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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 27628 mal)

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Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #60 am: 26.08.2007, 13:44:34 »
Das hatte man nun davon, wenn man anderen zu Hilfe kommen wollte. Gerechtigkeit herrschte wohl in keinem Landstrich dieser Welt. Er konnte nur hoffen, dass Eilistraee seinen guten Willen erkannt hatte und ihn dafür in den Tempeln des Todes empfangen und ihn nicht dem schrecklichen Gott Kelemvor überlassen würde. Als er am Pranger stand, versuchte er zu den beiden Gefangenen hinüber zu sehen.
"Freut mich, euch kennen zu lernen, wenn auch in so einer Position. Mein Name ist Robin, Robin Bogenreiter. Dürfte ich fragen, wie eure Namen sind?"
Er lächelte in ihre Richtung, so das eben möglich war. Egal, ob sie nun wirklich Mörder waren oder nicht, nun stand er mit ihnen auf derselben Stufe und das bedeutete, dass sie zusammen halten mussten. Er war nur wütend auf diese Menschenfrau. Erst wollte sie unbedingt kämpfen und dann versuchte sie sich davon zu stehlen. Das war auch typisch. Nichts auf die friedliche Art können und wenn man merkt, dass man verloren ist, einfach fliehen. Er hatte diese Menschen hier nur verteidigen wollen gegen die Demütigung, Kämpfen lag gar nicht in seiner Natur und nun? Nun musste er die Mätzchen dieser komischen Frau ausbaden, sonst hätte man ihn vermutlich nur zurück in die Menge gestoßen. Aber jetzt war nicht die Zeit für Selbstmitleid. Er musste etwas unternehmen. Er zweifelte nur daran, dass sein Talent, Menschen zu bezaubern, am Pranger klappen würde. Jedenfalls machte er keine sonderlich gute Erscheinung. Dennoch rief er laut, bevor ihm die anderen Gefangenen antworten konnten: "Herold, so beantwortet mir noch eine Frage! Wie lange wollt ihr mich hier stehen lassen für ein Wort an eure Seele, an euer Herz, so denn eines in eurer Brust und der der anderen Barbaren hier schlagen mag...."[/i] Am Ende wurde er immer leiser, so dass nach euer Herz kaum mehr etwas zu hören war, nur noch für die zwei Gefangenen neben ihm.
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Farlinn Telstaerr

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Prolog
« Antwort #61 am: 26.08.2007, 13:55:03 »
Oh ja, das versprach nun wirklich spannend zu werden, dachte Farlinn. Anfangs schien es nur ein übliches Anprangern zu sein, wie er es schon hunderte Male - und in der Zentilfeste schon deutlich grausamer - miterleben durfte. Oder musste, ja, das war das passendere Wort. Doch als die beiden Fremden eingriffen, schien das Ganze eine unerwartete Wendung   zu nehmen. Der Gnom war sich sicher, dass der junge Mann Kraft seiner Worte die Menge hätte umstimmen können, was für ein geschickter Schachzug es doch gewesen war, einen Zwerg, noch dazu einen Kleriker von Clangeddin Silberbart, da mit hereinzuziehen. Obwohl, eigentlich war es schon eine ungehörige Frechheit, die im Namen des Menschen-Gottes der Gerechtigkeit gefällten Urteile in Frage zu stellen. Doch es war müßig, darüber zu sinnen, was wohl gewesen wäre, wenn, denn dann gingen bei der kleinen Frau, die sich auch eingemischt hatte, die Pferde durch. Welcher Dämon sie wohl geritten haben musste, die Wachen anzugreifen, den Herold ohrzufeigen... Nun, sie würde nun wohl bald genug Gelegenheit erhalten, darüber nachzudenken, denn lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie ebenfalls dort am Pranger stünde, hatte sie doch nicht nur die paar Wachen gegen sich, sondern die gesamte, aufgebrachte Menge.

East-SL

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Prolog
« Antwort #62 am: 26.08.2007, 22:17:48 »
Mit einem Bluff macht Shio sich an, das Feld zu räumen und sich in die Menge zurück zu ziehen. Doch leider erweist sich das als nicht so leicht wie gedacht. Die Menge der Umstehenden ist zu dicht, und sie schafft es nicht sich zwischen den Leuten hindurch zu zwängen. Nein, schlimmer: einige Bürger scheinen sie an der Flucht hindern zu wollen und versperren ihr den Weg. Und da kommen auch schon die Wachen und versuchen sie zu ergreifen...

Robin wird derweil an einem weiteren Pfosten angekettet. Zum Glück erspart man ihm die Demütigung, ihn zu entblößen. Nur seine Besitztümer werden ihm abgenommen. Die beiden Menschen drehen ihre Köpfe zu ihm hin, als er sie anspricht. Doch antworten sie nicht. Sie haben wohl Angst vor Schlägen der Wachen, die Robin noch festmachen und seine Taschen leeren und ihm mit den Worten "Ruhe, es wird am Pranger nicht gesprochen!" zum Schweigen zu bringen versuchen.

Der Herold wendet sich mit hochrotem Kopf Khondar zu.
"Ihr könnt euer Angebot des Vollzuges der Strafe dem Rat vorbringen, wenn ihr unbedingt wollt, Herr Zwerg. So lange bleiben die Verurteilten, was sie sind: Im Namen Tyrs rechtskräftig zum Tode verurteilte Übeltäter. Und euer Angebot ist nicht gerecht, es ist unverschämt. Wollt ihr vielleicht die Rechtmäßigkeit unserer Gerichtsbarkeit anzweifeln? Was würden wohl eure Richter in eurer Zwergenbinge oder aus welchem Loch auch immer ihr gekrochen seid, dazu sagen, wenn ich dort, ohne die Umstände überhaupt zu kennen, auf's Geratewohl Gerichtsurteile anzweifeln würde? Ich würde wohl mit Schimpf und Schande davongejagt - völlig zurecht. Also haltet euch jetzt endgültig raus, bevor ich die Geduld vollends verliere."
Zu den beiden Wachen, die Shio zu ergreifen versuchen, brüllt er: "Wird das nun bald was, ihr Tölpel?"

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #63 am: 27.08.2007, 14:21:56 »
Was sollte Robin jetzt tun? Es wurde ihm nicht einmal eine Antwort gewährt, aber er musste irgendwie hier runter. Er versuchte den Zwerg ins Auge zu fassen, obwohl das schwer war am Pranger. Er hoffte, der Zwerg könnte ihm irgendwie helfen. Er kannte nicht viele Zwerge, aber sie waren sicher genauso stur, wie er stur sein konnte. Allerdings tat es ihm Leid, dass er ihn mit in die Sache hinein gezogen hatte, deshalb rief er, auch wenn ihn die Wachen dafür prügeln würden zu ihm hinüber: "Zieht euch lieber zurück, Herr Kleriker! Ich danke euch für eure Hilfe, aber ich möchte nicht, dass ihr hier oben landet!"
Da entdeckte er einen Elf auf einem Karren, der die Szene wohl beobachtete. Elfen...aber dieser war keiner von denen, die er verabscheute. Er war viel schöner anzusehen, viel anmutiger. Scham kam ihn ihm auf, wie er da so in seinem Pranger hockte und von dem Elfen betrachtet wurde. Scham? Wieso auf einmal Scham, wo er doch die Elfen und die Menschen so verachtete? Eigentlich konnte es ihm doch egal sein, aber so einen Elfen hatte er noch nie gesehen.
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

East-SL

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Prolog
« Antwort #64 am: 28.08.2007, 09:20:05 »
Der Kleriker schnaubt kurz verächtlich den Herold an und verharrt erstmal, um die doch langsam unübersichtliche Situation zu überblicken und vielleicht einzugreifen, wenn es nötig werden sollte.

Shio kann sich indes dem Griff der Wache entziehen, nur um sich damit konfrontiert zu sehen, dass es keinen Fluchtweg zu geben scheint. Die Umstehenden machen keine Anstalten sie durch die Menge zu lassen. Einige ziehen sogar bereits Waffen, scheinen sie aber nicht einsetzen zu wollen, um sie zu verletzen, sondern eher um bedrohlich zu wirken und Shio deutlich zu machen, dass sie an ihnen nicht vorbei kommt.

Der Herold läuft immer roter an und scheint gleich zu platzen. "Ihr unfähigen Trottel, ergreift sie doch endlich!", herrscht er die Wachen an.

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #65 am: 28.08.2007, 18:31:18 »
Robin, der vom Schrei des Herolds von dem Elfen abgelenkt wurde, lachte leise, als er die Versuche der Menschenfrau sah, zu entkommen. Einfallsreichtum hatte sie ja, aber er fürchtete, dass es sie nicht besser treffen würde als ihn, höchstens noch schlimmer. Er sah wieder zu dem Elfen. Elfen galten doch als große Magier. Konnte er ihr nicht helfen? Sie mussten ja nicht Beide am Pranger landen. Stattdessen sah er nur zu und schien die Mittel der Menschen nicht einmal anzuzweifeln. Robin wandte sich ab. Vielleicht konnte er ja wenigstens etwas für diese seltsame Frau tun. Am Pranger jemandem zu helfen, war sicherlich schwer, aber vielleicht...wenn er nur laut genug schrie...
"HEY!! Seht doch! Da nutzt jemand die Gunst der Stunde und räumt einen Laden aus!"
Schamesröte trat in sein Gesicht, als er wieder zu dem Elfen blickte. Jetzt musste der doch denken, dass er sich eben so benahm wie diese Menschenfrau. Aber was sollte er tun, wenn er nicht noch jemanden an den Pranger bringen wollte?
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Ryan D`Theskia

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Prolog
« Antwort #66 am: 28.08.2007, 18:52:30 »
Die Geschichte wurde immer verworrener, es schien beinahe als handele es sich bei der Menschenfrau vermutlich um eine Komplizin der Beiden, welche schon am Pranger standen.
Es schien fast so als hätte der Blonde ihn fixiert, und wenn er es sich recht überlegte schien sein Blick anklagend...

'Also wenn man es sich recht überlegt scheint dass ganze hier wie das schlechte Schauspiel eines Barden...Vielleicht schau ich mal was sich machen lässt, wenn sich der Aufruhr etwas gelegt hat'

Dabei sprang Ryan hinab vom Wagen und verschwand in der Menge, um sich etwas weiter nach vorne zu schlagen, um die genaueren Wortlaute der Personen zu vernehmen, welche einen solchen Aufstand angezettelt hatten.

East-SL

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Prolog
« Antwort #67 am: 28.08.2007, 20:14:51 »
Unauffällig griff Shio sie in ihre Tasche und rief dann: "Hey, seht doch dort drüben!!" , zeigte dabei auf einen Platz in der Menschenmenge und als sie das Gefühl hatte dass genug hinguckten, warf sie eine Hand voll Goldmünzen dorthin.

Sofort stürzen sich einige Leute auf die Goldmünzen, die Wachen werden ein wenig zurück gedrängt und können Shio so nicht ergreifen. Einige der Menschen, die sich auf das Gold gestürzt haben, beginnen sofort, sich um die Münzen zu streiten. Schon fliegen die ersten Fäuste.

Eine bessere Chance für Shio zu verschwinden wird sich kaum ergeben...

Shio

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Prolog
« Antwort #68 am: 30.08.2007, 12:23:05 »
Schnell drängelte sich Shio durch die Menge und rannte dann schnell die nächste Strasse entlang, um sich dort zu verstecken und unterzutauchen.
Hinter sich hatte sie noch den Ruf des Barden gehört, der offensichtlich versucht hatte ihr zu helfen! Sie würde später wiederkommen und ihn vom Pranger befreien...
genauso wie die anderen beiden, wenn sie das konnte.
Auf dem rauen Weg zu den Sternen.

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #69 am: 30.08.2007, 13:21:14 »
Robin sah zu, wie die Menschenfrau in der Menge verschwand. Ein Lächeln zeigte sich, aber nur für kurze Zeit, denn da erblickte er den Elfen dichter am Pranger. Nun konnte er ihn noch deutlicher sehen und je deutlicher er ihn sehen konnte, um so schlimmer wurde das Gefühl des Schames. Er wandte seinen Blick ab und sah zu den beiden anderen Gefangenen. Er hatte den Trost, dass er vielleicht nur am Pranger landete, welchen Trost hatten sie? Sie würden gedemütigt werden und dann an den Galgen gebracht. Selbst ein Mensch hatte ein würdigeres Ende verdient. Hätte er ihnen nur irgend anders helfen können. Wäre er nur eher auf die Idee gekommen, seine Fähigkeiten einzusetzen. Stattdessen stand er nun am Pranger, seine Okarina war ihm genommen worden und seine Beine zum Tanzen unbrauchbar. Wieder einmal war er eine große Hilfe gewesen...
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Caric

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Prolog
« Antwort #70 am: 30.08.2007, 14:17:01 »
Auch damit, dass Impertinenz in "zivilisierten" Gebieten meist siege, hatte Redwick zweifelsohne Recht behalten. Einen Herold schlagen, war scheinbar nicht so schlimm, wie die Entscheidungen eines Jüngers, der im Auftrage seines Gottes handelt, zu kritisieren und das ganze System, welches dahinter steht. Und das auch noch, ohne irgendein schlagkräftiges Argument zu haben. Dieser Auftritt des Bardes faszinierte ihn irgendwie, auch wenn sein Vorstoß sehr unbeholfen wirkte. Erinnerte Caric an sein eigenes Vorgehen in den meisten Situation: unbeholfen.
Nur dass Caric nicht diesen zweifelhaften Mut hätte und sich derartig in das Maul des hungernden Löwen werfen würde. Zweifeltehafte Selbstopferung. Hoffentlich musste der Barde nicht mit allzu schweren Strafen rechnen. Ein paar Peitschenhiebe vielleicht, ein paar Tage im Haus der Zucht oder im Kerker.
Und eigentlich, wäre die Heroldsschlägerin wohl auch so geendet, wäre sich nicht bisher geflohen und hätte sich gewehrt.
Von seiner Position aus musste Caric sich eingestehen, dass er manche Bewohner wohl mit Wachen verwechselt hatte und die Fluchtchancen nicht allzu schlecht gestanden hätten, aber von seiner Position konnte Caric auch nicht ausmachen, ob die flüchtige Widerständlerin zu ihrer Tat stand. 'Vielleicht war die Flucht ein Mittel, um länger und später dazu stehen zu können?' Caric stellte sich viele solche Fragen.
'Wenn sie heute Nacht noch am Pranger sind, und nicht zu viele Peiniger davor, werde ich sie nochmal befragen, warum sie so unvorsichtig reagiert haben.
Aber für den Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich ihre Pein noch länger sehen will.'

Der Druide mochte sich gar nicht vorstellen, was passieren mochte, wenn das Volk aus Wut über die Flucht der Widerständlerin, die ihre Gesetze in Frage gestellt hat und ihren Glauben, die drei am Pranger ihren Zorn spüren lassen würden.
Caric schluckte.
"Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden." - Novalis, Fragmente

"Geschichte ist nichts anderes als die ständige Suche nach dem eigenen Ich." - Maria Ackerfeld-Rheine

East-SL

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« Antwort #71 am: 30.08.2007, 22:15:58 »
Shio ist entkommen und die Wachen lösen nach einigen Minuten die Streitenden voneinander. Nach und nach kehrt wieder Ruhe ein, auf dem Platz, die Menge lichtet sich und die Leute gehen wieder ihrer Wege. Robin lässt man mit den beiden Menschen an den Pranger gekettet zurück. Eine der wachen bleibt ebenfalls da und setzt sich auf einen Findling, der am Fuße des Turmes liegt, nur wenige Meter vom Pranger entfernt.

Manchmal beschimpfen vorbeigehende Bürger die Angeketteten. Selten fliegt ein Stück faules Obst oder Gemüse. Wenn jemand sich zu lange bei den Gefangenen aufhält oder sie anzufassen versucht, scheucht der Büttel diesen sogleich weiter.

So vergeht der Tag und Robin hat am Abend schon rechte Rückenschmerzen ob der unbequemen Haltung. Zum Sonnenuntergang wird der Büttel von einem Kameraden abgelöst.

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #72 am: 30.08.2007, 23:17:28 »
Wenn sein Rücken so weiter malträtiert werden würde, könnte Robin bald auch nicht mehr tanzen, wo er seine Okarina doch schon verloren hatte. Er beobachtete den Wachenden lange. Als die Ablösung kam, wagte er es, leise zu den beiden Gefangenen zu sprechen.
"Nun, so sagt mir doch bitte eure Namen."Er hoffte, diesmal mit ihnen ins Gespräch kommen zu können, falls sie nicht zuviel Angst hatten. Außerdem war ein Pranger nicht nur ungemütlich, sondern auch recht langweilig. Da zu stehen und über seine Rückenschmerzen nachzudenken, brachte ihn jedenfalls auch nicht weiter. Ein Gespräch mit den beiden Verurteilten hoffentlich schon. Den Zwergenkleriker und den seltsamen Elfen hatte er nicht mehr gesehen und auch von der Menschenfrau war keine Spur mehr zu erblicken. Überhaupt schien der ganze Aufruhr vom Nachmittag längst vergessen und er war alleine davon übrig geblieben und stand wie ein Mahnmal neben den beiden Gedemütigten.
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Ryan D`Theskia

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Prolog
« Antwort #73 am: 31.08.2007, 13:27:31 »
Ryan schaute sich das Schauspiel noch weiter an, aber verschwand sobald die Menge sich aufgelöst hatte in sein Gasthaus. Er wollte ersteinmal ein Mittagessen zu sich nehmen und dann am späteren Nachmittag zu den Gefangenen zurückkehren, um vielleicht heraus zu finden, was dieser Halbelf für eine Begründung für sein Verhalten hatte und was nun mit ihm geschehen sollte.

Ryan kehrte also gut gesättig zurück zu den 3 zu bemitleidenden Gestalten, und hielt sich vorerst an einem Stand in der Nähe auf, um sich darauf dem Halb-Elfen zu nähern und anzusprechen.
"Wie ist dein Name, Fremdling und wieso wolltest du den Beiden hier helfen?" fragt Ryan den am Pranger stehenden

Robin Bogenreiter

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« Antwort #74 am: 31.08.2007, 13:44:54 »
Robin war überrascht den Elfen wieder zu sehen. Seine Gefühle wirbelten zwischen Scham und Abneigung hin und her. Gleichzeitig stieg Bewunderung in ihm auf, da sich der Elf nun doch so tapfer näherte, ohne sich an der Wache zu stören. Er sprach leise zu dem Elfen: "Robin nennen mich einige, der Rest schimpft mich Gossenjunge. Ich wollte diesen Menschen helfen, weil niemand es verdient hat, so gedemütigt zu werden, selbst wenn er ein schlimmes Verbrechen begangen hat. Demütigung ist das schlimmste Verbrechen, schlimmer als ein Mord, das man einer lebenden Kreatur antun kann."
Er hielt inne und beobachtete den Elfen, ob der überhaupt verstehen würde. Ob dieser Elf je gedemütigt worden war? Sicher war er wohl behütet in einer der Elfengemeinschaften aufgewachsen und nie hatte ihn jemand einen Gossenjungen, einen Bastard, ein Halbblut genannt und ihn verspottet, auf ihn gespuckt, ihn geprügelt, bis er sich die Seele und das in ihm fließende Blut aus dem Leibe gebrochen hatte.
"Wie ist euer Name?", fragte er und versuchte die aufkommende Wut zu bändigen.
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

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