Voller Grauen blickt Cosh auf die Schandtat die man der armen Frau angetan hat. Seine Gesichtszüge verdüstern sich zusehends als er den unheilverkündenden Worten von Elias lauscht.
Als dieser fertig gesprochen hat, tritt der Erenländer näher an in heran und legt eine Hand beruhigend auf dessen Schulter, was den Schankwirt mit verzerrtem Gesicht zusammenzucken lässt. Sofort nimmt Cosh seine Hand wieder weg, als er erkennt, dass selbst die kleinste Berührung schlimme Schmerzen bei Elias verursacht.
Leise beginnt er zu sprechen, sodass seine Worte nur von seinem unmittelbaren Gegenüber wahrgenommen werden können.
Böses ist geschehen, an Menschen die keine Schuld trugen. Leider ist es zu spät um etwas rückgängig zu machen. Ich wünschte ich wäre hier gewesen. Doch die Übeltäter werden früher oder später dafür bezahlen, das verspreche ich!
Er stockt kurz, überlegt, mustert ein weiteres Mal Elias und Lisa und spricht dann wieder etwas lauter und mit bestimmenderer Stimme weiter.
Doch zunächst lasst mich eure Wunden versorgen, ihr verliert zuviel Kraft, wenn sie nicht behandelt werden und womöglich werden sie auch noch verschmutzt...Wartet hier ich hole Wasser und einige Tücher!
Kaum hat Cosh zu Ende gesprochen, marschiert er an Elias vorbei, der sich mittlerweile völlig erschöpft auf einem der Stühle niedergelassen hat nach hinten in die Küche.
Nur einige Augenblicke später betritt der Waldläufer wieder die Schankstube und balanciert vorsichtig mit beiden Händen eine etwas größere Holzschüssel, um möglichst wenig Wasser zu verschütten. Über einem seiner Unterarme hängen einige saubere Tücher.
Bei Elias am Tisch angekommen stellt er die Schüssel ab und legt die Tücher daneben. Dann geht er zu Lisa hinüber, die immernoch ihrer wiedersinnigen Tätigkeit nachgeht. Diesmal geht er neben ihr in die Hocke und ergreift vorsichtig ihre Hand, in der sie die Bürste hält und zwingt sie somit ihre Tätigkeit zu stoppen. Sanft beginnt er auf sie einzureden.
Kommt mit und lasst mich eure Wunden versorgen. Legt die Bürste beiseite...Kommt...
Dann nimmt Cosh ihr die Bürste ab und legt sie beiseite, während er ihr hilft aufzustehen, wobei er stets darauf bedacht ist keine ihrer zahlreichen Schnittwunden zu berühren und ihr so womöglich noch weitere Schmerzen zu bereiten. Stützend geleitet er Lisa zu einem der Stühle neben Elias und lässt sir darauf Platz nehmen. Dann holt er sich selbst einen weiteren herbei, setzt sich selbst darauf und beginnt als erstes die Wunden von Lisa äußerst vorsichtig auszuwaschen und mit den Tüchern, die er in Streifen reißt zu verbinden. Nach einigen Minuten völliger Stille ist er schließlich fertig und erhebt sich:
So das sollte fürs erste reichen. Doch die Wunden sind tief und bedürfen weiterer Heilung. Das sollte jedoch von einem erfahrenen Heiler bewerkstelligt werden, der sich mit Heilkräutern und Salben besser auskennt als ich.
Dann nimmt er die Wasserschüssel und eilt zurück in die Küche um neues Wasser zu holen und sich schließlich noch Elias zu widmen. Mit leiser Stimme wendet er sich, als er wieder zurück ist an Lisa.
Doch nun zum eigentlichen Grund meines Kommens. Ich überbringe euch Nachricht, Lisa, die euer düster gewordenen Herz wieder etwas Licht zurückschenken wird. Wir haben die Karavane gefunden. Und es sind alle größenteils, bis auf die Erschöpfung, wohl auf. Sie warten einige Meilen vor dem Dorf auf meine Rückkehr.
Geschickt verbindet er das letzte Tuch bei Elias und wartet auf Reaktionen der beiden.