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Autor Thema: Kapitel 2 - Aulbesmühle  (Gelesen 49421 mal)

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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #225 am: 11.11.2006, 19:49:32 »
Unzufrieden blickte das Zwielicht seinen Gegner, der ihm irgendwie im Weg zu sein schien, mit kalten Augen an, waehrend es seinen Pfeilwerfer zurueck unter den Guertel schob und gleichzeitig die andere Hand hob und damit auf seinen Widersacher deutete. Eine kurz ausgestossene Phrase reichte aus, dass sich magische Energien aus den Fingern loesten, um unbeirrbar ihr Ziel zu finden.

Hingerissen beobachtete Veleri wie Ugnor plötzlich so herrlich aus sich herausging und offensichtlich Gefallen an dem fand was er tat. Er hatte so etwas animalisches an sich das Veleri irgendwie ganz kribbelig machte...sie war einfach zu gespannt was er alles in diesem Zustand tun würde! Mit einem spitzbübischem Grinsen trat sie dem Gegner vor sich von hinten mit dem Stiefel in den Rücken um ihn direkt vor Ugnors sausende Axt zu bugsieren...

Ugnor hatte seine Wut nicht unter Kontrolle. Sie war da aber sie war wahllos. Sein Hieb war viel zu weit und ausladend geführt. Der nächste würde treffen! Der nächste mußte treffen!
Plötzlich kam ein neues Gefühl in seinen Rausch, es war das Gefühl einer drohenden Gefahr und tatsächlich vernahm er Geräusche, Schritte wohl, von nebenan. Dann ein Knurren.
MEHR GEGNER!!!!
Mehr brachte er nicht heraus, zu abgelenkt war sein Geist. Er registrierte kaum Veleris Anstrengung, ihm zu helfen, er hatte nur noch eines im Sinn.

Sein Gegenüber mußte sterben, Hier! Jetzt!

Was Yuki noch nicht geschafft hatte, gelang Ugnor mit einem mächtigen Hieb, der dem Halunken fast den Kopf vom Körper trennte und seinen leblosen Leib gegen die Wand schleuderte.

Stedd nahm das befriedigt zur Kenntnis und versuchte nun, die Aufmerksamkeit des dritten Schurken auf sich zu ziehen.

Stedd täuschte einen Schlag an, während gleichzeitig ein wuchtiger Tritt den Kopf seines Gegners herumriss und diesen benommen taumeln liess. Dann wirbelte er gerade noch rechtzeitig herum, um den Angriff des anderen Schurken abzuducken.

Audhild nutzte die Gelegenheit, um ihren Kriegshammer ein weiteres Mal auf den taumelnden Gegner niederfahren zu lassen.

Gehirn spritzte, als Audhilds Hieb den Schädel des Halunken zertrümmerte, der gerade seinerseits dazu angesetzt hatte, ein weiteres Mal nach Jonatos zu schlagen. Die Waffe verharrte einen kurzen Moment in der Luft, dann wurde sie von dem Körper des Erschlagenen nach unten gerissen.

Naoko haderte scheinbar mit sich, ob er sich ins Getümmel stürzen sollte. Nach dem, was er in der Dunkelheit erkennen konnte, schienen sich seine Gefährten ganz gut zu behaupten.
Er wartete ab.

Jonatos war mittlerweile noch vom letzen Angriff geschockt. Der Sonnenelf hatte ganz vergessen, zunächst seine Deckung zu verstärken. Er versuchte dies nachzuholen und sprach einen Zauber. Er versuchte dabei zugleich, seinem Gegner nicht erneut eine Gelegnheit für einen Angriff zuzugestehen.


Ein Schatten kam durch die Tür gerast und es war mehr Instinkt als Können, was Ugnor seinen Oberkörper nach hinten biegen liess, so dass die dünne Rapierklinge knapp an seinem Gesicht vorbeipfiff. Im Halbdunkel konnte er eine Kreatur erkennen, die nicht ganz menschlich zu nennen war. Dünnes braunes Fell bedeckte ihre hasserfüllte Fratze, die entfernte Ähnlichkeit mit Clothen aufwies, Geifer tropfte über die Lefzen des Wesens, und seine blutroten Augen schrien Tod und Verderben.

"Da bist Du ja." ertoente eine Stimme oberhalb von Audhild. Es war nicht klar, an wen dieser Satz wirklich gerichtet war, jedoch blieben die Blicke des Zwielichtes, das gesprochen hatte, lange genug auf den Neuankoemmling geheftet, um ihn als Werwesen einzustufen. Dann richtete es seine Aufmerksamkeit auf den letzten der urspruenglichen Gegner und liess ihm ebenfalls ein Geschoss aus magischer Energie in die Brust fahren.

Mit dem letzten Hieb fällte Ugnor seinen Gegner. Ein Schwall warmen Blutes traf ihn, er hatte seinem Feind fast den Kopf abgetrennt. Pure Lust durchfuhr ihn.
Mehr, er brauchte mehr, er wollte mehr, und es waren noch so viele da. Jemand griff ihn an. Er reagierte mit reinem Instinkt, zu kaum mehr war er fähig.
Gierig leckte er sich die Lippen ab. Das Blut tropfte von seinem Kinn, vermischte sich mit Speichel. Ein roter Schleier bedeckte seine Sicht, der markante Geruch von Blut verbreitete sich in Ugnors Nasenflügeln, seine Zunge schmeckte ihn.

Er sah sein neues Opfer an. Es war ein Monster, Halb Mensch, halb Tier. Angesichts Ugnors Anblick war es absurd, die Gestalt als Monster zu bezeichnen, es standen sich zwei gegenüber, es war die Frage, welches das Schlimmere von beiden war.

Ein tiefes Knurren erklang aus Ugnors Kehle. Er wollte den Feind töten, ihn zerfetzen, ihn...Ein altes Orkschlachtenlied erklang in seinem Kopf...

Meine Sachen will ich pflegen, den Rest in Schutt und Asche legen, zerreißen, zerschmeißen, zerdrücken, zerpflücken [...] ich muß zerstööörenn...

Diesen Tiermensch würde er sich bis zum Schluß aufheben, zunächst mußte er die Schwachen quälen...

Naoko machte nun auch einen Schritt in das Haus und beobachtete mit großen Augen, mit welcher Härte und Entschlossenheit seine Gefährten zu Werke gingen. Scheinbar verfügten sie über eine Menge Kampferfahrung - etwas das ihm fehlte, wie er missmutig eingestehen musste als er auf seine winzigen Hände hinabblickte, die sich ängstlich um seinen Wanderstab klammerten.

Ich muss meine Gefährten warnen! Clothen ist ein Werwesen!. Sie reagieren empfindlich auf Silber. Laßt euch nicht beißen. Ihr könntet euch infizieren!

Langsam schloss sich Jonatos Wunde dank des Zauberspruchs, den Naoko auf ihn gelegt hatte, wieder. Daher machte der Sonnenelf mutig einen Schritt aus der Deckung der Säule hervor und sandte dem Spießgesellen Clothens mit Hilfe seines Zauberstabs ein Magisches Geschoss entgegen. Wer hätte gedacht das Clothen das Werwesen ist,schoss es Jonatos dabei durch den Kopf.

Die magischen Geschosse Yukis und Jonatos' fuhren in den Körper des letzten noch verbliebenen Gegners und liessen diesen für einen kurzen Moment erstarren. Genau in diesen Moment fuhr Ugnors gewaltiger Axthieb und machte damit den Augenblick zu einer Ewigkeit.

Stedd achtete der Leiche nicht weiter und sprang an Ugnor vorbei auf das Monster zu, in der Hoffnung, es mit einem wohlgezielten Schlaghagel genügend zu verwirren, als dass die anderen einen guten Treffer anbringen könnten.

Mit einem lauten Schrei tat es Audhild ihm gleich, und liess ihren Hammer auf die Bestie niederfahren.

Der Pförtner war wieder da. Stedd hatte seine ganze Kraft und Konzentration in die Schläge gegen das Werwesen gerichtet, und so wurde er völlig von dem Schlag überrascht, der ihn mitten auf der Brust traf. Knochen krachten, und Stedd taumelte zurück. Er bekam kaum noch Luft und als er den Mund weit aufriss, lief ihm ein Schwall roten Blutes das Kinn und dann den Hals hinab. Noch einen solchen Treffer würde er nicht überstehen, das verstand er mit plötzlicher Klarheit.

Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #226 am: 11.11.2006, 20:19:36 »
Clothens Augen leuchteten bösartig auf, als er Stedds mitgenommenen Zustand sah. Er schmatzte genüsslich. "Sag auf Wiedersehen, Mönchlein." Dann stach er zu.

Nur mit Mühe konnte Stedd den Schlag abblocken und Clothen heulte wütend auf: Als er aber sah, wie sehr die Abwehr den Mönch aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, nutzte er die Gelegenheit und sprang vor, Stedds Deckung unterlaufend, und versenkte seine Zähne in Stedds Kehle. Als er zurücksprang, war seine Schnauze blutbefleckt. Stedd hatte beide Hände an den Hals gehoben, roter Schaum stand vor seinem Mund. Für einen Moment wankte er, dann fiel er wie ein Stein zu Boden.

Das Zwielicht liess seine Blicke von dem eben gefallenen Gegner durch den Raum schweifen, bis sie auf der Bestie zu ruhen kamen, die dem Mueller Clothen entfernt aehnlich sah. Missbilligend zog es die Mundwinkel herab und das dritte Energiegeschoss traf sein neues Ziel.

Auch der Sonnenelf tat das, was er am besten konnte. Er schickte Clothen ein Magisches Geschoss entgegen.

Als die beiden Geschosse in Clothens Körper drangen, heulte dieser ein weiteres Mal auf, schien aber völlig unbeeindruckt, als er seine Augen auf Ugnor richtete und bösartig grinsend gegen diesen vorrückte.

Im Getümmel nahm nur Yuki wahr, das noch nicht alles Leben aus Stedd gewichen war. Mit einer unglaublichen Kraftanstrengung gelang es diesem, sich aus dem Zentrum des Kampfes zu schieben, dann aber blieb er hilflos liegen.

Die Lage hatte sich verschärft. Der niedliche Mönch war fast ausgeweidet worden und die Feinde schienen sehr entschlossen zu sein.
Der diabolische Chor brüllte nach härteren Maßnamen.
Achtlos ließ Veleri ihre Streitaxt fallen und zog ihre grausame Schwertlanze vom Rücken. Während sie sich dem WerClothen näherte konzentrierte sie sich und zwang einen Teil des tobenden Chors in ihre Haut. Seine Wut würde sie schützen...und ihre Feinde vernichten!
Ein teuflisches Grinsen begann sich auf Veleris Gesicht auszubreiten...

Jonatos rief etwas über Werwesen und warnte davor, gebissen zu werden, doch das nahm Ugnor nur am Rande war. Viel wichtiger war, wer es rief.

Jonatos....ein Elf...ELF...der Pförtner... zerfetzen, verletzen, zerreißen, zerschmeißen...

Ugnor hatte sein neues Opfer gefunden.

Naoko ließ sich geistesgegenwärtig neben Stedd auf die Knie fallen und schenkte ihm einen der andauernden Heilzauber.

"Ich mache das, Audhild. Kümmert euch um die Bestie!"

Gut war Audhilds knappe Antwort, bevor sie - darauf bedacht, den letzten der Schurken daran zu hindern, Veleri zu nahe zu kommen, einen Schritt nach vorne machte, bevor sie ihrerseits ihren Hammer schwang und auf das Werwesen niedersausen liess.

Der Pförtner witterte seinerseits seine Chance und griff Audhild an, sie aber hatte damit gerechnet und duckte den Schlag gekonnt ab.

Clothen hatte Ugnors Hieb mit Mühe abgewehrt. Nun belauerten sich die Gegner, fintierten und versuchten, die Stärke ihres Gegners abzuschätzen. Plötzlich riss Clothen sein spitzes Maul auf , als wolle er sich blindlings auf den Halbork stürzen. Für einen kurzen Moment überrascht, zögerte Ugnor, einen kleinen, verhängnisvollen Augenblick - bis ein Stich in seiner Schulter ihn schmerzhaft daran erinnerte, das jeder Fehler gegen ein solches Monster tödlich sein mochte. Und das höhnische Kichern Clothens machte ihm klar, dass sein Gegner nur auf solche Fehler wartete.

Die Augen des Zwielichtes zuckten kurz ueber den Koerper des toedlich verwundeten Stedd, aber sein Gesicht zeigte dabei keine Spur irgendeiner Gefuehlsregung. Nur den neuen Gegner erkannte es als denjenigen, der fuer diesen Hinterhalt verantwortlich war und sein Gesichtsausdruck zeigte etwas, das man wohl als Zufriedenheit bezeichnen konnte. Es formte in seinen Haenden eine kleine, gruene Kugel, die es dann mit Wucht auf den Neuankoemmling schleuderte.

Stedd wanderte durch die Dunkelheit. Verwundert fragte der Mönch sich, wo er war, eben hatte er noch gegen diese abscheuliche Kreatur gekämpft und jetzt war er - ja, wo war er eigentlich? Plötzlich sah er ein entferntes Licht, und sogleich machte er sich auf den Weg, um nachzusehen, was es zu bedeuten hätte. Ewig wanderte Stedd durch eine Umgebung, die er aufgrund der Dunkelheit nicht sehen konnte. Er begann sich zu fragen, ob er denn jemals das Licht erreichen würde, als plötzlich sein kleines Universum in einer Flut aus Licht und Schmerz explodierte.

Stöhnend schlug Stedd die Augen auf, seine Augen tränten ob der plötzlichen Helligkeit. Schmerz fraß sich durch seinen ganzen Körper und trieb ihn fast in den Wahnsinn. Als er wieder sehen konnte und seinen Körper unter Kontrolle hatte, sah er Naoko über sich gebeugt, und schlagartig kehrte die Erinnerung zurück und versetzte ihm einen Schock wie einen körperlichen Schlag.

Danke, krächzte Stedd Naoko zu und quälte sich wieder auf die Beine, wenn er auch vorerst noch sehr unsicher stand. Noch während er mit einem Blick die Lage erfaßte, zog er einen Heiltrank aus seinem Gürtel und trank. Beinahe augenblicklich spürte er die Wirkung einsetzen, und sofort wankte der Mönch wieder auf das Geschehen zu und versuchte, Clothen mit einem mächtigen Schlag zu betäuben.

Das Monster vor Ugnor verletzte ihn mit seiner Waffe. Der Schmerz durchfuhr Ugnor doch er nahm ihn kaum wahr. Stattdessen heulte die Bestie in ihm auf und wand sich in Agonie, die sich aber sofort in noch unbändigere Wut verwandelte. Falls Clothen entkommen würde, und Ugnor das überleben würde, dann würde er sich rächen.
Und es würde nicht leise sein, wie der feige Anschlag auf den Baron, es würde laut sein, so wie es Ugnor war. Laut und häßlich, und Clothen wird die Hölle wie der Himmel vorkommen, wenn Ugnor mit ihm fertig war.

Ich komme, mich zu rähächen, man hört die Knochen brähächen, ja man hört die Knochen brähächen.

Clothen knurrte wütend, als sich die von Yuki erzeugte Säure in seine Schulter fraß. Das Knurren würde zu einem schmerzerfüllten Kreischen, als Veleris Schwertlanze sich genau in die so entstandene Wunde bohrte. Er wurde von der Wucht des Angriffs herumgerissen und bot Ugnor für einen kurzen Moment seinen ungeschützten Nacken dar. Er hatte nicht einmal mehr Zeit zu Schreien, als die Axt des Halborks die verwundbare Stelle fand und fast seinen Kopf vom Rumpf trennte. Um so lauter dagegen war der Angstschrei des letzten verbliebenen und plötzlich blutbespritzten Gegners.

"Großartig! So muss das sein!" Veleri war entzückt und auch der Chor jubilierte ob des Blutbads. Und während die junge Frau ihre Waffe aus der Schulter des Werwesens riss lößte sich eine Stimme aus dem tobenden Chaos in ihrem Kopf und kam näher, wurde klarer...
Veleri brachte ihre Schwertlanze erneut in Position und stieß sie dem fallenden Körper in den Bauch. Grinsend drehte sie die grausame Waffe in Clothens Leichnam herum und weidete den Toten fachgerecht und äußerst blutig aus.
Und die Stimme wurde immer klarer, war fast zu verstehen...
"Wie kam das tote Kind überhaupt auf die Straße?!" schrie sie mit der jungen Frau im Einklang.
Veleri riss sie ihre Lanze wieder aus ihrem Opfer und schleuderte Clothens Eingeweide mit einem raschen Schwung entrückt grinsend an die Mühlenwand vor ihr.
Und sie verstand! Die Stimme hatte ihr die Lösung verraten! Ohne darüber nachzudenken, wie in einem wütenden Triumphschrei, brüllte es aus Veleri heraus:
"ES WAR AUF DEM HUHN FESTGENAGELT!!!"

Die Bestie jubelte vor Entzücken, sie sprang auf und nieder, trommelte mit ihren Klauen auf den Boden und stieß einen Schrei des Triumphes aus.
Ugnor gab sich der Genugtuung hin und schlug auf den toten Körper Clothens ein. Wieder und wieder, und wieder. Er wollte eine Trophäe.

Jaaa, immer weiter, Blut, Tod, Rache.

Sein Gesicht war eine blutverschmierte Grimasse aus reinstem Haß und Mordlust.
Ein Geräusch aus der Ecke des Raumes ließ ihn mit dem Kopf herumfahren.

Ja was haben wir denn da?

Schnaubend und langsam erhob er sich, zog die Axt aus den Dielen, wo er gerade noch Clothen bearbeitet hatte und ging auf den Pförtner zu.

Du hast einen riesen Fehler gemacht, ich hatte dich gewarnt, ich hatte euch alle gewarnt, ich habe genug von euch allen, von euren kleinen Ränkeleien, ich werde dich jetzt zu deinem dreckigen Gott schicken, und wenn du nicht gläubig bist, solltest du schnell damit anfangen, denn in diesem Moment hat Tempus sein Urteil über dich gestellt, Fliegendreck.
Weißt du, ich mag Auftragskiller. Egal, was man mit ihnen macht, man fühlt sich nie schlecht dabei. Willst du wissen, was Rashnoc mit dir macht? Ja, willst du es?

Die Bestie spannte sich zum Sprung.

Dem letzten verbleibenden Gegner schickte der Sonnenelf  einen Säureball entgegen, wobei er rief: "Ergib Dich oder stirb!"

"Lasst ihn am Leben!" rief Naoko während er wieder aufstand.

"Es ist genug Blut vergossen worden", sagte er missbilligend.
"Ugnor! Veleri! Zügelt euren Zorn. Er vernebelt euren Geist." Naoko konnte es förmlich sehen.

Er wird noch Leben genug in sich haben, um Informationen zu geben, entgegnete Ugnor Naoko grimmig.

Außerdem befriedigt das Töten in keinster Weise...aber der Weg dorthin...der bringt Freude.

Audhild sah den Treffer Ugnors, der den Müller nahzu geköpft hatte und gestattete sich ein kurzes Nicken. Dann wirbelt sie herum, um sich dem letzten noch verbliebenen Gegner zuzuwenden, der gerade zu einem weiteren Angriff auf sie ausgeholt hatte.

Doch dieser trat genau in diesem Moment einen Schritt zurück, das Entsetzen ob des Todes Clothens in sein Gesicht geschrieben. Eher instinktiv und nicht mit voller Kraft konterte er den Hieb der Zwergin mit einem eigenen, dem die Priesterin, aus dem Gleichgewicht gebracht, nicht vollständig ausweichen konnte.

Das Zwielicht nahm nicht wahr, dass um es herum vorging. Weder hoerte es die Rufe der Kaempfer, noch sah es das Gemetzel, das mit dem Gegner angerichtet wurde, den es eben noch angegriffen hatte. Sein eigentliches Ziel war jetzt in Sicht, und wuerde den magischen Energien, die seinen Koerper verliessen, nicht entkommen.

Sie haben Recht, lebend wäre er uns ganz nützlich, aber auch die Toten kann man befragen und er will es ja nicht anders, schoss es dem Sonnenelf durch den Kopf. So sandte Jonatos ihrem Feind ein Säuregeschoss entgegen.

Der Pförtner wollte die Gelegenheit nutzen, um Reissaus zu nehmen, als ihn das magische Geschoss Yukis traf. Er zuckte zusammen. Und da war auch schon Stedd, der ihm einen mächtigen Hieb versetzte. Seine Augen wurden glasig, und seine plötzlich kraftlos gewordenen Finger liessen seine Waffe zu Boden gleiten. Die Säure, die sich, von Jonatos gegen ihn geschleudert, in seine Haut fraß, schien er gar nicht wahrzunehmen.

Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #227 am: 12.11.2006, 18:03:14 »
Als der letzte Gegner seine Waffe fallen ließ, verdrehte das Zwielicht plötzlich die Augen und fiel wie ein welkes Blatt zu Boden. Dort blieb Yuki bis auf ein gelegentliches Zucken beinahe regungslos liegen.
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Stedd Dragonrock

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #228 am: 12.11.2006, 22:11:10 »
Stedd atmete tief durch, als der Pförtner betäubt zu Boden ging. Der Kampf hatte ihn sichtlich mitgenommen. So knapp war er noch nie dem Tod entronnen. Er würde sich noch ausführlicher bei Naoko bedanken müssen. Sofort machte Stedd, sich daran, den Pförtner zu fesseln.
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #229 am: 13.11.2006, 10:54:44 »
Ugnor stand direkt vor dem Pförtner und das Biest in ihm war bereit, einmal mehr zu zerreißen und zu zerstören, doch etwas stimmte nicht. Ugnor hob die Axt und wollte ausholen, soch fast synchron mit dem Pförtner brach er zusammen. Er atmete schwer und mit einem lauten Rumms rammte sich eine Klinge der Doppelaxt in den Boden. Wie ein Häufchen Elend kauerte Ugnor daneben. Er fühlte sich schwach. Die Bestie in ihm revoltierte und heulte und jaulte, doch auch sie war ausgelaugt. Sie zog sich zurück an den dunklen Ort, aus dem sie hervorgeprescht war und ihr leidvolles und grausames Selbst zu offenbaren. Sie hatte hm Stärke gegeben, doch er zahlte nun den Preis dafür.

Zurück ließ sie einen verstörten und geschundenen Ugnor, der bibbernd und leise stöhnend neben dem Pförtner kauerte.
Und dann explodierte es an mehreren Stellen Ugnors Körper. Ein Schmerz von unglaublicher Stärke durchströmte ihn und lies ihn wanken. Er entrang sich einem weiteren Ächzen und versuchte sich zu erheben, taumelnd und langsam...verwundbar.

Mit rotem und schmerzverzerrten Gesicht drehte er sich zu seinen Kameraden um und überblickte dabei das Schlachtfeld.

Massaker, mehr konnte man nicht dazu sagen.

Die geköpfte leiche Clothens lag zwei Schritt von Ugnor entfernt und ein kleiner roter See hatte sich dort gebildet, wo das Blut aus dem Halsstumpf gefloßen war. Der Kopf Frettchens lag etwas weiter entfernt. Die anderen Leichen hatten nicht minder blutige Wunden.

In Ugnor regte sich mit einem Male ein anderer Drang. Er beugte sich plötzlich vornüber und übergab sich. Er war ausgezehrt, die Bestie, von der er glaubte, er söge sie in sich auf, hatte sich in Wahrheit an ihm, nein, in ihm festgebissen und an ihm genährt.

Was hatte er getan?
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Jonatos Norrel

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #230 am: 13.11.2006, 13:28:11 »
Jonatos Norrel strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er seine Kleidung richtete. Bedauerlicherweise würde er seine Robe von Blut reinigen müssen. Aber was fiel schlimmer war, einiges davon war seins! Ein Seufzer entrang sich seiner Brust. Wieder fuhren seine Hände durch sein Haar, wobei ihm erst jetzt gewahr wurde, dass sie leicht zitterten. Ein warmer Schauer durchlief seinen Körper, als sich seine  Wunden, aufgrund des Zaubers den Naoko auf ihn gewirkt hatte, schloßen. Langsam beruhigte sich auch der Puls des jungen Magiers und Diener Mystras

Sein Blick wanderte zu dem Halbork, der am Boden kauerte und sich erbrach. Seltsam, dachte der Sonnenelf, ich hätte eher einen Siegestanz erwartet oder, dass er anfängt Trophäen zu sammeln.

Jonatos trat an den Halbork heran, legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und meinte: "Wird schon wieder. Benötigt ihr oder einer von Euch," Jonatos schaute die übrigen Gefährten an, "Heilung?"
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Veleri

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #231 am: 13.11.2006, 14:15:06 »
"Ich bin unkaputt." meinte Veleri während sie ihre Axt in den Gürtel steckte - beinahe überraschenderweise ohne Grinsen, sondern mit ernstem, fast nachdenklichen Gesicht.
Sie blickte sich rasch um während sie die Klinge ihrer Schwertlanze abwischte. Erschreckt erblickte sie dass Yuki am Boden lag.
"Jonatoself!"
Die junge Frau eilte zu dem bewusstlosen Zwielicht und nahm es in die Arme.
"Mach was bitte!"
I see with bleeding eyes
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Jonatos Norrel

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #232 am: 13.11.2006, 15:12:45 »
Jonatos eilte zu Veleri und dem Zwielicht, das er bisher schlicht übersehen hatte. Er strich dem kleinen Wesen die Haare aus dem Gesicht und unterzog es einer kurzen, oberflächlichen Untersuchung, konnte aber keine Wunden feststellen. Was die Ursache für die Ohnmacht des Zwielichts anging stand er vor einem Rätsel.

"Vielleicht hilft Wasser. Oder wir stechen es mit einer Nadel? Was meint ihr Audhild? Naoko?"
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Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #233 am: 13.11.2006, 17:26:43 »
Als es die Berührung spürte, kam Yuki wieder zu sich. Ihm war, als ob es aus einem bösen Traum erwachte, ohne sich an diesen erinnern zu können. Aber irgendwie fühlte es sich geborgen. Es öffnete seine Augen und erblickte als erstes das Gesicht Veleris, die es behutsam in den Arm genommen hatte.
Es lächelte sie an. "Oh, hallo Veleri! Ich muss wohl kurz..."
Als sein Blick auf Jonatos fiel, wich das Lächeln schlagartig aus seinem Gesicht und es sprang auf die Beine.
"Jonatos! Du bist ja verletzt! Kann ich Dir irgendwie helfen?"
Da erst bemerkte es die anderen Verletzten und Toten um sich herum und kam leicht ins Wanken.
"Sch-schnell, w-wir müssen schnell Hilfe holen." stammelte es.
Sorgenvoll huschte sein Blick von den auf dem Boden liegenden Toten und Sterbenden, über den schwer verletzten Stedd bis hin zu dem ebenfalls am Boden kauernden Ugnor.
"Audhild, Naoko, könnt ihr nicht irgendwas tun?"
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Ugnor

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« Antwort #234 am: 13.11.2006, 18:18:32 »
Ugnor zuckte zusammen, als Jonatos ihn an der Schulzter berührte. Dort hatte ihn der Rapier des Müllers getroffen. Ein leiser Stöhner entfloh seinen zusammengebissenen Zähnen.

Faß mich nicht an, zischte Ugnor den Elfen an. Er war verwundbar und reagierte wie ein Tier, daß um sich beißt, wenn es verwundet war und beim Wundenlecken gestört wurde.
Etwas leiser und mühseliger sagte er:
Verzeihung, bitte, Heilung.

Dann richtete er sich endlich auf und atmete 2mal tief durch. Veleris Ruf ließ ihn aufschauen. Yuki lag am Boden. Yuki...verletzt.

Oh nein. Tempus steh ihr bei.

Yuki, nein, oh Tempus, wehe mir. Was ist mit ihr? Ist sie tot? IST SIE TOT??? Naoko, Audhild, ihr müßt Yuki helfen...mmmmh
Seine Schulter schmerzte und er fühlte, daß sie langsam taub wurde. Er mußte sich wieder knien.

Doch Jonatos eilte schon hinüber und dann hörte er die leise Stimme Yukis und Erleichterung durchfuhr ihn, senkte die Pein ein wenig.
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Naoko

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« Antwort #235 am: 14.11.2006, 01:12:31 »
Nachdem Naoko sich vergewissert hatte, dass alle halbwegs wohlauf waren und von niemandem mehr Gefahr ausging, verharrte er einen Augenblick regungslos mit gesenktem Blick. 'Habet Dank, ihr großen Geister der Schlachten, dass ihr uns in diesem Kampfe treu zur Seite standet.'

"Es ist überstanden. Die Geister haben es gut mit uns gemeint. Nun.. zumindest sind wir alle noch am Leben. Vielleicht kann mir dann jemand mal erklären, was hier gerade passiert ist." Naoko blickte fragend in die Runde, ging dann zu Ugnor und sprach etwas leiser zu ihm:

"Ihr schient regelrecht besessen, Ugnor. Meint ihr, ihr habt diesen wütenden Geist unter Kontrolle?"
momentane Effekte: Blessing of the Spirits (Sp)

Ugnor

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« Antwort #236 am: 14.11.2006, 12:21:07 »
Ich war nur verärgert und wütend über diese feigen Hunde, die den Baron unterwandern, mehr nicht, brachte er mühsam atmend und mit zusammengebissenen Zähnen heraus.
Er blickte Naoko direkt in die Augen, als er fortfuhr.
Mein Blut ist halb Mensch halb Ork. In der Akademie lernte ich, mein wildes Erbe zu ignorieren, doch es gelang mir nicht. Deshalb quittierte ich nach der Grundausbildung den Dienst. Zu viele Regeln, zu viel dummes Geschwätz, zu viel Verstecken hinter Formularen und Gesetzen. Ich bin frei und bin froh. Du mußt keine Angst vor mir haben. Ich bin selber erstaunt und verwirrt. Einen solchen Zorn habe ich noch nie gefühlt.

Er fixierte einen Punkt irgendwo hinter Naoko. Aber soll ich dir etwas sagen?
Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er Naoko wieder direkt anblickte.
Es war schön...die Kraft meines Orkblutes hast du gesehen, und der eiserne Wille meines Zorns. Ich bin nicht wahllos...
Mmmh, Ugnor spuckte Blut, verflucht seist du Clothen, du und dein ganzes Gesinde. Fluch über dieses ganze Pack! Verdammte Schulter.

Noch einmal sah er Naoko in die Augen.
Nein Naoko, du mußt keine Angst haben. Ihr alle nicht., sagte er bestimmt.

Was hier passiert ist willst du wissen? Wir baten mit Clothen zu reden, doch der Pförtner ließ uns erst ein, als wir sagten, wir haben Nachricht vom Baron für ihn, was ein wenig geflunkert war. Dann alarmierte er auch schon das ganze Haus hier und wir waren mitten im Kampf. Nebenbei...was ist ein Werwesen? Jonatos rief etwas, aber ich weiß nicht, was das sein soll.
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Jonatos Norrel

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« Antwort #237 am: 14.11.2006, 17:09:19 »
Jonatos ist ganz in seinem Element und beginnt auf Ugnors Stichwort hin zu dozieren:

"Werwesen auch Lykanthropen gennant, sind Gestaltenwandler die zwischen menschlicher und Tierform hin- und herwechseln können. Auch ist  bekannt, dass sie eine Zwischenform, die sogenannte Hybridform, annehmen können. Clothen," dabei deutet er auf die Überreste des Müllers, "hat uns in dieser angegriffen."

Lycanthropen können durch ihren Biss Lykanthropie wie eine Krankheit weiterverbreiten. Diese Form der Lykanthropie ist zwar heilbar, erfordert aber starke göttliche Magie, falls sie nicht unmittelbar nach der Infektion mit Wolfsbann behandelt wird, einem sehr giftigen Kraut, dessen Einnahme selbst nicht ganz risikolos ist.

Jonatos zögert kurz und betrachtet dann nachdenklich Stedd.
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Wormys_Queue

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« Antwort #238 am: 14.11.2006, 21:52:51 »
Das ist ja mal interessant!

Der Klang der Stimme wurde von einem leisen Knurren begleitet. Es war Ghini Adlerauge, die mit gezücktem Schwert im Eingang der Mühle stand. Zwischen ihren Beinen funkelten die Augen ihres Wolfes drohend zu den Helden hinüber.

Ich nehme an, Ihr habt auch einen Beweis dafür, dass es sich bei Clothen um ein Werwesen handelte? Ihre Stimme klirrte vor plötzlicher Kälte. Ansonsten werde ich Euch lehren, in den Häusern Aulbesmühles ein solches Massaker anzurichten.

Ja, nehmt diese Mörder fest. erklang aus dem Hintergrund des Raumes die Stimme des zuletzt verbliebenen Schlägers. Die sind einfach hier eingedrungen und haben..

Ruhe! unterbrach Ghini den Redeschwall. Du wirst noch Gelegenheit dazu erhalten, Lugh, deine Version der Wahrheit vorzubringen.

Dann wandte sie sich wieder den Helden zu. Nun?

Veleri

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #239 am: 14.11.2006, 22:35:32 »
DAS kam unerwartet.
Mit großen Augen überblickte Veleri rasch die blutige Szenerie. Diese Angelegenheit musste in der Tat rasch geklärt werden, das Angebot der Frau ihr ein ordentliches Gemetzel beizubringen war einfach zu verlockend!
"Aaaalso gut...!"
Veleri holte einmal tief Luft und begann dann mit schnellen Worten und wilden Gesten den Hergang der Situation zu schildern.
"Wir draußen, der (Deuten auf Pförtner) drinnen. Wir: "Hallo! Wollen nach drinnen zu dem! (Deuten auf Clothen)
Er (Deuten auf Pförtner): Nö. Ich drinnen, ihr draußen. Wir (Einschließende Handbewegung): Nö. Wir drinnen, du drinnen. Er:(Deuten auf Pförtner) Gut!
Wir (Einschließende Handbewegung) rein. Die (Deuten auf Leichen) raus aus Schatten drinnen (Deuten auf dunkle Ecke)! Waffen auch raus, dann aber wieder drinnen (Deuten auf Leichen). Also das (Deuten auf Eingeweide) raus!
Klar?"
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

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