Als mit Talvra der letzte der Gefährten Abschied von Adrian genommen hat, tritt auch der alte Priester an den Rand des Grabes. Feierlich breitet er die Arme aus, und nach einer langen Pause stimmt er einen langsamen, traurigen Hymnus an, in einer merkwürdigen, uralten Sprache, die keiner der Abenteurer verstehen kann, doch die Melodie sinkt tief in ihre Herzen ein. Trauer, Verlust, Verzweiflung, all diese Emotionen finden sich in dem Lied, das der Priester singt, mit einer Stimme, die so klar, so melodiös, so kräftig ist, wie es keiner dem alten Mann zutrauen würde. Und doch, nicht nur Trauer steckt zwischen den einzelnen Tönen, je länger der Priester singt, umso mehr weicht die Trauer, und Zuversicht erfüllt die Abenteurer. Zuversicht, dass Adrians Tod gesühnt werden würde, Zuversicht, dass jedes Ende auch ein neuer Beginn ist.
Als der Priester schließlich endet, ist es auf dem Friedhof unheimlich still. DIe ganze Umgebung scheint dem Priester aufmerksam gelauscht zu haben, selbst der WInd raschelt nicht mehr in den Bäumen, kein Vogel zwitschert. Erst nach einer ganzen Weile bricht der Priester das Schweigen, immer noch die Arme ausgebreitet.
"Adrian, Sohn des Brandor, mögen die Götter sich deiner Seele annehmen, auf dass du den dir gebührenden Platz in den Himmlischen Sphären deiner Patrone einnehmen kannst. Dein Leben auf Toril war kurz, mögest du im Leben nach dem Tod umso glücklicher werden. Im Haus des Wissens wird immer Platz für deine Seele sein, Oghma wird deine Taten in seinem Namen nicht vergessen."
Dann greift der Priester mit beiden Händen in die Erde vor seinen Füßen und streut die Erde in die Grube. Mit einer Geste gibt er den Abenteurern zu verstehen, es ihm gleichzutun, und als schließlich jeder eine Handvoll Erde über Adrians Leichnam gestreut hat, stimmt der Priester ein weiteres Lied an, diesmal eine traditionelle Weise, die auch Talvra kennt, der daraufhin in den Gesang einstimmt. Während die beiden Oghma-Kleriker singen, machen sich die beiden Totengräber an die Arbeit und füllen die Grube mit Erde. Als schließlich die Grube völlig aufgefüllt ist, endet auch der Gesang, und die Totengräber schlagen noch ein schlichtes Holzkreuz mit der einfachen Aufschrift "ADRIAN, SOHN DES BRANDOR" in das Gras am oberen Ende des Grabes. Ein schlichtes, einfaches Grab, das zwischen den aufwendigen marmornen Grabsteinen und Statuen zu beiden Seiten deutlich hervorsticht - und den Abenteurern erscheint es, als hätte Adrian diesen Ehrenplatz bewusst zugewiesen bekommen.
Der Priester verbeugt sich noch einmal tief, erst vor Adrians Grab, dann vor jedem einzelnen der Abenteurer, bevor er sich schweigend mit den beiden Totengräbern zurückzieht. Eine ganze Weile noch stehen die Gefährten noch vor dem Grab ihres Freundes, schweigend, und als sie schließlich gemeinsam den Friedhof verlassen, sind ihre Herzen von Zuversicht erfüllt. Dies ist sicherlich nicht das Ende ihrer Abenteurer, zuviel gibt es noch in Freihafen zu erkunden....
ENDE DES ERSTEN ABENTEUERS