Und der Kampf entbrennt. Obwohl die Klerikerin, bewaffnet mit einer verfluchten Klinge, harten Widerstand leistet und Fist bereits schwerste Wunden bereitet hat, steht er dennoch aufrecht und bereit für seine Ideale das letzte aus sich herauszuholen. Mit einem gewaltigen Schlag, zertrümmert er den linken Arm der Wandlerin, gerade als diese Ishdarian mit ihrer Krallen die Kehle durchtrennen will. Auch Syrrak sieht nun seine Chance gekommen, mit einer Geschwindigkeit die wohl nur von einem Klauenfuß der Talentaebene überboten werden könnte, stürzt er sich auf die Klerikerin. Doch plötzlich bemerkt er, einen extremen Schmerz in seiner Schulter und gleich darauf spürt er wie einige seiner Knochen bersten. Als er sich zur Seite dreht sieht er nur die das bösartige Grinsen Morpheus bevor ihm dieser einen zweiten Schlag verpasst, der Syrrak auf den Boden schleudert. Ohne die Fähigkeit sich rühren zu können, muss er mit ansehen wie Morpheus sich über ihn beugt um ihm den vernichtenden Schlag beizubringen.
’Die Klerikerin wird mich für euren Tod sicher reich belohnen!’ hämisch blickt Morpheus auf sein Opfer herab. Doch plötzlich taucht hinter Syrraks Gegner ein zweite Gestalt auf und schlingt die eiserne Kette, an welche Fist gebunden war, um den Hals des verblüfften Morpheus.
’Das ist für euren Urin, ich hoffe dein Blut wird mir besser schmecken, ekliger Bastard.’
Nach wenigen Sekunden verdreht Morpheus die Augen und geht bewusstlos zu Boden. Doch Tabul scheint das nicht zu reichen, er zieht die eiserne Kette immer fester um den Hals seines Gegners bis auch der letzte Funken Leben aus Morpheus gewichen ist. Dann streckt der Halbling seine kleine Hand Syrrak entgegen.
’Steht auf wir haben noch einen Tiermenschen das Fell abzuziehen.’
In diesem Augenblick ist ein tiefer Schrei zu hören, der sogar die Wände zu erschüttern scheint. Als sich Syrrak und Tabul sich zur Quelle des Geräusches drehen, sehen sie nur noch den leblosen Leib Fists zu Boden gehen. Wie auf ein geheimes Zeichen hin stürzen die beiden auf die Klerikerin los, dabei lodert der Zorn in ihren Augen auf.
’Dafür wirst du bezahlen, elende Hexe!’
Doch diese scheint nicht beeindruckt durch die Worte ihrer Feinde.
Mit einem katzengleichen Sprung attackiert sie die beiden, ihr Schwert scheint dabei von einem inneren Feuer erfüllt zu sein als es sich in den Leib Tabuls schneidet. Doch noch jemand anderes ist im Raum, der bis jetzt nur auf die passende Gelegenheit gewartet hat. Ishdarian scheint von einem gleißenden Licht erfüllt zu sein, als er das Zeichen seiner göttlichen Dienerschaft emporhält.
’Empfang den Tod durch die wahre Göttlichkeit, Dienerin der falschen Göttin!’
Dann legt er seine Hand auf den Körper der Wandlerin, welche wie rasend aufheult, doch Ishdarian hält sie mit seiner zweiten Hand fest. Und dann ist es vorbei. Die Klerikerin kippt einfach leblos vornüber ohne einen weiteren Laut von sich zu geben.
’Es ist vorbei!’
Erst jetzt bemerken die drei, dass Lärm, Kampfeslärm von oben zu hören ist.
Tabul beginnt sofort zu schreien und auch Syrrak und zu letzt Ishdarian stimmen mit ein.
’Helft uns wir sind hier unten, holt uns rauf!’
Zuerst scheint es als würden ihre Rufe ungehört verhallen, die Minuten vergehen und der Kampf hält weiter an. Doch auf einmal versiegen die Geräusche und Stille kehrt ein. Dann ist ein Kratzen über ihren Ohren zu vernehmen, die Falltüre über ihren Köpfen öffnet sich und eine tiefe, männliche Stimme ruft.
’Ist da jemand unten? Wartet wir holen euch da raus!’
Das letzte was die drei vernehmen ist wie die Stimme nach Verstärkung ruft, dann brechen Ishdarian, Tabul und Syrrak vor Erschöpfung zusammen.
Als sie schließlich erwachen liegen sie jeder in einem großen, weichen Daunenbett und die Sonne strahlt durch ein großes Fenster in ihre gewaschenen Gesichter. Als sie sich umblicken entdecken sie noch weitere belegte Betten in dem großen Schlafsaal. Im hintersten Teil des Raumes liegen ein Wandler, ein Mensch und ein Elf, neben ihnen steht ein großer, anscheinend erst kürzlich polierter mithralener Kriegsgeschmiedeter. Gerade will Syrrak aufstehen, als sich die groß hölzerne Pforte des Saals öffnet, und ein Gruppe von 5 Menschen auf sie zukommt, allen voran ein großgewachsener blonder Hüne, welcher das Abzeichen eines Marschalls der Stadtwache trägt.
’Ah unsere Gäste sind erwacht, ich hoffe ihr habt angenehm geruht!’, beginnt dieser sofort das Gespräch.
’In einer halben Stunde treffen wir uns in der Wachstube. Bringt auch die 4 Leute von da hinten mit, sie befanden sich ebenfalls in Gefangenschaft, genau wie ihr. In der Wachstube werdet ihr mir berichten, was euch in die missliche Lage gebracht hat, Gefangene des Blutes der Vol zu sein. Die anderen da hinten werden dazu leider nicht in der Lage sein, unsere Ärzte gehen davon aus das alle vier zumindest größtenteils ihr Gedächtnis verloren haben.’ Dann macht der Marschall kehrt und verlässt mit den anderen vier Menschen den Saal. Als er gerade am hinausgehen ist, dreht er sich noch einmal um.
’Ach ja, wenn ihr die Wachstube nicht finden solltet, fragt euch einfach nach Marschall Dorian durch, das bin ich.’ Mit diesen letzten Worten verschwindet Dorian aus dem Raum, und die Tür schließt sich.