Ihr seht ziemlich durchnässt aus."
Mit einem deutlich, zufriedenem Gesichtausdruck lässt sich Setel auf einen Hocker vor der Theke plumpsen.

Malethiel

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Prolog
« Antwort #7 am: 27.09.2005, 22:43:26 »
 Der Waldelf stellt seinen Bogen mit einem Ende auf den Boden und lehnt sich leicht auf das andere. Er senkt den Kopf ein wenig zur Seite und kneift die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Einige gespannte Augenblicke vergehen ehe er wieder das Wort erhebt.

Kurz und knapp antwortet er "Malethiel ist mein Name. Auch mein Weg führt nach Phlan. Ich werde keinen keinen Hehl daraus machen, dass ich Euch weiterhin skeptisch betrachten werde. Zu oft habe ich Verrat und Hinterlistigkeit gesehen. Aber kommt, schließt auf. Es ist nicht mehr weit bis nach Phlan."

Malethiel nimmt den Bogen in seine Hand und steckt den Pfeil zurück in den Köcher. Er wartet bis der Mensch an seiner Seite steht und läuft dann weiter Richtung Osten.

"Kennt Ihr Euch hier in der Gegend aus?" 'Adlerauge sei wachsam, auch Menschen schrecken vor List und Grauen nicht zurück. Vielleicht wäre es besser gewesen diesen Wildtrampel nicht zu nah an mich herangelassen zu haben. Jetzt ist es zu spät - sollte er mich hintergehen wollen, wird er dafür bezahlen.'

Varn

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« Antwort #8 am: 27.09.2005, 23:01:38 »
 Leicht blaeulicher Rauch steigt auf am Rande einer Lichtung in einem Waeldchen etwa zwei Stunden westlich von Melvaunt. Quelle ist eine Pfeife in den Haenden eines aelteren menschlichen Mannes, der vergnuegt die Lichtung beobachtet und sich ab und an einen Zug goennt.

Hie und da streckt sich der Kopf eines Wiesels aus dem hohen Gras, ehe ein zweites wieder angesprungen kommt und beide verschwinden in einem Meer tiefgruener Wiese gespikt mit Blumen aller Art.

Der Mann schmunzelt, als es auch im Gebuesch hinter ihm raschelt.

Ein Satz formt sich in seinen Gedanken, "Immer die Jungen, noch nicht erkannt haben sie, den Ernst des Lebens"

"Du warst doch der Selbe!", sagt der Mann laut und dreht sich nach hinten um seine Hand auszustrecken, in der sich eine tote Maus befindet.

Ein ungewoehnlich grosses dunkles Wiesel pirscht sich an und nimmt behutsam die Maus aus der Hand des Greisen um sie genuesslich zu verspeisen. Wieder formt sich ein Satz in dessen Kopf, "Langweilig! Wann gibt es wieder anderes Fleisch?"

"Bald! Demnaechst gehe ich wieder in die Stadt um ein paar Dinge zu erledigen, dann nehm ich dir was leckeres mit.", langsam streichelt er das Wiesel am Kopf und steht auf, "Sorge dich um deine Kinder, jage etwas fuer sie, sie wuerden sich sicherlich freuen."

Dann verschwindet der Mann in den Bueschen.

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #9 am: 27.09.2005, 23:21:47 »
 Der Elf wurde scheinbar doch noch ein wenig einsichtig und ließ den Menschen aufschließen, was dieser auch prompt tat. Immer noch war er weit davon entfernt eine Waffe zu ziehen oder auch nur seine Hand in der Nähe eines Griffes zu nehmen, weil er keinen Bedarf daran sah. So ging er ein paar Schritte neben dem Elfen, ehe er ihm antwortete, dabei zeigte sein Gesicht immer noch den selben Ernst, wie eh und je.
"Bringt mir eure Skepsis entgegen, solange ihr mir nur Gesellschaft leistet. Meine Worte vermögen es nicht, euch zu beruhigen oder eure Zweifel hinfort zu fegen. So will ich es lassen, euch lediglich auf eure Fragen antworten und vielleicht selbst noch ein paar stellen."

Der Mensch ging wieder ein paar Meter auf der gleichen Höhe mit Malethiel, wobei er sich aus den Augenwinkeln sein Profil einprägte.
"Ich bin es gewohnt auf den Hauptrouten um den Mondsee zu reisen, aber ich wäre nie so vermessen und würde neben den Routen reisen, denn ich muss meistens alleine reisen und mein Leben ist mir etwas wert, zumindest würde ich es nicht umsonst in einen Zentilerkerker schmeißen. Nun gut, ich glaube, ihr verlangt von mir, dass ich gerade heraus und ehrlich bin und so soll mir euer Wunsch Befehl sein.
Wie ich schon sagte, bin ich Xanthor. Ich bereise diese Region seit einiger Zeit, meist alleine, um Verzweifelte aus den Kerkern zu befreien, aus den Ketten der Tyrannei. Ich bin sowas, wie ein Kämpfer gegen das Leid, denn dieser Landstrich kennt viel zu viel Leid und so, wie ihr an mir zweifelt, habt ihr selbst schon eine Menge Leid erfahren. Mein Waffenarm ist leider weder stark noch lang genug, um an die Verursacher des Leides heranzukommen, aber wenn ich jemanden helfen kann, so tu ich das auch. Aus diesem Grund reise ich auch nach Melvaunt.

Und? Was treibt euch nach Phlan? Wirtlich oder schön ist die Stadt nicht, seid ihr auf der Suche nach den Mysterien der Stadt oder wollt auch ihr nur Vorräte auffrischen?"

Noch während er diese Frage stellte, waren die Torwachen schon in Sicht und sie konnten Phlan betreten.
"Kennt ihr hier ein gutes Haus? Und einen guten Händler? Ich reise hier meist nur durch und suche mir den nächstbesten Händler, um mir Vorräte zu kaufen."

Malethiel

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« Antwort #10 am: 27.09.2005, 23:48:42 »
 Aufmerksam verfolgt der Elf die Worte des Menschen und scheint jedes einzelne von ihnen auf einer Waagschale zu messen. Als sie die Stadt betreten antwortet Malethiel in einem ganz anderen und höflichen Ton.

Ich erkenne keine Lüge in Euren Worten und auch Eure Absichten scheinen sich weit von denen der hinterlistigen heimischen Menschen hier zu unterscheiden. Vielleicht sind wir gar nicht so verschieden wie ich dachte.
Auch wenn ich immer die Route einschlage, auf der ich am wenigsten Konflikte erwarte, muss das nicht heißen, dass ich hier die richtige Wahl getroffen habe. Seit mehr als 100 Jahren habe ich meine Heimat nicht verlassen. Ich kenne mich nicht aus in den waldlosen Ländern der Menschen.
Mein Leben lang führe ich Krieg für die Freiheit meiner Heimat. Ihr seht unsere Ziele scheinen sich zu überschneiden, Herr von Silberberg. Auch wenn sich unsere Methoden mit Sicherheit um längen unterschieden
Malethiel wirft einen alles sagenden Blick auf die seltsame riesige Klinge auf Xanthors Rücken.

So ist es auch das Schicksal des Kriegers der mich in diese baumlosen tyrannischen Lande führt. Damit beantworte ich auch automatisch Eure letzte Frage. Wenn Ihr Euch in Phlan nicht auskennt bleibt abzuwarten was uns hier erwartet.

Interessiert schaut sich Malethiel das Menschenhandwerk an, was zu dieser Urzeit überall in Phlan ausgeübt wird. Wurde diese Stadt vor kurzem zerstört? fragt er mehr sich selbst als er viele der zerstörten Gebäude erblickt.

Skorpa Stormurgald

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« Antwort #11 am: 28.09.2005, 02:06:57 »
 Skorpa verbleibt einige Stunden in ihrem kleinen Gemach, wo sie zunächst an dem eigentlichen Lied arbeitet und es dann übt, unterschiedliche Betonungen ausprobiert und sich am rhythmischen Tropfen des Regenwassers vom Dach des Gasthauses orientiert.
Nachdem sie das neue Werk endgültig fertig gestellt hat, flechtet sie sich den Zopf neu und steigt hinunter in den Schankraum. Zum Auftritt trägt sie natürlich kein Kettenhemd, sondern ein weinrotes Hemd, das perfekt zu ihrem ebenso weinroten Rock passt.

Unten angekommen, stellt die Gnomin fest, dass bereits einige Gäste hinzugekommen sind, darunter ein junger Mensch mit einem schicken Hut. Schöner Hut, denkt sich die Bardin, und sein Träger ist auch nicht gerade uninteressant. Für einen Menschen sieht er ganz und gar ansehnlich aus. Aber ganz schön müde und ratlos.

Wissend Angos zunickend, und sich der vielen Blicke seitens der zahlreichend Bewunderer ihrer Kunst bewusst, betritt Skorpa die dreieckige Bühne in der Ecke gegenüber der Theke. Sie ist zwar etwas aufgeregt vor dem Auftritt, jedoch solche Situationen bereits gewohnt, sodass sie sich nichts daraus macht und alles so wie geplant, beginnt.

Die Sängerin intoniert melodisch einige Silben und wirft ein kleines Knötchen Leuchtmoos, welches sie zuvor unbemerkt in der Hand gehalten hat, gegen den Deckenbalken direkt über ihr; der Balken strömt daraufhin sanftes, weißes Licht aus, das die Bühne mitsamt der daraufstehenden Gnomin günstig erleuchtet.

Verehrte Gäste! Verehrter Herr Wirt! beginnt sie. Ihr habt euch sicherlich bereits gefragt, wie oft ich euch noch mit meinen alten Liedern langweilen werde...
Aber bitte, Madam Stormurgald! unterbricht ein Gast Skorpa, die leicht schmunzeln muss. Wir lieben doch Eure Lieder, und würden uns jeden Abend gerne alles anhören was Ihr zu bieten habt, selbst zum tausendsten mal!
Nungut, aber ich möchte mich gewiss nicht tausend mal wiederholen, setzt die Bardin unbeirrt fort, heute, als ich vor der Stadt am Ufer des Mondsees vor mich her sann, hat mir der Regen die Worte eines neuen Liedes zugeraunt. Sie macht eine Kunstpause, um die Spannung zu steigern. Im Schankraum ist es so still geworden, dass man Kellerasseln schleichen hören könnte. Ich nannte das neue Werk... "Das Geisterschiff!"
Beifall ertönt von mehreren Tischen aus, doch Skorpa macht eine beschwichtigende Geste, und klatscht, sobald sich der Lärm legt, in die Hände, worauf, wie vorhin am Strand, ein leiser Donnerschlag ertönt.
Dann beginnt sie mit dem Lied, das wie folgt geht:

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Sobald ihre bezaubernde Stimme verstummt, erfüllt der laute Beifall den Raum. Skorpa verbeugt sich grazil, lässt mit einem Fingerschnippen das magische Licht wieder erlöschen und geht zur Theke, um das Glas Wein an sich zu nehmen, welches ihr der Wirt bereits hingestellt hat.

Varn

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« Antwort #12 am: 28.09.2005, 08:57:58 »
 Nach etwa zehn Minuten erreicht der Alte eine weitere Lichtung, an deren Rand sich eine kleine Huette befindet. Ausser einer Tuer und einem kleinen Fenster ist von dieser Seite aus jedoch nicht viel zu sehen. Nur wenn man ganz genau hinguckt erkennt man einen schmalen Schornstein aus einer Baumkrone ragen.

Der Mann betritt die Huette.

Zu seiner Rechten befindet sich eine Feuerstelle. Gekonnt stapelt er Stroh, Reisig und kleinere Aeste zusammen und entzuendet dies, dann nimmt er einen der kleineren Kessel an einem Haken daneben und geht nach Draussen, um ihn an einem Bach hinter der Huette mit Wasser zu fuellen. Wieder Drinnen angekommen, wirft er noch einiges an gesammelten Gemuese hinein, legt zwei Scheit Holz nach und haengt den Kessel ueber das Feuer.

Dann oeffnet er das Fenster und setzt sich an einen Schreibtisch, der davor steht, aus einer Lade nimmt er ein Blatt Papier und taucht seinen Federhalter in ein Glas Tinte.

Dann beginnt er zu schreiben ...

Lieber Bruder ...

... ich wage es nicht, dir persoenlich von Angesicht zu Angesicht entgegen zu treten, aber dennoch verspuere ich das Beduerfnis,
dir nach all den Jahren ein kleines Lebenszeichen zu senden.

Obwohl ich dir nicht sagen kann, wo ich bin, kann ich dir trotzdem
versichern, dass ich hier einige neue Freunde gefunden habe und
gluecklich bin.

Als ich vom Tod unserer Eltern erfuhr, war ich sehr bestuerzt, konnte
aber weder dir, noch dem Rest der Familie gegenuebertreten.

Ich habe auch erfahren, dass du Vater von drei Kinder bist und in
Melvaunt nun einen kleinen Laden fuehrst ...


Nach einer Weile wird er vom Brodeln des Wassers unterbrochen. Er steht auf und wirft ein paar Gewuerze die er aus einem Regal nimmt in den Kessel, dann kurbelt er ihn etwas hoeher und setzt sich wieder zu seinem Brief ...

... was mich sehr gluecklich stimmt. Gut dass unsere, nun ja, deine
Familie Erfolg hat.

Ich wuerde dir gerne noch so viel erzaehlen, doch kann ich nicht,
nicht jetzt. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.

Ich verspreche dir, ich melde mich bald wieder.

Varn


Dann faltet er das Papier zusammen, nimmt ein weiteres aus der Lade und faltet daraus ein Kuvert, in das er den Brief steckt. Um es zu verschliessen schmilzt er etwas Wachs in einem Loeffel ueber dem Feuer und giest einen zaehfluessigen Tropfen auf den Falz des Kuverts, dann zieht er noch einen Ring aus der Tasche und drueckt ihn in das Wachs. Es erscheint der Abdruck eines Laubbaumes darauf.

Behutsam packt er den Brief in eine Seitentasche seines Rucksacks um sich dann der fertigen Suppe zu widmen ...

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #13 am: 28.09.2005, 11:28:28 »
 So schien es, als würde der Elf doch zumindest ein wenig oberflächiges Vertrauen zu dem Menschen aufbauen können, sodass sie immerhin in Ruhe reisen könnten und wer weiß, wenn sich der Elf hier nicht auskennt, vielleicht wird er den Menschen fragen ihn ein Stück weiter zu begleiten, damit er den Weg sicher bereisen kann?
Xanthor war noch wie vor sehr ernst im Gesicht, sein typischer Gesichtsausdruck, einfach die Härte seines Daseins hat sich in seinem Gesicht niedergeschlagen. Er antwortete dem Elfen auf seine letzte Frage zuerst, bevor er andere Worte hinterher schob.
"Diese Stadt wurde des öfteren zerstört, soweit ich weiß. Vor ein paar Jahren, fragt mich nicht, wie viele Jahre es her ist, soll ihr eine Armee aus Drachen und anderen Monstren die Stadt überrannt, aber nicht vollends zerstört haben und nun kümmern sich die Menschen wieder um den Aufbau der Stadt. Genaueres weiß ich leider nicht, da müsst ihr euch schon in der Stadt umhören."
Dann wurde seine Stimme aber etwas leiser, damit nicht jeder die nachfolgenden Worte hören konnte, obwohl es eigentlich eher Lob für Phlan war.
"Aber es ist gewiss, dass man euch hier besser behandelt wird, als in den meisten anderen Städten am Mondsee. Es gibt hier sogar eine Stadt, in die werdet ihr nicht einmal eingelassen und wenn ihr sie doch irgendwie betreten könnt, dann landet ihr in der Arena, wo das blutgierende Volk der Stadt auf euren Tod warten wird. Fernburg heißt diese Menschenstadt und die anderen Städte, die ihr bei Leibeskräften meiden solltet, wenn ihr den Weg gehen wollt, der am wenigsten Konflikte bereitet, dann betretet weder Mulmaster im Südosten der Mondseeregion, noch die Zentilfeste im Westen der Region. Dort würde man euch Ärger machen und versuchen zu einem Diener des schwarzen Netzwerkes zu machen, schließlich habt ihr mich ja als einen der ihren verdächtigt, was aber auf Grund eurer Herkunft und Abstammung unwahrscheinlich ist, oder als Sklaven zu verkaufen. Selbst ich, als Mensch, muss immer all meinen Mut zusammen nehmen, wenn ich eine dieser Städte betrete, aber hin und wieder lässt es sich einfach nicht vermeiden."

Während die beiden sich dem Markt näherten, ging er nochmal auf die Unterschiede ein, die Malethiel angesprochen hatte, er wollte seine Meinung dazu kund getan haben, bevor sie wieder handelnde Menschen erreichten.
"Ja, die Art und Weise, wie wir unsere Ziele erreichen, werden unterschiedlich sein. Doch auch sonst wird sich die Art und Weise unser Herangehensweise unterscheiden. Während ihr, wenn ich davon ausgehe, dass ihr wirklich um Frieden kämpfen müsst, offensiv für eure Freiheit kämpft, bin ich in einer eher defensiven Position und muss die Freiheit des Einzelnen verteidigen soweit ich kann, da mir für eine Offensive sowohl die Verbündeten, als auch die Ressourcen fehlen. Aber ihr habt recht, wichtig ist, dass wir unter dem Strich beide für Freiheit kämpfen."

"Gebt mir Proviant für einen Zehntag. Das soll alles gewesen sein. Nur Proviant für zehn Tage."
Xanthor unterband geradezu alle Versuche des Händlers ihm noch etwas von seinem kostbaren und guten Wein oder anderen Dingen anzubieten, reichte dem Mann die fünf Goldmünzen, die er für die zehn Rationen bekam und mit einem "Danke", verschwand er auch schon wieder von dem Stand, wartete aber noch, um Malethiel sich vielleicht noch etwas kaufen wollte.
"Und wie sieht es aus?", sprach er den Elfen wieder an, "Wollt ihr heute Nacht in Phlan bleiben?"

Malethiel

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Prolog
« Antwort #14 am: 28.09.2005, 12:08:19 »
 “Die Gefahr dieser Orte ist mir bekannt und ich habe 2 dieser Festen auf meinem Weg hierher weiträumig umgangen. Das ist aber auch schon alle was ich über diese Region hier weiß.
Aber natürlich habt ihr Recht, Herr von Silberberg – dort wo einen das Schicksal hinträgt lässt es sich nicht vermeiden auch solche düsteren Orte aufzusuchen!“
antwortet Malethiel dem Krieger während er seinen Rucksack absetzt und darin herumkramt.

Dann holt er einen Lederbeutel unter seiner Rüstung hervor und einen kurzen Moment kommt dabei zusätzlich eine Art Kette um seinen Hals zum Vorschein. “Gebt mir genug von dem Brot dort und etwas von dem Trockenfleisch. Und schneidet mir ein Stück von dieses Käse dort vorne ab.“meint er zu dem Verkäufer. Als Malethiel den Händler entloht hat und alles verstaut hat, wendet er sich wieder Xanthor zu.

"So, diese Stadt ist also von Drachen zerstört worden? Was um alles auf Toril interessieren sich Drachen... – ach ist ja auch egal! Es reicht wenn wir hier ein Bett für die Nacht finden, ja ich plane hier zu nächtigen, solange es sicher ist. Suchen wir alle Gaststätten auf und finden ihre Preise heraus. Ich habe keine Lust unnötig Münzen zu verschwenden."

Und dann werde ich ja sehen ob du hier bist, oder warst, Elassée. Was mache ich nur wenn niemand sie hier gesehen hat – womöglich ist sie schon als Sklavin verkauft worden? Oh, Shevarash – Tod allen die Ihr Leid zugefügt haben!

Interessiert schaut sich Malethiel auf dem Platz um und als er eine Gaststätte erblickt marschiert er schnurstracks darauf zu. “Kommt ihr nun mit oder nicht?“
 

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