Verlaan steigt als letzter die Treppe in den oberen Bereich des Gebäudes hinauf. Sein Gesicht wirkt im Kerzenschein eingefallen und in seinen Augen glimmt noch ein Schatten des Erschreckens nach, das er Augenblicke zuvor noch verspürt haben muß. Fast als würde er es nicht bemerken, hat er das Bündel mit den Habseligkeiten des Legaten und einigen halbwegs sauberen Umhängen fest unter den Arm geklemmt. Mit leiser Stimmte, die noch eine Spur Unsersicherheit in sich trägt, flüstert er Fynn zu:
Wieso habt ihr mit unserem Tod gerechnet, man? Ich riskiere mein Leben für diese Sache, das ist keine Vergnügungsreise, sondern lebenswichtig! Wenn ihr etwas wisst, dann teilt euer Wissen mit uns, ihr mögt einige von uns mittlerweile besser kennen, aber ich kenne euch kaum. Eben ist euer Kamerad gefallen...das...
Zwischendurch sind seine Worte lauter geworden, doch dann verstummt Verlaan kurz als ihm die Sprache versagt und er mit leicht zitterndern Hand auf Ruvens Leichnam zeigt.
...das muß euch nahe gehen.
Zögerlich, aber dann mit festem Griff legt er Fynn die Hand auf die Schulter und nickt ihm bekräftigend zu. Verlaan selbst macht dabei noch einen wenig zuversichtlichen Eindruck, soweit das trübe Licht der flackernden Kerze dieses enthüllt. Fynn dicht hinter ihm, nimmt er schließlich die letzten Stufen als Avatar auch schon voreilig das Tor aufstößt und nach draußen stürmt. Licht flutet in den Raum, aber niemand verchwendet auch nur einen Gedanken daran, sich das Innere genauer anzuschauen. Völlig gebannt starren alle auf die langsam aufschwingenden Tore. Verlaan kann sich kaum beherrschen, aber sein Aufschrei bleibt ihm im Halse stecken als sich draußen schließlich nichts rührt. Zusammen mit Fynn eilt er zur Tür und auch er hat seine Waffe kampfbereit in der Hand. Nervös zuckt sein Blick von einem Ende des Dorfes zum anderen.
Glücklicherweise hat der Spuk ein Ende gefunden und Verlaan seufzt erleichtert, doch dann zuckt sein Kopf ruckartig wieder in Richtung des Gebäudinneren. Für einen Moment strahlt er große Unruhe aus, doch dann erblickt er die scheue Feya zwar bleich, aber wohlbehalten etwas im Hintergrund.
Gerade als Verlaan sich etwas Zeit nimmt, um die Situation im Dorf zu betrachten und auch seine Gefährten genauer in Augenschein zu nehmen, bellt Trasthar los und scheucht die anderen zur Arbeit. Der über allem liegende Verwesungsgeruch, die leblos umher liegenden Körper und die unheimliche Stille, die dem Ort anhaftet, wird jedoch zunächst nur von Atavar durchbrochen, der sich scheinbar wie von Sinnen zu seinem Muli "durchkämpft". Gleich darauf nimmt Tharon dann, zum Schutz halb verhüllt, die gräßliche Arbeit in Angriff, die zu erledigen wohl unvermeidlich scheint. Erst dann kommt neues Leben ins Verlaans Gestalt, wie vom Blitz getroffen hechtet er hinter Atavar her und ruft dabei laut und vernehmlich zu Trasthar:
Ihr habt den Verstand verloren! Kümmert euch erst um die Lebenden, dann um die Toten!
Kopfschüttelnd eilt er dem Jungen hinterher, hier und da behende über eine Leiche springend und holt diesen schließlich ein, bevor er seinen Wagen erreicht hat. Blind für alles andere, schwenkt dieser seine Waffe gegen imaginäre Feinde, die hinter jede Ecke lauern könnten, als Verlaan seine Waffe ergreift - kurz bevor er erneut Schwung holen kann. Es schallt laut über den Platz als seine Hand mit voller Wucht die Wange Atavars trifft und Verlaan ihn geradezu anschreit:
Bist du völlig des Wahnsinns? Das Leben deines wertlosen Mulis über das Leben der Leute zu stellen, die mit dir reisen und kämpfen? Du hättest für unser aller Tod veranwortlich sein können durch deinen Leichtsinn. Schau dich selbst an! Schau dir die anderen an! Einen weiteren Kampf hätten wir nicht lebend überstanden!