Robin war geschockt, als der Druide plötzlich anfing, so stocksteif und ohne jegliche Gefühlsregung von dem Tod des Mannes zu erzählen. Er wollte etwas sagen, doch da riss ihn die Menschenfrau weg und übersprudelte ihn mit Worten, die ihn nicht interessieren wollten. Doch dann, als sie still standen und er die Tür anstarrte, noch immer gegen die Übelkeit kämpfend und noch mehr gegen die Tränen, wurde ihm etwas bewusst.
'Das ist sie. Das ist die Art der Menschen mit dem Tod umzugehen. Für sie geht alles weiter, weil ihr Leben nur ein kurzer Abriss ist. Für sie gehört das Ende unweigerlich dazu. Ich werde noch lange leben, wenn ich meine leibliche Hülle nicht in ein Orkschwert laufen lasse, doch sie, sie werden in vierzig oder fünfzig Jahren tot sein.' Er blickte zu Shio, die das alles nicht so schwer zu nehmen schien. Für seine Mutter gehörte der Tod sicher auch zum Leben. War sie etwa genauso gewesen? Hatte er doch mehr von seinem Vater, dem Barbaren, der sich über alles her machte, was er bekommen konnte? Nein, nein, er wollte nicht sein, wie er. Er wollte auch nicht sein, wie seine Mutter, wie ein erbärmlicher Mensch, der den Tod einfach so akzeptierte. Aber was, was wollte er sein? Alles, was er in diesem Moment sein konnte, war ein weinender, ebenso erbärmlicher Barde, der doch nichts weiter tun konnte, als über dem Mann zu weinen, ihm wenige, klägliche Laute seiner Okarina zu schenken, ihm einen letzten Wunsch mit auf den Weg zu geben.
Schließlich wandte er sich um und sah Caric so hasserfüllt an, dass man meinen konnte, er würde all die Abscheu, die er gegenüber seiner Abstammung empfand, plötzlich auf den kalten Druiden manifestieren. "Einen Zehntag? Wie kann jemand so schnell skelettieren? Das erscheint mir unmöglich, auch wenn ich kein Heilkundler bin. Gift oder eine abartige Kreatur..." Er wandte sich wieder ab und sah wieder zur Tür.