Als der Valenar Rhodin diese Worte entgegenschleudert, versieht er sich gar nicht so schnell, wie er Rhodins Faus im Gesicht spürt.
Der Karrn tritt aus der Türe, streift sich die Ärmel des Umhangs hinter die Schultern und schreit:
"Diese Worte waren nicht für dich bestimmt, Du dreckiger Sohn einer riesischen Wanderhure wagst es MICH als einen Verräter zu bezeichnen? Ich ein Verräter? Wisst ihr überhaupt, was das ist, ein Verräter? Ich war mein Leben lang von derartigem Abschaum umgeben. Ich habe mein jämmerliches Dasein unter derartigem Dreihorndreck verbracht. Fahr doch zum Khyber, du Missgeburt aus Valenar.
Ich war es, der euch ein Friedensangebot gemacht hat. Ihr wart es, der es nicht nur abgeschlagen hat, sonder mich hat stehen lassen, wie einen Sack voller verdorbenen Jaskwurzeln, die niemand mehr haben will. Nicht einmal eines Blickes habt ihr mich gewürdigt. Und jetzt beschimpft ihr mich als Verräter?"
Bei seinem Wutausbruch stampft Rhodin mit hochrotem Kopf vor dem Valenar auf und ab. Seine wilden Gestiken teils mit ausgestrecktem Finger, teils mit geballter Faust zeugen jedem Zuschauer, dass er wirklich erbost ist über die Vorwürfe, die ihm der Elf gemacht hat. Nur langsam beruhigen sich sein Worte etwas und obgleich seine Stimme leiser wird, zeugt sie dennoch von Entschlossenheit.
"Wisst du überhaupt, was es für mich heißt, mit denjenige in ein Bott gesteckt zu werden, die nicht nur mir nach dem Leben trachteten, sondern das Leben meiner Brüder genommen haben? Wenn du jemals den Schmerz verspürt hast, den ein Bruder spürt, wenn seine eigene Familie vor seinen Augen hinterrücks abgeschlachtet wird? Hast du deinen Brüdern in die Augen geschaut, als ihr Lebenslicht durch die Hand von Verrätern verlöscht wurde? Wenn du diese Fragen mit JA beantworten kannst, dann versuch dich mal in meine Lage zu versetzen, du ignoranter Elf!"
In diesem Moment merkt Rhodin, dass schon wieder etwas der warmen, klebrigen Flüssigkeit aus seiner Nase läuft und sich bereits den Weg zu seinem Kinn und von dort auf seine Kutte gebahnt hat. Die Rage, in die er sich geredet hat, war wohl wieder etwas zu viel und der Anfall, den das aberante Drachenmal hervorruft hat von neuem begonnen. Ein leichtes Zittern durchfährt den Körper des jungen Karrn, der sich nun geschwächt in die Hocke begibt. So langsam wird dem Menschen schwarz vor Augen, aber noch kann er sich auf den Beinen halten. Mit leiser, heißerer Stimme flüstert er vor sich in, wobei sich die Pupillen in seinen Auigen nach oben geschoben haben, sodass nur noch das Weiße des Augapfels zu sehen ist.
"Hehe... Verräter nennt er dich... Der Valenar... Hör auf die Drachen, hehe... höre auch mich... Verräter... hehe...hahehe murhaarahh... Dumdidididu."
Mit einem Ärmel fährt sich Rhodin quer über das Gesicht und verschmiert die dickflüssige, dunkle Masse vom Kinn bis hoch zu seiner Stirn. Die Augen Rhodins treten stechend aus der dunklen Maske trocknenden Blutes hervor und lassen den Karrn eher wie einen der untoten Soldaten aussehen, die das Land so wacker gegen Cauniarma`s Gleichen verteidigt haben, als einen lebendigen Menschen.
"Wir sind auf der Suche nach dir. Du kannst uns nicht entkommen. Der Drache aus der Tiefe wird sich deiner annehmen. Folge ihm... Folge ihm zu den Tiefen der Erde.. Harharharhar... Hehe!°
Die Worte waren so leise, dass selbst Rhodin bei Bewustsein Schwierigkeiten gehabt hätte, sie zu verstehen. Seine Lippen und sein Gesicht sind blutleer und aschfahl, bis auf das Blut, dass langsam auf seiner Haut verkrustet, als er nach hinten umklappt und sich gerade noch mit den Armen abgangen kann, bevor sein Kopf auf den Boden der Straße knallt. Dieser kurze Schock scheint jedoch genug gewesen zu sein, um ihn wieder in die Realität zurück zu versetzen. Schwer atmend, aber wieder mit normal aussehenden Augen blickt er auf Hotarun und Cauniarma und die übrigen Pasanten, die sich das Spektakel angesehen haben.