"Gut, es wird schon langsam ziemlich dunkel hier in der Gegend. Ich sollte meine Untersuchungen einmal kurz unterbrechen. Nun ich werde Euch so gleich zu der Schmiede führen. Ich habe nur eine Kleinigkeit vergessen, denke ich. Ich komme aber sofort wieder. Wollt Ihr demnächst Rasten, Ihr seid ja humanoid, also nehme ich an, dass Ihr Schlaf braucht, oder täusche ich mich? Aber besprecht das nur vorerst einmal in aller Ruhe, während ich für einen Augenblick weg bin.", rief er den anderen zu und ging noch einmal kurz an seine einstige Lagerstätte zurück.
Auch war ein etwas größere Stein in der Nähe. Es war recht dunkel und vereinzelt traten Nebelschwaden auf. Doch ziemlich zielsicher ging der Kriegsgeschmiedete auf diesen Stein vor ihm zu. Er schaute hinter ihn. Für die anderen war die Szene die sich ihnen bot recht seltsam, auch wenn sie den Kriegsgeschmiedeten wegen dem leichten Nebel nicht so gut zu erkennen war. Es schien, als ob er einfach nur sich hinknien würde und plötzlich das sprechen anfangen würde. Der Kriegsgeschmiedete schien wohl mit jemandem oder etwas zu reden. Außstehende die seine Worte überhaupt hören konnten, hatten das Gefühl, dass seine Worte wie Handelssprache klangen und doch irgendwie anders; man hätte fast meinen können, es wäre so eine Art Dialekt gewesen. Vielleicht der klageländische Dialekt eines Kriegsgeschmiedeten oder doch etwas ganz anderes?
Wenn man Nekron besser kennen würde, würde man jedoch genau wissen, dass er gerade in diesem Moment ein Gespräch mit seinem Vertrauten führte:
"Da bin ich ja mal froh, Tarax, dass du niemanden von dieser Gruppe aus dem Hinterhalt den Schädel zerbissen hast. Ich kenne dich gut mittlerweile. Deine Geduld war diesmal bemerkenswert. Aber ich denke, dass du in zwei Wochen ein größeres Blutbad sehen wirst. Wenn ich natürlich diese Expedition leite, hoffe ich natürlich, dass meine Verbündeten es anrichten und nicht meine Gegner. Du wirst vermutlich auch den ein oder anderen bewußtlosen anormalen Drachenmalträger anknappern können. Obwohl du keine Nährstoffe brauchst, kann ich mir jetzt schon vorstellen, dass dir das eine gewisse 'Freude' bereitet. Diese Art von 'Freude' bei dir, ist mir ja wohl bekannt.
Tu den drei Humanoiden und vorallem den Untoten nichts, meiner Meinung nach kann man ihnen vertrauen. Sie helfen dabei sicher weiterzuexistieren und sie helfen mir bei meiner Rache. Die weitere Existenz wird auch in deinem Interesse liegen."
Die grünen Augen von Tarax leuchteten inbrünstig auf und er fragte in einem leisen, paranoid-vorsichtigem Tonfall: "Ist dort auch ein Habling dabei. Sie haben einen Geschmack, der einem Hühnerfleisch ähnelt. Sehr lecker, sehr lecker, muss ich sagen. Der letzte Halbling, den ich verspeiste, schrie wie kleines Kind und man konnte seiner Mimik, Gestik und Körperhaltung anmerken, dass er allein schon von der Angst meines Angriffes fast gestorben wäre. Ein Opfer zu quälen, bevor man ihnen den finalen und endgültigen Stoß gibt, macht eben noch am meisten Spaß. Ach, das waren Tage damals..." Ein zufriedenes, finsteres Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Vargouillen ab.
Streng schaute ihn daraufhin allerdings Nekron an: "Ich hatte gesagt, dass du ihn töten kannst. Von einer Folterung war nie die Rede. Aber nun ja, die Konsequenz war letztlich diesselbe gewesen. Allerdings verlange ich von dir hier, dass du meine Befehle hier besser befolgst. Sie sind Verbündete seit dem Zeitpunkt, wo ich Abmachungen mit ihhen traf."
Danach ging Nekron mit all seinen Habseligkeiten wieder zu den anderen zusammen mit seinem Vertrauten Tarax aufmachte.
Der Anblick, der sich den anderen vier Helden bot, war ein gar seltsamer:
Tarax selbst sieht aus wie ein schrecklicher verzerrrter menschlicher Kopf, der von ledernen roten Flügeln getragen wird. Anstelle von Haar hat die Kreatur sich windende Tentakeln auf ihrem Haupt, und ihre Augen brennen bedrohlichen grünen Flamme.
"Das ist mein Vertrauter, Tarax.", sprach er, als auch schon sein Vargouille versuchte sich in Richtung Blazanar aufzumachen und zu diesem Zweck schon sein Flügel spannte. Als man schon meinte, dass er in groß Geschwindigkeit auf Blazanar nun jeden Moment zufliegen würde, hielt ihn Nekron fest und sprach mahnend zu ihm: "Sofort aufhören mit dem Unsinn, Tarax, du verschreckst doch nur die armen Leute hier!"
Dann sagte er wieder etwas, was wie Handelssprache klang für die anderen, aber dennoch seltsamerweise nicht wirklich verständlich war: "Vergiss nie Tarax wem du dein Überleben zu verdanken hast. Vergiss nie, wen das Schicksal zusammengeschweißt hat. Hättest du damals ohne mich und die Untoten um mich herum im Klageland überlebt? Du schuldest mir viel und wir sind miteinander verbunden seit gerraumer Zeit. Stell keine Dummheiten an! Jemand von den Vieren etwas zu tun, ist für dich verboten!"
Das inbrünstige, grüne Flammen in den Augen des Vargouille ging wieder etwas zurück. Sein Blick wurde starr und ausdruckslos. Die harten Worte schienen zu fruchten. Um die Situation etwas zu entschärfen, sagte er dann schnell zu den anderen.
"Entschuldigt, Blazanar. Er wollte ja nur 'spielen', sozusagen. Ich gebe zu, dass Tarax etwas gefährlich aussieht auf den ersten Blick. Aber ansonsten ist er wohl in Ordnung meiner Meinung nach. Ich gabelte ihn schon vor einigen Monaten hier im Klageland auf. Ich erwischte ihn damals in einer misslichen Lage. Doch ich half ihm und seitdem reisen wir zusammen durch das Klageland. Ich habe ihm befohlen, nicht irgendwelche unsinnigen Spielchen zu machen und Euch unnötig zu erschrecken, Blazanar. Das gehört sich einfach nicht. Lasst Euch aber bitte nicht von seinem Aussehen abschrecken. Auch Kriegsgeschmiedete schauen ja anders aus, aber davon muss man sich nicht gleich abschrecken lassen. Nur weil jemand anders aussieht, muss das doch nichts schlechtes sein meines Erachtens.
Habt Ihr Euch denn nun schon Gedanken über eine mögliche Raststätte gemacht und wann Ihr nun konkret schlafen wolltet"