Die Jägerin sieht wie die Kugel aus Schall den 'Drachen' einweiteres Mal trifft und passiert, was sie schon fast nicht mehr für möglich gehalten hatte. Ganz langsam fällt der Wächter aus den Tiefen Khybers die Treppe herunter und bleibt vor den Füßen der Elfe liegen. Grimmig entschlossen, steckt die Frau ihren Bogen weg und ruft ihren Kampfgefährten zu: "Mutter Natur sei Dank! Lilja, schnell wir brauchen eure Waffe, um das Tier aufzuschneiden. Zum einen könnte einer der beiden noch zu retten sein, zum anderen brauchen wir das Amulett jetzt mehr als schon vorher. Ben und Jared, helft ihr. Ich werde aufpassen."
dann geht die Frau um den gefallenen Drachen herum. Sie hat keine Waffe, um den dreien zu helfen und geht zu den Resten des Geschmiedeten. Zwar mag es wie Leichenfledderei wirken, aber es ist wichtig an dieser Stelle alle mögliche Resourcen zu sichten und die Ausrüstung des gefallenen Geschmiedeten, kann ihnen noch helfen.
Doch außer der Axt, seinem Helm, seinen Stiefeln und einem Ring ist von Storm nichts mehr übrig außer Schrott.
Doch als das Monstrum durch die letzte Kugel fällt, verspürt Jared keine Erleichterung, keine Freude und schon gar nicht ein Gefühl des Sieges. Fast die Hälfte der Gruppe wurde von diesem schrecklichen Wesen vernichtet und ihre Körper wahrscheinlich zerstört. Eine Tatsache, welche ihn schwer schlucken und einige Tränen in die Augen steigen lässt. Denn selbst, wenn er nie gut mit Conina wegen Lilja klar gekommen ist, hegt er nie einen Groll gegen sie und sie haben gemeinsam gekämpft. Storm war ein treuer Gefährte, verschaffte ihm manchmal etwas Ablenkung und war ein ausgezeichneter Kämpfer. Aarnai war einfach immer da, ohne sie wäre er schon lange tot und selbst Lilja hat die Wandlerin ins Herz geschlossen. Sie war eine echte Vertrauensperson und für jeden da gewesen. Doch selbst wenn nur ein Funken der Hoffnung besteht würde, dass sie noch im Magen leben, würde Jared versuchen danach zu greifen. Er rennt auf den Körper des Ungetüms zu und zieht dabei sein Langschwert.
“Verdammtes Drecksvieh, du kannst nicht einfach alle getötet haben. Verdammt...“
Als er bei dem Vieh angekommen ist, fängt er an mit seinem Langschwert den Bauch zu öffnen und achtet trotz seiner Wut darauf nicht vor dem Schnitt zu stehen. Denn sonst würde die Säure sich erbarmungslos über ihn ergießen. Soviel Verstand hat er trotz seiner Trauer noch. Seine Schläge wirken trotzdem etwas ungelenkt und verraten mehr Kraft als Eleganz, während er leise flüstert.
“Verdammt haltet durch, ihr könnt noch nicht tot sein, nicht jetzt.“
Kurz darauf spritzt ein Gemisch aus saurer dampfender Magensäure, tiefroten Blut und bitter riechenden Speisebrei vor Jared auf den Boden, wobei der matschige Speisebrei scheinbar die Reste von Conina und Aarnai wiederspiegelt.
"Das hast du davon, Drecksvieh!," brüllt Lilja, sobald das Drachenwesen leblos umfällt. Das Mädchen fühlt sich mit der Situation ziemlich überfordert. Baellannas Worte erreichen ihr Bewußtsein erst, nachdem ihre Gefährten bereits den Kadaver erreicht haben und Jared schon dabei ist, den Bauch des toten Monstrums aufzuschlitzen.
Dann erst läuft auch die Karrn los, bleibt aber plötzlich stehen, als sie sieht, dass aus dem Schnitt kaum noch feste Masse herauskommt, nur Säure und glibbrige, halbaufgelöste Überreste. "Man, das hat die Blonde aber geschickt angestellt!," schlägt sie mit dem stumpfen Ende der Guisarme auf den Boden und zittert sichtlich, "hat mir echt keine Chance gelassen! Na warte, vielleicht krieg' ich dich noch! Aber Aarnai, so kann ich sie nicht zurückbringen! Was soll'n wir ohne Aarnai machen! Das ist ja genauso schlimm wie Feuer, diese verdammte Säure!"
Tränen laufen der Totenbeschwörerin über die Wangen. Zwar weiß sie, dass man auch ohne körperliche Überreste Seelen auf Eberron rufen kann, doch von dieser Kunst hat sie keine Ahnung, selbst ihre Mutter hatte in Atur nur wenig über diese Praktiken gelernt.
"Verfluchte Rote Hand, ich werd' euch alle ausweiden, immer und immer wieder! Die arme Aarnai, das hat sie nicht verdient!"
Schluchzend senkt die Generalstochter den Kopf und streckt die Schwertlanze vor, um in der glitschigen Pfütze zu wühlen. Tatsächlich stoßt sie auf etwas festes. Geschickt dreht sie die Waffe so, dass der Haken nach unten Zeit, und zerrt den Gegenstand damit aus der Säure - es ist der Anhänger des Geisterlords. Mit einer weiteren raschen Bewegung der Arme und Hände hebt Lilja ihre Waffe wieder hoch, sodass das Amulett nun am Haken hängt.
"So, Freunde, hört mir zu," huscht ihr verweinter Blick hektisch zwischen den Überlebende, "wir müssen jetzt ganz schnell rein, das müssen wir schaffen. Ich kenn' ein paar Tricks, um uns unbeschadet durchzubringen. Vielleicht sogar unbemerkt. Kommt nu alle zu mir," winkt das Mädchen ihre Gefährten mit einer Hand herbei. "Die Rote Hand hat jetzt 'nen richtigen Arschtritt verdient."
Die Entschlossenheit der Totenbeschwörerin täuscht kaum über ihre Verunsicherung hinweg, die Angst, Aarnai wirklich für immer verloren zu haben; auch Storms unwiderruflich scheinendes Ende macht sie traurig - ja selbst Conina hat sie nicht im Magen eines Ungeheuers verenden sehen wollen, wenn auch mehr aus weniger freundschaftlichen Gründen.
"Was war das?!," schreckt sie plötzlich auf, und blickt irritiert hin und her, als in der Ferne Gesang erklingt. "Wer singt denn da? Hä?!"