Tag 9 des Mirtul, 1348 DR (Frühling) - später Nachmittag
L´nyr, Andrigi und Evander gehen zusammen mit Baran an Bord des Schiffes, während der Rest noch am Ufer beim letzten Wagen darauf wartet, dass es zum zweiten Mal anlegt.
Erleichtert stellt L´nyr fest, dass die Soldaten ihm keinerlei Beachtung schenken.
Nachdem alles verladen ist, legt das Schiff ab und fährt das kurze Stück Richtung Hafen. Vom Wasser her steigt ein sonderbar stechender Geruch herauf, welcher Ähnlichkeit mit dem Geruch von Säuredämpfen hat, wie Andrigi feststellt.
Es dauert nur einige Minuten, bis das Schiff schließlich im Hafen von Neu-Phlan anhält. Man kann nun auch sehen, dass noch zwei kleinere Boote im Hafen liegen, welche vom Ufer aus nicht zu erkennen waren.
Aus der Nähe kann man auch sehen, dass die Gebäude im zivilisierten Bereich der Stadt ausgebessert und zum Teil wohl komplett neu errichtet wurden. Zumindest im Zentrum machen sie einen recht ordentlichen Eindruck. Dort befindet sich auch das größte Gebäude in diesem Teil der Stadt, die Ratshalle von Neu-Phlan.
Einige Tavernen und Gasthäuser, zwei Kasernen, eine Trainingshalle für die Soldaten, eine Schmiede, mehrere Krämerläden, sowie ein kleiner Tempel sind um das Zentrum herum gelegen. Der Rest von Neu-Phlan wird von zum Teil zerfallenen Wohnhäusern gebildet. Etwa ein Drittel der Gebäude, vor allem im Aussenbereich, ist noch nicht wieder instandgesetzt. An einigen wird gerade gearbeitet.
Die Lagerhäuser in Hafennähe sehen größtenteils ebenfalls ziemlich heruntergekommen aus. Auch was man von den Häusern am Stadtrand sehen kann, sieht nicht besonders einladend aus. Die meisten dieser Häuser werden wohl noch immer verlassen sein.
Am Hafen kann man noch eine handvoll Stände ausmachen, welche einen kleinen Markt bilden, und wo allerlei Waren angeboten werden. Vor allem Fisch kann man dort kaufen, aber der eine oder andere Stand führt auch andere Güter, Lederwaren, Seile, Werkzeug, sogar alchimistische Mixturen kann man dort erspähen.
Vom Hafen aus lässt sich auch schon ein Blick auf die große Mauer werfen, welche den zivilisierten Teil vom Rest der Stadt trennt. Das Tor steht offen und ist schwer bewacht. Alleine dort stehen fast zwei Dutzend Soldaten. Oben auf der Mauer sind ebenfalls mehrere Wachen postiert. Auch sonst patroullieren überall kleinere Wachtrupps und vermitteln ein Gefühl von Sicherheit.
Als das Schiff angelegt hat, werden wieder Planken angelegt, um die Wagen herunterzubefördern und schon wenige Augenblicke später betreten die drei zusammen mit Baran die Stadt.