• Drucken

Autor Thema: WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung  (Gelesen 55245 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Gorislava Daal Garden

  • Beiträge: 614
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #390 am: 19.04.2007, 00:25:29 »
Mit einem - dankbaren? - Nicken, am ehesten dem forschen Professor gewidmet, passiert auch Gorislava das Tor, ohne ein Wort zu sagen. Eins Stimme hinter ihr lässt sie jedoch herumfahren und den Mann zwei Lidschläge lang ungläubig anstarren.
"Hat ihn der Sturz so mitgenommen, oder ob er schon immer so gewesen ist?"

"Geht es Euch nicht gut?," fragt die Karrn tonlos nach einem Seufzer. Dieser Bursche ist doch mehr als nur seltsam.Wenn gerade ein heller sommerlicher Tag herrschte, würde er bestimmt wie ein kleines Kind bunten Schmetterlingen mit offenem Munde hinterher schauen. Zumindest hält sie es für sehr wahrscheinlich.

Ihr eigener Blick gilt nun dem Weg innerhalb der befestigten Stadt, den sie in dieser Nacht noch zu beschreiten hat, ehe ihr Ruhe vergönnt wird. Doch wo ist das Schattenbiest?
No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

Ein

  • Beiträge: 377
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #391 am: 19.04.2007, 07:55:52 »
Ein muss sich schon wieder vor ihrem Blick verstecken, der einem Gespenst oder Ungeheuer gelten könnte, und dabei ist er doch keines von beiden. Er weicht mit seinem eigenen zur Seite aus, als würde er ihren Schattenbegleiter fixieren wollen. Doch auch da gibt es keinen Halt, denn den findet er nicht mehr. Es ist an ihm, wie zu einem Gespenst oder Ungeheuer hin zu starren, bevor er sich nicht mehr verstecken muss und wieder nach vorne sieht. Mit einer Antwort hat er so lange gewartet.
"Nicht sonderlich", brummt er, und versucht sich verstohlen an einer schwächeren Heilbeschwörung, um seinen Arm zu prüfen. Da taucht kurz der violette Nebel auf und fährt in seinen Arm, aber er fühlt sich so wie zu vor.
Das Büchlein hat er verloren, fällt es ihm ein, aber doch sicher nicht auf dem Luftschiff. Es muss auf dem Schlachtfeld liegen, zusammen mit dem gefallenen Marschall. Oder ein anderer hat es mit sich genommen und benutzt es nun.
Da drängt er sich durch die Gruppe hindurch nach vorn und deutet in die Straßendunkelheit.
"Ich will in eine Taverne, so bald wie möglich, wenn ich Morgen den Untoten zerbrechen soll."
Es muss doch Hinweisschilder geben, sagt er sich, vergisst aber dann, sich danach umzuschauen.

Prof. Nimble

  • Beiträge: 522
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #392 am: 19.04.2007, 10:07:16 »
Nimble ist in Gedanken, und bekommt von den Gesprächen seiner Begleiter wenig mit. Jeder Schritt in die Stadt bringt ihn seinen Erinnerungen etwas näher. Es ist ihm, als ob er aus einem langen Traum wieder aufgewacht wäre. Ruhiger ist es geworden, beinahe totenstill, seit er das letzte Mal hier war. Doch ansonsten scheint alles so zu sein wie immer.
"Hier rechts, über die kleine Brücke und dann in die Gasse hinein, da ist die Taverne. Zumindest war sie da mal.", ruft Nimble nach hinten zu den andern und stapft vorsichtig weiter.

Xim Goldschuh

  • Beiträge: 508
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #393 am: 19.04.2007, 13:10:59 »
"Ich verstehe nicht ganz - was wollt ihr denn in der Taverne? Ich dachte unser Ziel ist es, diesen Untoten finden? Wieso sollte der in einer Taverne sein? Nachdem das hier die offensichtlichste nächste Stadt zu sein scheint, wird er doch bestimmt versuchen, hier nicht in Erscheinung zu treten, da er ja um seine Verfolger weiss. Sollten wir nicht lieber gleich zur besagten Lighting Rail Station gehen? Vielleicht erwischen wir ja noch die Bahn, in der er auch reist?" wirft Xim ein. Dann fällt ihm ein, dass die Gefährten ja noch andere Gründe haben könnten, zur Taverne zu gehen. "Und ihr könnt doch sicher auch im Zug essen und schlafen, wenn es nötig ist."

Lim

  • Beiträge: 158
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #394 am: 19.04.2007, 16:21:52 »
"Ja, Ihr habt recht, Xim. Wir sollten zumindest feststellen, wann die nächste Bahn fährt."
Lira'el seufzt. "Aber ich wünschte wirklich, wir hätten Zeit für die Annehmlichkeiten eines Gasthauses."

Gorislava Daal Garden

  • Beiträge: 614
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #395 am: 19.04.2007, 23:30:51 »
"Wenn ich nur ganz aus Eisen wäre, wie dieser Xim, würde ich zu Fuß nach Karrnath laufen und auch sonst bis an den Rand der Welt, nur um diesen Widerling zu fassen!"

"Ganz wie es euch beliebt," ist Gorislavas knappe Antwort, die sie allerdings nickend und in deutlich bejahendem Ton ausspricht. Sollte sie sich entschließen, diese Schar zu begleiten, oder auch nicht - in diesem völlig bedeutungslosen Fort zu versauern, ist nie ihre Absicht gewesen.
No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

Brottor

  • Moderator
  • Beiträge: 9001
    • Profil anzeigen
    • http://www.gamesquare.de
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #396 am: 20.04.2007, 09:57:05 »
Die bunt zusammengewürfelte Gruppe begibt sich zur Zugstation. Alles ist verlassen und Dunkel.
Ein Zug steht bewegungslos im Bahnhof. Ein Schaffner ist nach längerem Suchen auszumachen. Er kontrolliert gerade die Dämpfer der Elementarvorrichtung.

"...der nächste Zug nach Thrane ist dieser hier. Er verläßt Sterngate morgen etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang.
Fahrkarten könnt ihr ebenfalls morgen am Schalter erhalten."

Antwortet der Schaffner den Abenteurern.

Daraufhin beschließen die sechs das Gasthaus auf zu suchen um noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen.

Das Gasthaus verfügt über gute Zimmer, wie Professor Nimble es versprochen hat. Die Küche hat alerdings bereits geschlossen - doch der Wirt läßt sich überreden den hungrigen Brot Schinken und Käse zu bringen.

Die Nacht ist kurz und entsprechend ist die Verfassung der Gruppe am nächsten Morgen. Doch alle beschließen der letzten Spur des Untoten zu foglen und sich auf schnellstem Wege nach Karrnath zu begeben.
Der Zug nach Flamekeep stellt von hier aus die schnellste möglichkeit dar nach Karrnath zu gelangen und so hoffen die Verfolger das sich vielleicht auch Lucan für diesen Weg entschieden hat.

Die Abenteurer sind früh am Bahnhof. Sie erhalten die Fahrkarten und ihnen wird ein Abteil zugewiesen.
Als sie den Bahnsteig betretten werden sie von den zwei Bahnhofswachen seltsam ins Auge gefasst.
Nun ist dies nicht sehr verwunderlich geben sie doch einen interessanten Anblick ab, doch der Blick der Wachen scheint weniger von Neugier denn mehr von Vorsicht geprägt.

Als die Gruppe sich ihrem Abteil nähert um dem Zug zu zu steigen, setzt dieser sich plötzlich in Bewegung.
Verwirrung herrscht auf dem Bahnsteig - sollte der Zug doch erst in einer halben Stunde Sterngate verlassen!

Um dei Verwirrung weiter zu steigern stürzen plötzlich unzählige Fledermäuse über das Bahnhofsgebäude auf den Bahnsteig.
Die beiden Wachen ziehen ihre Schwerter und halten auf die Abenteurer zu.

Wenn es bisher noch einen Zweifel gab das Lucan hier ist so ist es nun wohl Gewissheit. Doch daran können die Helden dieser Geschichte im Moment nicht denken - denn schon wieder überschlagen sich die Ereignisse!
"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Hugin and Munin

  • Beiträge: 6984
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #397 am: 28.04.2007, 13:32:33 »


Ein hat mit Nichts gerechnet. Als Antwort darauf bricht schon wieder Alles über ihn herein.
Noch benommen von der spärlichen Nachtruhe und umgeben von wirren Traumbildern, nimmt er durch verklebte Augen wahr, wie der Bahnsteig nicht so ist, wie er sein sollte. Sein Zug will ihm davonfahren, man reagiert auf seine Schlaftrunkenheit mit dem Ziehen von Waffen und schrilles Gekreische füllt den Raum von der Decke aus.
"Auf den Zug", kräht er aus einem rauhen Hals. Eine Ahnung sagt ihm, dass der Zug nicht wirklich abfahren will, dass es an diesem Ort um diese Tageszeit immer Gekreisch von der Decke geben muss, und, dass die Wachhabenden ihre Waffen zu allen möglichen Gelegenheiten zu ziehen haben.
Die Ahnung ist das aber, die ihn das letzte Mal vom Springen abgehalten hat, auf dem Luftschiff, und er vertraut ihr nicht ganz, deshalb springt er lieber und wappnet sich unversehens gegen eine unbekannte Gefahr.
"Springen!", ruft er in Erinnerung an die gestrige, unheimliche Situation, in der er es war, der dazu aufgefordert wurde.

Dieser Lucan schien ihnen wieder einen Schritt voraus zu sein. Aber nur einen. "Ob das wohl nur ein Ablenkungsmanöver ist? Nein, dazu wird er wohl die beiden Wachen verzaubert oder bestochen haben." denkt sich Xim, während er automatisch die neue taktische Situation in sich aufnimmt. "Professor, springt auf den Zug, ihr anderen, folgt mir, wir müssen den Zugführer aufhalten!" ruft er seinen leichtfüßigeren Kameraden zu. Dann rennt er los. Er ist zuversichtlich, dass er später immer noch aufsteigen können wird, falls die Aktion fehlschlägt, da dieser schweigsame Heiler bereits reaktionsschnell eine Treppe gesichert hat.

Die Reste der morgendlichen Müdigkeit zerstieben schnell wie aufgescheuchte Tauben vom Brunnen, und Gorislava sieht sich und ihre neuen Gefährten einer plötzlichen Katastrophe gegenüber - oder zumindest beinahe einer Katastrophe.

Xims Vorhaben, den Zugführer zu fassen zu bekommen, findet die Karrn zwar sinnvoll, die Aussicht auf ein Wettrennen mit dem Zug allerings nicht. "Ihr wollt ihn zu Fuß erwischen?," fragt sie ungläubig, mit gehobener Augenbraue den Kriegsknecht, zögert dann aber keine Sekunde mehr.
Einen Augenblick später ist die Rächerin nur noch huschender dunkler Schatten; sie nimmt Anlauf und springt auf den Waggoneingang zu, den Ein nun bevölkert. Seine hilfsbereit ausgestreckte Hand ergreift sie, ihm ein dankendes Nicken schenkend, scheint aber nicht lange auf einem Fleck verharren zu wollen. Sobald sie ihr Gleichgewicht ohne sichtbare Mühe wiedererlangt hat, lehnt sich Gorislava aus der Türe hinaus, als würde sie fallen, umfasst jedoch rasch mit herausragende Stützstangen oder andere Vorrichtungen mit beiden Händen und versucht sich hochzuziehen.

Lira'el missachtet Xims Anweisungen und spurtet wie Ein und Gorislava auf den Zug zu, springt jedoch bei einer andern Türe auf den Zug. Dem Kriegsgeschmiedeten ruft sie noch hinterher: "Die Blitzbahn wird schnell blitzschnell!"

Nimble rennt mit seinen kleinen Füßchen ebenfalls zur Tür des Waggons, schafft es aber, vermutlich wegen seiner Größe, seines vielen Gepäcks und seiner Rüstung samt Schild nicht in den Zug. Stattdessen plumst er wie ein Sack Kartoffeln wieder auf den Boden.

"Lira'el, könnt ihr mir wohl helfen, meine Sachen abzunehmen? So bepackt schaff ich es nicht!", ruft der Gnom verzweifelt zur bereits im Zug stehenden Elfe.

Auch dei Waldfrau läuft zum Zug. Im Laufen schnappt sie sich ihre Ratte und springt.
Mit leichtigkeit überbrückt die Wandlerin die Distanz und ihre Krallen haben eine Eisenstange fest im Griff.

Sie läßt Tera auf dem Zug ab und streckt dem Professor eine Hand hin.

Xim hört die Warnung seiner Kameradin, und da der Zug bereits langsam anrollt und sich ihm eine Wache in den Weg stellt, besinnt er sich doch eines Besseren. "Vielleicht kann man ja auch im Zug zum Führerhaus gelangen." Er ignoriert die Wache und läuft zurück zum Professor, der sich gerade aufrappelt und fluchend ein paar festgebissene Fledermäuse aus seiner Haut rupft. Den Schwung des Laufes ausnutztend packt Xim ihn unter den Achseln und wuchtet ihn die Treppe hinauf.

Umschwärmt von kreischenden Bestien wirbelt Ein vergeblich umher, denn sein Speer findet keine der kleinen Plagen. Gerade noch rechtzeitig bemerkt er die auf den Zug springende Gorislava und hilft ihr mit der Hand in das anfahrende Schienenmonster hinein.
Der Zwang, zu handeln, erleichtert ihm das vollständige Erwachen, doch er kann die Ereignisse kaum schnell genug sortieren. Neben sich sieht er die adlige Elfe gemeinsam mit der wilden Wandlerfrau zusteigen, den Gnom von Xim gepackt und auch hineingeworfen werden, das alles hinter einem zuckenden und wild an ihm kratzenden Schleier aus winzigen Körpern.
Wieder aber nimmt man ihm die Entscheidung ab, denn im Rücken der düsteren Kriegerin erkennt er eine der bewaffneten Wachen. "Hinter Euch!", warnt er und sofort wendet er das Speer um und schmettert dessen Schaft über die Schulter der Begleiterin dem Mann gegen die gepanzerte Brust. Nicht aber, ohne durch den unterschätzten Aufprall nach hinten zu taumeln und nach Halt suchen zu müssen. Denn so leicht will es doch nicht gehen.

Das Tempo der wilden Jagd steigert sich rasant. Kaum hat sie einen sicheren Halt für die bevorstehende Kletterpartie gefunden, schon muss sich Gorislava inmitten eines tobenden Fledermausschwarmes der lästigen Biester erwehren. Instinktiv, angespornt von den quälenden Bissen, verwucht sie mit dem metallenen Arm, dessen scharfkantige Streifen und spitze Stacheln in Sekundenschnelle ausgefahren scheinen, das flatternde Getier beiseite zu wischen, ohne jedoch irgendwelchen Erfolg zu erzielen.
Es hilft nur eins - unbeirrt das gefasste Vorhaben auzuführen, möge sich auch die Hölle hinter ihr auftun. Durch das schnatternde Kreischen der Fledermäuse jedoch vernimmt die Karrn Eins Warnruf, und ein kurzer Seitenblick lässt sie die Gefahr mit eigenen Augen erschauen. Auf ein Geplänkel mit diesem Lakaien möchte sie sich nicht einlassen, und so zieht sich die Rächerin endlich hoch, in die zweifelhafte Sicherheit des Zugdaches.
Aus dem Inneren des Waggons jedoch, springt in einem mächtigen Satz ein wirbelnder katzenhafter Schatten; er strömt an Ein vorbei und landet, den Rücken biegend gleich vor dem Wachmann, ohne mit den halb substanzlosen Pfoten den Boden wirklich zu berühren.

Den plötzlichen Ruck von Xim nicht erwartend kreischt der Professor, als er von dem Kriegsgeschmiedeten in den Zug geworfen wird. Er strampelt und klammert sich an Lira'els Bein fest und zieht sich selbst noch in den Zug hinein. "Oh weh, entschuldigt meine Gnädigste, ich brauchte nur etwas Halt...", stammelt er und lässt ihr Bein sogleich wieder los. Im Zug angekommen nimmt er seinen Rucksack ab und schnauft durch.

Der Zug setzt sich knisternd in Bewegung und nimmt schnell an Fahrt auf. Die Wachen kümmern sich um den verbliebenen Kriegsgeschmiedeten, können jedoch nur wenig ausrichten.
Die unzähligen Fledermäuse folgen dem Zug und umschwirren die Abenteurer mit lautem Flattern.

Lira'el bemerkt, dass der Professor bereits bei ihr gelandet ist, öffnet die Tür und zieht den Gnom in den Wagen hinein.
Back to top    
View user's profile Send private message Send e-mail        
Gorislava Daal Garden

Kaum hat sie das Dach erklommen und sich aufgerichtet, droht ein mächtiges Rucken der Beschleunigung sie wieder von den Beinen zu reißen - glücklicherweise schafft es Gorislava, das Gleichgewicht mit Hilfe der Arme wieder zu erlangen, und beginnt, ihren Weg in Richtung Führerkabine durch den lästigen Fledermausschwarm zu bahnen.
Das Vorankommen gestaltet sich jedoch als ziemlich schwierig, die steigende Geschwindigkeit und hartnäckige Getier drohen die Karrn mit Schwindel niederzuringen, nur reiner Trotz und schiere Entschlossenheit halten sie aufrecht.

Mit Lira'els Hilfe kriecht Nimble noch etwas weiter in den Zug hinein. Er sieht, wie die Fledermäuse sich um Xim scharen und immer wieder auf ihn zufliegen und versuchen, ihn zu beissen. "Xim, steigt auch in den Zug ein, er setzt sich schon in Bewegung!", ruft er, als er den Ruck des startenden Zuges wahrnimmt. Weil er sich nicht besser zu helfen weiss, nimmt er seinen Streitkolben aus dem Rucksack und ist bereit, zuzuschlagen falls eines der Viecher sich ihm nähern sollte.

Der Zug has seine Reisehöhe längst erreicht und ist bereits angefahren, als Xim seine träge Masse wieder so weit unter Kontrolle hat, dass er inmitten der Fledermauswolke einen Schritt Anlauf nehmen kann und aufspringt. Der Zug bereits einen Wagen weitergefahren, und Xim kommt vor Ein zu stehen, der geistesgegenwärtig seinen ausgestreckten Speer zur Seite reißt. Ein Schlenkern des Zuges holt Xim fast wieder von den Beinen, aber er bekommt eine der Haltestangen zu fassen, die unter der plötzlichen Belastung erschreckt quietscht, ihm dann aber doch einen sicheren Stand ermöglicht. Xim zieht sich in den Wagen.  "Ich halte hier die Stellung." sagt er übergangslos zu Ein, mit Blick auf die noch stehende Wache. "Bitte geht durch den Wagen und seht nach dem Professor, ich glaube er blutet."

"Kommt, wir schauen einmal nach dem Zugführer" sagt Lira'el zu Nimble und geht im Wagen nach vorn. Sie mustert die Fahrgäste, die sie passiert.

Wie Lira'el  bereits bemerkt hat nimmt der Zug nun sehr schnell Geschwindigkeit auf und läßt die Wachen wie auch die Fledermäuse zurück.

Noch ehe er sich den Schlaf aus den Augen gewischt hat, hat sich schon der Kriegsgeschmiedete samt dem urplötzlich auftauchenden Schattenmonster zwischen Ein und den quiekenden Schwarm geschoben. Über ihm hat es Schritte auf dem Waggondach, und er nimmt schwach die Bitte des Metallsoldaten wahr. Ja, helfen, denn das ist einfacher.
Schon springt er in den nächsten Wagen, lässt das Geschehen weit hinter sich und nimmt in all der rauschenden Überraschung neben dem Professor Nimble auch Lira’el wahr, sodass er um ein Haar zum Stolpern kommt. Vor dem kampfbereiten Gnom bleibt er stehen und streckt die speerfreie Hand nach ihm.
Xim meinte, ihr wärt verwundet“, sagt er mit immer wieder zur Decke huschenden Blicken, während er die violetten Schleierarme herkonzentriert. Sie springen zum Gnom über, um noch für eine Weile die kleine Gestalt mit ihrem finsteren Licht zu verdunkeln.

Der pfeifende Fahrtwind und das Schlenkern des Zuges bringen Gorislava zum Stolpern und sie stürzt auf das Zugdach, trotz des leichten Schwindelgefühls geistesgegenwärtig genug, den Fall mit den Händen abzufangen.
Leise grummelnd, richtet sich die Karrn so grazil, wie der unstete Untergrund nur erlaubt, wieder auf und nimmt Anlauf für den Sprung auf den nächsten Waggon.

Hinter ihr strömt ein lautloser Schatten aus dem Spalt einer Dachluke. Er stolpert nicht, als er der Rächerin mit flüssigen Bewegungen nachsetzt, denn als Traumschrecken braucht er keinen stofflichen Halt.

Lira'el geht weiter durch den Wagen nach vorne und nimmt alle Passagiere in Augenschein, an denen sie vorbei kommt. Unter ihren Füssen vibriert der Boden, während der Zug über die Felder der Leitersteine hinweg rasch vorwärs getrieben wird.
Xim zwängt sich durch den engen Gang des Wagens an den Kameraden vorbei nach vorne. Von den Fahrgästen sieht bis jetzt keiner aus wie dieser Lucan. Der Ausdruck in ihren Gesichtern variiert von hochnäsig-verärgert bis ängstlich, registriert Xim nebenbei, aber er gibt es bald frustriert auf, die Gemütszustände alle interpretieren zu wollen, und konzentriert sich wieder auf die Aufgabe.

Ein

  • Beiträge: 377
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #398 am: 28.04.2007, 13:43:07 »
Ein sieht mit Erstaunen den Kriegsgeschmiedeten Xim an sich vorüberhetzen, dazu ist auch der Panther fort, wie auch die Fledermausschwärme. Insgesamt ist alles wieder so ruhig, wie er es noch vor Sekunden vor dem gewaltsamen Erwachen erlebt hat. Damit ist er auch schon wieder in den wohligen Dämmer zurückgesunken, den er vor der wilden Jagd inne gehabt hat. Der hat ihm zuverlässig die Gedanken von der Jagd ferngehalten, auf der er sich befindet, und diese Aufgabe wird er ihm auch jetzt wieder geben, nur für einige Minuten.
Ächzend stellt er fest, dass auch Lira'el davon ist, und wählt enttäuscht einen Sitzplatz neben sich. Für einige Momente die Wirkung seiner Heilkraft beobachtend, spricht er abwesend zu dem Fahrgast neben ihm, den Speer in den Boden gestoßen.
"Daal Garden ist noch dort oben, doch, ah, sie ist eine der mächtigsten Zauberinnen, wisst Ihr, ihr wird nichts zustoßen."
Im Herzen recht zufrieden bricht er das kaum begonnene Gespräch ab, lehnt sich zurück und fixiert den Professor.
"Nicht wahr?"

Prof. Nimble

  • Beiträge: 522
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #399 am: 28.04.2007, 18:14:51 »
"Hm, ja? Ist das so? Ich kenne Sie kaum. " bemerkt der Professor abwesend. Er ist mehr besorgt um sein Bein, wo ihn eine dieser Fledermäuse gebissen hat. Er hat das Hosenbein etwas nach oben gekrempelt und reibt sich die Wade. Ein schwarzer Fleck und ein kleiner roter Punkt ist am Bein zu sehen. "Es will einfach nicht aufhören weh zu tun... ob ihr euch das mal anschauen könntet?" Etwas hilflos dreinblickend schaut der kleine Gnom gerade über die Kante der Sitze zurück zu Ein. Irgendjemand hatte vorhin etwas von Kleriker gesagt. Er kannte den Kerl nicht, aber Nimble wusste genau um der Heilkräfte von Klerikern. Und diese kleine Wunde schien ihm für ihre Größe ziemlich lange zu bluten.

Xim Goldschuh

  • Beiträge: 508
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #400 am: 28.04.2007, 21:32:11 »
Xim schließt zu Li'rael auf, die sich sorgfältig jeden einzelnen Fahrgast musternd zum Zuganfang bewegt. Bis jetzt schien keine Bedrohung von den Mitreisenden auszugehen, und Xim hat Zeit, die für die Taktik zuständigen Bauteile seines Geistes auf einen etwas weiteren Kontext anzuwenden. "Lady Li'rael, was meint ihr: Ich denke dieser Lucan scheint die Fähigkeit zu haben, fremde Personen in seinen Bann zu schlagen - sei es mit Gold oder auf andere Weise. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er hier in dieser Stadt Verbündete hat, das wäre doch großer Zufall? Trotzdem haben uns diese Wachen sofort angegriffen. Und wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt, wurden doch der Professor und seine ursprünglichen Gefährten auch von ein paar sich seltsam verhaltenden Gnomen beinahe an der Reise gehindert. Wird er den Kapitän dieses Zuges auch kontrollieren, oder erwartet Ihr, ihn dort persönlich zu finden?"

Gorislava Daal Garden

  • Beiträge: 614
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #401 am: 28.04.2007, 23:16:08 »
Indessen eilt Gorislava, dem Gegenwind trotzdend, über das Zugdach der Führerkabine entgegen, in einiger Entfernung hinter ihr folgt der katzenhafte Schemen durch die morgendliche Luft. Die Aufregung der Karrn, ihr rasender Herzschlag, haben sich noch längst nicht gelegt, und doch bemerkt sie, dass ihr irgendwann jeder einzelne Schritt oder Satz immer schwerer fallen.
Erst dann stellt sie zu ihrem Schock fest, dass die Bisswunden, die ihr die schwärmenden Fledermäuse zugefügt haben, nicht aufhören wollen, Blut zu verströmen, als würde etwas verhindern, dass es geränne. Kurz bekommt die Rächerin es mit einem Schauer purer Angst zu tun, weiß sie hier oben doch keinen Heiler an ihrer Seite. Dort unten, im Zug, ist aber einer, das weiß sie sicher. Und außerdem, würde sie doch kaum an solch kleinen Wunden verbluten. Oder etwa doch?
Um so schneller huscht Gorislava über einen Waggon nach dem anderen, bis sie ganz vorne angelangt ist. Dort geht sie, sich zur Ruhe gemahnend, in die Hocke, und schaut nach einer Tür oder sonstigen Einstiegsmöglichkeit - die sie unverzüglich mit einem beherzten Einsatz ihres akrobatischen Könnens zu benutzen sucht.
No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

Lim

  • Beiträge: 158
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #402 am: 29.04.2007, 00:10:41 »
"Ja, Xim, an den Vorfall mit den Gnomen in Trolanhafen erinnere ich mich. Ich denke, Lucan wird auch den Zugführer derart beeinflusst haben -  so hat er die Hände frei für seinen nächsten Schachzug und muss sich nicht mit einer ungewohnten Aufgabe belasten."
Lira'el geht weiter durch die Wagen nach vorne.

Ein

  • Beiträge: 377
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #403 am: 30.04.2007, 13:07:47 »
Ein klopft dem Fahrgast neben ihm auf die Schulter und murmelt "Nichts für ungut", während er sich zu dem versehrten Gnom herunterbeugt.
"Eigenartig", murmelt er ihm zu, nachdem er augenblicklang in der Ruhe gebadet hat, die der Professor trotz des rinnenden Blutes besitzt.
"Sie hat sich Eurer Wunde bereits angenommen... Wenn sogar sie machtlos ist..."
In seinen Blick kommt Unruhe. Es wird nichts damit, den Schlaf nachzuholen.
Mit eiligen Fingern sperrt er den Langspeer wieder hinter seine Kette und rückt näher zum Professor hin.
"So also..."
Er ist bemüht, die Hände nicht zu nah an das Blut herankommen zu lassen und führt mit ihnen nur einige unabgeschlossene, absurde Gesten aus. Er hat die düsterschimmernde Aura um den Professor eher im Blick als den selbst - er kennt sich weder mit Wunden aus, noch mit den Ursprüngen der Macht, die ihm die Göttin zum Geschenk gemacht hat. Doch letztere ist ihm vertrauter, als die gemeine Körperhaftigkeit einer Fledermausbisswunde.

Gorislava Daal Garden

  • Beiträge: 614
    • Profil anzeigen
WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #404 am: 30.04.2007, 15:53:39 »
Mit einem Ruck öffnet Gorislava die Tür der Führerkabine und nach einem Lidschlag ist sie schon darin, dem Zugführer durch das hörbare Zuschlagen der Pforte signalisierend, dass er nicht mehr alleine ist.
"Wir haben es sehr eilig, heute, nicht wahr?," spricht die Karrn eiskalt, dem Mann in die Augen starrend. "Oder hat jemand so plötzlich den Fahrplan geändert?"
No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

  • Drucken