Rhodin hat die letzten Ereignisse unter Deck nicht mehr mitbekommen.
Zum Glück, denn seine Versuche die Gruppe zusammenzuführen hätten somit einen erneuten Dämpfer bekommen. Auf dem Weg zum Kapitän ist Rhodin enttäuscht, da er gehofft hatte, seine Ansprache und Aufforderung zusammen zu bleiben um eventuellen Gefahren gemeinsam begegnen zu können hätte Früchte getragen. Doch offenbar war es ihm nicht gelungen einen gewissen Zusammenhalt in der Gruppe zu wecken.
Der Karrn überquert gerade das Deck, als eine krächzende, heißere Stimme ihm zuruft.
Da Rhodin nun Turandil erblickt, dreht er sich um, um mit dem Valenar zu sprechen.
Auch er hat sich seltsam verhalten. Wie Alle hier. Auch er sondert sich ab und spricht kaum ein Wort. Dennoch ist er eine Schlüsselfigur in dieser Gruppe, denn Turandil hat die beste Stellung um Cauniarma ins Gewissen zu reden, ihn zu erreichen und ihm Vernunft einzuflößen. Ich muss es versuchen...
"Turandil, ihr seid hier? Wir haben euch vermisst!"
Als der Karrn beim Valenar ankommt muss er wie immer einen gewissen Ekel überwinden, der ihn überkommt, sobald er den Valenar erblickt. Der Anblick der aschfahlen Haut und der teilweise abfallenden Hautfetzen ist wahrlich kein schöner Anblick und selbst, wenn Turandil den Schleier vor dem Gesicht trägt, spielen sich vor Rhodins Gehirn doch die Bilder ab, die er gesehen hat, als der Valenar den Schleier abgenommen hatte. Seinen Blick aufs Meer gerichtet und seine Stimme gesenkt, sodass nur Turandil sie verstehen konnte spricht er
"Wir werden ausspioniert. Minharath hat einen Wechselbalg entlarvt, der sich als Spion des Blutes der Vol entpuppt hatte. Unser Ziel wurde anhand von Nachrichtensteinen verraten und somit dürfen wir uns auf ein Empfangskomittee freuen, sollten wir das Ziel erreichen. Aber damit nicht genug. Wir fürchten, dass es weitere Spione an Bord gibt. Ich habe vorgeschlagen von nun an zusammen zu aggieren um eventuellen Gefahren gemeinsam zu begegnen, doch meine Worte stoßen auf taube Ohren."
Sein Blick trübt sich und die Gedanken, die er gehabt hat laufen nochmals durch seinen Kopf.
Ich muss es versuchen!
"Darf ich frei sprchen, Turandil?" Ohne eine Pause zu lassen fährt Rhodin fort:
"Von allen Valenar, die ich getroffen habe, seid ihr der vernünftigste. Ich sehe üble Zeiten auf uns zukommen, Turandil, und schwere Prüfungen. Prüfungen, die wir nur zusammen meistern können. Ich habe nachgedacht und die Auserwählten beobachtet! Alle seilen sich ab. Jeder wandert alleine übers Deck oder verkriecht sich in seiner Kabine. Wir sind keine Gruppe, Turandil. Wir sind ein zusammengewürfelter Haufen von Einzelgängern und nicht einmal die Ereignisse im Dschungel konnten uns zusammen schweißen. Auch ich bin ein Einzelgänger. Auch ich war es nicht gewohnt, mich unter Menschen und Elfen zu begeben. Auch ich habe destruktiv aggiert, aber die Not fordert von uns, dass wir jetzt alle zusammenhalten. Unsere Feinde schaaren sich um uns und haben den Vorteil, dass sie gemeinsam aggieren. Aber was machen wir? Wir zerfleischen uns noch gegenseitig! Gerade bei Cauniarma habe ich das Gefühl, dass er der Gruppe keinen Gefallen mit seinem Verhalten tut. Meine Bemühungen ihn in Zaum zu halten sind kläglich gescheitert. Aber ihr seid ein Blutsbruder. Könntet ihr nicht versuchen, ihm etwas Vernunft und Nachsicht zu geben, ihn aufrufen, seine Agressionen zu zügeln, bis unsere Feinde vor uns stehen?"
Die Frage klingt wie ein verzweifelter Hilferuf aus dem Mund des Karrn und um ehrlich zu sein, fühlt sich Rhodin auch wirklich nicht gut, diese Fragen zu stellen.