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Ein hat mit Nichts gerechnet. Als Antwort darauf bricht schon wieder
Alles über ihn herein.
Noch benommen von der spärlichen Nachtruhe und umgeben von wirren Traumbildern, nimmt er durch verklebte Augen wahr, wie der Bahnsteig nicht so ist, wie er sein sollte. Sein Zug will ihm davonfahren, man reagiert auf seine Schlaftrunkenheit mit dem Ziehen von Waffen und schrilles Gekreische füllt den Raum von der Decke aus.
"
Auf den Zug", kräht er aus einem rauhen Hals. Eine Ahnung sagt ihm, dass der Zug nicht wirklich abfahren will, dass es an diesem Ort um diese Tageszeit immer Gekreisch von der Decke geben muss, und, dass die Wachhabenden ihre Waffen zu allen möglichen Gelegenheiten zu ziehen haben.
Die Ahnung ist das aber, die ihn das letzte Mal vom Springen abgehalten hat, auf dem Luftschiff, und er vertraut ihr nicht ganz, deshalb springt er lieber und wappnet sich unversehens gegen eine unbekannte Gefahr.
"
Springen!", ruft er in Erinnerung an die gestrige, unheimliche Situation, in der er es war, der dazu aufgefordert wurde.
Dieser Lucan schien ihnen wieder einen Schritt voraus zu sein. Aber nur einen.
"Ob das wohl nur ein Ablenkungsmanöver ist? Nein, dazu wird er wohl die beiden Wachen verzaubert oder bestochen haben." denkt sich Xim, während er automatisch die neue taktische Situation in sich aufnimmt.
"Professor, springt auf den Zug, ihr anderen, folgt mir, wir müssen den Zugführer aufhalten!" ruft er seinen leichtfüßigeren Kameraden zu. Dann rennt er los. Er ist zuversichtlich, dass er später immer noch aufsteigen können wird, falls die Aktion fehlschlägt, da dieser schweigsame Heiler bereits reaktionsschnell eine Treppe gesichert hat.
Die Reste der morgendlichen Müdigkeit zerstieben schnell wie aufgescheuchte Tauben vom Brunnen, und Gorislava sieht sich und ihre neuen Gefährten einer plötzlichen Katastrophe gegenüber - oder zumindest beinahe einer Katastrophe.
Xims Vorhaben, den Zugführer zu fassen zu bekommen, findet die Karrn zwar sinnvoll, die Aussicht auf ein Wettrennen mit dem Zug allerings nicht.
"Ihr wollt ihn zu Fuß erwischen?," fragt sie ungläubig, mit gehobener Augenbraue den Kriegsknecht, zögert dann aber keine Sekunde mehr.
Einen Augenblick später ist die Rächerin nur noch huschender dunkler Schatten; sie nimmt Anlauf und springt auf den Waggoneingang zu, den Ein nun bevölkert. Seine hilfsbereit ausgestreckte Hand ergreift sie, ihm ein dankendes Nicken schenkend, scheint aber nicht lange auf einem Fleck verharren zu wollen. Sobald sie ihr Gleichgewicht ohne sichtbare Mühe wiedererlangt hat, lehnt sich Gorislava aus der Türe hinaus, als würde sie fallen, umfasst jedoch rasch mit herausragende Stützstangen oder andere Vorrichtungen mit beiden Händen und versucht sich hochzuziehen.
Lira'el missachtet Xims Anweisungen und spurtet wie Ein und Gorislava auf den Zug zu, springt jedoch bei einer andern Türe auf den Zug. Dem Kriegsgeschmiedeten ruft sie noch hinterher: "
Die Blitzbahn wird schnell blitzschnell!"
Nimble rennt mit seinen kleinen Füßchen ebenfalls zur Tür des Waggons, schafft es aber, vermutlich wegen seiner Größe, seines vielen Gepäcks und seiner Rüstung samt Schild nicht in den Zug. Stattdessen plumst er wie ein Sack Kartoffeln wieder auf den Boden.
"Lira'el, könnt ihr mir wohl helfen, meine Sachen abzunehmen? So bepackt schaff ich es nicht!", ruft der Gnom verzweifelt zur bereits im Zug stehenden Elfe.
Auch dei Waldfrau läuft zum Zug. Im Laufen schnappt sie sich ihre Ratte und springt.
Mit leichtigkeit überbrückt die Wandlerin die Distanz und ihre Krallen haben eine Eisenstange fest im Griff.
Sie läßt Tera auf dem Zug ab und streckt dem Professor eine Hand hin.
Xim hört die Warnung seiner Kameradin, und da der Zug bereits langsam anrollt und sich ihm eine Wache in den Weg stellt, besinnt er sich doch eines Besseren.
"Vielleicht kann man ja auch im Zug zum Führerhaus gelangen." Er ignoriert die Wache und läuft zurück zum Professor, der sich gerade aufrappelt und fluchend ein paar festgebissene Fledermäuse aus seiner Haut rupft. Den Schwung des Laufes ausnutztend packt Xim ihn unter den Achseln und wuchtet ihn die Treppe hinauf.
Umschwärmt von kreischenden Bestien wirbelt Ein vergeblich umher, denn sein Speer findet keine der kleinen Plagen. Gerade noch rechtzeitig bemerkt er die auf den Zug springende Gorislava und hilft ihr mit der Hand in das anfahrende Schienenmonster hinein.
Der Zwang, zu handeln, erleichtert ihm das vollständige Erwachen, doch er kann die Ereignisse kaum schnell genug sortieren. Neben sich sieht er die adlige Elfe gemeinsam mit der wilden Wandlerfrau zusteigen, den Gnom von Xim gepackt und auch hineingeworfen werden, das alles hinter einem zuckenden und wild an ihm kratzenden Schleier aus winzigen Körpern.
Wieder aber nimmt man ihm die Entscheidung ab, denn im Rücken der düsteren Kriegerin erkennt er eine der bewaffneten Wachen. "
Hinter Euch!", warnt er und sofort wendet er das Speer um und schmettert dessen Schaft über die Schulter der Begleiterin dem Mann gegen die gepanzerte Brust. Nicht aber, ohne durch den unterschätzten Aufprall nach hinten zu taumeln und nach Halt suchen zu müssen. Denn so leicht will es doch nicht gehen.
Das Tempo der wilden Jagd steigert sich rasant. Kaum hat sie einen sicheren Halt für die bevorstehende Kletterpartie gefunden, schon muss sich Gorislava inmitten eines tobenden Fledermausschwarmes der lästigen Biester erwehren. Instinktiv, angespornt von den quälenden Bissen, verwucht sie mit dem metallenen Arm, dessen scharfkantige Streifen und spitze Stacheln in Sekundenschnelle ausgefahren scheinen, das flatternde Getier beiseite zu wischen, ohne jedoch irgendwelchen Erfolg zu erzielen.
Es hilft nur eins - unbeirrt das gefasste Vorhaben auzuführen, möge sich auch die Hölle hinter ihr auftun. Durch das schnatternde Kreischen der Fledermäuse jedoch vernimmt die Karrn Eins Warnruf, und ein kurzer Seitenblick lässt sie die Gefahr mit eigenen Augen erschauen. Auf ein Geplänkel mit diesem Lakaien möchte sie sich nicht einlassen, und so zieht sich die Rächerin endlich hoch, in die zweifelhafte Sicherheit des Zugdaches.
Aus dem Inneren des Waggons jedoch, springt in einem mächtigen Satz ein wirbelnder katzenhafter Schatten; er strömt an Ein vorbei und landet, den Rücken biegend gleich vor dem Wachmann, ohne mit den halb substanzlosen Pfoten den Boden wirklich zu berühren.
Den plötzlichen Ruck von Xim nicht erwartend kreischt der Professor, als er von dem Kriegsgeschmiedeten in den Zug geworfen wird. Er strampelt und klammert sich an Lira'els Bein fest und zieht sich selbst noch in den Zug hinein.
"Oh weh, entschuldigt meine Gnädigste, ich brauchte nur etwas Halt...", stammelt er und lässt ihr Bein sogleich wieder los. Im Zug angekommen nimmt er seinen Rucksack ab und schnauft durch.
Der Zug setzt sich knisternd in Bewegung und nimmt schnell an Fahrt auf. Die Wachen kümmern sich um den verbliebenen Kriegsgeschmiedeten, können jedoch nur wenig ausrichten.
Die unzähligen Fledermäuse folgen dem Zug und umschwirren die Abenteurer mit lautem Flattern.
Lira'el bemerkt, dass der Professor bereits bei ihr gelandet ist, öffnet die Tür und zieht den Gnom in den Wagen hinein.
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Gorislava Daal Garden
Kaum hat sie das Dach erklommen und sich aufgerichtet, droht ein mächtiges Rucken der Beschleunigung sie wieder von den Beinen zu reißen - glücklicherweise schafft es Gorislava, das Gleichgewicht mit Hilfe der Arme wieder zu erlangen, und beginnt, ihren Weg in Richtung Führerkabine durch den lästigen Fledermausschwarm zu bahnen.
Das Vorankommen gestaltet sich jedoch als ziemlich schwierig, die steigende Geschwindigkeit und hartnäckige Getier drohen die Karrn mit Schwindel niederzuringen, nur reiner Trotz und schiere Entschlossenheit halten sie aufrecht.
Mit Lira'els Hilfe kriecht Nimble noch etwas weiter in den Zug hinein. Er sieht, wie die Fledermäuse sich um Xim scharen und immer wieder auf ihn zufliegen und versuchen, ihn zu beissen.
"Xim, steigt auch in den Zug ein, er setzt sich schon in Bewegung!", ruft er, als er den Ruck des startenden Zuges wahrnimmt. Weil er sich nicht besser zu helfen weiss, nimmt er seinen Streitkolben aus dem Rucksack und ist bereit, zuzuschlagen falls eines der Viecher sich ihm nähern sollte.
Der Zug has seine Reisehöhe längst erreicht und ist bereits angefahren, als Xim seine träge Masse wieder so weit unter Kontrolle hat, dass er inmitten der Fledermauswolke einen Schritt Anlauf nehmen kann und aufspringt. Der Zug bereits einen Wagen weitergefahren, und Xim kommt vor Ein zu stehen, der geistesgegenwärtig seinen ausgestreckten Speer zur Seite reißt. Ein Schlenkern des Zuges holt Xim fast wieder von den Beinen, aber er bekommt eine der Haltestangen zu fassen, die unter der plötzlichen Belastung erschreckt quietscht, ihm dann aber doch einen sicheren Stand ermöglicht. Xim zieht sich in den Wagen.
"Ich halte hier die Stellung." sagt er übergangslos zu Ein, mit Blick auf die noch stehende Wache.
"Bitte geht durch den Wagen und seht nach dem Professor, ich glaube er blutet.""Kommt, wir schauen einmal nach dem Zugführer" sagt Lira'el zu Nimble und geht im Wagen nach vorn. Sie mustert die Fahrgäste, die sie passiert.
Wie Lira'el bereits bemerkt hat nimmt der Zug nun sehr schnell Geschwindigkeit auf und läßt die Wachen wie auch die Fledermäuse zurück.
Noch ehe er sich den Schlaf aus den Augen gewischt hat, hat sich schon der Kriegsgeschmiedete samt dem urplötzlich auftauchenden Schattenmonster zwischen Ein und den quiekenden Schwarm geschoben. Über ihm hat es Schritte auf dem Waggondach, und er nimmt schwach die Bitte des Metallsoldaten wahr. Ja, helfen, denn das ist einfacher.
Schon springt er in den nächsten Wagen, lässt das Geschehen weit hinter sich und nimmt in all der rauschenden Überraschung neben dem Professor Nimble auch Lira’el wahr, sodass er um ein Haar zum Stolpern kommt. Vor dem kampfbereiten Gnom bleibt er stehen und streckt die speerfreie Hand nach ihm.
„
Xim meinte, ihr wärt verwundet“, sagt er mit immer wieder zur Decke huschenden Blicken, während er die violetten Schleierarme herkonzentriert. Sie springen zum Gnom über, um noch für eine Weile die kleine Gestalt mit ihrem finsteren Licht zu verdunkeln.
Der pfeifende Fahrtwind und das Schlenkern des Zuges bringen Gorislava zum Stolpern und sie stürzt auf das Zugdach, trotz des leichten Schwindelgefühls geistesgegenwärtig genug, den Fall mit den Händen abzufangen.
Leise grummelnd, richtet sich die Karrn so grazil, wie der unstete Untergrund nur erlaubt, wieder auf und nimmt Anlauf für den Sprung auf den nächsten Waggon.
Hinter ihr strömt ein lautloser Schatten aus dem Spalt einer Dachluke. Er stolpert nicht, als er der Rächerin mit flüssigen Bewegungen nachsetzt, denn als Traumschrecken braucht er keinen stofflichen Halt.
Lira'el geht weiter durch den Wagen nach vorne und nimmt alle Passagiere in Augenschein, an denen sie vorbei kommt. Unter ihren Füssen vibriert der Boden, während der Zug über die Felder der Leitersteine hinweg rasch vorwärs getrieben wird.
Xim zwängt sich durch den engen Gang des Wagens an den Kameraden vorbei nach vorne. Von den Fahrgästen sieht bis jetzt keiner aus wie dieser Lucan. Der Ausdruck in ihren Gesichtern variiert von hochnäsig-verärgert bis ängstlich, registriert Xim nebenbei, aber er gibt es bald frustriert auf, die Gemütszustände alle interpretieren zu wollen, und konzentriert sich wieder auf die Aufgabe.