Etliche unzählbare Treppenstufen führen die unsichtbaren Helden, welche sicher an allen sichtbaren Feinden im Erdgeschoss vorbei gekommen sind, weit nach Oben ins nächste Stockwerk in einen riesigen Raum aus schwarzem Stein und Metall, in dessen Mitte eine riesige leuchtende Seelenschmiede steht.
Sie ist scheinbar immernoch aktiv und ihr spürt förmlich ihre magische Energie auf Euren Körpern wie kleine Stormschläge, welche die Haare aufstellen.
Nekron dagegen geht es nun immer schlechter, denn der Wahnsinn ergreift ihn nun immer mehr, je tiefer er in die Schmiede gelangt.
Roland kann währenddessen seinen Augen nicht glauben, denn die Geschichten über eine nicht zerstörte Seelenschmiede sind also wirklich wahr.
Der Lärm ist ohrenbetäubend hier oben in der Clockworkschmiede und die hitzige Luft riecht nach Ozon und schwer einzuatmen.
An der Decke hängen goldene Spinnenkonstrukte in der Größe von einem Gnom und bewachen die Schmiede mit ihren leuchtenden roten Augen, während hinter der Schmiede eine weitere Treppe hinaufgeht, welche von zwei goldenen Geschmiedeten bewacht wird, während nirgends ein grauhäutiger Zwerg mit Körperteilen eines Geschmiedeten zu sehen ist
Erfurchtsvoll hält der Untote einige Sekunden inne, um sich voll und ganz diesem Anblick hinzugeben. Wieviele unzählige Geschichten hatte er schon über diesesn seltsamen Ort gehört, wieviele Erzählungen, Märchen und Legenden. Und nun war er hier. Leibhaftig hier und sah alles mit seinen eigenen Augen. Er hatte mehr gesehen, als die meisten von sich behaupten können. Er hatte eine harte Reise hinter sich und war von den Toten zurückgekehrt. Es war zeit die letzte Ruhe zu finden. Leise flüsterte er hinter hervorgehaltender Hand den anderen zu. "Was haltet ihr davon: Ich werde sie ablenken und ihr vernichtet die Maske und dann verschwindet ihr genauso leise wie wir gekommen sind."
"Sind wir hier überhaupt richtig?" Fragt Kwartz Roland den Magierschmied des Hauses, und flüstert dabei direkt in das Ohr des Mannes, dessen Familie dieses Ding des Schreckens errichtet hat - auch wenn Kwartz viele Geschmiedete getroffen hat, die er gerne zu seinen Freunden zählen würde, denkt der Ork nur an die Schrecken, welche von der Schmiede ausgehen.
"Und sprecht nicht zu laut, wir dürfen kein Risiko eingehen, wie laut es hier auch sein mag." Führt Kwartz weiter in einem durchdrigenden Flüsterton aus und ermahnt damit Amaris, den er zwar kaum verstehen konnte, aber der trotzdem etwas zu frei, in den Augen des Orkes, gesprochen hat. "Da hinten geht es außerdem noch weiter."
Doch zum Glück der unsichtbaren Helden bemerken die Kriegsknechte nicht die Unterhaltung.
Roland bleibt einfach nur im ersten Moment mit offnen Mund stehen. Seine Hände zittern und er murmelt leise "Unglaublich." als er die Seelenschmiede erblickt.
"Sie existiert also wirklich noch, diese perfekte Schmiede, welche so etwas wie Leben schaffen kann. Ein Instrument der Götter selbst, erschaffen von der Hand von Menschen. Nicht auszudenken, was diese Irren und Kranken damit anrichten können und schon getan haben, hoffentlich habe sie sich nicht beschädigt, ach was rede ich da bestimmt haben sie das, aber es ist völlig egal, da wir sie leider zerstört werden muss."
Er dreht sich zu Kwartz und flüstert leise.
"Nein das ist die Seelenschmiede, ich denke wir müssen weiter hoch, denn damit kann man nur Dinge erschaffen und nicht zerstören. Also lasst uns weiter gehen."
Mit seltsamen Zuckungen folgte Nekron den anderen. Er weichte auf seinem Marsch durch Seelenschmiede imaginären Blitztentakeln aus, zu denen er furchtsam immer mal blickte. Es war ein stetiges Hämmern in seinem Kopf zu vernehmen, so dass man manchmal das Gefühl hatte, dass er bald platzen würde. Man hätte fast meinen können, die Schmiede selbst hätte ihm ein Hämmern im Kopf verpasst. Desöfteren bildete er sich aus ihm würde Öl auslaufen und er würde über sein eigenes Öl stolpern.
Doch Nekrons Grundprogramm der Nekromantieanwendung war Teil seines innersten Selbst. Verteidigen in einem Kopf würde er sich wohl noch können und das banalste, was seine Gefährten sagen würden, würde er schon noch verstehen, aber nur das Notwendigste und großartig sinnvoll beteiligen würde er sich an keiner Unterhaltung mehr können. So beschränkte sich Nekron zunächst auf das banale Folgen seiner Reisegefährten einmal durch die Schmiede.
Roland lässt seinen Blick immer wieder zu der majestätischen Seelenschmiede schweifen, da er diesen Kunstwerk seines Hauses wahrscheinlich zum letzten Mal sehen wird. Er versucht jedes kleinste Detail in sich aufzusaugen, wobei er trotzdem versucht den Anderen zu folgen ohne unnötigen Lärm zu verursachen. Er umgeht zusammen mit den Anderen die kriegsgeschmiedeten und die Spinnen. Doch sein Blick fällt auch immer wieder auf Nekorn, welcher langsam in dieser Schmiede zu Grunde geht.
"Ob es an der Schmiede liegt? Sollten diese minderwertigen anormalen Drachenmalträger sie soweit degeneriert haben, dass sie Kriegsgeschmiedete zerstört oder ist es nur eine Nebenwirkung des Klagelandes? Oder gar von Nekron selbst? Wenn wir das alle überleben, kann ich mir darum Gedanken machen. Hoffen wir, dass er bis dahin durchhält. Hoffen wir, dass wir es überhaupt schaffen."
Roland konzentriert sich wieder auf den Weg und setzt einen Schritt vor den Anderen.
Kwartz sieht seine Gefährten nicht, während er durch die Schmiede zur Treppe fliegt, elegant um die goldenen Kriegsgeschmiedeten herum. Dabei stellt er sich kurz das Bild vor, dass er und Roland abgeben würden, wenn sie jemand sehen könnte. Zwei Männer, fast so breit wie groß, schweben Hand in Hand, wie ein verliebtes Paar, über den malerischen steinernden Boden der riesigen Halle, zu den ohrenbetäubenden Melodien der Schmiede.
Von den Problemen des Kriegsgeschmiedeten, weiß Kwartz nichts.
Auch Amaris versucht jede Einzellheit, jedes Detail genauestens zu betrachten und sich einzuprägen. Sollte er überleben, würde das grandiosen Stoff für sein Buch liefern. Doch im Moment hatten sie wohl alle andere Sorgen. Nekron war in der letzen Zeit verdächtig still geworden, doch ob das an dem Anblick der Schmiede lag oder an etwas anderem vermochte der Untote nicht zu sagen. Hauptsache sie würden bald den Ort finden, an dem man die Maske und die Schmiede ein für alle mal zerstören kann.
Schmerzhaft jedoch sehr leise und zügig, kämpfen sich die unsichtbaren Abenteuer durch durch die Schöpfungsschmiede und das nächste Treppenhaus an allen Feinden vorbei, wobei das Treppenhaus durch unsichtbare Energiebarrieren geschützt wird, welche die Helden sehr zu spüren bekommen und erreichen kurz darauf das nächste Stockwerk.
Das nächste Stockwerk besteht nur aus einem sehr kleinen Raum voller Fallgruben, welcher in einem riesigen rauchigen Nebel aus kleinen herrumfliegenden Metallteilen endet, welche Kwartz und Roland in ihren Bann zieht und hypnotisiert.
Es ist das Portal.
Die Magie im Raum ist deutlich zu spüren und betäubt die Haut der Helden, während Nekron nun endgültig dem Fluch erliegt und völlig verrückt zu Boden geht.
Der Raum selber wirkt sonderbar finster, als sich der wirbelnde Nebel immer wilder bewegt und aufeinmal zwei grell rot leuchtende Augen zu erkennen sind.