Gerade beflügelt durch seinen Mut, den Magier hinzuzubitten, überkommt Azhir, als er wieder im Keller steht, die bitterste Enttäuschung, als er den Mann reden hört. In diesen Momenten verliert er die letzte Achtung vor ihm. Sein Ideal hat bereits längst zu rosten begonnen und nun sieht er es fallen, doch setzt alles daran, es zumindest für sich selbst zu halten.
Am Liebsten will er ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen und ihn darum anflehen, das Jammern sein zu lassen. Das könnt Ihr nicht tun. Ihr seid mir Eure Würde schuldig...
Er hat viel erwartet, aber nicht diese Verleugnung. Dieses Mal, entscheidet er sich, kann er nicht mehr helfen. Zumindest nicht dem, den er geliebt hat.
Gefasst nickt er dem Magier zu und unterdrückt in seinen Händen die erbärmlichsten Gesten, stellt sich dann zu Sahra und nimmt die Verhüllung um seinen Kopf ab.
"Ich kann es ohne ihn versuchen. Ich weiß jetzt, wie schnell das Zeug ist. Damit habe ich eine Chance. Wenn ich es hindurch schaffe, kann ich die Tiere zu Euch locken. Was wir dann tun, entscheiden wir... dann."
Im sicheren Wissen, dass ein Versagen ihn dieses Mal das Leben kosten wird, doch zugleich auch darum, dass er niemals ein Leben wird vorweisen können, wenn er sich nicht vom Glauben an ein gestürztes Bildnis löst, nimmt er weiten Anlauf vom gegenüberliegenden Ende des Raums. Und rennt. Es ist nicht so schwer, obwohl der Atem hier im Untergrund klamm in der Lunge liegt. Sein ganzes Dasein verdichtet er auf diese Augenblicke, und er sieht den Schleim, den grausigsten, weil fast substanzlosen Feind vor sich. Sein Vorteil ist, dass er eine Reaktion provozieren kann, wenn er darauf selbst gefasst ist. Den nutzt er, schwingt sich im letzten, hallenden Schritt vor dem Gegner herum und schlägt einen Haken. Er ist zu schnell, um zu realisieren, ob die Finte gelungen ist, und stößt sich zu einem Hechtsprung in den Nebenraum ab.
Sang- und klanglos endet es. Er kommt auf, fängt den Sturz in einer Rolle ab und steht. Er erwartet das Brennen auf der Haut, aber es fehlt.
„Ja!“, ruft er. Es ist getan.