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Autor Thema: [IC] Feuer und Feier  (Gelesen 48488 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 1

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Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #45 am: 15.10.2007, 21:56:43 »
Auch Arathis ging näher zu dem Goblin hin und zu Mestard. Als er an Mestard nah genug dran war, sagte er zu diesem: "Der einzige Grund, warum Ihr ihn überhaupt am Leben lasst, kann doch nur sein, um irgendwelche Informationen zu bekommen, wer hinter diesem Angriff steckt. Einen anderen logischen Grund würde es nicht geben diese potentielle Bedrohung am Leben zu lassen. Aber ich habe die Goblins beobachtet: Irgendetwas scheint nicht mit ihnen zu stimmen oder führen sich Goblins immer so verrückt auf? Ich glaube nämlich viel eher, dass der Goblin bei einer möglichen Befragung den Fragenden anspucken, beleidigen oder zu ihm wirres Zeug reden wird. Wenn man davon ausgeht wie sich die anderen Goblins hier augeführt haben. Eine Befragung ist meiner Meinung nach sinnlos. Aber probiert ruhig, Informationen von diesem Goblin zu bekommen. Aber behauptet nachher nicht, dass Euch keiner gewarnt hatte, dass solch eine Befragung sinnlos sein würde."

Arathis war von dem, was er sagte sehr überzeugt und stand hinter seinen Worten.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #46 am: 15.10.2007, 22:12:39 »
Während er den Goblin fesselte trat der berobte Mann zu Mestrard und versuchte, ihn von der Sinnlosigkeit seines Unterfangens zu überzeugen. Vielleicht hat er damit Recht., Trotz dieses Gedankens blieb Mestrard ruhig und gelassen. "Seid gegrüßt und Dank für Eure Unterstützung im Kampf. Mein Name ist Mestrard von Pharasma", begrüßte er den Mann höflich. "Wir werden sehen. Jetzt ist es noch nicht an der Zeit, über das Leben des Goblins zu befinden", fügte er noch hinzu. Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen, zuerst gilt es, noch den Blutstrom der tapferen Halblingsfrau zu stillen.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #47 am: 15.10.2007, 22:34:59 »
"Wenn Ihr Euch mit Eurem Namen vorstellt, dann will ich Euch in nichts nachstehen: Mein Name ist Arathis Selvenor. Ich bin mit einem Freund vor nicht allzu langer Zeit hier in Sandspitze eingetroffen. Er schwärmte von den Festlichkeiten zu Ehren Desnas und wollte sich diese nicht entgehen lassen. Ich wollte nicht unhöflich sein, meine volle Konzentration galt nur bis vor einigen Augenblicken diesem Kampf. Tut mir leid, falls es anders herübergekommen war."

Etwas nachdenklich schaute er dann zur provisorischen Fesslung von Mestard und entgegnete diesem: "Seid Ihr Euch auch ganz sicher, dass diese Art von Fesslung stabil sein wird und den Goblin lange genug 'gefangen' halten wird? Hier sind ja doch noch einige Leute auf dem Platz, zur Not könnten wir ja einen von denen Fragen, ob er- aus welchen Gründen auch immer- gut und kräftig fesseln kann. Oder seid Ihr Euch sicher, dass die 'Fesseln', welche Ihr gemacht habt, gut halten werden? Ich für meinen Teil werde diese Fackel in meinen Händen erst einmal zurück an ihren ursprünglichen Platz bringen. Sie hat mir gute Diense geleistet für das, was ich damit vorhatte. Aber für den Moment kann sie erst einmal wieder dort zurückkehren, von wo sie herkam. Ich denke, dass Ihr für diesen kurzen Moment schon alleine gut genug mit diesem Goblin zurecht kommen werdet"

Als die letzten Worte gesprochen waren, ging Arathis zu dem Platz, an dem die Fackel zuvor befestigt war, zurück und brachte sie wieder an ihrer ursprünglichen Stelle an. Danach ging er wieder zu Mestard zurück und beobachtete erst einmal still für den Moment das weiter Geschehen, das da folgen würde.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #48 am: 15.10.2007, 22:48:40 »
"Danke Herr, aber es ist nicht schlimm.", antwortete Ocura dem Priester, erfreut zu sehen, dass er unverletzt war.
Als er wieder gegangen war, um sich weiter auf dem Platz um zu sehen, steckte sie ihre Schwerter wieder weg und wandte sich an den jungen Mann, der ihr im Kampf zur Hilfe gekommen war.
"Dir danke ich natürlich auch. Ohne deine Hilfe hätte ich es bestimmt sehr schwer gehabt." Dann verbeugte sie sich leicht und präsentierte ihm ihre leere Handfläche. "Mein Name ist Ocura Al Tenerat. Ich grüße dich."

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #49 am: 15.10.2007, 22:59:25 »
Das werde ich wohl, dachte Mestrard grimmig, sich der von Pharasma verliehenen Fähigkeiten bewusst. Und Du hast nicht unrecht, Arathis, diese Fesseln wirken nicht sehr sicher.
"Willkommen in Sandspitze, Arathis, macht Euch keine Gedanken, auch ich war abgelenkt. Bis gleich."
Er blickte sich um und sah, dass Ocuras Verletzungen noch harmloser sein mussten als er gedacht hatte, da sie mit dem Mann, der ihr wohl das Leben gerettet hatte, ein Gespräch begonnen hatte.
Mestrard stand auf, packte wieder seinen Streitkolben, blickte sich suchend nach Ancrym, seinem Shoanti Freund, um und bewachte den nicht besonders sicher gefesselten Goblin.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #50 am: 16.10.2007, 01:40:28 »
Ancrym hatte, als er festgestellt hatte, daß der Kampf auf dem Platz vorrüber war, kurz gezögert, was er tun sollte. Den gefesselten Goblin zu bewachen war sicherlich eine Aufgabe für den Deputy, gleichzeitig machte der Lärm deutlich, dass der Kampf an anderer Stelle noch andauerte. Warum hat der Sheriff mir keine Anweisung gegeben? Ancrym musster alleine entscheiden, was jetzt zu tun war.

Nun der Sheriff kümmert sich um die Stadt, und der Gefangene darf uns nicht entkommen, falls wir herausfinden wollen, was dieser Überfall zu bedeuten hat. Schon merkwürdig, dass Goblins eine Stadt überfallen!

Mit einem Seufzer entschloss Ancrym sich zu bleiben und hoffte, dass das richtig war. Nachdem er sich entschlossen hatte, übernahm er sofort das Kommando.

"Mestrard, Freund, ich bitte dich, mit diessem Fremden auf den Gefangenen aufzupassen, bis ich zurück bin." Ancrym wandte sich mit ernster Mine an die übrigen Kämpfer. "Ich bin Deputy dieser Stadt. Ihr anderen helft mir, die toten Goblins zusammenzutragen. Und es wird nicht geplündert, vieleicht finden wir einen Hinweis, was die Goblins mit diesem Angriff bezeckt haben"

Ancrym packte sich den ersten Toten auf die Schulter und trug in zur Mitte des Platzes, wo er ihn genau untersuchte und alle Habseligkeiten auf die Seite legte. Gleichzeitig versuchte er die übrigen im Auge zu behalten, um zu sehen, ob sie seiner Anordnung folgten.
E.T. nach Hause telefonieren!

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #51 am: 16.10.2007, 08:11:39 »
Erleichtert, dass Ancrym die Sachen in die Hand nahm, hockte sich Mestrard neben den gefesselten Goblin. Er wird sich mit Belor besprochen haben und dann ist der Spuk sicher bald vorbei, dachte er bei sich und beobachtete die anderen bei ihrer Tätigkeit.

Als Mestrard erkannte, dass Ocuras Verletzung doch schwerer war, als sie behauptet hatte, wartete er einen Moment ab, in dem sie in seine Richtung blickte. Vielleicht will sie es vor den anderen nicht zugeben, dass sie schwerer verletzt ist. Es wird also besser sein, ich rufe sie, das erspart ihr die Blöße, dachte Mestrard bei sich und rief ihr zu:
"Nun lass mich Deine Wunde ansehen, Ocura! Es sind noch Feinde in der Stadt.."
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Emyralda

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #52 am: 16.10.2007, 13:18:29 »
Emyralda ging zu dem schlafenden Goblin hinüber, um ihren Dolch aufzuheben. Sie schaute ihn sich an und steckte ihn, da er nicht beschmutzt war, weg. Dann sah sie Perryon und lächelte ihm zu.

"Nun, habt ihr diese Gäste eingeladen? Wenn nicht, sollten wir sie zum Schweigen bringen, denn ihr Gesang ist grausam, unharmonisch und tut mir in den Ohren weh."

Sie fing an, eine leise Melodie zu summen.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #53 am: 16.10.2007, 21:24:09 »
Gerade hatte Ocura auf den Vorschlag Deputys hin damit begonnen, einen Toten zu ihm hinüber zu schleppen, als sie Mestrards Stimme hörte. Nachdem sie die Leiche des Goblins bei Ancrym abgeliefert hatte, kam sie zögerlich der Aufforderung des Priesters nach und ging zu ihm hinüber.
Dort angekommen erklärte sie ihm noch einmal: "Ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen, es war ja auch meine eigene Schuld."
Dennoch entblößte sie ihre Verletzung, um den Kleriker die Wunde sehen zu lassen.

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #54 am: 16.10.2007, 21:33:52 »
Mit fachkundigem und ernstem Blick sieht Mestrard auf die Wunde. Dann lächelt er für einen Augenblick und sieht Ocura an: "Es ist nicht Deine Schuld", spricht er leise, so dass die anderen es nicht hören können. "Pharasma wird Dir Beistehen".
Dann schließt er die Augen, murmelt einige Worte in Thassilonian und beschreibt mit der linken Hand eine Runde Bewegung, der eine gezackte Linie folgt.

Ocura spürt die Wärme der Göttin, als sich die Wunde zu schließen beginnt. Auch wenn sie nicht gänzlich heilt, so stoppt doch die Blutung vollends und der Schnitt wird kleiner.

"Pharasmas Segen mit Dir und mit dieser Stadt."  Diese letzten Worte spricht der Priester wieder in normaler Lautstärke und mit der gewohnten Ruhe und wendet sich dann wieder dem gefesselten Goblin zu.

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Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #55 am: 16.10.2007, 22:08:59 »
Einige Minuten dachte der Jünger des Drachenfeuers fieberhaft über die vor kurzem geschehenen Ereignisse mit den Goblins nach.

Als Mestard wieder näher kam, fragte er diesen sogleich: "Wisst Ihr zufällig Mestard, ob es schon einmal einen größeren Überfall monströser Humanoider in Sandspitze gab und wer damals in einem solchen verwickelt war? Es könnte ja sein, dass Ihr zufällig über so etwas bescheid wisst, wer weiß."
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #56 am: 16.10.2007, 23:07:19 »
Ein leichtes Kribbeln ging durch Ocuras Koerper, waehrend Mestrard das Wunder der Heilung an ihr vollbrachte.
"Danke, habt vielen Dank."
Ueberschwaenglich verbeugte sie sich mehrmals tief vor dem Kleriker, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte, die restlichen Goblins zu dem Deputy zu bringen.

Perriyon

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #57 am: 16.10.2007, 23:17:03 »
Perriyon, der sich ebenfalls in der Nähe des gefangenen Goblins aufhielt antwortete der Tänzerin mit einem Schmunzeln: "Sicher nicht, aber diese Kreaturen sollen es bloß nicht wagen, noch einmal hier aufzutauchen. Sonst ergeht es ihnen so wie dem da." dabei deutete er auf den Gefesselten.

Als der Mann, der sich als Deputy ausgegeben hatte, die Bürger anwies, die toten Goblins zusammenzutragen, zögerte Perriyon kurz.
Igitt! Was bin ich denn? Ein Leichenbestatter?
Dann jedoch riss er sich zusammen und half den anderen, denn seiner Meinung nach würde ein einfacher Bürger das auch tun, und als solcher wollte er gerne angesehen werden.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Eando Kline

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #58 am: 17.10.2007, 10:55:35 »
Sehr erfolgreich war Ancryms Durchsuchung nicht. Die Goblins waren mit schäbigen Lederrüstungen, kleinen Holzschildern und ihren merkwürdigen, rostigen Schwertern ausgerüstet, deren Zustand alles andere als vertrauenserweckend schien und die ein vernünftiger Kämpfer wohl kaum als Waffe hätte benutzen wollen. Ansonsten war kein Hinweis auf einen Grund für ihr Hiersein zu finden. Mit etwas Bedauern dachte Ancrym daran, dass Shalelu ihnen bestimmt den Stamm verraten hätte können, dem die Goblins zuzuordnen waren, aber die Elfenjägerin war erst vor knapp einem Monat hiergewesen und es war nicht damit zu rechnen, dass ihre einsame Patrouille durch das Umland Sandspitzes sie vor dem Anbruch des Winters wieder herführen würde.

Mestrard hatte sich um die Wunde der Halblingsfrau gekümmert und redete nun leise mit dem fremden Feuerschlucker. Die anderen standen etwas ratlos um ihn herum, möglicherweise unsicher, ob er noch weitere Kommandos zu geben habe. Immerhin war er als Deputy Angehöriger der Miliz von Sandspitze und damit im Notfall befehlsberechtigt.

Der Shoanti schloss geblendet die Augen, als eine riesige Stichflamme den Platz in gleißendes Licht tauchte. Entsetzt blickte er zum Südrand des Festplatzes. Dort standen , nun lichterloh brennend, die Wagen, auf denen das Material für das später geplante große Freudenfeuer gelagert gewesen war. Irgendjemand musste sie in Brand gesteckt haben. Und als sich kleine Gestalten aus den Rauchschwaden lösten, und auf den Platz gerannt kamen, und plötzlich wieder der Gesang anschwoll, wurde Ancrym klar, dass der vorherige Kampf nur den Anfang der Schlacht markiert hatte.

Eando Kline

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #59 am: 25.10.2007, 09:17:58 »
Mit einem lauten Knall, fast einer Explosion gingen die Wagen in Flammen auf. Als Ancrym herumfuhr, sah er eine neue Horde Goblins angreifen. "VORSICHT!" rief der Deputy, dann ging er auch schon zum Angriff über. Wuchtig schwang er seinen Erdzertrümmerer, den er noch während des Laufens gezogen hatte.  

In einer Reihe kamen die Golblins mit erhobenen Fackeln auf Mestrard und Arathis zugerannt. Der Schein der Flammen spiegelte sich in ihren bösartig glänzenden roten Augen wieder und liess sie fast wie Wesen aus einer anderen Welt erscheinen. Hinter ihnen etwas langsamer, trat ein mit einer langen Peitsche bewaffneter Goblin auf den Platz, dessen kehliger Gesang sich mit den Gesängen, die von anderen Orten der Stadt her kamen zu einer grauenerregenden Dissonanz vereinte:

Das Baby jag, den Welpen fang,
eins auf den Kopf, sie schreien nicht lang.
Knochen brechen, Fleisch zum Fressen,
Wir sind die Goblins - Ihr das Essen.



Der Sänger musterte die Anwesenden auf dem Platz. Kurz wanderte sein Blick zwischen Mestrard und Arathis hin und her, dann schien er sich dafür zu entscheiden, den Priester für den Gefährlicheren der beiden zu halten. Plötzlich flocht er in seinen Gesang fremdartige Worte ein, während seine Schildhand Fäden aus einem kleinen Stück Wolle zog. Fäden die sich vor Mestrards innerem Auge zu einem Netz verflochten, dass seinen Geist zu überdecken drohte. Der Priester musste seine ganze geistige Kraft aufbieten, um in dem stummen Duell nicht zu unterliegen. Doch gelang es Mestrard, den Bann des Barden abzuschütteln. Fast automatisch beantwortete er die Frage Arathis'. „Angriffe direkt auf Sandspitze? Das gab es bisher nicht.“

'Dieser Gesang ist einfach furchtbar, da muß ich wohl etwas dagegen tun.'

Emyralda begann zu singen, um den anwesenden Mut zu machen. Erst leise, dann immer lauter werden sang sie eine alte varisianische Weise, die vom Überleben in ihrer Heimat erzählte, von der Jagd, dem Kampf und dem Sieg. Ihre glockenreine, helle Stimme durchdrang das Gegröhle der Goblins auf eine eindrückliche Art. Obwohl es die Sprache ihrer Heimat war, ermutigte doch die Magie ihres Liedes die Verteidiger.

Im Augenwinkel sah Mestrard, wie sein Freund an ihm vorbeistürmte und einen der Goblins mit seinem schweren Hammer niederstreckte. Dies und die glockenreine Stimme Emyraldas, die das Grölen der Goblins übertönte, gaben ihm Aufwind, so dass er ebenfalls nach vorne trat und seinen schweren Streitkolben hob, um ihn auf einen weiteren Goblin niedersausen zu lassen und dessen Schädel zu zerschmettern.

Und plötzlich war das Kichern der Goblins wie weggewischt. Offenbar wurden sie sich soeben des Ernstes der Lage bewusst, anscheinend hatten sie ihre Gegner völlig unterschätzt.

Ocura drehte sich um, als sie hinter sich ein unglaubliches Getöse hörte. Zuerst konnte sie nur die brennenden Wagen erkennen, aber vor Schreck weiteten sich dann ihre Augen, als sie sah, dass weitere Goblins angriffen und Mestrard direkt zwischen ihnen stand.
"Sie werden vor mir bei ihm sein", befürchtete  sie, "ich muss sie aus der Ferne angreifen."
So schnell ihre Beine sie tragen konnten, lief sie auf das Rednerpult zu, vor dem sie dann zum stehen kam, die Schleuder, auf der sie schon einen Stein bereit gemacht hatte, in der Hand. Mit aller Kraft wirbelte sie die primitive Waffe über ihrem Kopf ein paar Mal im Kreis und ließ dann das Geschoss auf den Goblin zusirren, der dem Priester am nächsten stand. Einer anderer Goblin, der mit Pfeil und Bogen bewaffnet war, hatte inzwischen ein paar Fässer erklettert. Als er sah, dass die Verteidigungslinie vor dem Kriegsbarden bereits völlig zusammenbegrochen war, schoss er einen Pfeil auf den diesem am nächsten stehenden Ancrym ab, der aber harmlos von dessen Rüstung abprallte.

"Verdammt" fluchte Perriyon, als er der neuerlichen Bedrohung gewahr wurde. Doch diesmal war er, vertrauend auf seine Fertigkeiten, wild entschlossen, sich zur Wehr zu setzen. Schnell suchte er sich eine Position, von der aus er die Angreifer gut sehen konnte, reckte ihnen seinen linken Arm entgegen und rief sich die darauf tätowierten thassilonischen Worte in Erinnerung. Kurzzeitig verursachte die Tätowierung ein leichtes Brennen auf der Haut, dann flog eine kleine grünliche Kugel aus Säure auf seine Gegner zu. Sein Ziel wurde von einer kleinen Säurekugel direkt auf die Brust getroffen und schrie schmerzerfüllt auf, als sich die Säure in seine Haut fraß. Dann verstummte er abrupt und kippte nach hinten. Das Loch, dass ihm die von Ocura geschleuderte Kugel in die Schädeldecke geschlagen hatte, war aber wohl eher für seinen Tod verantwortlich als der Zauber Perriyons.

Dorian war von der plötzlichen Stichflamme und dem ebenso plötzlichen Angriff so überrascht worden, dass er etwas langsamer als die anderen reagierte, die mit überraschender Effizienz und Brutalität die Zahl der Gegner im Nu dezimierten.
  Doch dann entdeckte er eine Bewegung am Rande des Kampfgeschehens. Einer der Goblins, bisher unbehelligt geblieben, hatte soeben den Mann ins Auge gefasst, der sich Arathis nannte. Und Arathis schien sich dieser Bedrohung nicht bewusst zu sein, offenbar richtete er seine ganze Konzentration auf den Goblin mit der Peitsche. Er musste handeln.
  Dorian rannte los, sprang an Arathis vorbei und versuchte, seinen Gegner auf genau dieselbe Art und Weise zu durchbohren, wie es ihm schon einmal gelungen war.
  Der Goblin wurde seinerseits von diesem Angriff völlig überrascht und ging unter dessen Wucht zu Boden. Bevor er sich wieder aufrichten konnte, stieß Dorian ihm das Schwert in den Hals. Das bluterstickte Gurgeln seines Gegners währte nicht lange.


Bisher verlief der Kampf gegen die Goblins recht gut, nur Arathis traute dem Frieden nicht. Jederzeit konnte sich das Blatt zugunsten der Goblins wenden, falls sie noch irgendein Ass aus dem Ärmel ziehen konnten. Arathis hegte jedoch einen inneren Groll sein arkanes Feuer gegen die Goblins einzusetzen. Denn es war zwar eine Demonstration seiner Macht, aber dummerweise hatte er die Fackel wieder weggetan, die wieder hätte für eine halbwegs brauchbare Tarnung herhalten, hätte können. Der Groll kam allerdings davon, dass seine einzigartigen Kräfte enttarnt würden, wenn er die Goblins attackieren würde, und außerdem könnte man so ein besonderes Individuum wie ihn fälschlicherweise irgendwelcher Brandstiftungen beschuldigen. Nur weil jemand eben manchmal anders ist , als die anderen, wird er oft schief angeguckt. Das war jedenfalls Arathis Erfahrung gewesen, bei den paar Reisen, die er außerhalb von Cheliax manchmal tätigte. Dabei war Arathis niemand, der sich wie die Axt im Walde aufführte. Er war zwar ein Individuum, dass nicht gerade selbstlos war, aber er war auch niemand, der den Besitztum anderer anzünden würde oder unbeteiligte Bürger in einem Kampf anbrennen würde, und nur um dann seine Haut zu retten, über Leichen gehen würde, jedenfalls nicht, wenn es seiner Meinung nach nicht zwangsläufig erforderlich wäre.
   Doch er kannte die Leute um sich herum und deren Fähigkeiten noch nicht so ganz genau. Vielleicht hatten sie bei den letzten Goblins einfach nur Glück, dass sie sich so einfach überrumpeln ließen. Daher entschloss Arathis noch ein weiteres Mal seine feurige Odemwaffe gegen die gegnerischen Goblins einzusetzen. Schließlich hatte er in seinem Leben schon die ein oder andere riskantere Situation hinter sich. Ein Auffallen seiner fast einzigartigen Kräfte vor diesen fast völlig Fremden würde dagegen- hoffentlich- noch etwas harmloses sein.
  Arathis meinte sich zu erinnern, dass er solch einen ähnlichen Zauber, wie ihn der eine Goblin gesprochen hatte, schon irgendwann einmal gesehen hätte. So gar so viele Zauberwirker kamen für diesen Zauber nicht in Betracht spekulierte er. Auch gab es nicht so viele Zauberwirker, die ihre Zauber mit Musik und Gesang verbanden. Daher versucht er möglichst viele Kampfoptionen abzudecken gegen mögliche Zauberwirker, die in Betracht kämen für diese Form der Magie und bereitete für den zaubernden Goblin eine feurige Falle vor, der möglicherweise auch seine Goblin-Freunde ausgesetzt werden, wenn sie nicht aufpassten.

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