Nach einer kurzen Nacht voll Traeumen von weiten Fahrten, Seeungeheuern, Nebelbaenken und dem Ruhm, denn man erringen kann, wenn man all diesem Unbill trotzt erwacht Edrik leicht zerschlagen, aber voll Tatendrang. Er springt aus seinem Bett, schluepft in seine Hose und greift sich seine Waffen - dann macht er sich auf den Weg hinunter zum Meer.
Die ueblicherweise weite Aussicht wird noch von morgendlichen Nebelschwaden verhuellt, doch den jungen Mann interessiert sowieso nicht die Aussicht - er ist hier fuer sein Morgentraining. Er nimmt sein Schwert und die kleine Axt, die er ueblicher weise am Guertel hangen hat, geht in eine verteidigungsbereite Haltung und beginnt, die Waffen herumzuwirbeln - koordiniert, wie er denkt, doch schon nach wenigen Sekunden prallen sie mit einem lauten Schlag zusammen. Wie seit Jahren fast jeden Morgen... doch heute ist etwas anders. Heute kommt er im zweiten Anlauf durch die komplizierte Bewegung, heute spuert er ploetzlich die komplexe Balance zwischen Beil und Schwert, von der der fremde Balte vor Jahren so schwaermte --- ein unbeschreibliches Gluecksgefuehr durchstroemt Edrik. Das ist es, wofuer er so hart geuebt hat!
Ueberschwaenglich trainiert er weiter, und waere sein Gegner kein Schatten, sondern ein Mensch, haette Edrik vermutlich schon nach wenigen Augenblicken eine Blutfehde auf sich geladen - er fuehlt sich, als koenne er jeden schlagen, jeden Kampf gewinnen.
Schliesslich wirft er aus der Kampfbewegung heraus das Beil nach einem Baum, in dem es zitternd stecken bleibt, laesst Schwert und Hose fallen und springt zu einem Morgenbad in das morgendlich kalte Meer.
Als er eine Viertelstunde spaeter in einem angenehmen leichten Erschoepfungszustand, mit feuchten Haaren und einem Baerenhunger wieder in dem gerade lebendig werdenden Langhaus auftaucht verstaut er seine Waffen wieder bei seinem Bett, zieht sich ordentlich an, holt sich ein Stueck Brot vom Vortag, setzt sich zu einem reichlichen Fruehstueck an den heruntergebrannten und noch nicht wieder angeheizten Herd und mustert mir unuebersehbarer guter Laune die um ihn herum ausbrechende Geschaeftigkeit.