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Autor Thema: WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung  (Gelesen 54958 mal)

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Hugin and Munin

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #405 am: 30.04.2007, 17:08:54 »
Teilnamslos blickt der Zugfuehrer Gorislava an. Dann wendet er sich wieder seiner Kontrollgeraeten zu.
"Es ist Passagieren nicht erlaubt den Triebwagen zu betretten. Geht zurueck in euren Wagen."
Entgegnet der Zugfuehrer monoton.

Gorislava Daal Garden

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #406 am: 30.04.2007, 23:42:36 »
Die Karrn macht keine Anstalten, sich vom Fleck zu rühren, und schnaubt nur verächtlich, allerdings nur als Fassade - die unerschütterliche Gleichgültigkeit des Zugführers hat sie bereits alarmiert.
"Oh, das glaube ich nicht, mein Herr," entgegnet sie dem Mann mit Nachdruck in der Stimme, die rechte Hand unauffällig dem Griff des Säbels nähernd, "außer Ihr seid so freundlich und teilt mir mit, an wen ich meine Beschwerden über die unplanmäßig verfrühte Abfahrt richten sollte - an das ehrenwerte Haus Orien, oder aber einen gewissen Herrn Lucan?" Den letzteren Namen betont Gorislava ausdrücklich und funkelt den Zugführer dabei boshaft an, selbst wenn dieser ihr im Augenblick nicht zugewandt sein sollte.
No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #407 am: 01.05.2007, 11:19:02 »
"Beschwerden koennt ihr an jedem Bahnhof beim Haus Orien einreichen."
Der Zugfuehrer wirkt vollkommen gleichgueltig und betrachtet nacheinander die Instrumente.
"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Xim Goldschuh

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #408 am: 01.05.2007, 11:29:59 »
Xim überlásst die Verhandlungen gerne den beiden Damen und sieht sich derweil gründlich im Führerhäuschen um. Allerdings ist er durch die im fahlen Morgengrauen vorbeisausende Landschaft so fasziniert, dass er der Aufgabe nur einen Teil seiner Aufmerksamkeit widmet. Er fragt sich langsam warum er sein ganzes kurzes Leben lang eigentlich überallhin nur marschiert ist. Ach ja, da war die Sache mit dem Gold...
Nachdem er nirgendwo Blutspuren oder vergessene Fledermäuse entdecken kann, wendet er sich wieder den anderen zu. Angesichts der ganzen Bewaffneten ist dieser Zugführer wirklich erstaunlich ruhig...

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #409 am: 02.05.2007, 20:28:35 »
Als Ein die rasche Heilung der Wunde des Professors bemerkt, nickt er beruhigt.
"Es waren verfluchte Fledermäuse, mit Sicherheit verblutet man an den von ihnen geschlagenen Wunden."
Und will sich nach diesem glücklichen Ausgang schon wieder in Gedanken davonflüchten, als ihn etwas zweifeln lässt.
"Professor... Es hat wohl niemanden außer Euch getroffen, nicht wahr? Man sähe sonst..."
Er sucht nach dem letzten Wort und sieht sich danach um. Es sind keine zu finden, weder hier im Gang, noch auf den Bänken. Er muss das Wort doch rufen, als er es gefunden hat, und dazu springt er auf und stürzt aus dem Waggon heraus.
"Blutspuren!"
Was für einen Narren er finden würde, sähe er jetzt in einen Spiegel. Natürlich sind die Fledermäuse nicht hineingekommen, um Goda oder Lira'el zu beißen, aber er hat selbst gesehen, wie sie ein anderes Opfer genommen haben.
Draußen im jaulenden Fahrtwind langt er nach einer der Leitern und hastet die schlüpfrigen Sprossen hoch. Die Geschwindigkeit will ihm beinahe die Haare vom Kopf reißen und stiehlt ihm den Atem.
Als er sich hinaufgezogen hat, findet er die Fährte, die er gesucht hat. Es sind rote Pfützen, aus denen ein zerwehtes Flüsschen wird, wenn er weiter den Zug entlang nach vorn blickt. So bemüht er ist, seinen Mantel vor ihnen zu schützen, während er dem Wind trotzt und sich voran kämpft, schafft er es einmal nur noch, einen Sturz zu vermeiden, indem er eine Hand in das Blut stößt und sich auffängt.
Es ist schon eine Reise durch die Hölle, bis er den ersten Wagen hinter sich gebracht hat, doch der Sprung auf den nächsten führt ihn noch weit tiefer.
Er ist aber allein hier, und niemand kann ihn hören - so nimmt er mit einem unangenehmen Schrei zur Ermutigung weit Anlauf und setzt einen Fuß auf das Dach vor sich, landet mit dem anderen doch mitten in der Leere. Dem zweiten folgt er selbst.
Er hängt eine beträchtliche Zeit mit den Fingerspitzen an der scharfen Dachkante. Dabei hofft er innig, dass niemand zu ihm herauskommt, um ihn in dieser Haltung zu ertappen.
Bis er es wieder hinaufschafft, selbst anschließend nicht sagen kann, wie es genau funktioniert hat.
Schmerzen in allen Gliedern hat er beim zweiten Sprung, und auch der Wind lässt ihm keine Ruhe. Doch es geht voran. Und er kommt an. Wo genau er anzukommen vorgehabt hat, ist ihm schon entfallen, aber als er merkt, dass es nicht mehr weitergeht - denn einerseits möchten seine Arme und Beine ihm entfleuchen, um die Schinderei, die er ihnen gibt, zu vermeiden, und andererseits würde der nächste Sprung von der Lokomotive ihn nur noch auf die Gleise schicken können - und, dass er die, deren Spur er gefolgt ist, noch immer nicht gefunden hat.
So lässt er sich in den vordersten Wagen hinunter. Auch, wenn ihm das letztlich doch nicht gelingt und er brutal mit einem verrenkten Körper auf das Bodenmetall aufschlägt.

Gorislava Daal Garden

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #410 am: 02.05.2007, 22:48:34 »
Das Rumpeln hinter der Tür lässt Gorislava sich alarmiert umdrehen; erst mitten in der Bewegung stellt sie fest, wie mühevoll und kräftezehrend ihr dieselbige vorkommt. Die vielen dunkelroten Tropfen auf dem Boden, das gerinnungsunwillige Blut, erinnern sie an ihre noch immer unversiegten Quellen.

"Wir sprechen uns noch, mein Herr," wirft die Karrn über die Schulter dem Zugführer zu und schleppt sich, ihrer Schwäche plötzlich bewußt, dennoch möglichst würdevoll aus der Kabine - wo sie demjenigen begegnet, den zu suchen sie sich aufmachen wollte. Der Heiler schaut allerdings aus, als benötige er selbst dringend Hilfe.
"Was ist mit Euch passiert, Ein?," streckt die Rächerin ihre fleischliche Hand nach dem Mann aus, der augenscheinlich mit niemandes sonst Beistand rechnen kann, "ich hatte gerade im Sinn, nach Euch zu suchen. Ich glaube, die Umstände nötigen mich, einen Teil Eurer Schuld zurückzufordern, wenn Ihr es mir so auszudrücken gestattet."
Ein roter Tropfen, der wie eine dumpfe Glocke klingend auf dem Boden zerschellt, liefert eine mehr als deutliche Erklärung für Gorislavas Worte.
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Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #411 am: 02.05.2007, 23:27:52 »
"Dachte ich mir", nuschelt Ein, während er die Sinne in ihre Ordnung zurückbringt sich aufhelfen lässt. Er fürchtet das mächtige Zupacken von Metall und ist weniger erleichtert als überrascht, als ihn eine Hand stützt, die nicht hart und eisig ist.
Erst, als er wieder steht, wird er sich der Lage bewusst. Er hat nicht gefunden, er ist gefunden worden.
"Ja, dachte ich mir schon", wiederholt er dennoch, Staub und Dreck aushustend. Drängend rafft er sich zusammen und wird vor seiner Göttin neuerlich zum Bittsteller, als er nach langer Erwartung ihre erneuernde Gabe nutzt, um der verwundeten Kriegerin die Aura der Nacht zu schenken, die ihre Wunden schließen soll. Die Schuld ist gestern gewesen, urteilt er, möglicherweise sollte sie auch noch viel weiter zurückliegen, am Besten vor dem Beginn der Zeit. Es bleibt aber etwas zurück, dass ihm auch schon bei der Versorgung der Wunden des Gnoms nicht die Wahl gelassen hat. Loyalität, das muss es sein. Ein Ding, dass er bei den Söldnern nicht hat fühlen können, und es ist erhaben über etwas so winziges wie die Schuld, überdeckt sie und macht sie bedeutungslos in ihrem Angesicht.
"Was mir widerfahren ist, nun, ich habe mich wohl etwas übernommen. Aber es geht den anderen sehr gut, und die Plage ist vorüber."
Unsicher bedeckt er seine Aufschürfungen unter dem schwarzen Fellmantel. Er ist sich noch nicht klar darüber, ob er die Wahrheit zeigen darf. Weil das Verdecken aber so umständlich ist, lässt er es.
Auf Gorislava gelehnt, beginnt er zu lachen, sehr heiser.
"Daal Garden, Ihr hättet sehen sollen, wie mein Speer dem hinter Euch gegen die Brust gefahren ist. Er wird das nicht mehr vergessen."
Dabei hat er auch Xim und Lira'el im Blick und winkt mit einer blutverkrusteten Hand. "Alles in Ordnung."

Gorislava Daal Garden

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #412 am: 03.05.2007, 00:27:48 »
Aufatmend empfängt Gorislava die heilende Kraft, die endlich den zermürbenden Blutfluss stillt und sie mit frischer Stärke erfüllt, gleich einer morgendlichen Brise. Als Ein sich jedoch gegen sie zu lehnen versucht, schiebt die Karrn ihn, nicht grob, doch entschieden, von sich.
"Ich danke Euch, Ein, aber wir wollen die guten Sitten nicht vergessen, oder?" Die Rächerin gedenkt den Heiler eines ausdruckslosen, wenngleich starren und zielgerichteten Blicks. "Bildet er sich ein, dass uns etwas verbinden mag?" Sie dreht sich auf dem Absatz um und durchschreitet langsam einen Waggon nach dem anderen, nach Anzeichen oder Spuren der Anwesenheit Lucans suchend, ohne wirklich zu hoffen, welche zu finden.

"Und Ihr, Lucan, erdreistet Ihr Euch, Randolts Stunde aufzuschieben? Mich dünkt, beinahe habe ich alle Gründe, Euch für meine geliebte Schwester niederzuschmettern..."
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Lim

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #413 am: 03.05.2007, 08:43:16 »
Lira'el lässt Gorislava ohne ein Wort passieren. Dann fragt sie freundlich lächelnd den Zugführer:
"Bitte, wo kann ich den Herrn Lucan finden? Den Herrn, der die frühe Abfahrt angeordnet hat? Ich bringe wichtige Nachricht von seiner Schwester..."

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #414 am: 03.05.2007, 08:54:31 »
Verblüfft sinkt Ein zusammen, als er losgelassen wird. Er schwenkt sich mühevoll gegen die Wagenwand, um dort herunterzusinken. Obwohl er Gorislava als unberechenbar und launenhaft einschätzt, kann er ihren plötzlichen Abmarsch kaum verstehen.
Sitten...
Aus dem Heer ist ihm noch geläufig, wie sich die Verwundeten auf ihre Pferde gestützt haben, wenn gerade keine Rangniedrigeren in Reichweite eines Armes gewesen sind. Darauf hätte er früher kommen sollen - es ist eine Pferdegeste.
Aus seiner eingeknickten Position sieht er hoch zu Xim und der adligen Elfe. "Weitere Verletzte? Vielleicht könntet Ihr mir auch wieder aufhelfen..."
Dazu streckt er seine unblutige Hand zuversichtlich nach Lira'els aus. Denn zumindest eine richtige Hand wäre etwas. Keine aus Metall, und nicht die dazugehörige zweite, die nur nicht den äußeren Schein von Eisen besitzt.

Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #415 am: 03.05.2007, 09:48:36 »
"Oh ja der Mann hat einen sehr wichtigen Eindruck gemacht! Er hat sich mir nicht vorgestellt, doch er meinte ich solle mich bereit halten und heute aus sehr dringenden Gründen unter Umständen den Zug früher aus Sterngate abfahren lassen.

Ich wollte noch fragen wer er ist und was das für Gründe sind, doch sein Blick machte mir sofort klar das es sehr wichtig ist und in Ordnung geht.

Wo er hin ist weiß ich nicht. Ich habe dann auch nur seine Stimme gehört als er mir das Zeichen gab loszufahren - von ihm habe ich nichts gesehen.

Und nun möchte ich die Herrschaften endgültig bitten das Führerhaus zu verlassen und ihre Beschwerden an geeigneter Stelle anzubringen."


Als der Zugführer Lira'el antwortet scheint er wie aus großer Nachdenklichkeit erwacht.
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Xim Goldschuh

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #416 am: 03.05.2007, 16:18:29 »
Wenn Xim Augenbrauen hätte, hätte er bei dieser Gelegenheit eine hochgezogen. "Ich hätte nie gedacht, dass der Mann noch so redselig wird.". Er nickt Li'rael anerkennend zu. Trotzdem kommt ihm die Geschichte unvollständig vor. Nur aufgrund eines wichtigen Blickes lässt man doch nicht einen Haufen Fahrgäste stehen? Oder vielleicht doch? Für den Fahrer schien das Ganze ja völlig normal zu sein.

Lim

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #417 am: 04.05.2007, 11:59:18 »
Lira'el nickt dem Zugführer einen Dank zu, dann hilft sie Ein auf.
"Ich bin unverletzt. Lasst uns schauen, ob wir Lucan finden."
Sie verlässt den Triebwagen.

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #418 am: 04.05.2007, 14:06:54 »
Ein will sich für das Aufhelfen bedanken, doch da ist dieser winzige Moment eingebildeter Intimität schon wieder vergangen, in dem er ihre Hand berührt hat. Anders als bei den Huren ist es nicht gewesen. Es ist immer so, und jede Hand ist auch eine Hurenhand gewesen.
Du hast gewonnen.
"Ihr sagt mir doch, wenn Ihr ihn gefunden habt", antwortet er apathisch auf Lira'els Vorschlag. Die Lust der Jagd hat ihn verlassen, und heute ist kein guter Tag zum Streiten. Gegen Untote am Wenigsten.
Er stöhnt wie von phantomischen Schmerzen getroffen auf und sinkt zurück in seine hockende Position am Boden, die angezogenen Knie mit den Armen umschließend. Durch sein wirres Haar sieht er den Kriegsgeschmiedeten an.
"Ihr werdet ihn nicht ohne mich schlagen, oder? Das wäre schade."
Aber er bezweifelt, dass er eine befriedigende Rückäußerung erhält. "Xim", spricht er ergänzend den Namen des Adamantitsoldaten aus. Den hat er nämlich, stellt er zufrieden fest.

Xim Goldschuh

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #419 am: 04.05.2007, 14:25:06 »
Xim der gerade das Führerhaus verlassen will, dreht sich auf die unerwartete Ansprache hin verwirrt um. War das nun wieder eine von diesen ironischen Bemerkungen, deren Sinn er nicht einzuordnen weiss? Er fühlt sich kurz an den zu Staub zerfallenen Krieger von gestern erinnert, beschließt aber die Bemerkung diesmal ernstzunehmen. "Das kann ich euch nicht versprechen. Wenn er uns nicht bemerkt und wir Zeit haben uns vorzubereiten werden wir euch gerne informieren, aber wenn dieser Lucan uns angreift oder zu fliehen versucht, werde ich sicher nach ihm schlagen.". Er nickt dem Heiler noch kurz zu und begibt sich dann in die Passagierwaggons, um nach möglichen Verstecken des Gesuchten Ausschau zu halten.

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