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Autor Thema: [IC] Feuer und Feier  (Gelesen 48483 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 1

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Eando Kline

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #60 am: 25.10.2007, 09:32:58 »
Angst zeichnete sich auf dem Gesicht des Kriegsbarden ab, als sein Zauber zerfaserte und er sich so plötzlich seines Schutzes beraubt sah. Und doch schien er nicht gewillt zu sein, den Kampf aufzugeben. Stattdessen konzentrierte er sich auf Ancrym, den er wohl als stärksten seiner Gegner ansah. Wieder sang er die fremdartigen Worte, doch ging sein Gesang in einen unkontrollierten Schrei über, als er für einen kurzen Moment plötzlich von Flammenlohen umhüllt war. Ancrym spürte, wie das Netz, dass sich um seinen Geist zu spinnen drohte, sich ins Nichts auflöste.
   Als der Flammenstrahl erlosch, war die Haut des Sängers rotverbrannt, an manchen Stellen schlug sie Blasen. Doch irgendwie schaffte der Goblin es, sich auf den Beinen zu halten. Stolpernd wich er ein paar Schritte zurück.
  Emyralda sah, daß der Kriegsbarde sich aus dem Kampfgeschehen zurückziehen wollte. Sie gng ein paar Schritte in Richtung des Barden. Während sie ihr Bardenlied weitersang, mischte sie die Magie eines Zaubers dazu und warf ihn auf den Kriegsbarden.
  Für einen kurzen Moment verharrte der Goblin; er schien gegen eine Art inneren Zwang ankämpfen zu müssen. Doch offenbar gewann er diesen Kampf. Er straffte sich und setzte seinen Rückzug fort.


Als Ancrym spürte, wie sich die feindliche Magie auflöste, geriet er in Wut. Diesen Bastard würde er in den Boden stampfen! Rasend vor Zorn und mit dem Kampfschrei der Shoanti auf den Lippen stürtzte er sich auf den Peitsche schwingenden Goblin, den er als Quelle der Magie ausgemacht hatte, und ließ seinen Erdzertrümmerer mit einem mächtigen Schwung auf den Gegner niedersausen.


Alles ging rasend schnell und Mestrard blickte sich nach dem Flammenstrahl, der aus dem Mund von Arathis gekommen zu sein schien, hektisch um. Ein Schausteller, so so. Zum Glück sind die Häuser heute aus Stein. Diese Gedankenfetzen schossen Mestrard durch den Kopf, als er die Situation abzuschätzen versuchte. "Feuer! Wasser und Sand hierher, macht schnell" brüllte er über den Platz.

Den Bruchteil einer Sekunde später sah er den Goblinbarden - von Ancryms wuchtigem Hammer gefällt - zu Boden gehen. Doch sein Shoanti-Bruder war in eine Raserei verfallen, die Mestrard von seinen Brüdern zu kennen glaubte. Ich darf ihn nicht aus den Augen lassen und muss in seiner Nähe bleiben, anschließend wird er schwach sein wie ein Kätzchen. Aber was tun? Da der Bogenschütze schon einmal auf Ancrym geschossen hatte und dieser ihm nun fast den Rück zuwandte, eilte Mestrard mit erhobenem Streitkolben in dessen Richtung und gleichzeitig näher zu seinem Freund. Immer noch inspiriert von den schnell fallenden Monstern und Emyraldas Gesang, schlug er ohne Furcht zu.
In Gedanken schien er jedoch noch bei dem Feuer und Ancryms Raserei gewesen zu sein, denn beinahe entglitt ihm seine Waffe und Mestrard konnte das Gleichgewicht nur mit Mühe halten.


Ocura konnte es nicht fassen. Hatte der Mann neben ihr etwa gerade Feuer gespuckt? Nein! Sie musste sich geirrt haben. Sie beschloss, sich wieder auf das Kampfgeschehen zu konzentrieren. Der größte Teil der Goblins stand inzwischen nicht mehr. Das war alles, was sie im Moment wissen musste.
Sie sah, dass Mestrard den frei gewordenen Platz nutzte, um einen der verbliebenen Gegner zu attackieren und so tat sie es ihm nach. Zwar ging der Streitkolben des Priesters fehl, doch würde sich der Schütze nun auch noch ihren Schwertern stellen müssen.


Der Goblin keckerte hoehnisch, als Mestrards Hieb ins Leere ging. Als er aber sah, wie der Kriegsbarde unter dem Ansturm Ancryms zu Boden ging, wurde sein Blick panisch. Ocura haette ihn daher fast erwischt, doch konterte er ihre Angriffe einfach dadurch, dass er ihr den Bogen entgegenwarf, um so den ersten ihrer Hiebe abzuwehren, dem zweiten entging er durch einen artistischen Satz nach oben.
  Scheinbar war der Goblin nun unbewaffnet. Aber nur scheinbar, denn Ocura entdeckte, dem Blick des Gegners folgend, etwas wie eine kleine Hellebarde, die griffbereit hinter dem Goblin auf dem Boden lag. Der auch prompt in einer fließenden Bewegung ein paar wenige Schritte zurücktrat, während er die Waffe gleichzeitig vom Boden aufraffte und noch mit dem selben Schwung auf Ocura herabsausen ließ. Die kleine Halblingsfrau stieß einen leisen aber wilden Fluch aus. Der Schmerz erinnerte sie wieder daran, dass Unachtsamkeit in einem Kampf sofort bestraft wird. Doch noch einmal würde ihr das nicht passieren. Ihren Gegner böse anfunkelnd, setzte sie ihm hinterher, wobei ihre Klingen immer wieder mit einem bedrohlichen Sirren die Luft zerteilen, während sie ihrem Ziel immer näher kommen.
   Mestrard hatte sich inzwischen von seinem Fehlschlag berappelt und seine innere Ruhe zurückgewonnen. Dann aber  sah er das Blut von ihrer Schulter rinnen. Nein! Es war ein Wink Pharasmas, dass wir uns begegnet sind und die Herrin des Schicksals hat noch Pläne mit der kleinen Kriegerin. Dies hatte Mestrard während des gemeinsamen Gebetes gespürt und ihre Geschichte schien das zu bestätigen. Er blickte sich um. Ancrym stand dort - wutschnaubend, aber sicher wie ein Fels und er würde auch mit dem letzten Goblin fertig werden. Mit diesem Gedanken trat Mestrard einen Schritt zur Seite, ließ den Streitkolben fallen und berührte sein stählernes Symbol. Der Priester schloss die Augen und murmelte einige Worte in Thassilonian. Dann beschrieb seine rechte Hand eine Runde Bewegung, der eine gezackte Linie folgte.
  Wie schon wenige Minuten zuvor spürte Ocura ein Kribbeln und die Wärme der Göttin, als sich ihre Wunde zu schließen begann.
  Mestrard war nun unbewaffnet. Einer der Preise, die er damals zu zahlen geschworen hatte, als er sich seinem Gott geweiht hatte.

Eine Zeit lang glaubte Perriyon schon, dass der Kampf nun vorüber sei, bis ihm auffiel, dass hinter dem Podium noch gekämpft wurde. Plötzlich  kam ihm eine Idee. So schnell er konnte, lief er auf die Holzkonstruktion zu, nutzte den Schwung, um sich hinauf zu befördern und blickte sich dort nach den Kämpfenden um. Und tatsächlich konnte er sie, nun da die Rednerbühne sein Blickfeld nicht mehr behinderte, gut erkennen.
Wieder konzentrierte er sich auf die Worte, in der Alten Schrift auf seinem Arm und wieder spürte er das leichte Brennen, das andeutete, dass die kleine aus Säure bestehende Kugel beschworen wurde. Mit aller Macht schleuderte er sie gegen den noch stehenden Goblin. Wieder konnte er sich zu seiner Zielsicherheit beglükwünschen. Die Kugel traf den Waffenarm der kleinen Bestie, die voller Qual aufkreischte. Ihren plötzlich kraftlosen Händen entglitt die Hellebarde. Und dann war Ancrym da, der, jegliche Vorsicht vergessend in die Lücke sprang und dem Leben des Goblins ein jähes Ende bereitete.

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #61 am: 25.10.2007, 15:57:25 »
Als sein Gegner zu Boden ging, sah Ancrym sich mit einem wilden Blick um, den Erdzertrümmerer zum Schlag bereit. Nur allmählich dämmerte es ihm, dass die Gegner alle besiegt waren. Dennoch dauerte es einen Moment, bis der Shoanti sich wieder beruhigt hatte, worauf ihn auich prompt eine merkwürdige Schwäche überkam. Auf zitternden Beinen ging er zu Mestrard hinüber und fragte ihn mit krächzender Stimme:

"Alles in Ordnung mit dir, mein Freund?"
E.T. nach Hause telefonieren!

Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #62 am: 25.10.2007, 16:07:13 »
Während sich Ancrym noch mit Mestrard zu unterhalten schien, suchte Arathis etwas um das Feuer, was an dem einen Wagen brannte, zu löschen.

Es war weniger so, dass er den großen Helden spielen wollte, aber auch wenn Mestrard zuvor ein ganz Stück weit von ihm entfernt war, konnte er seine Skepsis aufgrund seiner feurigen Odemwaffe- im nun mittlerweile beendeten Kampf- spüren. Doch er wollte Mestrard zeigen, dass er im Gegensatz zu diesen verrückten Goblins seine Kräfte nicht dazu einsetze, um irgendwelche Außenstehende oder deren Besitzertümer in Kämpfen gefährden würde, wenn es nicht auch anders ging und man dies durchaus bleiben lassen konnte.

Und genau aus diesem Grund wollte er den Wagen im Süden, der brannte löschen, wenn er nicht schon verloren war in der unteren Feuersbrunst.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Emyralda

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #63 am: 25.10.2007, 16:51:54 »
Auch Emyralda machte sich auf, das Feuer mit Wasser zu bekämpfen. Sie suchte etwas geeignetes und als dann endlich Eimer und Wasser fand, füllte sie den Eimer und goß ihn mutig über dem Feuer aus.

Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #64 am: 25.10.2007, 18:14:05 »
"Hey Ihr anderen, helft mal bitte mit die unteren Flammen zu löschen bei dem Wagen dort. In den Fässern bei den Häusern, die ich entdeckte, wird wohl noch Wasser zu finden sein. Wenn wir alle zusammenhelfen und uns vorallem Mestrards Bekannter Ancrym mithilft mit seinen starken Armen, dürften wir das Feuer in einem Wimpernschlag gelöscht haben, welches noch hier ist. Wir versuchen mal zu retten, was zu retten ist."

Daraufhin unterstütze er schon einmal Emyralda, um den Flammen Einhalt zu gebieten.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #65 am: 25.10.2007, 19:47:34 »
Mestrard atmete erleichtert auf, als Ancrym den zähen Goblin niedergestreckt hatte, und er sah, dass sich Ocuras Wunde geschlossen hatte. "Pharasma sei Dank!"

Er hielt kurz inne, hob dann den Streitkolben auf und hakte ihn - in der Hoffnung, das der Spuk nun vorbei war - wieder an seinen Gürtel.

"Alles in Ordnung mit dir, mein Freund?" hörte er Ancrym mit krächzender Stimme fragen. Er umfasste spontan dessen Unterarm und drückte ihn einmal fest. "Alles in Ordnung, mein Freund. U.."
Just als er Ancrym noch etwas sagen wollte, wurde er von der lauten Stimme des grauberobten Mannes, Arathis, unterbrochen, der sich um den brennenden Wagen kümmerte. "Wir versuchen mal zu retten, was zu retten ist", dieser letzte Satz ließ den Kleriker loslaufen, um der Sängerin mit der reinen Stimme, deren Lied ihm vorhin Zuversicht gegeben hatte, und Arathis zu helfen. "Setz Dich Ancrym, wir machen das schon", wandte er sich noch kurz an den erschöpften Shoanti.

Ein umsichtiger Mann, dieser Arathis stellte er für sich fest und blickte diesen freundlich an. Er erinnerte sich zwar noch an das Feuer, das aus dessen Mund gekommen war, schob das aufkeimende Misstrauen jedoch zunächst zur Seite und packte mit an, um die Flammen einzudämmen.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Perriyon

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #66 am: 25.10.2007, 21:10:21 »
Auch Perriyon sprang nun von 'seinem' Podest und lief zu den beiden Schaustellern hinüber, die bereits mit dem Löschen des Wagens begonnen hatten. Ein weiterer Mann, anscheinend ein Priester, hatte sich ebenfalls schon dort eingefunden.
Schnell griff sich der ehemalige Student einen Eimer, den er an einer Regentonne mit Wasser füllte, um ihn dann weiterzureichen und leere Eimer entgegenzunehmen, um dies dann wiederum zu füllen.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #67 am: 27.10.2007, 13:32:46 »
Auch Ancrym schloss sich den Übrigen an, um die Flammen zu löschen. Zwar bestand keine grosse Gefahr, dass die Flammen weiter uim sich griffen, und der wagen war wohl eh nicht zu retten, aber als Deputy konnte er sich dieser Aufgabe nicht entziehen. Noch etwas schwach und benommen schleppte er Eimer voll Wasser zudem brennenden Wagen, um diesen dann in dias Feuer zu schütten.
E.T. nach Hause telefonieren!

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #68 am: 27.10.2007, 17:26:38 »
Noch bevor Ocura dazu kam, sich bei Mestrard für seine Hilfe zu bedanken, war er auch schon aufgebrochen, um wieder anderen bei dem Löschen des brennenden Wagens zu helfen. So entschloss sie sich, seinem Beispiel zu folgen, und mit Hand anzulegen, dass das Feuer nicht noch mehr Schaden anrichtete.

Eando Kline

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #69 am: 28.10.2007, 09:16:58 »
Das Feuer war genauso schnell wieder heruntergebrannt, wie es kurz zuvor hochgelodert war, so dass es Arathis und den anderen schnell gelang, den Brand zu löschen. Der Wagen selbst war allerdings nicht mehr zu retten. Die Planken, aus denen er zusammengezimmert worden war, waren verkohlt, an manchen Stellen hatte sich das Feuer sogar einen Weg durch das Holz gebahnt und nur noch einen auf dem Boden liegenden Haufen schwelender Holzkohle und Asche zurückgelassen. Doch bestand zumindest keine Gefahr mehr für die umstehenden Häuser.

Wie an diesem Schauplatz des Kampfes, so hatten auch in den anderen Teilen des Städtchens die Gesänge der Goblins aufgehört. Dafür hörte man mancherorts den Jubel der Verteidiger, die sich ihrer Gegner erfolgreich  erwehrt hatten.Die kleinen Monster waren offenkundig viel zu leichtsinnig und unorganisiert vorgegangen, was den Verteidigern aber nur recht sein konnte. Der Angriff war so überraschend gekommen, dass es nur diesem Umstand zu verdanken war, dass es keinen schlimmeren Ausgang genommen hatte.

Das Feuer war gerade gelöscht, als der Sheriff über den Platz gelaufen kam. Sein Festgewand war blutverschmiert, doch konnte es sich seinem Grinsen nach nicht um sein eigenes Blut handeln.

"He, Ancrym, das könnte man fast einen Kampf nennen, was meinst Du? Reichlich unhöfliche Art, sich auf unser Fest einzuladen, was?"

Im Vorbeigehen versetzte er dem am Boden liegenden Goblin einen Tritt, der diesen gepeinigt aufjaulen ließ.

"Ich bin gerade unterwegs zum Hafen, um dort nach dem rechten zu schauen. Hier oben haben wir die kleinen Bestien über die Müllkante zurückgetrieben. Scheint so, als wären die Gerüchte doch wahr gewesen.Die Möwen werden morgen ein Festmahl haben, schätze ich."

Hemlock sah sich prüfend um.

"Wie es aussieht, habt ihr hier alles gut im Griff. Sandspitze schuldet euch Dank für euer entschlossenes Eingreifen. Die große Träumerin scheint uns gewogen zu sein, dass sie eure Schritte genau zu diesem Zeitpunkt an die Verlorene Küste lenkte. Tut mir einen Gefallen und haltet noch ein wenig die Stellung, falls sich noch irgendein Goblin auf der Scuhe nach leichter Beute hier herumtreiben sollte."

Und schon war der Sheriff wieder unterwegs und lief die Hochstraße Richtung Hafen hinab.

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #70 am: 28.10.2007, 10:06:10 »
Nachdem das Feuer gelöscht war blickte Mestrard auf den Boden liegenden Haufen schwelender Holzkohle und Asche. Der Brandgeruch mischte sich allmählich mit dem Gestank von Schweiß und Blut. Was für ein Ende des Festes. Die Wege des Schicksals sind wahrlich unergründlich. Wer hätte heute Morgen, an diesem wundervollen Tag, im Anblick der Kathedrale gedacht, die Stadt vor Feuer und Monstern retten zu müssen.
 Er ließ den Tag kurz Revue passieren. Die Reden, die ausgelassene Stimmung auf dem Festplatz, seine Meditation auf dem Friedhof, die von Pharasma gesegnete Begegnung mit der seltsamen Halbling-Kriegerin, das Bier, den Überfall. All dies lief vor seinem inneren Auge erneut ab. Die düsteren Träume der letzten Zeit hatten also doch eine Bedeutung gehabt. Das Schicksal hat es so gewollt, und wer weiß, wofür dieser Überfall gut ist und wo er uns hinführt.

Seine Gedanken und sein Blick kehrten wieder zurück zu den schwelenden Resten und Hemlocks letzte Worte drangen an sein Ohr: „Sandspitze schuldet euch Dank für euer entschlossenes Eingreifen. ... haltet noch ein wenig die Stellung, falls sich noch irgendein Goblin auf der Suche nach leichter Beute hier herumtreiben sollte.“

Der Priester wischte sich das Gemisch aus Schweiß, Ruß und Goblinblut von der Stirn und  blickte in die bunt zusammengewürfelte Runde, die ebenso tapfer wie schnell die Goblins zurückgeschlagen hatte. Die Sängerin mit der kristallklaren Stimme, den sonnengebräunten Halbling und den hellhäutigen Mann mit dem schnellen Schwert hatte er ebenso wie Arathis mit seinen seltsamen Fähigkeiten  noch nie zuvor in Sandspitze gesehen. Von Letzterem wusste er wenigstens den Namen. Ein besonnener oder kaltblütiger Mensch, dachte er voller Anerkennung, sie alle schulden Sandspitze nichts und doch haben sie ebenso wie Ancrym und die tapfere Ocura ihr Leben für die Stadt riskiert. Ruhig und ernst blickte er in die Gesichter, erleichtert, dass keiner mehr verletzt war.

„Mein Name ist Mestrard von Pharasma. Auch wenn ich nur ein bescheidener Diener dieser Kirche bin, so möchte ich Euch doch in deren und in meinem Namen Dank für Euren Mut und Eure Fähigkeiten aussprechen. Möge  Pharasma Euch ein freundliches Schicksal bereiten,“ sprach der Priester die Umstehenden mit ruhiger, klarer Stimme an, während er das Symbol Pharasmas in die Luft zeichnete.

Er blickte Ancrym etwas länger an und sah, wie viel Kraft der heldenhafte Einsatz dem jungen Shoanti abverlangt hatte. Der Kleriker wollte sich nicht ausmalen, was ohne den Barbaren in den letzten Minuten passiert wäre. „Setz Dich und nimm einen Schluck Wasser, Freund. Der Frieden ist zurückgekehrt“, wandte er sich auf Shoanti an Ancrym und bot ihm seinen Wasserschlauch an.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #71 am: 28.10.2007, 15:08:45 »
Als die letzten Flammen verlöscht waren, waren Ocuras Wangen rußbedeckt und sie begann die Müdigkeit in ihren Beinen zu spüren. Gerade jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher als ein erholsames Bad in einem kühlen, klaren Fluss, doch vorher musste sie noch ein Missverständnis klären.
Sie brachte zuerst den Wassereimer wieder dorthin zurück, wo sie ihn gefunden hatte und folgte dann Mestrard, der sich gerade um den Deputy kümmerte, welcher völlig erschöpft wirkte. Ocura konnte sich vorstellen, warum.
"Aha, die beiden sind Freunde. Eigentlich ist das nicht verwunderlich." dachte die Stammeskriegerin, als sie die Worte des Klerikers hörte.
Dann richtete sie selbst, ebenfalls auf Shoanti, das Wort an ihn: "Herr, ihr müsst euch nicht bei mir bedanken.", stellte sie klar, "Ihr habt mir heute schon so oft geholfen, obwohl wir uns heute das erste mal getroffen haben. Dafür schulde ich euch meinen ewigen Dank."
Anschließend wandte sie sich Ancrym zu: "Auch dir möchte ich danken, Deputy. Du hast gekämpft wie ein wahrer Krieger und trotzdem nach dem Kampf noch beim Löschen des Feuers helfen können. Deine Kraft übersteigt wahrlich die von jedem normalen Mann."

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #72 am: 28.10.2007, 15:56:11 »
Die Worte der sichtlich erschöpften Halblinsgfrau berührten und verwunderten Mestrard gleichermaßen. Dank schulden, sie mir? Es waren Pharasmas Wunder, die sie geheilt haben und schließlich trägt Ocura selbst eine Prophezeiung in sich. Diese hat, Pharasma alleine weiß warum, auch zu unserer Begegnung geführt. Auch wenn er die Art der Kriegerin von der ersten Begegnung an geschätzt hatte, so hätte Mestrard natürlich mit jeder anderen Gläubigen, die ihn darum gebeten  hätte, den Gottesdienst zelebriert. Schließlich war er ein Priester. Ihr Ehrgefühl ähnelt dem Ancrmys und ich will sie nicht kränken, dachte er, als er eine Antwort erwog.

"Dennoch Danke ich Dir, nicht nur für mich sondern für Sandspitze und die Kathedrale", erwiderte Mestrard ruhig - immer noch auf Shoanti -  und deutete eine Verbeugung an. Mit einem Blick zu dem dunkler werdenden Himmel fügte er hinzu: "Das Schicksal hat Dich heute hierher geführt und wir wollen abwarten, was Pharasma noch damit bezweckt hat und was die Göttin für uns vorsieht." Der großgewachsene Mann schlug das Zeichen der Göttin und ließ es bei diesen Worten bewenden.

 Mestrard  hoffte inständig, Ocura mit seinen Worten nicht verletzt oder verunsichert zu haben. Er war sich immer noch nicht sicher, was die kleine Frau mit seinem Schicksal und den dunklen Träumen  der letzten Zeit zu tun hatte. Er wusste nur, dass etwas in Bewegung war. Ich brauche Zeit, um nachzudenken.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #73 am: 28.10.2007, 17:33:35 »
Ancrym hatte wortlos, aber mit einem dankbaren Blick die Wasserflasche genommen und getrunken, jedoch sich zu setzen, verbot seinen Stolz. Über die Anweisung des Sheriffs war er dankbar, offensichtlich hatte er sich zuvor richtig entschieden.

Durch das Wasser etwas erholt, übernahm er wieder das Kommando. "Auch ich danke euch allen, und das auch sim Namen der ganzen Stadt. Ich wäre euch allen dankbar, wenn ihr mir etwas helfen könntet, etwas Ordnung zu schaffen und auf den Gefangenen zu achten."

Mit diesen Worten machte er sich wieder daran, die Gefallenen zu durchsuchen und die Leichen anschließend auf einen Haufen zu stapeln.
E.T. nach Hause telefonieren!

Arathis

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #74 am: 29.10.2007, 01:21:28 »
Zu Hemlock sagt Arathis nur kurz: "Zum Gruße, Sheriff! Nun wir haben bisher die Stellung bisher ziemlich gut gehalten. Und mein Instinkt sagt mir, dass wir die Stellung wohl auch noch einige Zeit halten werden, außer es geschieht etwas völlig Unerwartetes oder uns sucht plötzlich großes Pech heim."

Doch Arathis' Interesse ging schon bald auf die restlichen Verteidiger gegen die goblinoiden Angreifer über. Sie waren für Arathis sehr interessant, da seiner Meinung nach jeder auf seine Weise für genügend Abwechslung sorgen können würde, wenn man sich nur eine längere Zeit mit ihnen verbringen würde.

Die Halblingsdame schien äußerst viel auszuhalten für Ihre zierliche Körpergröße und schien eine erstaunlichn gute Zwei-Waffen-Kämpferin zu sein.

Ancrym glänzte durch schiere Muskelkraft, Ausdauer und Behaarlichkeit.

Mestrard war wohl für Arathis der Interessanteste von allen, auch wenn er ihm nicht gänzlich vertraute, obwohl Arathis auch nicht ganz genau sagen konnte, warum. Vielleicht schwang hierin bei Personen wie Mestrard eine gewisse Paranoidität mit, da er möglicherweise das Potential zu einer "Konkurrenz auf intellektueller Ebene" haben könnte in Relation zu Arathis.
Arathis entschloss sich vorerst Mestrard gut im Auge zu behalten, aber ihn im Moment mit Respekt zu behandeln, wenn er dasselbe tat.

Dann war da noch die Künstlerin, die sich durch bestechende Sangeskunst und durch eine charismatische Aura und Schönheit- wobei beides in Arathis Denken miteinander verschmolz und nicht so ganz leicht zu trennen war- glänzte und auch hierdurch auf ihre individuelle Weise hervorstach. Ihre Sangeskunst erlaubte Ihr es offenbar auch so etwas wie Zauber zu wirken. Eine gar facettenreiche Figur könnte sie Arathis' Meinung nach darstellen, wenn man sie irgendwie nur näher kennenlernen könnte.

Dann war da noch ein anderer Halbling, welcher männlich war, und zwar in einfacher Kleidung bekleidet war, aber mehr konnte als diese Kleidung auf den ersten Blick verriet. Seinem Verhalten bei dem Kampfe nach spekulierte Arathis, dass es sich bei ihm entweder um einen Hexenmeister oder Magier handeln würde, obwohl er dies nicht beschwören konnte.
Im Stillen fragte sich Arathis, ob seine Kraft mit mächtigen Hexer-Familien aus Cheliax mithielt und wieviel arkanes Potential noch in dem kleinen Halbling stecken würde.

Und dann war da noch der Mann, der mit einer Waffe einer toten Stadtwache gekämpft hatte. Er schien mit diesem Schwert sehr talentiert umzugehen. Doch so viel hatte er noch nicht gesagt bisher und wohl noch nicht alle seiner Fähigkeiten gezeigt in diesen zwei größeren Kämpfen. Ihn konnte Arathis am wenigsten analysieren daher.
Doch stille Wasser reichen manchmal tief, so sagt man im Volksmund...

Durch Neugierde fragte er nun die herumstehenden Personen:
"Nun ich kenne bisher von einigen ja schon den Namen, die sich hier an der Verteidigung gegen den Goblin-Angriff an dieser Stelle hier beteiligten. Da wären zu einem Ancrym und Mestrard. Bei Mestrard habe ich mich persönlich schon vorgestellt, aber nun möchte ich das bei Ancrym und auch dem Rest. Nun meine Name ist Arathis Selvenor, falls einige das Gespräch von Mestrard mit mir nicht vernahmen. Aber wie ist Euer werter Name?"

Als er die letzte Frage stellte, blickte Arathis Ocura, Emyralda, Perriyon und Dorian daraufhin einzeln an und wartete auf deren Antwort. Ein Schweigen würde für den ein oder anderen Charakterzug schon recht bezeichnend sein Arathis’ Haltung nach. So oder so würde er eine weitere Information bekommen über die einzelnen Wesenszüge.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

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