• Drucken

Autor Thema: Pars Prima: Urbs Sigena  (Gelesen 30261 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #90 am: 05.09.2007, 18:24:01 »
Die Strömung des Flusses war zwar gering, doch reichte schon das bloße Eintauchen der Beine in das kühle Nass aus, um einen Großteil des säureartigen, schwarzen Blutes abzuspülen. Als Artael ihre Beine aus dem Wasser zog, bekam sie einen kleinen Schreck: Gerötet, an einigen Stellen sogar blutig - das Blut der Traumsaatkreatur hatte ihr deutliche Verätzungen zugefügt.

Währenddessen versuchten die überlebenden Menschen, auf dem Floß wieder etwas Ordnung zu schaffen. Die Toten wurden nebeneinander auf die fast unversehrte Steuerbordseite gelegt und mit Tüchern bedeckt, die umgestürzten Kisten wieder sauber gestapelt, und zwischen all der erleichterten Geschäftigkeit hörte man immer wieder Lobpreisungen der Engel und Dankgebete an den Herrn.

Der alte Mann, der nun offensichtlich der Anführer dieser kleinen Gruppe Menschen war, wandte sich nun an Navariel. "Es scheint mir zwar anmaßend, nach allem, was ihr bereits heute für uns getan habt, um einen weiteren Gefallen zu bitten, doch könntet ihr uns mit euren Klingen helfen, das Boot aus den Pflanzen zu befreien? So können wir uns direkt auf den Weg in unser Dorf machen." Erwartungsvoll sieht der Mann die Engelsschar an.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Elysehel

  • Beiträge: 57
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #91 am: 05.09.2007, 21:20:06 »
Elysehel hörte den Mann reden, und erinnerte sich mit einem Schlag an Artaels Verletzung. Er eilte zu ihr, und betrachtete die Wunde.

*Entschuldige Artael, das ich so spät reagiere, aber ich bin ein wenig erschöpft. Lass Gott deine Wunden heilen.*[Heilende Hand]

Die verätzte Haut heilte, und das brennen verwandelte sich in in ein kribbeln, was dann nachließ. Diese zusätzliche Anstrengung bracht Elysehel dazu sich hinzusetzen und gegen eine Kiste zu lehnen, die in der Nähe lag.

*Wie werden wir nun vorgehen? Einerseits können wir diese Menschen hier nicht ihrem Schicksal überlassen, andererseits sollten wir keine allzugroßen Unterbrechungen in Kauf nehmen.[/color]

Sanguiel

  • Beiträge: 45
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #92 am: 06.09.2007, 10:18:28 »
Sanguiel tat es ihrer Scharführerin gleich und wusch sich das ätzende Blut vom Körper und stellte sich dann in mit hängenden Schultern Artaels nähe.

Artael

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #93 am: 06.09.2007, 12:14:18 »
Nachdem sie das Blut abgewaschen hatte, kehrte Artael zu den anderen zurück und bedankte sich bei Elysehel für die Heilung. Dann überlegte sie einige Momente, wie sie am Besten vorgehen sollten. Anschließend teilte sie ihrer Schar mit:

*Wir werden das Floß befreien - dass sollte nicht allzu lange dauern. Und dann bin ich dafür, dass wir die Menschen zu ihrem Dorf begleiten. Das ist zwar eine kleine Verzögerung, aber ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich wüsste, dass ihnen auf dem Weg etwas zugestoßen ist. Seht sie euch an! Sie haben heute bereits so viel Schmerz erfahren müssen. Ich denke, da ist es nur angebracht, wenn wir dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause kommen. Gibt es irgendwelche Einwände?*

Navarìel

  • Beiträge: 130
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #94 am: 06.09.2007, 14:38:26 »
Als Artael der Ramielitin die Aufgabe zuteilte, mit den Menschen zu kommunizieren, freute sich Navarìel innerlich ob der Aufgabe, die ihr zu Teil wurde.

*Ich unterstütze deine Idee, die Menschen nach Hause zu geleiten. Sie brauchen noch Hilfe mit den Pflanzen. Camael? Kannst du dich schnell daraum kümmern, bis Artael und Sanguiel Luft geschnappt haben? antwortete Navarìel der Schar, bevor sie sich dem Menschen zuwandte.

"Wir werden euch nach Hause begleiten. Und euch natürlich aus den Pflanzen befreien. Eine Rast in eurem Dorf scheint unserer Scharführerin zuzusagen." antwortete die Ramielitin dem Menschen, bereits in der Hoffnung, einiges dem Wissen über die Menschen hinzufügen zu können, wenn sie die Nacht dort verbringen würden.
Dann sprach sie weiter: "Die Kinder sollen in der Hütte verbleiben die letzte Stunde. Beschäftigt sie. Nur die nötigste Besatzung sollte im Freien bleiben, wir wissen nicht, was noch kommt. Sobald wir das Floß befreit haben, geht die Heimreise weiter."

Dann blickte die Ramielitin ihre Scharführerin an, während der Anführer der Gruppe ihre Anweisungen begann auszuführen.
*Artael, ich würde mich gerne mit den Menschen über ihr Leben hier unterhalten. Ein paar Dinge in Erfahrung bringen, die uns vielleicht später dienlich sein können. Was sie ihren Lebtag über tun, welchen Tätigkeiten sie nachgehen."

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #95 am: 06.09.2007, 16:15:00 »
*Sehr gerne, Navariel, aber ich habe nur meinen Bogen zur Hand, und für diese dicken Pflanzen braucht man schon eine Klinge. In Urielsland haben die Bewohner der Dschungel spezielle Messer, die fast so lang wie mein Arm sind und noch viel schwerer, damit wäre es kein Problem, aber ich nehme nicht an, dass wir hier auf dem Boot so etwas haben?*, antwortete Camael der Ramielitin.

Der Anführer der Flößer nickt dagegen nur bei Allem, was Navariel sagt, dann zieht er sich kurz zurück und gibt die Befehle an die Seinen weiter.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Artael

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #96 am: 07.09.2007, 11:49:10 »
*Das ist sicher eine gute Idee, Navariel, aber sei nicht zu neugierig und denke bitte daran, dass diese Menschen heute schon sehr viel durchgemacht haben. Wir müssen alle versuchen, Ihnen Trost zu spenden. Alle, die geeignete Waffen haben, helfen mir bitte dabei die Pflanzen zu durchtrennen.*

Nachdem sie das gesagt hatte, machte Artael sich auch schon auf den Weg zu den Pflanzen.

Sanguiel

  • Beiträge: 45
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #97 am: 07.09.2007, 16:24:15 »
Nachdem sie sich einigermaßen erholt hatte, versuchte sie sich zu erinnern, wo sie ihr Flammenschwert verloren hatte, und sprang an dieser Stelle ins Wasser.
Ich bin gleich wieder da

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #98 am: 07.09.2007, 17:40:57 »
Sanguiel tauchte in das kühle Wasser ein und suchte ihr Schwert. Durch die aufkommende Dämmerung und den den Fluss bedeckenden Teppich aus Wasserhyazinthen konnte man unter Wasser kaum etwas erkennen, und so musste sich Sanguiel auf ihren Tastsinn verlassen. Es dauerte eine ganze Weile, sie musste zweimal wieder auftauchen, um Luft zu holen, doch dann ertastete sie ihr Flammenschwert auf dem schlammigen Grund des Flusses. Als sich ihre Finger um den Griff des zweiten Teils ihrer Seele schlossen durchfuhr sie ein warmer Schauer.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Sanguiel

  • Beiträge: 45
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #99 am: 09.09.2007, 15:02:28 »
Endlich. Nichts kann unsere Verbindung trennen, keine noch so tobende Traumsaat!
Sie genoss noch einen Augenblick das Gefühl, ihren zweiten Teil wieder in der Hand zu halten. bevor sie zurück an die Oberfläche tauchte und erst einmal nach Luft rang. Dann steckte sie ihre Klinge zurück und kletterte wieder an Bord des Schiffes.

Navarìel

  • Beiträge: 130
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #100 am: 13.09.2007, 00:26:27 »
Dass Sanguiel auf das Boot zurückkehrte bemerkte Navarìel nur am Rande, da sie sich bereits den Menschen auf dem Boot zu gewandt hatte.

Dennoch antwortete sie Artael, bevor sie zu sprechen begann.
*Ja, Artael. Ich werde einfach versuchen, sie ein wenig abzulenken. Vielleicht denken sie nicht mehr so stark an das, was passiert ist, wenn sie mir über ihr Leben berichten können. Es dauert auch nicht lang, bis wir in ihrem Dorf sind.*

Dann betrat sie die Hütte, in der die Menschen untergebracht waren, schaute in die einzelnen Gesichter der Menschen und versuchte, mit einem aufmunterndem Lächeln ihnen Hoffnung zu spenden.

Sie hoffe, den Mann zu treffen, dem sie vorhin einige Anweisungen gab, um sich mit ihm zu unterhalten. Und dennoch wollte sie, dass alle zuhörten und sich einbrachten in das Gespräch.
"Macht es euch etwas aus, über das Leben hier auf den Bauernhöfen zu erzählen? Ich bin sehr interessiert an dem Leben, welches ihr führt und erfahre immer gerne neues." Aus freundlichen Augen blickte sie in die Gesichter der Menschen, die um sie herumstanden und saßen.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #101 am: 14.09.2007, 13:08:07 »
Artael besah sich die Pflanzen, die das Floß fest umschlungen hielten. Anscheinend mussten die Menschen schon etwas länger hier feststecken, denn manche Triebe der Wasserhyazinthe wuchsen bereits um die Fässer und Bretter des Floßes herum - das, oder die Pflanze wuchs unglaublich schnell. Dann nahm Artael ihr Langschwert und versuchte, einen der Triebe zu durchtrennen, was auch ohne Probleme ging. Die Pflanze ließ sich relativ einfach durchschneiden. Das Befreien des Floßes war also kein Problem - es kostete nur einige Zeit, sämtliche Hyazinthen zu entfernen.

Währenddessen spach Navariel auf dem Floß zu den Menschen. Zuerst wurde sie nur mit großen Augen angesehen, zurückhaltend, fast schon verängstigt betrachteten die zum größten Teil verwundeten Menschen sie. Was konnte ein Engel, dieses höchste aller Geschöpfe, vom Herrn selbst geschickt, von einem einfachen Menschen wollen? Die meisten hatten in ihrem ganzen Leben noch nicht einmal einen Engel gesehen, und jetzt SPRACH einer mit ihnen?
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Artael

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #102 am: 17.09.2007, 10:34:23 »
Artael war bemüht schnell voranzukommen, indem sie nicht nur wild auf die Pflanzen einhackte sondern ein auch ein bisschen systematisch und strategisch vorging. Die Arbeit war mühsam und weder sonderlich spannend noch ehrenvoll. Dennoch war sie notwendig und Artael motivierte ihre Gefährten durchzuhalten. Dabei hatte der Tag auch die Michaelitin erschöpft und sie freute sich bereits darauf zu rasten.
Während sie die Pflanzen entfernten blickte Artael sich immer wieder um und versuchte, ihre Umgebung aufmerksam im Auge zu behalten. Sie konnten nicht wissen, ob für heute tatsächlich alle Gefahren gebannt waren und Artael wollte nicht erneut von der Traumsaat überrascht werden. Allerdings sprach sie ihre Gedanken nicht aus, da sie niemanden unnötig verängstigen wollte.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #103 am: 18.09.2007, 17:28:43 »
Artael musste einmal um das Floß herumhacken, um es endlich loszubekommen. Als sich das Boot langsam in der leichten Strömung des Flusses in Bewegung setzte, eilten sofort zwei Männer mit langen Stangen herbei, die das Floß weiterstakten und versuchten, die Wasserhyazinthen, die ihnen den Weg versperrten, aus dem Weg zu schieben. Dann endlich war das Floß komplett frei und trieb auf dem Fluss in Richtung des Dorfes der Menschen.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Navarìel

  • Beiträge: 130
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #104 am: 19.09.2007, 20:06:51 »
Schweigend und mit gutmütigem Blick blieb Navarìel vor den Menschen stehen, wartete, ob sie etwas sagten, doch als nach einigen Sekunden noch immer keine Regung kam, wandte sie sich um und setzte ihren Weg hinaus fort, unter den freien Himmel der Erde.

*Behaltet den Himmel im Auge, meine Freunde. Wenn es wirklich diese Verbindung zwischen den Kreaturen der Traumsaat gibt, müssen wir befürchten, dass sie auf uns aufmerksam geworden sind. Hoffentlich ist das Dorf weit genug entfernt.*, wandte sich Navarìel an ihre Schar.

'Wieso wagten die Menschen es nicht, zu sprechen, ihr gegenüber? Waren sie eingeschüchtert von der Macht der Engel, obwohl wir ihnen nur halfen?' fragte sich Navarìel, als sie an den Rand des Bootes trat, um ins Wasser zu blicken.
Dann blickte sie nach oben in den Himmel und begann, nach schwarzen Punkten am Horizont zu suchen, welche von der Ankunft der Verderberlibellen kündigten.

  • Drucken